Hallo,
kann mir jemand sagen, ob es irgendwo auch kritische Stimmen gibt zu der Methode von Dr. Reichen "Lesen durch Schreiben". Habe selbst eine Tochter in der 3. Klasse und es scheint so zu sein, dass sich meiner Meinung nach bei ihr aufgrund dieser Lehrmethode (1. + 2. Klasse) nun eine manifeste Rechtschreibschwäche auszuprägen scheint. Das gleiche ist auch bei vielen ihrer Klassenkameraden/innen zu beobachten. Habe nun die Befürchtung, dass sich dies, im Gegensatz zu den Beteuerungen der Grundschullehrer, nicht mehr von selbst reguliert. Meiner Meinung nach wird das sehr sensible photographische Gedächtnis bei Schulkindern in diesem Alter völlig ausser acht gelassen. Sonderbarerweise wird diese Methode aber überall kritiklos angepriesen. Über diesbezügliche Erfahrungen anderer Eltern bzw. kritikfähigen Lehrern bzgl. den Schwächen dieser Methode wäre ich sehr dankbar.
Ines
Kritik an der Methode "Lesen durch Schreiben"
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Ich bin da leider keine Fachfrau, habe aber in Gesprächen mit solchen den Eindruck gewonnen, dass die Methode Lesen durch Schreiben in ihrer Reinform bei den meisten Didaktikern bereits seit einigen Jahren als überholt gilt. So wie ich das mitbekomme, ist diese Methode durchaus für einige Kinder sehr geeignet, für andere aber auch nicht: Ich habe derzeit ein achtes Schuljahr, dessen Rechtschreibung alles sprengt, was ich bisher gesehen habe. Die SuS haben nach dieser Methode Rechtschreibung gelernt und wenn ich ihnen vermitteln möchte, dass Rechtschreibung wichtig ist, sagen alle "Aber Sie wissen doch, was ich meine..." Das ist eine Einstellung, die meiner Meinung nach durch dieses Konzept gefördert wird. Andererseits kenne ich eben auch Kinder, die als Erstklässer einfach nur stolz und begeistert waren sofort schreiben zu können, bis heute gerne lesen und schreiben und die Rechtschreibung "trotzdem" beherrschen.
Ein Vorteil der Methode ist sicherlich die hohe Motivation, ein Nachteil die bei einigen SuS provozierte Einstellung "aber man versteht doch, was ich meine..."
Aber, wie gesagt, dass ist alles aus einer Laienperspektive geschrieben - die Primarstüfler wissen das sicherlich besser und kennen wahrscheinlich auch den neuesten Stand der Forschung genau.
Gruß Delphine -
Ich denke, es kommt eben auch darauf an, wie man eine Methode anwendet. Den Kindern muss einfach von Anfang an klar sein, dass Erwachsene anders schreiben und sie müssen erkennen, welche Vorteile orthographisch richtige Texte haben. Sie müssen außerdem motiviert werden, diese Norm zu erlernen. Das ist sicher nicht einfach, weswegen es auch sein könnte, dass die Methode zu späteren Rechtschreibproblemen führt. Soweit ich informiert bin, gibt es aber keine Untersuchungen, die beweisen, dass LdS mehr LRS-Kinder "produziert". Ich habe einmal in einer empirischen Studie gelesen, dass es Vorteile im Bereich der Aufsätze gibt.
Gruß leppy
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Gib mal in die Suchmaschine Fibel ein, dort findest du einige Threats, die sich mit der Methodenvielfalt im Anfangsunterricht auseinandersetzen.
Es gibt noch nicht viel kritische Literatur, die in Schulen angekommen ist - mir fällt nur Wolfgang Metze ein, der sich auf seinen Internetseiten auch kritisch mit dem Ansatz auseinandersetzt, dort findest du auch einen Aufsatz dazu.
Wie auch immer, ich denke, die Wahrheit liegt wie immer in der Mitte und es wird so kommen, dass sich auch diese Methode relativiert. Kinder, die legasthen sind, scheinen besondere Schwierigkeiten mit dieser MEthode zu haben, das habe ich von einigen LRS-Therapeuten gehört.
