Was tun bei "leichter" Krankheit?

  • <überspitzt>
    Unsere (einzügigie) Grundschule hat ein Sekretariat mit spärlichen Öffnungszeiten, eine Anrufbeantworter und Lehrer ohne Durchwahl, Handy oder eMail.
    Lehrer, die vor dem Unterricht möglichst nicht gestört werden möchten, während des Unterrichtes (natürlich) nicht erreichbar sind und nach dem Unterricht verschwunden sind.
    </überspitzt>


    Hey, das sind nicht die Leute, von denen ich mir etwas über Erreichbarkeit erzählen lassen würde. Aber ich bin natürlich fast jederzeit erreichbar. :)


    Aber ich glaube auch gerne, dass berufstätige Eltern manchmal grenzwertige Entscheidungen treffen.


    Grüße,
    Martin

    Acht Semester mitlesen ersetzt das Lehramtsstudium. ;)

  • Hallo,


    <überspitzt>
    Unsere (vierzügigie) Grundschule hat ein Sekretariat mit spärlichen Öffnungszeiten und einer notorisch ungefälligen Sekretärin, keinen Anrufbeantworter und Lehrer ohne Durchwahl, Handy oder eMail.
    Lehrer, die vor dem Unterricht möglichst nicht gestört werden möchten, während des Unterrichtes (natürlich) nicht erreichbar sind und nach dem Unterricht verschwunden sind.


    Unser Gymnasium hat ein Sekretariat mit ellenlangen Öffnungszeiten und zwei Sekretärinnen, die aber nicht gerne etwas ausrichten und noch ungerner Fragen beantworten, keinen Anrufbeantworter, Fax und e-mail, Lehrer allerdings auch hier ohne Durchwahl und e-mail. Die Lehrer dürfen nur nach Terminvereinbarung angesprochen werden.
    </überspitzt>


    Von den Eltern wird hier wie da erwartet, dass sie ihr Kind, wenn dem schlecht geworden ist, binnen einer halben Stunde abholen. Zu Grundschulzeiten hatten wir deshalb einen gut organisierten Kindertausch-Ring, um das irgendwie zu gewährleisten. In der Zeit gab es noch sehr viele nicht berufstätige Mütter, die auch mal einsprangen.


    Heute tanzen wir am Abgrund. Wir haben zwar noch zusätzlich zu unserer Nummer die der Großeltern angegeben, aber das ist nur pro forma. In Wirklichkeit sind die über 80 und könnten die Kinder gar nicht abholen.


    Grüße Enja

  • Hier wird immer nur von entnervten Lehrern gesprochen.


    Ich, als Elternteil, bin obergenervt über die halbkranken Kinder in der Schule.

    Ich finde es auch sehr egoistisch zu sagen, mein Kind wollte ja unbedingt. Und was ist mit den anderen Kindern? Gerade wenn die Infekte beginnen, sind sie ansteckend(weiss ich genau, komme aus dem medizinischen Bereich, falls darüber wieder Diskussionen losgehen sollten).




    Und gerade diese Magen-Darm-Infekte, hängen sich fest in den Schulen oder auch Kindergärten.
    Wenn man Kinder hat, weiss man, dass die krank werden können. Und da hat man als Eltern dafür zu sorgen, dass jederzeit jemand erreichbar ist, aber am besten, man lässt sie gar nicht erst los, auch wenn sie wollen. Wer ist eigentlich der Erziehungsberechtigte und kann die Dinge überblicken? Die Kinder?


    Obergenervte Grüße
    woman123
    Ich transportiere mit meinen Handlungen auch Werte!
    Ich vermittle meinen Kindern lieber, dass man seinen Körper schont bei Krankheit . Und auch das müssen sie lernen. Von wem? Von den Eltern!

  • Hallo,


    wenn ich meine Kinder jedesmal zu Hause ließe, wenn sie sich morgens um 5.30 Uhr nicht so toll fühlen, kämen sie bald nicht mehr mit. Außerdem kämen mir dann die Lehrer massiv auf die Zehen.


