Fortbildungsangebot: "Hilfe, wo ist meine Datei?"

  • Man muss die Leute da abholen, wo sie sind.


    Hilfe, wo ist meine Datei?
    Kurztitel: Umgang mit Dateien
    Beschreibung:
    Suchen Sie auch ständig Ihre Dateien? Sind Sie unsicher, wie und wo man
    richtig abspeichert? Finden Sie Ihre gespeicherten Dateien nicht wieder?
    Wollen Sie das ändern?


    https://fibs.alp.dillingen.de/suche/details.php?v_id=114722

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • Oh ja, machen wir einen Thread mit schwachsinnigen oder peinlichen Fortbildungen?
    Da find ich bestimmt auch noch was. Lachyoga wurde mal bei uns angeboten...

  • Hm, so beknackt finde ich das gar nicht.


    Ich arbeite ständig an meinem Ablagesystem, weil ich oft zu viel Zeit zum Suchen brauche. Schon die Frage "Sortiere ich nach Schuljahren, nach Klassen oder nach Themen oder irgendwie alles gleichzeitig?" kann einen ernsthaft beschäftigen. Dateibezeichnungen können sehr helfen, wenn man sie mit Bedacht wählt. Wenn man von Anfang an eine intelligente Lösung hätte, wäre das schon hilfreich.


    Und ich glaube, Lachyoga würde so manchem Kollegin und mancher Kollegin sehr gut bekommen. Kennt ihr das nicht, wenn es ganz schwer ist, nach einem stressigen Vormittag erst mal wieder "runterzukommen"?

    • Offizieller Beitrag

    Bisschen weit weg, sonst könnte ich meinen Papa hinschicken, der sich mit 79 das erste mal in den Computergebrauch reinfuchst. Hatte einen Brief getippt, war sehr stolz drauf. Plötzlich war der weg! Nach langem, enervierenden Telefongespräch mit Tochter ("Papa, geh mal in den Windows Explorer, da ist der!" "Was heißt denn "gehen", wie soll ich da hingehen!!" "Also, tu den Finger auf das touchpad und beweg den nach links unten, bis der Mauszeiger zu diesem gelben Viereck..." ... "DAS GEHT NICHT AUF!" "Du musst doppelt draufklicken!") fand er sich wieder, in diversen Varianten: Unbenannt 1, Unbenannt 2, Unbenannt 3... :D

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.


  • Auf "traditionelle Medien" übertragen, wären entsprechende Lernangebote "Füllerkappe aufsetzen, aber richtig. Praktisches Sortieren des Griffelmäppchens. Tafelwischen mit oder ohne Wasser? Richtiges Auflegen von Folien auf den OHP."


    Nele

  • Wir hatten heuer "Das Pferd als Spiegel menschlichen Führungsverhaltens" (im Reitstall)
    im Angebot, wurde aber dann abgesagt. :)

  • Bisschen weit weg, sonst könnte ich meinen Papa hinschicken, der sich mit 79 das erste mal in den Computergebrauch reinfuchst. Hatte einen Brief getippt, war sehr stolz drauf. Plötzlich war der weg! Nach langem, enervierenden Telefongespräch mit Tochter ("Papa, geh mal in den Windows Explorer, da ist der!" "Was heißt denn "gehen", wie soll ich da hingehen!!" "Also, tu den Finger auf das touchpad und beweg den nach links unten, bis der Mauszeiger zu diesem gelben Viereck..." ... "DAS GEHT NICHT AUF!" "Du musst doppelt draufklicken!") fand er sich wieder, in diversen Varianten: Unbenannt 1, Unbenannt 2, Unbenannt 3... :D


    Meine Mutter (70) war letztens empört, dass ich, als ich bei ihr war, "IHR" WLAN benutze, ich sollte MEINS benutzen. Als ich ihr sagte, dass ich bei ihr nicht in mein WLAN gehen könnte, hieß es, dann sollte ich in mein Auto gehen, da wäre dann ja bestimmt mein WLAN.... Dass sie meine freche Existenz in IHREM WLan nichts ernsthaft kostet, wollte sie nicht hören.

  • Wieso? Du benutzt doch schließlich auch dein Wasser von zu Hause, wenn du bei ihr im Bad bist?


    Nele

  • Aber mal Chapeau vor euren ELtern,
    meine wollen/ wollten nie was von Computern wissen... außer viellleiiiiicht um darauf mal unsere Uralubsbilder anzusehen :)


    Aaaber, Herr Rau, schon 14 Bewerber auf 12 Plätze... ist doch bestens nachgefragt.

  • Aaaber, Herr Rau, schon 14 Bewerber auf 12 Plätze... ist doch bestens nachgefragt.

