Ein Hallo an die Deutschlehrer hier, die Diktate korrigieren/bewerten/benoten:
Schüler: Zu den Fehlern, bei denen ich die Großschreibung nicht beachtet habe.
Beispiel: "In die Kategorie "Textballast" gehören auch Umschreibungen wie "die/Die Patientin gab unter Infusionen eine klinische Besserung an" oder "der/Der Patient fühlte sich subjektiv besser".
Hier wurde stets die gleiche Regel (Dudenregel 93) nicht beachtet. Sollte dies dann nicht als Wiederholungsfehler zählen?
Mein Kommentar: Das erste Wort eines selbstständigen/eigenständigen Satzes muss großgeschrieben werden – auch wenn dieser Satz innerhalb eines Satzes in Anführungszeichen gesetzt ist. Jedes Wort (also hier „die“ und „der“) wird als ganzer Fehler bewertet. Diese „Satz-in-Satz-Konstruktionen“ gibt es in dem gesamten Text sehr häufig. Einmal macht der TN es richtig und schreibt das erste Wort groß und dann wieder nicht. Es sind alles unterschiedliche Begriffe. Nur die Regel, die dafür gilt, ist immer dieselbe.
Nun kommt dann hin und wieder mal die Frage auf, warum jedes falsch geschriebene Wort als ganzer Fehler bewertet wird. Meine Antwort:
Wenn Sie zum Beispiel verschiedene anatomische Begriffe, in denen jeweils ein "c" vorkommt, alle mit "k" schreiben, ist es trotzdem auch jedes Mal ein ganzer Fehler.
Oder wenn jemand eingedeutschte Anglizismen (davon haben wir dem besagten Text auch ganz viele) immer kleinschreibt, obwohl sie großgeschrieben werden, dann wird dies doch selbstverständlich je falsches Wort als ganzer Fehler bewertet, nicht wahr?
Viele Grüße
Terese