Hallo,
ich hätte gerne Meinungen von Mamis oder Grundschullehrerinnen.
Meine Tochter kommt im September in die Schule, ist also momentan Vorschulkind.
Bei der U9 attestierte der Kinderarzt letzten März ein normal entwickeltes Kind.
Im November mussten wir zur Schuluntersuchung des Landratsamtes. Das war eine einzige Katastrophe. Die zwei gestrengen Damen waren meinem Mädel ganz offensichtlich unangenehm, so dass sie sich überwiegend verweigerte und nicht einmal mehr eine Katze erkennen wollte, obwohl wir fünf davon haben. Raus bin ich dann mit einer langen Liste behandlungswürdiger Fehlleistungen. Unter anderem könne sie keine Einzelheiten unterscheiden (vier Halbmonde nach rechts - einer nach links) und somit die Buchstaben nicht erlernen - bis auf das D kann sie die Großbuchstaben aber längst sicher. ??
Anschließend suchte ich das Gespräch mit der neuen Erzieherin im Kindergarten. Bei ihrer Kollegin im letzten Gespräch war alles ok, bis auf die wenig detaillierten Zeichnungen. Diesmal wurde mir gesagt, die Zeichnungen seien toll und mit vielen Details, dafür hapere es am Aufgabenverständnis, Konzentrationsfähigkeit und und und, und ich solle über eine Förderschule nachdenken. Sollte ich mein Kind doch in die Regelschule einschulen, dann müsse es unbedingt in den Hort, damit es bei den Hausaufgaben von einer Fachkraft betreut werden könne. Ich habe mich schon etwas gewundert, dass ich dem Stoff der ersten Klasse nicht gewachsen sein soll, da ich immerhin die Neunte unterrichten darf, habe mich aber artig für das Gespräch bedankt.
Danach bin ich auf Anraten der Damen vom Landratsamt zur Erziehungsberatung, wo noch mal ein Test durchgeführt wurde. Dieser hat meiner Kleinen Spaß gemacht, diesmal konnte sie auch prima Einzelheiten unterscheiden - in Rekordzeit - auch Mengenerkennung und sprachliches Niveau seien prima - jetzt war es aber die Motorik. Gut - mein Kind macht beim Kindersport begeistert mit und meistert alle Übungen problemlos, hat mit knapp fünf Jahren das Seepferdchen gemacht und kann ihr Pferd von der Koppel reiten - braucht aber nun Ergotherapie, weil sie nicht lange genug auf dem rechten Bein stehen konnte. Für die Feinmotorik bekamen wir Arbeitsblätter, haben wir auch brav gemacht - das mit den Linien ziehen klappt tatsächlich nicht gut, auch das Ausmalen könnte man steigern - ich kann es aber auch immer noch nicht wesentlich besser.
Ein paar Wochen später bin ich wieder - inzwischen leicht bis mittel besorgt - zum Kinderarzt, der meinte, er kann mir klar ein paar Stunden Ergo aufschreiben, hält es aber für pure Zeitverschwendung.
Abschließend hatten wir dann letzte Woche Schulanmeldung - ca. 45 Minuten wurde das Kind angeschaut, kam strahlend raus - eigentlich hätte es keine Auswertung gegeben, ich habe die Lehrkraft trotzdem um ein kurzes Feedback gebeten - und sieh an: Nein, es war komplett unauffällig, die ersten Minuten etwas verhalten, dann alles prima gemacht - sie habe nicht den Hauch von Bedenken.
Ich persönlich bin der Meinung, mein Kind ist nicht perfekt, aber durchaus in der Lage, in der ersten Klasse mitzukommen. Irgendwie bin ich im Moment leicht genervt und eigentlich gewillt, mich der Meinung von Kinderarzt und Grundschullehrerin anzuschließen...