Schüler schwänzt Aufsatz wegen Sonnenfinsternis

  • Claudius, da ja deine Antworten nun wieder darauf hinauslaufen, dass Rechte und Gesetze nicht wichtig sind und jeder der sie anwendet dann das Kindeswohl gefährdet, ignorant oder borniert ist, ist zumindest meine Diskussion mit dir beendet.


    Denn diese Gesetze sind zum Shcutzes des Kidnes und das manchmal eben auch vor sich selber und daher ist eine entsprechende Einschüchterung dann auch ok!

  • Als Vater würde ich mir sicher nicht von einem ignoranten Schulleiter oder bornierten Klassenlehrer meines Kindes vorschreiben lassen, ob ich meinem Kind eine Sonnenfinsternis zeige oder nicht.

    Während der Schulzeit wirst du dir aber genau das vorschreiben lassen müssen.
    Und gegebenenfalls eben die Konsequenzen (Tadel, Verweis, Nacharbeit, Note 6 oder was auch immer da im entsprechenden BL so üblich ist) tragen.

  • Susannae aber warum fehlt das Kind unentschuldigt, es ist doch da. Und es gibt eine Schulpflicht und keine Klassenraumpflicht. Leistungsverweigerung, da bin ich bei dir. Aber Unentschuldigtes Fehlen, eher nein. Klar hätten die Eltern einwirken müssen, das wäre doch dann aber eher Vernachlässigung der Sorgfaltspflicht und nicht unentschuldigtes Fehlen des Kindes. Für mich komisch, aber auch nicht so wichtig, dass wir darüber streiten müssen.


    Eine 6 wäre eine Sanktion, die allein das Kind (ein 9-Jähriges) treffen würde, welches das Ganze sehr wahrscheinlich nicht beeinflussen konnte. Ich würde das nicht gut finden, schrieb ich aber gestern auch schon ganz am Anfang. Ein Brief der Schulleitung, ja damit könnte ich als Lehrerin mitgehen.

  • Claudius, da ja deine Antworten nun wieder darauf hinauslaufen, dass Rechte und Gesetze nicht wichtig sind und jeder der sie anwendet dann das Kindeswohl gefährdet, ignorant oder borniert ist, ist zumindest meine Diskussion mit dir beendet.


    Denn diese Gesetze sind zum Shcutzes des Kidnes und das manchmal eben auch vor sich selber und daher ist eine entsprechende Einschüchterung dann auch ok!


    Die Frage ist eben nur, ob die aktuell bestehenden Gesetze sinnvoll sind. Darüber kann man diskutieren. Jedenfalls ist Deutschland in der ganzen westlichen Welt das einzige Land mit einer derartig restriktiven Schulpflicht. Das mag damit zusammenhängen, dass Deutschland wie kaum ein anderes Land im 20. Jahrhundert sehr staatsautoritär geprägt war. Insbesondere in den traditionell liberalen angelsächsischen Ländern kennt man sowas nicht. Alle unsere europäischen Nachbarn kennen eine BIldungspflicht, aber keine zwingende Schulgebäudeanwesenheitspflicht, die ggf. mit Polizeigewalt gegen Kinder und Eltern durchgesetzt wird.


    In dem einen Fall war es übrigens so, dass die Eltern ihrer Tochter erlaubt haben den Klassenraum zu verlassen, wenn ihnen im Sexualkundeunterricht schlecht wird oder sie sich sehr unwohl fühlt. Hintergrund waren Medienberichte über einen Vorfall wenige Wochen zuvor, wo in einer Schulklasse während des Sexualkundeunterrichts viele Kinder kollabiert sind. Das Mädchen hatte seiner Klassenlehrerin mitgeteilt, dass es ihm dabei nicht gut geht und es deshalb daran nicht mehr teilnehmen möchte. Daraufhin soll die Klassenlehrerin versucht haben das Kind mit Gewalt in den Klassenraum zu zerren. Weil das Kind sich erfolgreich wehrte, wurde es ins Lehrerzimmer gesetzt und die Schulbehörde wurde sofort wegen angeblichen unentschuldigten Fehlens benachrichtigt.


  • Eine 6 wäre eine Sanktion, die allein das Kind (ein 9-Jähriges) treffen würde, welches das Ganze sehr wahrscheinlich nicht beeinflussen konnte. Ich würde das nicht gut finden, schrieb ich aber gestern auch schon ganz am Anfang. Ein Brief der Schulleitung, ja damit könnte ich als Lehrerin mitgehen.


