Maximale Anzahl der Freistunden

  • Hi,


    ich arbeite an einem Gymnasium in Hessen mit voller Stelle (26 Stunden) und würde gerne wissen, ob es eine Maximalanzahl an Freistunden/Hohlstunden gibt, die die Planung in den Stundenplan einbauen darf?


    Ich habe derzeit bei 23 Unterrichtsstunden 9 Freistunden. Mein Plan soll jetzt so verändert werden, dass ich dann 11 Freistunden hätte.


    Viele Grüße


    rivella

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom.

  • Hallo,


    wenn der Stundenplaner agrumentiert wie an meiner alten Schule, wirst du wohl keine Chance haben (stundenplantechnisch leider nix anderes möglich). Eine Beschränkung für Freistunden habe ich bis jetzt nirgends gefunden. In den 5 Jahren, die ich dort war, betrug mein Durchschnitt 13 Freistunden und das Maximum 19 FS.
    Damit war ich über Jahre führend, konnte jedoch nichts dagegen unternehmen.

  • Ich würde mich an den Personalrat wenden. Der kann zumindest auf Gleichbehandlung achten. Vorschriften über Hohlstunden gibt es in den meisten Bundesländern nicht, aber Dienstvereinbarungen hierüber sind möglich, da kann man dann auch vereinbaren, wie damit umzugehen ist, wenn eine bestimmte Grenze überschritten ist (Entlastungsstunden). Wir hatten auch jahrelang die gleichen Diskussionen, seitdem wir eine Dienstvereinbarung geschlossen haben, haben sich die Extremfälle, die vorher immer "stundenplantechnisch nicht ander möglich waren" deutlich reduziert.
    Problematisch sind vor allem bestimmte Fächerkombinationen, bei denen beide Fächer im Band liegen, sollte das der Fall sein, muss man in der Schule auch mal eine Diskussion darüber führen, ob man Klassen nicht anders zusammensetzen kann, so dass mehr Fächer im Klassenverband unterrichtet werden können. (Insbesondere die 2. Fremdsprache.)

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke auch, es kommt da auf die Arbeitsmöglichkeiten in der Schule an. Wenn man in den Springstunden die Möglichkeit hast, alle Arbeiten zu erledigen, so dass man abends wirklich frei hat, dann denke ich liegt die Grenze bei 42 Wochenstunden Anwesenheitszeit = Arbeitszeit. Wenn aber in der Schule keine wirkliche Arbeitsmöglichkeit besteht, dann könnte man hier eine Verlängerung der Arbeitszeit sehen, das wäre dann nicht zulässig.

  • Meine Güte, soviel Freistunden?? Das reicht ja nahezu an mein Wochendeputat ran! (jedenfalls die 19, die katastrofuli beschrieben hat)
    Ist es am Gymi nicht möglich, bessere Stundenpläne zu machen? Ich hab in Hochzeiten 4 Freistunden. Bei allem anderen versuchen Kollegen und ich schon, das zu minimieren (klappt auch oft, zum Beispiel durch Blockbildung oder so)

  • Also in NRW ist es Aufgabe der Lehrerkonferenz, Grundsätze für Unterrichtsverteilung, Stundenpläne, Vertretungskonzept etc zu beschließen, da könnte man dann auch so Aspekte unterbringen - kann bzw. sollte man mit den Stundenplanmachern gemeinsam entwickeln, die natürlich einfach den Überblick über gewisse Rahmenbedingungen haben, die man nicht umgehen kann, aber das sollte man angehen. Hier wäre auch der Weg über den Lehrerrat. Wird dir vermutlich jetzt im Moment wenig helfen, aber hoffentlich langfristig.

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Da ich u.a. wegen des Stundenplans schon gesundheitliche Probleme bekommen habe, hat schlussendlich nur ein Schulwechsel geholfen.
    Es ist zwar logisch, dass beim Ganztagsschulbetrieb die Pläne nicht immer optimal sind, aber wenn man immer die A....karte bekommt, muss man irgendwann Konsequenzen ziehen. Es kann nicht sein, dass bei der Planung auf alle möglichen Dinge (z.B. Tennistraining) Rücksicht genommen wird, so dass andere massiv drunter leiden.
    Wie gesagt war meine maximale Freistundenzahl 19 während andere Kollegen nichteinmal 5 FS hatten. Der Personalrat war übrigens machtlos.
    Jetzt hab ich Freistunden im einstelligen Bereich und meine Krankheitstage sind im letzten Jahr von durchschnittlich 20 auf 0 gesunken.

  • Ich würde dafür sorgen, in den Freistunden möglichst wenig anwesend zu sein (z.B. Fitnessstudio in der Nähe o.ä.).
    Damit ist man da zumindest nicht beliebig für spontane Vertretungen greifbar. Vielleicht überlegt sich dann die Schulleitung auch, die Vertretungsreserve anders zu gestalten als durch derartige Stundenpläne.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Bei uns haben alle maximal 2 Freistunden. Wir sind allerdings nur eine Halbtagsschule.


