• Hallo,


    folgende Frage stellte mir gestern ein Grüppchen Kinder:


    Ihr heißgeliebter Lehrer hat einen Todesfall in der Familie und fehlt deswegen im Moment. Die Kinder möchten ihr Mitgefühl ausdrücken und fragen, ob sie eine Kondolenzkarte schreiben dürfen oder ob das als Anmaßung betrachtet werden würde.


    Das Problem ist, dass sie es nicht offiziell mitgeteilt bekommen haben, sondern so erfahren. Sie vermuten nun, dass es ja auch sein könne, dass er es in der Schule nicht thematisieren möchte.


    Wie würdet Ihr das finden?


    Zu den Sommerferien wird ihr Klassenlehrer in Pension gehen. Dürfen sie ihm ein Abschiedsgeschenk machen? Ich habe dazu folgendes vorgeschlagen: Wenn man es offiziell weiß, etwa: Am x. habe ich meinen letzten Schultag. Dann backe ich euch einen Kuchen. - Geschenk.


    Keinerlei Äußerung: kein Geschenk.


    Ist das ok?


    Grüße Enja

  • Also, ich finde, in beiden Fällen dürfen die Schüler etwas unternehmen: Wenn sie es irgendwie rausbekommen haben, spricht es sich sowieso herum, außerdem möchte ich mal die Klasse sehen, die es geschlossen schafft sich nicht anmerken zu lassen, dass sie etwas weiß, was sie vielleicht nicht wissen soll - da ist es doch auch für einen Trauernden angenehmer, wenn die Fronten geklärt sind. Allerdings würde ich den Brief in jedem Fall nach Hause schicken: So wird er nicht gezwungen Stellung zu nehmen, sich sofort zu bedanken... Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass sich die meisten Menschen, die jemanden verloren haben, über echte Anteilnahme (unaufdringlich vorgebracht!!!) wirklich freuen: Es tut gut zu wissen, dass sich andere um einen Gedanken machen, wenn es einem nicht so gut geht.
    Ein Abschiedsgeschenk zur Pensionierung ist -finde ich- sowieso ok und wirklich nett! Könnte ja auch sein, dass der Lehrer den Kuchen unangekündigt zum letzten Tag mitbringt und die "Neuigkeit" dann erst eröffnet. Also: Wenn die Kinder etwas schenken möchten, sollen sie es tun! Wenn Kinder Anteil nehmen wollen, sollen sie es auch tun! - Finde ich!!!


    Gruß Delphine

  • Hallo,


    wenn´s nur eine entfernte, kaum bekannte Tante war, schreibt man keine Trauerkarte. :D


    Als mein Vater damals gestorben ist, haben mir drei Klassen Karte + eine sogar Schokolade gegeben. Ich fand´s sehr lieb und es hat mich auch gefreut. Viele Menschen ziehen sich nach einem Trauerfall zurück, weil sie nicht wissen, wie man reagieren soll, dabei ist man ja nicht plötzlich aussätzig. :rolleyes:


    Von meinem Seminar kam damals gar nichts - vermutlich aus falsch verstandener Rücksichtnahme, das war etwas erbärmlich.


    Wenn man den Lehrer nicht so einschätzen kann, ist nach Hause schicken eine gute Idee. Dann muss man sich nicht zwingend äußern.


    LG
    Tina

    Ein Hund denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, sie müssen Götter sein!" Eine Katze denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, ich muss ein Gott sein!"

  • Hallo,


    es war die Mutter. Mitgeteilt wurde es den Kindern durch die Schulleitung. Ich hatte auch gesagt: Ja, unbedingt. Aber unauffällig zustellen. Nicht etwa überreichen.


    Als mein Vater starb, kamen knapp 200 Briefe von ehemaligen Schülern. Viele von den Referendaren, die er ausgebildet hatte, von den Kollegen usw. Aber auch aus meinem Umfeld von Menschen, die ihn gar nicht gekannt hatten. Ich muss sagen, dass mir jede einzige gut getan hat.


    Bei den Pensionierungen ist das anders. Offiziell wird da nichts mitgeteilt, da es Eltern und Schüler nichts angeht, wie man uns sagte. Manche Lehrer kündigen aber ihren Abschied den Kindern an. Für die Kinder ist es deutlich netter, sich zu verabschieden als zu erleben wie Menschen, an denen sie hängen, sang- und klanglos verschwinden. Der unangekündigte Kuchen würde unsere Kinder in erhebliche Verlegenheit versetzen.


