Erst meinst du, man könne unter Umständen nicht streiken, da es Mehrarbeit für die nicht streikenden Kollegen bedeutet - Blödsinn, dann fällt eben der Unterricht mit Notbetreuung aus. Beamte müssen ohnehin nicht vertreten.
Nö, meinte ich nicht. Ich sagte schon, dass dies nicht mein Argument gegen Streik ist. Ich bin da hinreichend unsozial gegen meine Kolleginnen, ganz im Gegensatz zu diesen, denen war/ist das mehrheitlich wichtig.
Dann beklagst du dich, dass die Leid tragenden ja die Eltern sind (was ist eigentlich mit dem Bildungsrecht der Kinder? ) - wie allen Dienstleistungen trifft es eben die Kundschaft direkt. Das ist aber sicher kein Grund das Streikrecht abzuschaffen - dann macht der Arbeitgeber ja gleich was er möchte.
Das macht er so doch auch schon. Was kümmern ihn Warnstreiks in Mainz und anderswo? Das kann ihm egal sein. Ich sagte es schon zu Anfang: selbst die Müllabfuhr streikt effizienter als wir. Die müssen nach dem Streik die Streikfolgen auch mit Überstunden selbst abarbeiten. Nur im Gegensatz zu uns, stinken deren Streikfolgen bis dahin unübersehbar vor jeder Haustür vor sich hin. Bei uns bleiben Kinder zu Hause und werden nicht unterrichtet. Selbst wenn das 3 Monate lang passieren würde: wenn nicht gerade Abschlussklassen bestreikt werden, wen kümmert das? Die Länder? Das kümmert vielleicht die Eltern, weil den Plagen zuhause die Decke auf den Kopf fällt. Sind wir wieder bei der Geiselhaft.
Jetzt meinst du, dass Streiks ohnehin keinen Einfluß auf die Verhandlungen haben, da man die Folgen (ungebildete Kinder) erst Jahre später merkt und gar nicht so lange streiken kann. Dann frage ich mal anders rum: es wird zum Streik aufgerufen - angenommen es würden nur 5% der Angestellten mit machen. Denkst du, dass so ein Ausfall keine signifikanten Folgen für die Rangehensweise der TdL hätte? Das bezweifele ich ehrlich gesagt stark. Falls beim Aufruf niemand mit macht, geht doch jeder Respekt für die Forderungen der Lehrer verloren ("so ernst kann es denen ja nicht sein").
Von welchem Respekt redest du da? Respekt gegenüber angestellten Lehrern, ihren Forderungen? Ich gebe gern zu, im Osten haben sie einen Fehler gemacht, als sie zu gierig auf die Ersparnisse geschaut haben und die Beamten aus den Klassenräumen verschwunden sind. Aber hier in RLP, im Saarland? Wie kommt eigentlich das Verhältnis zustande zwischen Beamten und angestellten Lehrern? Könnte das etwas mit "teile und herrsche" zu tun haben? Mal drüber nach gedacht, das der Anteil angestellter Lehrer am Gesamtpool eines Landes gerade so groß gehalten wird, das man etwaige Spirenzchen (z.B. wie Streiks) gerade noch überspielen kann? Wir reden hier über politische Entscheidungsträger, über Machtmenschen. Als ob die sich ohne Not eine so offensichtliche Blöße geben würden, wenn sichs nicht vermeiden lässt. Sparen ist wichtig. Aber die Zügel in der Hand behalten noch mehr.
Ich habe aber fast den Eindruck, als ob du aus Prinzip gegen Streiks opponierst. Verzeihe bitte, falls ich das falsch auffasse. Sollte dir eigentlich schon an der Durchsetzung der Forderungen liegen, kannst du ja ggf. einen konstruktiven Verbesserungsvorschlag bringen ("Alles Mist" kann jeder rufen):
Das hatten wir alles schon. Hier in diesem Thread und in den entsprechenden vor 2 Jahren auch schon. SuFu ist dein Freund. Seit damals hat sich meine Position nicht verändert. Ich opponiere aus Prinzip gegen Streiks an Schulen, das fasst du ganz richtig auf. Aber mir liegt auch etwas an der Durchsetzung der Forderungen. Aus genau diesem Grund erbost mich dieser Käse so sehr. Wenn die GEW unwichtige Ziele verfolgen würde, könnte es mir ja egal sein, mit welchen Aktionen die Funktionäre sich ihre Zeit so vertreiben - irgendwas müssen sie ja in ihre Tätigkeitsberichte schreiben können.