Gegen die Theorie der Wortspeicherung gibt es einen Test, der immer gerne angeführt wird, nämlich, dass du auswendig ein genaues Firmenlogo reproduzieren sollst, was du 1000 mal gesehen hast, aber kaum abgespeichert hast (z.B. Hipp).
Es scheint im Moment erste Bewegungen zu geben gegen die Methode in Reinform. Das hilft nur deinem Kind nicht weiter.
Wenn du die Vermutung hast, dass eine schwache Rechtschreibung aufgrund der MEthode vorliegt, dann würde ich auf alle Fälle gegensteuern. Es gibt z.B. das Computerprogramm "GUT", mit dem ich jeden Tag oder 3 mal in der Woche 10 Minuten arbeiten lassen würde. Außerdem würde ich dann den Wortschatz noch üben, indem ich die Wörter diktiere. Das war es auf die Schnelle.
Zeigen sich aber in spätestens 3 Monaten keine Erfolge, würde ich genauere Schwierigkeiten abtesten lassen, bevor sich sekundäre Symptome äußern.
flip -
wie genau funktioniert die Methode denn? So wie ich das lese, müßten die Schüler doch gerade durch viel schreiben auch noch lesen lernen. Und das würde doch heißen, daß sie gerade viel schreiben. Warum können sie dann auzf einmal nicht schreiben. Oder geht es dabei um freies Schreiben ohne darauf zu achten, ob die Wörter richtig geschrieben sind?
Verwirrte Grüße,
Dalyna
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Die Schüler lernen zunächst mit Hilfe einer Anlauttabelle schreiben --> lauttreues Schreiben ist also zunächst richtig. Lesen wird nicht gelehrt, sondern selber durch das Schreiben gelernt, weil die Kinder ja wissen wollen, was sie schon geschrieben haben. Das passiert laut Reichen automatisch, wenn ein Kind viel schreibt.
Gruß leppy
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Zitat
Delphine schrieb am 18.10.2005 20:21:
Ich habe derzeit ein achtes Schuljahr, dessen Rechtschreibung alles sprengt, was ich bisher gesehen habe. Die SuS haben nach dieser Methode Rechtschreibung gelernt [...]meiner meinung nach liegt genau hier das problem:
"lesen durch schreiben" ist KEINE methode zum erlernen der rechtschreibung. es ist ein konzept zum lesen- und schreibenlernen. natürlich handelt es sich zunächst um eine (möglichst) lautgetreue schreibung, die sich dann mit hilfe anderer methoden (sommer-stumpenhorst, lessmann und co.) nach und nach zu einer dudengerechten schreibung entwickeln soll. fehlt der rechtschreibunterricht, kann auch nicht viel erwartet werden. natürlich nutzen kinder den erlernten grundwortschatz auch als modellwortschatz und lernen so einige einfache rechtschreibregeln, ausreichen kann dies aber nicht...lg,
grundschullehrerin -
Ich stehe dieser Methode sehr kritisch gegenüber - weil sie meiner Meinung nach nicht auf Erkenntnisse der Hirnforschung eingeht.
Das Erlernen der Rechtschreibung wird den Kindern unnötig erschwert, weil sie Verknüpfungen im Gehirn aufbauen, die später erst wieder getilgt werden müssen, bevor die richtige Schreibweise sich verfestigen kann.
Es macht zwar vielleicht allen in den ersten Klassen viel Spaß.
Diese Freude muss in späteren Jahren jedoch durch Frust gebüßt werden. -
Untersuchungen sind mir leider auch keine bekannt bzgl. Rechtschreibprobleme. Ich kann nur sagen, was meine Beobachtung ist: Mein Sohn ist eindeutig ein visueller Typ. Das hat Vorteile, zB. dass er in Fremdsprachen Vokabeln ziemlich schnell richtig kann, (vorausgesetzt er übt mit der Vokabelliste im Buch).
Nachteil: wenn er etwas, das falsch geschrieben ist, anguckt, hat sich dann eben auch der Fehler eingeprägt.........will heissen, ich kann dieser Methode leider nicht viel Positives abgewinnen.
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Zitat
füchsle schrieb am 19.10.2005 17:37:
wenn er etwas, das falsch geschrieben ist, anguckt, hat sich dann eben auch der Fehler eingeprägt.........will heissen, ich kann dieser Methode leider nicht viel Positives abgewinnen.