    Heimatadressen unserer Lehrer haben wir nicht. Man könnte sie natürlich herausfinden, aber wir respektieren eigentlich die Nicht-Herausgabe. Ich dachte also, sie könnten den Brief ins Fach legen lassen. Da ist er dann doch sicher einer von vielen?


    Grüße Enja

  • Hallo Enja,


    ob euer Brief einer von vielen sein wird, das soll mal dahingestellt bleiben, schließlich macht sich nicht jeder so viele Gedanken um seine Mitmenschen...


    Ich sehe das genauso wie Tina, eine Karte - unaufdringlich zukommen lassen - ist der richtige Weg.
    Als meine Schwiegermutter dieses Jahr gestorben ist, hat sich mir gegenüber nicht einmal die Schulleitung geäußert, obwohl die Sache bekannt war. :rolleyes:


    Die Sache mit dem Kuchen und der Pension habe ich wohl nicht recht verstanden. Wenn der Lehrer zum Abschied Kuchen ausgibt, das würde deine Kinder verlegen machen? Wieso? Weil sie dann nichts dabei haben?


    Ich denke kleine Aufmerksamkeiten (eine Karte, ein Lied,..) zum Abschied sind zweifellos richtig und wichtig, denn wie du selbst erwähnst, soll es ja auch für die Kinder nicht so sang- und klangloser (Ab)Schnitt werden.


    Gruß, Sabi

  • Mit der Pensionierung (kommt recht häufig vor heutzutage) ist es so: Offizielle Mitteilung nein. Manchmal durch betroffenen Lehrer.


    Da hatte ich gemeint, wenn man unterrichtet wird, Geschenk ja. Wenn nicht, Geschenk nein. Weil vielleicht nicht erwünscht. Oder man könnte sich mal vertun.


    Darauf meinten sie, es gäbe aber auch Lehrer, die unangekündigt mit Kuchen anrücken. Und dann ist den Kindern das peinlich, weil sie eigentlich liebend gerne schenken.


    Grüße Enja

  • Hallo Enja,


    also wenn die Kinder

    Zitat

    .. eigentlich liebend gerne schenken..


    dann würde ich sicher in Erfahrung bringen (Sekretariat, Kollegen befragen, ihn befragen), ob der Kollege tatsächlich in Ruhestand geht und eine Kleinigkeit vorbereiten.
    So kann man sich ja gar nicht vertun.
    Und unwillkommen ist ein Abschiedsgeschenk sicher nicht, außer der Lehrer wird gegangen.. :D;)


    Sabi

  • Gegangen wird man eigentlich sowieso nicht. Habe ich jedenfalls noch nicht so wirklich erlebt. Das, was mal passiert, sind Hilfskräfte mit Zeitverträgen, die nicht verlängert werden.


    Das gefiel uns nicht. Dann werden wir subversiv.


    Grüße Enja

  • Hallo,
    ich habe beruflich früher viel mit Bestattern zu tun gehabt. Die haben mir bestätigt, dass in Deutschland das Thema Tod so ziemlich tabu ist. Dementsprechend können die Leute auch nicht mit umgehen.
    Eine Karte kann die Klasse auf alle Fälle schreiben und hinschicken. Wenn die Adresse nicht bekannt ist, kann ja eine Marke draufgemacht werden und im Sekretariat darum gebeten werden, die Adresse draufzuschreiben und von dort aus mit der Post zu versenden.


    Ebenso finde ich, dass ein Lehrer seinen Abschied feiern sollte und die Kinder ihren Beitrag dazu leisten können. Auch wenn der Lehrer nicht feiert, so können die Kinder sich doch "erkenntlich" zeigen.
    Bei Hochzeit, Geburt eines Kindes u.ä. machen die Kinder doch auch kleine Überraschungen. Warum nicht zum Ruhestand?
    LG Uffel

  • Wir haben nen Lehrer den wir mit Vornamen anreden :D Der hat aus den Flitterwochen ne Postkarte geschickt, war ganz nett.
    Und es wird bestimmt keinen Lehrer stören wenn er von seinen Schüler eine Trauerkarte bekommt, denn die ist dann ja doch ehrlich gemeint. Anders wäre es von den Kollegen oder Eltern, das sieht dann oft nach reiner Höflichkeit aus ohne irgendwelche Gedanken an den Lehrer und wie es ihm/ihr geht.

    (@vilden) simon was los?
    (@rabble) ungefähr 25 punkte verkackt
    (@rabble) ES GAB NOCH NIE EINE RÜCKSEITE IN MATHEKLAUSUREN
    (@rabble) warum machen die sowas im abi

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