    Andererseits ziehen sie auch schon mal fröhlich los und bekommen erst in der Schule Fieber oder was weiß ich. Da bräuchte es hellseherische Kräfte das morgens vorherzusehen.


    Wie sollte denn bei uns immer jemand erreichbar sein? Das kriegen ja nicht mal Hausfrauen hin. Die sitzen auch nicht den ganzen Tag am Telefon. Handy-Nummern ruft unsere Schule nicht an. Zu teuer.


    Als mein Sohn in der Grundschule mal so verletzt wurde, dass er ins Krankenhaus musste, war ich mit der kleinen Schwester auf Kindergartenausflug im Wald.


    Grüße Enja

  • Es geht nicht, um nicht so toll fühlen.
    Du solltest das Ausgangsposting noch einmal lesen.


    Der Schule zu teuer über Handy anzurufen, wenn in der Schule ein krankes Kind sitzt??? Super Schule!!


    woman123

  • Natürlich geht es um "nicht so toll fühlen". Das Kind sagt mir doch morgens nicht: "Bei mir entwickelt sich gerade ein Magen-Darm-Infekt", sonders es grummelt: "Mir ist nicht gut". Und als Mutter muss man dann einschätzen, wie ernst das ist. Manchmal klappt das und manchmal klappt das nicht.


    Es nützt nichts, mir zu unterstellen, ich wolle die Kinder bloß aus dem Weg haben. Meine sind schon so groß, dass es kein Problem ist sie zu Hause zu behalten. Zumal ich hier arbeite. Trotzdem bin ich nicht immer präsent.


    In einer Schule mit über 1000 Kindern eine Telefon-Datei zu haben, in der auch die Handy-Nummern immer stimmen, halte ich für fast schon übermenschlich.


    Wie machen die Lehrer-Eltern das eigentlich? Die können doch auch nicht jederzeit aus der Schule abdüsen, wenn ihr Handy bimmelt. Eigentlich sollten sie das auch ausschalten. Ich habe da zu meiner klammheimlichen Freude mal erlebt, wie sich ein Lehrer-Ehepaar in den Haaren lag, wer denn nun die Tochter, der schlecht geworden war nach Hause fahren sollte. Sie wohnten praktisch gegenüber der Schule. Aber die Schulregel besagte, dass das Kind dort hingeleitet werden müsse. Er war für Pragmatismus, also Kind nach Hause schicken (17 Jahre alt), sie war der Meinung, dass ihr Mann seine Tochter vor seinen Job stellen müsse, hielt sich selber aber für unabkömmlich.


    Grüße Enja

  • Im Ausgangsposting ist von Übelkeit und Bauchschmerzen die Rede. Da brauche ich wohl keine großartigen medizinischen Kenntnisse, um zu wissen, dass es dem Kind nicht gut geht.


    Ich habe dir gar nichts unterstellt, aber wenn du dich angesprochen fühlst?

    Meine Kinder kennen schon locker alle Telefonnummern im Kopf. Da braucht es wohl für die größeren Kinder keine Kartei über Telefonnummern. Und wenn sie nicht mehr ansprechbar sind, wird wohl hoffentlich ein Krankenwagen gerufen.


    woman123

  • @women123:


    Ja es ist von Übelkeit und Bauchschmerzen die Rede. Mehr ist es auch jetzt nicht, ein mal brechen am Tag, den Rest quitschvergnügt. Auch ohne großartige medizinische Kenntnisse kann ich sagen, meinem Kind geht es so, dass es dem Unterricht gut folgen könnte.
    Aber sie langweilt sich zu Hause, weil es könnte sich ja ein Infekt ausbrüten. Wer denkt an das was sie in der Schule verpasst. Ich schicke mein Kind übrigens nicht dort hin um andere Kinder anzustecken.


    LG Legata

  • Also abgesehen von der äußerst dürftigen Kommunikationsstrategie, die ja offensichtlich beabsichtigt ist, ist unsere GS gut organisiert. Die Lehrerinnen finden schon eine vernünftige Lösung. Über das damalige Quer-über-den-Flur-Kotzen meiner Tochter hat sich auch keiner beschwert.