    Das in der Schulkonferenz festzulegen oder den Personalrat anzusprechen wir meiner Meinung nach nicht viel nutzen. Die Idee ist zwar nett, aber nicht das eigentliche Problem. Der Stundenplanmacher wollte bestimmt nicht so viele Freistunden für dich; er kann es nur nicht anders. Man muss die Ursache bekämpfen, warum er es nicht kann, und nicht einfach nur sagen, dass er es besser machen muss.


    Wäre so, als wenn die Lehrer hier den Auftrag bekommen auf den Nürnberg eine schnelle Runde zu fahren (einen guten Stundenplan zu machen). Da hilft es nicht, wenn ihr zu langsam fahrt und dann beschlossen wird, dass ihr mindestens 200 km/h im Schnitt fahren sollt. Dadurch wird es hier wohl kaum einer schaffen so schnell zu fahren.
    Statt also einfach zu beschließen: Fahr schneller, sollte man es doch anders machen:
    a) Ein gutes Auto geben (Er also nicht mit dem Golf 1.6 fährt, sondern einen guten Sportwagen)
    b) Das Auto auch selbst einstellen dürfen (So wie im Autosport: Welches Setup ist für diese Strecke nötig)
    c) Üben auf diesen Kurs zu fahren und am besten auch noch professionelle Anleitung bekommt wie es geht


    Bei der Stundenplanung ist es analog; einfach beschließen es besser zu machen wird wohl kaum helfen. Man muss:
    a) Ein Programm haben, welches das auch kann
    b) Zugriff auf die UV bekommen um Optimierungen vorzunehmen
    c) Üben und ggf. Hilfe bekommen wie zu optimieren ist. (Nicht „was“ zu optimieren ist, dass wissen die meisten selbst. „Wie“ es zu machen ist!)


    Wenn ich sehe, dass so viele Freistunden gesetzt werden, dann hat dein Stundenplaner mit großer Wahrscheinlichkeit eins der oben genannten Probleme. Sprich:
    a) Das Programm kann die maximale Anzahl an Springstunden nicht begrenzen; oder es hält sich zumindest nicht an die Vorgaben, sodass das Programm nicht gerade sehr sinnvoll ist.
    b) Er hat keinen Zugriff auf die UV und darf es nicht optimieren oder weiß nicht wie es geht
    c) Das Programm kann es evtl, aber er weiß nicht, wie man dem Programm sagen kann, dass jeder Lehrer eine maximale Anzahl von Springstunden nicht überschreiten darf. Er bräuchte Hilfe in der Benutzung des Programms.


    Klar kann man jetzt sagen:
    Wir haben aber Problem d): Es geht nicht besser. Man kann mit den Maßnahmen a) bis c) auch nicht erreichen im Durchschnitt mit 500 km/h über den Nürnbergring zu fahren. Das stimmt natürlich, aber ich gehe jetzt mal die Wette ein, dass dies in den meisten Fällen nicht zutreffen wird. Da ich in diesem Bereich nicht gerade unerfahren bin, behaupte ich mal, dass die meisten Stundenplaner da noch deutlich Luft nach oben haben. Es aber schlicht an mindestens einem der drei Punkte scheitert um in die professionelle Liga aufzusteigen. Dummerweise gibt es in dieser Liga kaum Wettbewerbe und oft wenig Hilfe, sodass den meisten gar nicht bewusst ist wie gut (bzw. schlecht) sie im Vergleich zu anderen stehen und ihnen auch nicht klar ist, wie bzw. wo sie optimieren müssen.


    Ja, evtl. ist deine Strecke ich nicht schneller zu fahren, weil es ein nicht ausgebauter kleiner Feldweg ist. Aber die Wahrscheinlichkeit halte ich für sehr gering.

    • Offizieller Beitrag


    Es gibt keine rechtliche Begrenzung.


    Moebius hat die personalrätlichen Möglichkeiten (DVs, Gleichbehandlungsgrundsatz) genannt, viel entscheidender sind aber in Hessen die Rechte der Gesamtkonferenz §133 Schulgesetz: die Gesamtkonferenz enstcheidet über die Grundzüge der Unterrichtsverteilung, Aufsichten usw.
    Ich kenne (und betreue) genügend Schulen, die das in diesem Gremium geregelt haben. Es braucht den Antrag auf den TOP und dann den Antrag selbst, mehr nicht.
    Natürlich macht es Sinn, das vorher in einer PV vorzubereiten. Die kann durch den PR oder durch ein Viertel der Mitglieder des Kollegiums (via PR) einbrufen werden.


    Freistunden an sich, da gebe ich Trantor Recht, sind aber nix Schlimmes.


    Ich arbeite an einer Oberstufe mit durchgängigem Kurssystem, das zu 90% auf festen Leisten liegt. Der Unterricht geht bis 17.30 und Freistunden zwischen 5 und 15 sind normal. Man kann entweder die Wunschkurse bekommen oder die Wunschzeiten, beides geht technisch nicht. Manchmal auch gar nichts davon. Wer das nicht will, muss sich an die Mittelstufe abordnen lassen, da kann man dann "auffüllen".