    Ich glaube auch, dass diese Fortbildung dringend nötig und keinesfalls unsinnig ist. Und dass zwei veilleicht Stunden nicht reichen. Es ist nur so traurig.

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • Es ist wirklich traurig.
    Wir sind alles studierte Menschen unter 65 Jahren und es gehört zu unserem Handwerkszeug.
    Meine Mutter ist 70 Jahre alt, war jahrelang Hausfrau und Mutter, hat ein iPad und ein iPhone, kann mit Excel und Word umgehen und hat nicht studiert.
    Positiv ist aber, dass sich 14 Personen angemeldet haben. Bei uns an der Schule habe ich eher den Eindruck, dass manche Lehrer sich mit dem Thema noch nie abgegeben haben und auch nicht abgeben möchten. Und viele dieser Kollegen sind unter 50.

  • Ich bin an unserer Schule der allgemeine Computer-Problembär und kenne die Schwierigkeiten sattsam aus eigener Erfahrung. Es geht schon damit los, dass Mauszeiger mit einer nervzerfetzenden Unbeholfenheit über den Bildschirm wanken und einige Kollegen es nicht verlässlich schaffen, mittelgroße Schaltfelder zu treffen oder einen Doppelklick unfallfrei zu bewerkstelligen. Und Kontextmenüs? Hör mir bloß uff, braumer gar ned drüber redde... Insofern hat Herr Rau natürlich recht; der Fortbildungsbedarf ist faktisch da und müsste bedient werden, gerade weil der Computer immer mehr zu einem immer schwieriger verzichtbaren Allerweltswerkzeug wird. So eben, wie die Schreibmaschine vor 50 Jahren. Handschriftliche Arbeitsblätter waren schon zu meiner eigenen Oberstufenzeit eher befremdlich und für uns Schüler wenig professionell.


    Andererseits sehe ich auch immer wieder das Grundproblem, dass die Computeranalphabeten unter den Kollegen meinen, dass es reicht, wenn man ihnen die Funktionen einmal zeigt - ja, bitte einfach nur zeigen, selber Suchen nach ein paar Tipps ist ja viel zu anstrengend! - und sie dass dann können. Zu Hause mal in Ruhe üben, selber experimentieren und die Funktion des Geräts erforschen, und so die Technik immer besser beherrschen, bis man sich selber helfen kann? Wozu auch. Man kann ja auch Auto fahren, wenn einem das einmal gezeigt wird. Ganz oft bekomme ich auf so einen Vorschlag die Antwort, dazu hätte man ja keine Zeit, aber wenn sie eine Funktion dann tatsächlich brauchen, heißt es, "wieso ist das alles so kompliziert, das soll einfach so funktionieren, wenn man auf den Knopf drückt, blöder Computer". Da kann ich eigentlich drauf verzichten.


    Den Vogel abgeschossen hat die Kollegin, die mal ihren Windows-Laptop an die Schule brachte, weil sie unbedingt einen Film zeigen wollte. Und weil "also, wenn ich am Schreibtisch arbeite, ist der Computer eigentlich immer aus" hat das System natürlich justemang fünf Minuten vor Unterrichtsbeginn angefangen seine längst fälligen 140 Updates runterzuladen und zu installieren. Und bekanntermaßen macht Windows ja keine Gefangenen und übernimmt vollständig die Kontrolle über das System. Muss ich erwähnen, dass diese Kollegin ausgerechnet in unserer Abitur-Online-Abteilung arbeitet, wo man auf einer Lernplattform ein Online-Lernsystem pflegen und die Schüler virtuell begleiten muss...?


    Lehrer...


    [Blockierte Grafik: https://pbs.twimg.com/profile_images/120370203/helpdesk_fire_400x400.jpg]


    Nele

    2 Mal editiert, zuletzt von neleabels ()

  • Oh, Nele, stell doch die Kollegin noch in den Kollegenthread :D Da gehört das doch eigentlich hin ;)


    Junge und noch jüngere Kolleginnen schauen mich fragend, überfordert und respektvoll (je nachdem) an, wenn ich mit dem USB-Stick an den Kopierer gehe - OHNE einen Zettel in der Hand ...

    • Offizieller Beitrag

    Aber mal Chapeau vor euren ELtern,


    Ich bin durchaus stolz auf ihn und arbeite auch überwiegend mit positiver Verstärkung und Lob :) - neben den kurzen Ausrastern bei der Telefonberatung, wenn der Herr Ingenieurspapa die Schuld auf "das DUMME, DUMME Ding" schiebt. :D


    Wir haben nicht viele Kollegen, die komplette PC-Verweigerer sind, zumal viel/alles der koordinierten Arbeit und Materialtausch digital und konferenzfrei läuft und wer da nicht mitmacht, hat doppelt so viel Arbeit, weil er alles selber machen muss. Das war ein hoher und wirksamer Anreiz (minus Teile der beratungsresistenten Fachschaften) - eine andere Erklärung ist die richtig gute Ausstattung meiner Schule: PC&Beamer fest installiert in jedem Raum, Smartboard in c.a. einem Drittel der Räume, 20 LehrerPC-Arbeitsplätze im LZ und in den Konferenzräumen noch ein paar.