    Auch das Zurückrufen klappt einigermaßen. Und sie rufen mich auf dem Handy an. (Auch wenn mal der Ranzen nicht mitgenommen wurde - das machen sie allerdings wohl nicht wieder. ;) )



    Grüße,
    Martin

    Acht Semester mitlesen ersetzt das Lehramtsstudium. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von oh-ein-papa ()

  • Das hatte mein Sohn mal im Internat. Morgens brechen, aufwischen, zum Arzt, für zwei Stunden krank geschrieben und dann in die Schule.


    Grüße Enja

  • Kranke Kinder sollten zu Hause bleiben. Oft genug passiert es, dass ein Kind sich in der Klasse übergeben muss und es sich hinterher herausstellt, dass ihm dasselbe zu Hause auch schon passiert ist. Ein Kind, das wegen Durchfall gefehlt hat, will unbedingt einen Ausflug mitmachen und erscheint in der Schule, obwohl es noch Bauchschmerzen hat. Ein Kind kommt mit fieberheißem Kopf und Husten in die Schule, "Ich soll es mal versuchen." Erstens könnte Ansteckungsgefahr für die Mitschüler bestehen und zweitens sollten die Eltern auch überlegen, was sie ihrem Kind damit antun, wenn sie es zur Schule schicken, obwohl es sich nicht wohl fühlt.


    Doch kommt es auch immer wieder vor, dass ein Kind plötzlich erkrankt oder sich verletzt. Bei uns in der Schule sind dann Notfallnummer hinterlegt. Falls trotzdem niemand zu erreichen ist, wird das Kind entweder auf einer Liege im Sekretariat betreut oder ein Kollegiumsmitglied fährt mit ins Krankenhaus oder zum Arzt.

  • Hallo,


    es gibt aber leider auch Lehrer, die Krankheit nicht unbedingt als Grund ansehen, um zu Hause zu bleiben.


    Unsere Tochter übergab sich mal in der Schule, die Schule rief an, damit Männe kommt (war ca. 3. Stunde). Er ging natürlich die paar Meter zur Schule (ca. 75) um das Kind abzuholen.


    Die Klassenlehrerin fragte doch tatsächlich nach Wechselklamotten, damit das Kind nichts vom Stoff versäumt.....


    Aber die Dame war nicht unbedingt nett zu kleinen Schülern. Verständnis für Nöte von Grundschülern gleich Null...


    Sie war nach 40 Jahren Schuldienst hart geworden.


    Wenn ich da an die Klassenleiterin aus Klasse 1 und 2 denke, immer besorgt um "ihre" Kinder, sehr mütterlich und fürsorglich, so wie man sich eine Lehrerin in der GS vorstellt.


    Doris

  • Falls es noch keiner angesprochen hat: Die Lehrer stecken sich auch nur ungerne am aktuellen Infekt an!


    Tuschel: "Herr X ist schon wieder krank"


    Gruß,
    Remus

    Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen - HEnRy vAn dyKe

  • @ Doris


    Natürlich gibt es auch die Ausnahmen, gar keine Frage. Und es ist auch klar, dass das Kind während des Schulvormittags plötzlich erkranken kann.


    Aber das Ausgangsposting lautete, kann ich mein Kind halbkrank in die Schule schicken? Es wurde bewußt, trotz (erster?) Krankheitsanzeichen, in die Schule geschickt. Ich finde das nicht in Ordnung. Und dann noch die Begründung, es langweilt sich daheim. Na, klasse.
    Und die Lehrerin regt sich auch noch darüber auf. Wie kann sie nur?
    Immer noch ärgerlich
    woman123

  • Seit dem Kiga geht es mir gehörig auf den Keks, wenn Eltern ihre kranken Kurzen in Kiga/Schule schicken. Ein Kind, dem übel ist, das Fieber hat oder das über Bauchschmerzen / Kopfweh klagt, lässt man daheim! Was das Kind "gerne will" hat damit doch nichts zu tun? Oder lässt man sein Kind im tiefsten Winter in Sandalen raus, weil es das so gerne will?
    Mein Sohn war im Alter von drei bis fünf dauerkrank wegen einer erblichen Immunschwäche und in eineinhalb Jahren keine zwei Wochen am Stück im ersten Kiga, weil dort ständig kranke Kinder unterwegs waren und er brav jeden Infekt mit heimgebracht hat. Im zweiten Kiga war das interessanterweise anders und das hing ganz eindeutig an den Eltern.