Ich wage mal zu behaupten, dass auch für die anderen Lerntypen nahezu jeder Lernprozess eine visuelle Komponente hat.
Warum sonst wären Lehrer im Unterricht ständig um Anschaulichkeit bemüht? Warum schreiben oder zeichnen wir überhaupt etwas an die Tafel? Wozu benutzen wir massenhaft Anschauungsmaterial?
Wir tun das aus einem einzigen Grund: Jeder Schüler lernt auch (!) auf dem Wege der visuellen Wahrnehmung.
Daraus ergibt sich für mich bezüglich der o.g. Lehrmethode
eine logische Schlussfolgerung.Gruß
Animagus
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Wobei man sicher in Bezug auf das visuelle Einprägen auch sehen muss, dass Schüler von Anfang an auch viel mit orthographisch korrekten Texten ihn Berührung kommen.
Gruß leppy
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Hallo Mehni,
hier 2 kritische Stimmen:
http://www.legasthenie.de/Methoden/symptomthera.htm
http://www.lernberatung-knagge.de/index-Dateien/Page877.htm
Diese beiden Lerntherapeuten sind mir persönlich bekannt. Ich halte sehr viel von ihnen. Der eine (Anonyme) hat bereits einige Bücher geschrieben. Er weiß ziemlich gut über Gehirnfunktionen Bescheid.
Meine eigenen Erfahrungen mit meinem Sohn bestätigen die Erfahrungen dieser kritischen Stimmen.
Zum "Anlegen eines visuellen Lexikons" und Entgegenwirken der Auswirkungen durch die Reichen-Methode kann ich das Programm "Orthofix" von Fa. meditech empfehlen.
Mein kleiner Sohn (3.Klasse) musste heute ein Gedicht abschreiben (in besonderer Schönschrift), in dem jeweils das erste Wort nach einem Komma mit Großbuchstaben begann. Das finde ich ehrlich gesagt auch ziemlich daneben, denn in der 3. Klasse sind die Kinder immer noch sehr damit beschäftigt, zu lernen, wann groß und wann klein geschrieben wird. Was lernen sie jetzt beim Abschreiben dieses Gedichts? Nach einem Komma schreibt man manchmal auch groß. Was soll das bloß? Ich kann keinen Sinn darin sehen.
Viele Grüße
Erika -
Die Reichen-Methode zu verteufeln und für Rechtschreibschwierigkeiten oder gar Legasthenie verantwortlich zu machen, erscheint mir falsch.
Ich halte sehr viel von einer Kombination der Methode mit Rechtschreibunterricht - ähnlich, wie es Grundschullehrerin ja schon angeführt hat.
Was das angebliche fotografische Gedächtnis der Kinder und das Einprägen falsch geschriebener Wörter anbelangt: wieso schreiben sie dann nicht die Wörter fortan richtig, die sie in Texten gelesen haben? - Ergibt keinen Sinn.
Niemand wird den Kindern sagen "Fert" sei die richtige, erwachsene Schreibweise, die sie sich einprägen sollen. Inwieweit das automatisch geschieht, wage ich zu bezweifeln! Gerade die rechtschreibschwächeren Kindern scheinen sich Schriftbilder nur sehr schwer einprägen zu können. Und die starken haben keine Probleme damit, zu akzeptieren, dass "Fert" "Pferd" geschrieben wird.Interessant finde ich jedenfalls immer, dass bestimmte Methoden zuerst als das Absolute angepriesen werden, um sie anschließend zu verteufeln. Warum kann und sollte man sich nicht das Beste heraus suchen und kombinieren?
Gruß,
Melosine -
Kann mich Melosine nur anschließen.
Und der Brief vom anonymen erfolgreichen LRS-Therapeuten finde ich wenig aussagekräftig. Frag mich auch wovor er Angst hat. Man kann doch seine Meinung sagen, oder?
Ich habe auch lange mit Kindern gearbeitet, die auf LRS getestet wurden und musste feststellen, dass die Problematik ganz andere Hintergründe hat. Ich konnte nicht feststellen, dass die LRSler von der Reichen-Methode geschädigt waren.
