"Lesen durch Schreiben"

  • Hallo zusammen,
    erst einmal herzlichen Dank für die vielen Rückmeldungen bzgl. meiner gestrigen Frage. Meine Befürchtung, dass gerade die visuellen Aspekte des Lernens, ja sogar die einfachsten Lerngesetze, welche wir aus der psychologischen Forschung kennen, bei dieser Methode völlig ausser acht gelassen werden, wird dadurch leider bestätigt.
    Wie kann es eigentlich sein, dass eine solch umstrittene Methode flächendeckend in vielen staatlichen Grundschulen Anwendung findet?
    Meine Tochter in der 3. Klasse (ein ansonsten durchaus intelligentes Kind) hat m. E. durch diese Methode erhebliche Schwierigkeiten mit der Rechtschreibung, was heute auch zu ihrer ersten 4 in einem Diktat geführt hat.
    Nun habe ich noch einen Sohn in der 1. Klasse, welcher Gott sei Dank schon lesen kann und durchaus schon einfache Wörter richtig schreiben kann (übrigens ohne Anlauttabelle).
    Nun habe ich aber die Befürchtung, dass er durch die Konfrontation mit dieser Methode und deren Beliebigkeit im orthographischen Bereich, ähnliche Probleme wie seine Schwester entwickeln könnte. Meine Befürchtungen diesbezüglich wurden von seiner Klassenlehrerin offensichtlich nicht sonderlich ernst genommen.
    Meine Frage lautet: Was kann ich tun, meinem Sohn ein ähnliches Schicksal wie das meiner Tochter zu ersparen? Meine Idee, die Grundschule zu wechseln bringt nichts, da offensichtlich hier im Bodenseeraum auch die Nachbarschulen mit dieser Methode arbeiten.
    Wer ist eigentlich verantwortlich für die Auswahl der Lehrmethoden? Ist dies der Schulleiter oder wird dies zentral vom Kultusministerium (BaWü) gesteuert.
    Komme mir im Moment ziemlich hilflos vor!!!! ?(

  • Hallo Mehni,


    erst einmal muss ich sagen, dass es eben eine Methode ist, die Kinder schnnell zum Schreiben bringt, aber offensichtlich muss man den richtigen Zeitpunkt zum Absprung finden. Ein LRS-Therapeut hier war der Meinung, dass das auf jeden Fall am Ende des 1. Schuljahrs sinnvoll wäre.


    Meine Tochter (1. Schuljahr) konnte auch bereits vor der Einschulung lesen und schrieb phonetisch korrekt (also AISBER für Eisbär). Mittlerweile ist ihr aufgefallen, dass wir die Worte aber anders schreiben. Wenn sie danach konkret fragt, bekommt sie das Wort korrekt gezeigt und auch die Regel erklärt, wenn man es ableiten kann. Wenn sie sich dafür nicht interessiert, weisen wir sie nur auf phonetische Fehler hin. Das Vorgehen haben wir allerdings mit dem Lehrer abgesprochen. Ich sehe keinen Sinn darin, etwas Falsches anzutrainieren, wenn das Kind selbst danach fragt.


    Gruß


    UBI

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