    Ich hätte da so manche Mutter erwürgen können, wenn sie am Elternabend flötete, dass sie ihr Kind eben das bisschen "Fieber durchkämpfen" liess und ihm dann den Kontakt zu den anderen Kindern nicht verwehren wollte und doch nicht ahnen konnte, dass das Scharlach sei...*grrr*.
    Dank einer solchen Mutter hatte mein Sohn dann u.a. auch Ringelröteln heimgebracht (und ich neunter Monat schwanger, wir durften uns die letzten drei Wochen panisch meiden, prima, recht herzlichen Dank).
    Ich finde wirklich, dass einige Eltern erheblichen Nachholbedarf haben, auf *andere* Rücksicht zu nehmen bzw. ihr Denken über ihre Bedürfnisse und die "Wünsche" des eigenen Kindes hinausgehen zu lassen.
    In der Schule gibt es da scheinbar *noch* unerfreulichere Steigerungen dieser "Ich-(und-mein-Kind-)Bezogenheit".


    Steffi (noch traumatisiert vom Elternabend)

  • Ich bin auch der Meinung das ein krankes Kind zu Hause bleiben sollte. Ich denke 2 Tage zur Beobachtung sind bei Übelkeit u. Erbrechen schon angebracht. Und wenn es dem Kind augenscheinlich gar nicht so schlecht geht , kann es die Arbeitsblätter oder bestimmte Aufgaben auch daheim erledigen.
    Ich finde es auch nicht gut wenn Eltern ihre Kinder krank in die Schule schicken, aber berufstätige Alleinerziehende stehen da bestimmt oft vor einem riesen Problem. Das kann ich auch schon ein bischen nachvollziehen. Besonders wenn man ein sehr infektanfälliges Kind hat , das dann öfter daheim bleiben müsste.


    LG Braunauge die sich eh wundert das Lehrer so selten krank sind . ;)

    Wer war eigentlich Friedrich List? Er saß im Gefängnis, war Staatsfeind, Flüchtling und Asylant, und ein streitbarer Mensch noch dazu. Sein Leben beendete er mit Selbstmord.

    Einmal editiert, zuletzt von Braunauge ()

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Braunauge schrieb am 02.06.2005 22:20:


    LG Braunauge die sich eh wundert das Lehrer so selten krank sind . ;)


    Hmm, aber nur die, die schon länger dabei sind und schon fast jeden Bazillus mitgemacht haben, sagten jedenfalls meine älteren Kollegen, die mich trösten wollten, nachdem ich zweimal hintereinander schlapp machte.


    Beim ersten Mal im Februar fehlte nach dem Wochenende plötzlich ein Drittel meiner fünften Klasse, am Dienstag kamen die ersten wieder und Mittwoch lag ich mit irgendeinem bakteriellen Infekt im Bett. Kaum bin ich wieder gesund, werde ich wieder angehustet und ich habe genau drei Tage unterrichtet, bis ich mit grippalem Infekt wieder flachlag :(


    Naja, zwei Erreger kann ich also jetzt abhaken, aber ich wäre den Eltern schon dankbar gewesen, wenn sie ihre kleinen "Bakterienschleudern" (nicht falsch verstehen, ich hab sie wirklich sehr gerne und sie mich auch) zuhause behalten hätten.

    Bolzbold #5

    Gutmensch und Spaß dabei (= das GG und der Diensteid sind schon 'ne gute Sache 😉)

    "Und hast du die Ausrufezeichen bemerkt? Es sind fünf. Ein sicheres Zeichen dafür, dass jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt." (T. Pratchett)

    Einmal editiert, zuletzt von jotto-mit-schaf ()

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