    Und was man echt nicht sagen kann, ist dass bei uns die "digital natives" (=Schüler) den Lehrern was vormachen. Eher ist es erschreckend, wie in Zeiten von tablet/smartphone die grundlegendsten Kenntnisse von Anwenderprogrammen verloren gehen. Tabellen einfügen in Word/Open Office? Oder auch nur 1,5 - zeilig und damit lesbar tippen? Rand? Fußnoten? Grafiken mit Textumlauf?


    Forget it.


    Auch in PPPräsentationen findet man immer mehr Anfängerfehler, nicht Funktionierendes, unfassbar Formatiertes, Unlesbares, wie in Textprogrammen. "Frau Meike, wie geht das, wenn ich was gelb markieren will? Wo geht die Tabelle größer? Wie krieg ich ne Spalte rot, so wie Sie das immer machen? Wie krieg ich nen Link in PP?" sind immer so die Fragen, die ich beantworte, wenn ich Referate betreue. Ganz zu schweigen von Quellencheck "Aber das stand doch im INTERNET" und research stratgies.
    Ähnlich bei den apps: "Frau Meike, ich hab jetzt diese Vokabellern-App runtergeladen. Voll cool! Aber: WIE GEHT DIE???!"


    Also, nach meiner Auffassung sind die digital natives nur in der Lage, aufs Apps zu klicken. Sie zu handhaben ist schon nur noch bei der Hälfte drin. Bei den guten, alten Office-Programmen gehen zum Teil nur die Basics, und die mehr schlecht als recht. Der Rest der digital natives lässt Dinge "mit sich passieren".


    Dazu wird man irgendwann bald mal ein eigenes, fest installiertes Unterrichtsfach erfinden müssen - oder die Konsequenzen tragen. Ich bau's ein, wo ich kann, aber bei Null kann ich nicht anfangen. Auch wenn ich manchmal dazu gezwungen bin. "Das stand aber doch im INTERNET!" :/

  • Junge und noch jüngere Kolleginnen schauen mich fragend, überfordert und respektvoll (je nachdem) an, wenn ich mit dem USB-Stick an den Kopierer gehe - OHNE einen Zettel in der Hand ...


    Du willst nicht wissen, wie viele Word-Dokumente ich von jungen (!) KollegInnen bekomme, in denen Einrückungen per multipler Leertasten vorgenommen sind :S .
    Und das Schlimme ist - auch die Schüler von heute haben zu 98% gar keine Ahnung mehr, wenn es um die Bewerkstelligung von Aufgaben mit digitalen Hilfsmitteln geht und die Aufgabe nicht mit "Gibt's da 'ne App für?" lösbar ist...

  • So eine Einrück-App wär doch was. Damit könnte man sicher Millionen verdienen.
    Und mit 10 Zeilen Macro-Code wäre der Programmieraufwand auch relativ gering.
    :cash:

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Zitat von Meike.

    Dazu wird man irgendwann bald mal ein eigenes, fest installiertes Unterrichtsfach erfinden müssen


    Been there, done that.
    Umsetzung scheitert an starren Vorgaben (was geht und nicht) der Schulbehörde :(

  • Oh, Nele, stell doch die Kollegin noch in den Kollegenthread :D Da gehört das doch eigentlich hin ;)


    Junge und noch jüngere Kolleginnen schauen mich fragend, überfordert und respektvoll (je nachdem) an, wenn ich mit dem USB-Stick an den Kopierer gehe - OHNE einen Zettel in der Hand ...

    Dazu eine Frage, klappt das bei euch? Bei uns ist es leider so, dass sich doch viele Dokumente verschieben. Erst dachte ich, dass es an der Word-Vision liegt. Aber auch PDF kommt nicht immer zuverlässig so raus wie es sollte und bei Word kann ich auch keine Regelmäßigkeit erkennen, wann es klappt und wann nicht. Würde nämlich gerne auch öfter direkt vom Stick kopieren....


  • Ähnlich bei den apps: "Frau Meike, ich hab jetzt diese Vokabellern-App runtergeladen. Voll cool! Aber: WIE GEHT DIE???!"

    Echt krass, Alter, wenn du DAS rausgefunden hast musst du nie wieder Vokabeln lernen!

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