    Ich ´habe eher das Gefühl, dass die Noten hier viel mehr die Eltern treffen, weil die sich über die Noten ihrer Kinder und deren Schulen messen.

  • In der 3. Klasse? Bei uns ist den Eltern das eher egal, ist doch nur Grundschule und die 3. Klasse noch nicht entscheidend... Leider...

    Während der Schulzeit wirst du dir aber genau das vorschreiben lassen müssen.
    Und gegebenenfalls eben die Konsequenzen (Tadel, Verweis, Nacharbeit, Note 6 oder was auch immer da im entsprechenden BL so üblich ist) tragen.

  • In der 3. Klasse? Bei uns ist den Eltern das eher egal, ist doch nur Grundschule und die 3. Klasse noch nicht entscheidend... Leider...


    Nein, schon früher, wir haben gerade in der 2. Klasse eine Mutter, die wegen der Beurteilungsbögen zum Halbjahr (also für nichts aber auch gar nichts außer zur Info interessant!) schon einen Aufstand macht, dem Kind ist der herzlich egal. Noten gibt es ja noch keine :autsch:

  • Nachricht an die Eltern, dass das nicht okay war und beim nächsten Mal Maßnahmen ergriffen werden.

    Und wenn die das dann, am 25. Oktober 2022, tatsächlich nochmal abziehen, die Maßnahmen auch wirklich durchziehen. 8)

  • Und wenn die das dann, am 25. Oktober 2022, tatsächlich nochmal abziehen, die Maßnahmen auch wirklich durchziehen. 8)


    Ja, immerhin gibt es Eltern, die dann auch immer noch Kinder an der Schule haben. Wir haben gerade ausgerechnet, dass wir noch die nächsten 12 Jahre Kinder in unserer Grunschule haben, also warum nicht in 7 Jahren auch noch?

  • Ach die 2022 zählt nicht, da ist ja gerade mal 1/3 verdunkelt. :D


    Mit nächstem Mal meinte ich übrigens jegliches unentschuldigte Fehlen.

  • Die Frage ist eben nur, ob die aktuell bestehenden Gesetze sinnvoll sind. Darüber kann man diskutieren. ...

    Das stimmt natürlich. Wie war das nochmal, du unterrichtest Latein, Deutsch und Religion an einem Gymnasium, richtig? Kein staatliches, wie ich vermute.

    In dem einen Fall war es übrigens so, dass die Eltern ihrer Tochter erlaubt haben den Klassenraum zu verlassen, wenn ihnen im Sexualkundeunterricht schlecht wird

    Wenn einem Kind schlecht wird, wenn es hört, dass seine Körperteile Namen und eine Funktion haben, dann bin ich besonders dankbar für die Schulpflicht!



    Wenn meine Schüler nicht in die Schule müssten, würde niemand mehr Misshandlung und Missbrauch bemerken, schauen, dass sie einmal am Tag was essen, ihnen zeigen, dass es außer Fernsehen noch was anderes im Leben gibt und sich mit ihnen um Praktikums- und später Ausbildungsplätze bemühen.


    Zum Thema,
    Hätten die Eltern wegen der lächerlichen Sonnenfinsternis einfach angefragt, hätte der/die TE sicher keinen Aufstand geprobt. Sein Kind 5 min. vor einer Klassenarbeit und mitten im Tagesablauf abzuholen finde ich aber schon provokativ. Ob man daraus nun eine 6 schmieden und einen Kampf mit den Eltern anstreben muss, sei dahingestellt. Da kommts m.E. auch auf die Familie an, ob das nun Dauerkonflikte sind oder nicht.

  • Mich stört hier ein wenig, dass die Eltern wohl nach der Meinung vieler weniger "Ärger" kriegen sollten, wenn sie ihr Kind krank melden statt ehrlich wie sie es gemacht haben ihr Kind erst in die Schule schicken und es dann abholen. Klar, es war nicht der richtige Weg, das Kind nicht vorher offiziell befreien zu lassen, aber ich finde immer noch besser, als zu "lügen".


    Bei meinem kleinen Sohn gab es übrigens einen Brief, dass der Schulbesuch für diesen Tag freigestellt ist, wenn man mit dem Vorgehen der Schule nicht einverstanden ist. Bei meinem großen Sohn gab es lediglich ein paar Anweisungen an die Schüler, bei uns Verschiebung der Pause und die Sonnenfinsternis wurde via LiveStream angesehen. Hier alles sinnvoll: es war eh bewölkt und man sah genau nichts...