    Wir haben allerdings auch eine hervorragende Ausstattung mit Arbeitsplätzen. 24 PCs mit internet im Lehrerzimmer und in den beiden kleinen Stillarbeitsräumen. Die Stunden können zum Arbeiten genutzt werden. Ich finde, das macht den Unterschied. Freistunden sind nur kontraproduktiv, wenn sie verdaddelte Zeit sind. Bei uns gehen viele Kollegen nach Hause und sind (außer in schlimmen Korrekturzeiten) fertig. Was ja auch nicht das Schlechteste ist, wenn man 3-4 Mal bis 16 Uhr hat. Oder wie ich immer, außer Montags, da hab ich bis 17.30.

  • Zählt Ihr die Mittagspause auch als Freistunde?
    Würde mich mal interessieren.


    Super-Lion, die kein Problem mit Freistunden hat

  • Vielen Dank für eure Antworten!! Ich werde mich jetzt zuerst einmal mit dem PR in Verbindung setzen und dann die Angelegenheit in der GK vortragen. Ich bin nicht der einzige Betroffene :(


    Viele Grüße


    rivella

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom.

  • Die Mittagspause ist für mich als Stundenplanmacher KEINE Freistunde.
    Zumal in der Mittagspause, bei uns die 6. Stunde, wirklich nur in Ausnahmefällen Unterricht stattfindet.
    Aus Gründen des Arbeitsschutzes bin ich für die Einhaltung von Pausen. Dies dient letztendlich der Lehrergesundheit.

  • Die Mittagspause ist für mich als Stundenplanmacher KEINE Freistunde.
    Zumal in der Mittagspause, bei uns die 6. Stunde, wirklich nur in Ausnahmefällen Unterricht stattfindet.
    Aus Gründen des Arbeitsschutzes bin ich für die Einhaltung von Pausen. Dies dient letztendlich der Lehrergesundheit.


    na halleluja.. deine pläne möchte ich nicht haben...
    dann bekomt man jeden tag schon mal eine stunde..und zusätzlich x freistunden


    macht 5+x.... ich sage danke nein.. bzw. stundenplaner 6 setzen..



    gott sei dank kommt bei uns keiner auf diese dumme idee.. ich habe an der gs überhaupt keine freistunden und finde das 1A !!

  • Wie gesagt: Ich zähle die Mittagspausen als Freistunden. Arbeitsrechtslicht sehe ich da kein Problem. Wenn jemand maximal 2 Freistunden pro Woche hat, dann bedeutet es, dass er maximal 2 Mittagspausen haben kann. An den anderen 3 Tagen hat derjenige damit also entweder Vormittags frei, Nachmittags frei oder den ganzen Tag frei. Wo soll das arbeitsrechtlich ein Problem sein? Er hat doch immer eine Mittagspause. (Zumal arbeitsrechtlich die Uhrzeit einer Mittagspause gar nicht vorgeschrieben ist, sondern nur die Stundenanzahl, die maximal am Stück gearbeitet werden darf.)


    Mit den "keine" Freistunde, muss man ein bischen auf die Kollegen achten. Wenn dort jetzt ein paar Kollegen mit 5+ Freistunden an der Schule sind, dann ist das einfach Mist/unfair. Daher gebe ich ein Maximum für ALLE vor und versuche das so klein wie Möglich zu machen.

  • (Zumal arbeitsrechtlich die Uhrzeit einer Mittagspause gar nicht vorgeschrieben ist, sondern nur die Stundenanzahl, die maximal am Stück gearbeitet werden darf.)



    Eine Mittagspause gibt es auch nicht direkt im ArbZG, sondern hier ist die Rede von Ruhepausen. Eine 15minütige Ruhepause ist auch "okay", sofern dann eine zweite folgt.

  • Man kann hier sicherlich auch nicht Grundschulen mit beruflichen Schulen vergleichen.
    Unser Unterricht geht von 7:50 bis 16:25 (teilweise sogar noch länger).


    Ich gebe Trantor recht, wenn man nur noch eine Stunde nach der Mittagspause hat, ist das doof. Dann kann man diese aber auch mal in die Mittagspause (6. Stunde) legen, wenn die Schüler anschließend "aus" haben und der Lehrer bei weiterem Unterricht auch noch mindestens eine Pause im Anschluss hat. Halbtagesunterricht haben bei uns aber nur Schüler, die in der Berufsfachschule sind. Und dann auch nur an max. 2 Tagen in der Woche. Alle anderen haben den ganzen Tag Schule.


    Dafür hat bei mir jeder Vollzeitkollege/jede Vollzeitkollegin, sofern er/sie das möchte, einen unterrichtsfreien Tag.
    Teilzeitkollegen 2-3 freie Tage, je nach Deputat.


    Was ist denn eigentlich das Problem an Freistunden? Ich kopiere da, korrigiere, bereite teilweise vor, erledige den Verwaltungskram,…. Langweilig ist mir da nie. Und dafür mache ich inzwischen weniger zuhause, Unterrichtsvorbereitung eigentlich nur noch in der Schule.

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