Meine Theorie ist:
Bei vielen Kindern, Jugendlichen und sogar noch Erwachsenen fehlen die Grundlagen/Grundfertigkeiten des Lernens.ZitatAls kognitive Grundfertigkeiten werden Fertigkeiten bezeichnet, die dazu dienen sich Wissen anzueignen und vorhandenes Wissen flexibel einzusetzen. So tauchen z. B. in der Fachliteratur zu Teilleistungsstörungen immer wieder Begriffe auf wie: Raumlagebeziehung, Figur-Grund-Differenzierung, Formkonstanz, usw. Diese, und auch andere, Begriffe bezeichnen Fertigkeiten, die ein Mensch besitzen muss, um überhaupt Lesen, Schreiben, Rechnen, usw. zu erlernen. Sind diese Fertigkeiten nicht altersentsprechend ausgebildet, können sich Defizite in bestimmten Bereichen zeigen (z. B. in der Mathematik).
Fehlen diese Grundfertigkeiten, dann ist es meiner Erfahrung nach egal, ob ich nach Reichen oder sonstwem lerne. Aber das ist keine repräsentative Statistik Sondern nur meine Erfahrung.
Gruß Sarah
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Hallo,
Zitat
Zitat:
Als kognitive Grundfertigkeiten werden Fertigkeiten bezeichnet, die dazu dienen sich Wissen anzueignen und vorhandenes Wissen flexibel einzusetzen. So tauchen z. B. in der Fachliteratur zu Teilleistungsstörungen immer wieder Begriffe auf wie: Raumlagebeziehung, Figur-Grund-Differenzierung, Formkonstanz, usw. Diese, und auch andere, Begriffe bezeichnen Fertigkeiten, die ein Mensch besitzen muss, um überhaupt Lesen, Schreiben, Rechnen, usw. zu erlernen. Sind diese Fertigkeiten nicht altersentsprechend ausgebildet, können sich Defizite in bestimmten Bereichen zeigen (z. B. in der Mathematik).Genau das erzähle ich doch hier auch seit Monaten (der Spruch unter meinen Beiträgen soll Ähnliches aussagen. Die Zahl der Kinder mit entsprechenden Defiziten steigt stetig an. Mein Sohn hat(te) entsprechende Defizite durch Kiss und Co. . Die Reichenmethode ist für derartig betroffene Kinder eben äußerst ungünstig, andere werden auch mit Reichenmethode gute Rechtschreiber. Die Reichen-Methode mag sicher auch weniger anrichten, wenn in der Schule ein Lernen mit allen Sinnen stattfindet. Kinder von Eltern, die ihre Kinder privat fördern und unterstützen, sind ebenfalls besser dran als die anderen. Viele Faktoren spielen eben eine Rolle.
Viele Grüße
Erika -
Die reine Methode "Lesen durch Schreiben" würde ich nie unterrichten, nachdem ich im Refi mitbekommen habe, dass in einer ganze Klasse in einem sozialen Brennpunkt nur 6 Kinder (ich meine es waren an die 24 gesamt) lesen gelernt haben.
Ich selber habe immer nach dem Schreiberfahrungsansatz gelehrt, wobei ich mir immer mehr ein differenziertes Bild gemacht habe und mittlerweile immer mehr zu einer kombinierten Silben-freies Schreiben-analytisch-synthetischen Methode gefunden habe.
Weiterhin unterrichte ich in einem sozialen Brennpunkt, so dass ich meine, beurteilen zu können, dass es viele benachteiligte Kinder gibt, wenn nicht das Lesen differenzierter unterrichtet wird.Schreiberfahrungsansatz (dazu zählt auch Reichen) geht ja davon aus, dass Kinder mit unterschiedlichen Erfahrungen in die Schule kommen - von daher gibt es nicht die Methode (die Fibeln, die im Moment auf den Markt kommen, gaukeln eben vor, dass es eine einheitliche Herangehensweise gibt, kann es m.E. gar nicht). Kinder ohne Teilleistungsproblematik, aus literalem Elternhaus kommend, kommen mit der Reichenmethode viel weiter als mit irgendeiner anderen Methode - wobei ich auch wichtig finde, dass "Rechtschreibung Thema ist".
