Habe jetzt schon eine Weile gegoogelt und finde keine Antwort.
"... eine Entschuldigung hielt sie nicht vonnöten." Richtig oder falsch? Und wenn falsch - wie wäre es mit "vonnöten" richtig formuliert?
Habe jetzt schon eine Weile gegoogelt und finde keine Antwort.
"... eine Entschuldigung hielt sie nicht vonnöten." Richtig oder falsch? Und wenn falsch - wie wäre es mit "vonnöten" richtig formuliert?
für nötig?
Ja, klingt besser - aber ist die Formulierung definitiv falsch??
"Vonnöten" ist so ein schönes altes Adjektiv. Aber wieso langes Googeln? Der Dudeneintrag war bei mir der erste Treffer.
Nele
Den habe ich auch gefunden - aber "vonnöten" nur in der Verbindung mit "sein".
Präziser wäre natürlich "...hielt sie nicht für vonnöten"- Meine interne Grammatik schlägt aber noch nicht wirklich an, wahrscheinlich, weil im Adjektiv ein eine Präposition als Präfix enthalten ist.
Nele
War für sie nicht vonnöten
...machte ihr nicht den Eindruck, vonnöten zu sein.
...hielt sie nicht für vonnöten.
Sie war der Meinung, dass dies nicht vonnöten sei.
...schien ihr nicht vonnöten zu sein.
Sprache ist so schön - gerade mit der deutschen Syntax lässt sich trefflichst spielen!
Vernnöten ist wirklich ein schönes altes Adjektiv. Leider benutzen nicht viele Deutschen dieses Adjektiv im alltäglichen Gespräch.
Vernnöten ist wirklich ein schönes altes Adjektiv. Leider benutzen nicht viele Deutschen dieses Adjektiv im alltäglichen Gespräch.
Oder:
Leider ist für viele Deutsche dieses Adjektiv im alltäglichen Gespräch nicht vonnöten.
die Sprache entwickelt sich, veraltet an manchen Stellen, so ist es auch mit "vonnöten". Viele Wörter werden einfach ersetzt oder verschwinden komplett. Mich erschreckt aber eher die moderne Sprache junger Leute. Die ist ja schrecklich, bietet aber genug Stoff für wissenschaftliche Untersuchungen
die Sprache entwickelt sich, veraltet an manchen Stellen, so ist es auch mit "vonnöten". Viele Wörter werden einfach ersetzt oder verschwinden komplett. Mich erschreckt aber eher die moderne Sprache junger Leute. Die ist ja schrecklich, bietet aber genug Stoff für wissenschaftliche Untersuchungen
Jugendsprache ist schon etliche Male untersucht worden, ganz grob gesagt: Sie wird benutzt um sich von Älteren abzugrenzen, ab einem gewissen Alter wird sie abgelegt um sich von den Jüngeren abzugrenzen.
Also meine interne Grammatik schlägt da ganz deutlich an...auch bei "...hielt sie nicht für vonnöten." Für mich ist "vonnöten", so wie tina40 schon schrieb, nur mit "sein" zusammen akzeptabel: Eine Entschuldigung war für sie nicht vonnöten, wobei das den Sinn entstellt, daher eher Eine Entschuldigung hielt sie nicht für notwendig oder so. MIt einem anderen Verb als "sein" hört es sich für mich sehr schräg an.
Achja, und ja, ich halte den Satz daher auch für falsch, weil imho "vonnöten" nur mit "sein" auftritt. Mindestens würde ich den Satz unterschlängeln.
"Etwas für etwas halten" ist eine synonyme Aussage zu einer Konstruktion mit einem Konjunktionalsatz, "vermuten, dass etwas irgendwie ist."
Beispiel:
Diese grammatikalisch korrekten Aussagen sind inhaltlich identisch, nur ist die syntaktisch komplexere Konstruktion mit dem Nebensatz eben nicht so sonderlich elegant.
Für:
gilt das gleiche. Wenn du das Grundprinzip nachlesen willst, musst du recherchieren, wie Verben Satzteile regieren.
Nele
Vielleicht verstehe ich deinen Beitrag einfach nicht.
Wenn du mich lediglich darauf hinweisen wolltest, dass "etwas für etwas halten" syntaktisch richtig ist: Da stimme ich dir zu.
- Ich halte eine Entschuldigung nicht für notwendig.
Da habe ich auch kein Problem. Ich habe andersherum argumentiert, dass ich glaube, dass "vonnöten" immer das Verb "sein" fordert: Etwas ist vonnöten. Prinzipiell hast du Recht, für mich stellt "vonnöten" eine Ausnahme dar.
Meine interne Grammatik schlägt da weiterhin an, aber das muss ja nicht unbedingt richtig sein...
Da habe ich auch kein Problem. Ich habe andersherum argumentiert, dass ich glaube, dass "vonnöten" immer das Verb "sein" fordert: Etwas ist vonnöten. Prinzipiell hast du Recht, für mich stellt "vonnöten" eine Ausnahme dar.
"Vonnöten" stellt in diesem Punkt keine Aussnahme dar. Du hast Unrecht - vielleicht hängt das damit zusammen, dass ich dir nicht erfolgreich habe zeigen können, dass das Wort nicht nur ein Prädikativum sein muss sondern auch eine Adverbiale in Form einer Präpositionalkonstruktion sein kann.
Nele
Wie willst du es mir denn auch zeigen? Mein Problem ist, dass ich keine objektive Instanz habe, die mir da Recht gibt...hast du eine?
Also zunächst einmal steht ja sozusagen Aussage gegen Aussage: Ich sage es geht nicht, du sagst es geht.
Aber ich bin offen für einen "Beweis" :).
dass ich glaube, dass "vonnöten" immer das Verb "sein" fordert: Etwas ist vonnöten. Prinzipiell hast du Recht, für mich stellt "vonnöten" eine Ausnahme dar.
Warum denn?
nötig sein
unabdingbar sein
unerlässlich sein
vonnöten sein
für nötig halten
für unabdingbar halten
für unerlässlich halten
für vonnöten halten
sie hielt es nicht für nötig
sie hielt es nicht für unabdingbar
sie hielt es nicht für unerlässlich
sie hielt es nicht für vonnöten
Klingt alles gleich prima. "Interne Grammatik" find ich gut
Gut, ich nehme zur Kenntnis, dass offenkundig die meisten hier den Satz für unproblematisch halten...kann ich gut mit leben :D. Vielleicht stimmt einfach irgendwas mit meinem Sprachgefühl nicht, für mich hört es sich weiterhin seltsam an^^. Das mag auch eben daran liegen, dass dieses Wort heute so selten gebraucht wird und daher einfach generell nicht "normal" für mich klingt.
Das mag auch eben daran liegen, dass dieses Wort heute so selten gebraucht wird und daher einfach generell nicht "normal" für mich klingt.
Das kann gut sein. "Vonnöten" ist etwas archaisch und hört sich ein wenig nach Thomas Mann und seine Bande an. Ich mag allerdings so schönes altes Deutsch sehr gerne. Gibt einem voll die krasse Registerbandbreite, woll?
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