Bundesweiter Warnstreik angestellter Lehrkräfte ab Dienstag

  • Keine Ahnung was du meinst. Die GEW ist nicht die Gesellschaft. Verantwortung für die Gesellschaft zu übernehmen ist für mich nicht deckungsgleich mit Gewerkschaftstätigkeit egal welcher Art. Vielleicht klärst du mich da ja mal auf.


    Da du es ja scheinbar nicht verstehen willst, gebe ich dann so wie die andere auch auf, dir noch etwas zu erklären.


    Und nein, die GEW ist nicht die Gesellschaft, aber du würdest ja auch nicht für die GEW sondern für dich bzw. die Gesellschaft streiken, solange das nicht bei dir ankommt ist eh Hopfen und Malz verloren.

    • Offizieller Beitrag

    Mal abgesehen davon, dass ein ein Viertel aller Lehrer mindestensangetellt sind, in Sachsen, Sachsen Anhalt und Meck-Pom zwischen 90-100%, und das schon eine nicht unerhebliche Zahl ist, deren Streik man nun wirklich nicht als "für die Tonne" bezeichnen kann,


    Ich wiederhole: Welche "Strategien" seitens der Gewerkschaften wünschst du dir zur Verbesserung unserer Arbeitsbedingungen? Wie sollten diese deiner Meinung nach dein sauer verdientes Geld nutzen?
    Ich bin immer noch gespannt.
    Oder ist deine fehlende Antwort gar Zeichen deiner rhetorischen Fähigkeit, dramaturgisch besonders geschickt den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten? Bei mir hat es geklappt, ich bin immer noch dabei -- gespannt.


    würd mich DAS auch mal interessieren. Bitte konkret.

    • Offizieller Beitrag

    Davon unabhängig finde ich die Ziele der GEW durchaus wert, vorangetrieben zu werden.


    Bis dahin sind die Versicherungen noch das einzige, was mich in dem Verein hält.


    :mad:


    Ich glaube fast, es geht nur darum, in desem thread zu trollen. Um sonst nix.

  • Ist das das in MeckPomm noch so? Die verbeamten doch gerade wie verrückt, eine Freundin von mir wurde gerade nach jahrelanger Angestelltenzeit verbeamtet.


    LG Anja

  • Und? wie sehen die Streiks in euren Ländern aktuell aus?


    Mal zur Aktivität der GEW in Sachsen, in dem bekanntlich alle KollegINnnen angestellt sind: Bis heute keinerlei Infos.


    Ich weiß nicht mehr, wers war? irgendjemand beklagte hier des Öfteren, dass sich die GEW vielmehr mit der Bildungslandschaft und der Klientel als um die Beschäftigten kümmert. Und wenn ich mir die Bedingungen der Erzieher ansehe, die dort auch vertreten werden, frag ich mich schon, was da das Jahr über passiert. (Abgesehen vom miserablen Verdienst nach 5-jähriger Ausbildung haben Erzieher keine Vorbereitungszeit, werden nicht voll angestellt, kriegen keinen Internetzugang auf Arbeit O-Ton Stadt "auf Facebook rumhängen können die auch Zuhause" etc.)


    Kann ja nicht nur am mangelnden Informationsfluss liegen :ka:

  • Hier ist gerade heute Vormittag die Info Mail eingetroffen, wie morgen gestreikt wird bzw. wo man sich zu welchen Kundgebungen trifft und das auch eine Schuel für "einzelne" Streikende ein gemeinsames Streikfrühstück anbietet um dann gemeinsam zur Kundgebung zu fahren.


    Und auch eine aktuelle Mitteilung auf der Seite:
    http://www.gew-berlin.de/12666.php
    Also alles perfekt informiert ;)

  • Mal abgesehen davon, dass ein ein Viertel aller Lehrer mindestensangetellt sind, in Sachsen, Sachsen Anhalt und Meck-Pom zwischen 90-100%, und das schon eine nicht unerhebliche Zahl ist, deren Streik man nun wirklich nicht als "für die Tonne" bezeichnen kann,


    würd mich DAS auch mal interessieren. Bitte konkret.