  • Mich stört hier ein wenig, dass die Eltern wohl nach der Meinung vieler weniger "Ärger" kriegen sollten, wenn sie ihr Kind krank melden statt ehrlich wie sie es gemacht haben ihr Kind erst in die Schule schicken und es dann abholen. Klar, es war nicht der richtige Weg, das Kind nicht vorher offiziell befreien zu lassen, aber ich finde immer noch besser, als zu "lügen".


    Man kann natürlich jedes unmögliche Verhalten schönreden und sagen, es sei besser als zu lügen.....

  • Man kann natürlich jedes unmögliche Verhalten schönreden und sagen, es sei besser als zu lügen.....

    Du hattest schonmal gesagt, dass keines außer diesem Kind "aus der Reihe getanzt" sei.


    Kann es sein, dass du ein persönliches Problem mit dem Kind/den Eltern hast und daher jetzt so überreagierst?


    Professionelle Distanz ist auch hier das Zauberwort.


    Ich will nichts schön reden, aber in meinen Augen schießt du übers Ziel hinaus.


    Ich persönlich freue mich übrigens auf den Tag, an dem auch in Deutschland Homeschooling erlaubt wird, solange z.B. 4 mal jährlich Prüfungen abgelegt werden um den Leistungsstand zu überprüfen. Bei dem Faß, das hier manche aufmachen, wundert mich der Zulauf an die Privatschulen nicht.

  • Diese starke Reaktion kommt vielleicht auch daher, dass Grundschullehrer - und das meine ich neutral - wohl einer stärkere Bildung zu Eltern und Schülern haben oder sich weniger gut abgrenzen können. Wenn ich sehe, wegen was und wann die Eltern bei meiner GS-Freundin anrufen ... der Knaller.

  • Kann es sein, dass du ein persönliches Problem mit dem Kind/den Eltern hast und daher jetzt so überreagierst?


    Professionelle Distanz ist auch hier das Zauberwort.


    Ich will nichts schön reden, aber in meinen Augen schießt du übers Ziel hinaus.


    Ich schieße über das Ziel hinaus, reagiere über und werde zwischen den Zeilen als "unprofessionell" bezeichnet, weil ich mich auf die Schulpflicht berufe und eine Verletzung derselben in Verbindung mit dem unangekündigten Erscheinen der Eltern als "unmöglich" bezeichne??


    Und Aktenklammer: Welche starke Reaktion? Ich habe bis jetzt weder etwas zu den Eltern gesagt, noch dem Kind eine 6 gegeben. Ich habe zu Beginn hier gefragt, was ihr in so einem Fall machen würde und (wohl zu Recht) beanstandet, das das Kind spontan und vor einer Arbeit abgeholt wurde.

  • Aber was ist genau das Problem?
    Dass die Eltern ihr Kind an einem Tag mit Klassenarbeit abgeholt haben?
    Dass die Eltern nicht im Vorfeld um eine Befreiung gebeten haben?
    Dass das Kind Unterricht verpasst hat?


    Ich vermute, dass es dich am ehesten piekt, weil die Eltern sich über die KA hinweggesetzt haben bzw. sagen "normaler Unterricht ist heute nicht so wichtig".
    Dass die Einhaltung der Schulpflicht mit einem halben Tag Nichtdasein gefährdet ist, glaube ich eher nicht.


    Lass den Jungen Montag - auch am "verbotenen Montag" - die KA nachschreiben und gut ist. Er selbst ist doch gar nicht entscheidungsbefugt gewesen.


  • Ich persönlich freue mich übrigens auf den Tag, an dem auch in Deutschland Homeschooling erlaubt wird, solange z.B. 4 mal jährlich Prüfungen abgelegt werden um den Leistungsstand zu überprüfen. Bei dem Faß, das hier manche aufmachen, wundert mich der Zulauf an die Privatschulen nicht.


    An Privatschulen wird eben nach dem Prinzip "Der Kunde ist König" verfahren. Es wird grossen Wert auf die Zufriedenheit der Kundschaft, also der Eltern und Schüler gelegt, die sich für den Besuch dieser Schule bewusst entscheiden und dafür auch nochmal extra Geld bezahlen. Zudem sind Privatschulen in Deutschland die einzige Möglichkeit für Eltern, Einfluss auf das pädagogische Profil zu nehmen, dem ihre Kinder im Rahmen von Schule ausgesetzt sind. Zumindest solange Deutschland sich nicht dem internationalen Standard der Bildungspflicht angeglichen hat.

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