Kinder, die wenig Schrifterfahrung haben und Kinder mit TL schwächen, brauchen Unterstützung. Viel halte ich trotzdem davon, den Kindern einen Anlautbogen zur Verfügung zu stellen und einen Vorlehrgang in "phonologischer Bewusstheit" zu machen. Einerseits habe ich dann schon einmal eine Methode für die starken Kinder, die ich nicht bremse, andererseits bereite ich die anderen Kinder auf das Buchstabenlernen vor. Wenn ich danach die Buchstaben mit allen Sinnen und mit Lautgebärden einführe und das Lesenlernen anstoße, wenn die Kinder die Synthese verstanden haben (das ist meist so nach 12 Schulwochen, kann aber von Kind zu Kind variieren; bei Kindern mit TL führe ich dann Silbenlesen ein ), habe ich gute ERfahrungen gemacht. Unterstützend hilft ein Computer.
flip -
Hallo,
ich habe auch mal eine kurze Frage zum Erstlesen. Wie heißt diese Methode bzw. gibt´s das eigentlich als Methode mit der ich Lesen gelernt habe?
Meine Oma hat mir Bilder gezeigt mit dem Wort in Druckbuchstaben drunter. Erst habe ich das Wort am Bild erkannt, dann Bild weg und Wort angeschaut. Irgendwann dann habe ich das Wort auch ohne Bild erkannt. Erst waren es nur einzelne Bilder, dann immer mehr. Nach der "Erkennensphase" haben wir dann buchstabiert und so kam es später dazu, dass ich fremde Wörter erlesen konnte.
Das Material war gekauft, nicht selbst gebastelt.LG
TinaPS: Sorry, wenn ich eventuell dumm frage, aber von Erstlesen habe ich wenig bis keine Ahnung.
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Hi Tina,
das war die Ganzwort-Leselernmethode. Erst nachdem die kompletten Wörter "gelesen" waren, wurden die Buchstaben analysiert. Daher auch Analyse-Methode genannt.
Vorteil: die Kinder waren sehr motiviert, weil sie so schnell "lesen" konnten. Nachteil: das dicke Ende kam dann doch mit den sinnlosen Silben.
Das Gegenstück war die "Synthese-Methode": hier wurden zuerst einzelne Buchstaben und sinnlose Silben gelesen.
Das waren Glaubenskriege damals!
In der DDR gab es damals bereits die analytisch-synthetische Methode, die sich dann auch bei uns durchgesetzt hat.
Gruß venti -
Hallo,
danke Venti, ich war ja lang der Überzeugung, dass meine Oma die Methode für mich speziell erfunden hatte, aber neulich habe ich das Material wieder gefunden, das war gedruckt und es stand "Lesen lernen" drauf. Also war´s wohl doch nicht für mich alleine.
Ich persönlich finde die Methode prima - vor allem kann ich mich noch genau an das Aha-Erlebnis erinnern, als ich zum ersten Mal die Wörter ohne Bild erkannt habe.
In der Schule haben wir dann allerdings Buchstabe für Buchstabe gelernt. Da konnte ich das allerdings schon längst.
Seit wann gibt es eigentlich dann "Lesen durch Schreiben"? Wie haben meine Schüler (jetzt 7. Klasse) Lesen und Schreiben gelernt?
Neulich war ich auf einem Lehrgang, der mehr für GS-Lehrerinnen gedacht war. Da ging es hauptsächlich um Silben und Silbenkönige. Ist das schon länger aktuell oder neu?
LG
Tina -
Das mit den Silben kommt wieder, so ist mein Eindruck.
Es gibt im Moment die erste Fibel auf dem deutschen MArkt - meines Wissens, die das wieder aufgreift. Aber ich wage mich an eine Prophezeihung, das wird die kommende Methode , ein Schritt vor, zwei zurück... . Tatsache ist, dass die ganze Zeit wohl in der Legasthenietrainerschiene über Silben die Rückstände abgebaut wurden, die wir mit anderen Methoden aufbauten.
Anstatt zu differenzieren -nämlich Kinder, die schon lesen können, brauchen keine Silben,während sie für Kinder, die Teilleistungsstörungen haben, sehr hilfreich sein können, gibt es in der MEthodik anscheinend immer nur ein entweder oder.
flip
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