    Thamiel:
    Kommt da noch etwas Konkretes oder war das alles heiße Luft deinerseits?
    Ich bin nämlich immer noch in gespannter Erwartung.

    • Offizieller Beitrag


    Mal zur Aktivität der GEW in Sachsen, (...) Und wenn ich mir die Bedingungen der Erzieher ansehe, die dort auch vertreten werden, frag ich mich schon, was da das Jahr über passiert. (Abgesehen vom miserablen Verdienst nach 5-jähriger Ausbildung haben Erzieher keine Vorbereitungszeit, werden nicht voll angestellt, kriegen keinen Internetzugang auf Arbeit O-Ton Stadt "auf Facebook rumhängen können die auch Zuhause" etc.)


    Kann ja nicht nur am mangelnden Informationsfluss liegen :ka:

    Keine Ahnung, wie das in Sachsen ist. Ich weiß, dass die Erzieher 2012 schon stark einbezogen waren, da passierte also duchaus was, mir ist aber schon auch aufgefallen, dass GEW Sachsen-Anhalt deutlich mehr Informationen schneller verbreitet und auch die hp besser ausgebaut ist, als die in Sachsen. Ich bin nicht in der BundesGEW und kanns also nicht sagen, ob da in Sachsen die Ressourcen schlechter sind, die ehrenamtliche Arbeit weniger, oder woran es liegt. Oder ob der Eindruck täuscht. Es lässt sich sicher nicht auf alle BL übertragen.

  • vielleicht mal zu den konkreten Verhandlungen:



    was mir am meisten aufstößt ist, dass der Arbeitgeber als Vorbedingung um überhaupt Verhandlungen aufzunehmen die Zustimmung zur Kürzung der Betriebsrenten gesetzt hat (mit denen man noch immer signifikant unter den Pensionen vergleichbarer Beamter liegt)


    hat hier zufällig jemand (Meike?) Einsicht, ob die GEW auch nur entfernt nachdenkt darauf einzugehen? Ich überlege aus Anlass der Streiks einzutreten, möchte aber nicht in einer "Interessenvertretung" sein, die vor dem Hintergrund ohnehin bestehender Nachteile auf so etwas eingehen würde.

  • UNGLAUBLICH




    http://www.morgenpost.de/berli…rlin-auf-die-Strasse.html


    Zitat:


    "An der Jeanne-Barez-Grundschule in Pankow wird wahrscheinlich nicht gestreikt. Schulleiter Thomas Emrich sagte, dass ihm keiner der angestellten Kollegen signalisiert hätte, dass er streiken wird. "Bei uns ist es personell so eng, dass die wenigen angestellten Kollegen davon absehen zu streiken", so der Schulleiter. Sonst würde zu viel Unterricht ausfallen."



    Was zum...******?


    Die Lehrerinnen der Grundschule sehen vom Streik ab, weil sonst Unterricht ausfallen würde?!? Ich glaubs nicht... Das Grundschullehrer im Schnitt ein schlechteres Abitur als Gymnasiallehrer hatten ist ja mal in einer Studie ermittelt worden. Soviel Dummheit ist aber fast nicht zu fassen.


    Demnächst kommen noch die Metallarbeiter an und sagen "wie können nicht streiken - sonst würde ja Arbeit liegen bleiben" - ist denen das Konzept des Streiks bekannt - also Druck auf den Arbeitgeber auszuüben, da er sich ohne diesen nicht von der Stelle bewegt (oder in diesem Fall einfach die Renten kürzt)?



    P.S.
    angesichts von soviel Dummheit (ich neige ja nicht zu derber Wortwahl - ist hier aber angebracht) vergeht einem etwas der Antrieb, sich für diese Kollegen morgen mit einzusetzen; sie profitieren vom Einsatz der Kollegen, die unter Gehaltsverlust an Kundgebungen teilnehmen und fallen ihnen unsolidarisch de facto in den Rücken - leisten da der Personalrat und Gewerkschaftsansprechpartner keine Aufklärung?

  • "Bei uns ist es personell so eng, dass die wenigen angestellten Kollegen davon absehen zu streiken", so der Schulleiter. Sonst würde zu viel Unterricht ausfallen."


    Ich sag's ja: Es gibt zu viele naive Gutmenschinnen in unserem Beruf. In meinem nächsten Leben gehe ich auch ins Kultusministerium oder werde Finanzminister. Da hat man wenigsten jeden Tag was zu lachen...


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    • Offizieller Beitrag

    leisten da der Personalrat und Gewerkschaftsansprechpartner keine Aufklärung?


    Genau. Geraude und ausgerechnet an Personalrat und vor allem Gewerkschaft wirds sicher liegen.


    Ich bin auch manchmal fassunglos ob des gemischten Dummheitsvariationsreichtums. Gewerkschaftsarbeit ist übrigens überwiegend ehrenamtlich. Selbst die stellvertretende Landesvorsitzende arbeitet immer noch mit einer Viertelstelle an ihrer Schule... und die HAT aber sowas von ordentlich zu tun. In den führenden, arbeitsreichen Gremien hat man ein paar Stunden Entlastung. Natürlich beschäftigt die Gewerkschaft ein paar Volljuristen, Mathematiker, Sekretäre/innen und so weiter, aber die Basis, die die Referate und Mitbestimmungsremien stemmt, macht das für symbolische Entlastungen oder ganz für umme. Glaubst du, die Leute können in jede Schule gehen, in der die Leute nicht Zeitung lesen, die Post nicht aufmachen und in die Fächer verteilen, die graue Wabbelmasse im Kopf nicht benutzen und nicht oder kaum organisiert sind - und dort Einzelgespräche führen?


    Wobei wir hier im Bezirk schon angeboten haben, dass man uns zu Personalversammlungen einladen kann um über die Tarifrunde zu sprechen. Würden das alle Schulen annehmen, wären wir allerdings im Eimer ... :whistling: : wir haben nämlich gar nicht das Personal, die meisten im GPR arbeiten mindestens dreiviertel Stelle in der Schule.


    Zitat

    hat hier zufällig jemand (Meike?) Einsicht, ob die GEW auch nur entfernt nachdenkt darauf einzugehen?

    Ich bin übrigens nicht die GEW. Ich bin - oft intern kritisches - Mitglied und engagiere mich in meinem Bereich: personalvertretungsmäßig und im Referat Mitbestimmung an Schulen. Ich muss genauso nachlesen / googeln wie andere auch. Im September war den Stand noch: Ablehnung.


    Wenn du darüber nachdenkst einzutreten, kannst du dich ja gleich mal mit der Seite anfreunden, die du dann öfter besuchen wirst/solltest/könntest: http://www.gew-tarifrunde.de/Page18776.html und selber gucken. Übrigens hast du interessenvertretungsmäßig keine wirklich Alternative. Auch wenn dir Einzelhaltungen nicht passen. Im letzteren Fall ist es dann das Beste, sich einzubringen und zu streiten. Eine Gewerkschaft, dir 100% Nettmenschvertretung ist wirst du eh nicht finden. Das ist auch eine recht naive Haltung.



    Es lohnt sich übrigens, um die Arbeit der Gewerkschaft mal wirklich zu verstehen, in so ein Verhandlungsübersicht reinzugucken. Das lässt die Komplexität des Tuns immerhin ansatzweise erahnen. Und gibt vielleicht auch eine Vorstellung davon, dass es nicht so einfach ist, wie man sich das im Kreise von "Und was hat die Gewerkschaft gemacht??" vorstellt.
    http://www.gew-tarifrunde.de/S…te_Verhandlungsrunde.html

    Zitat

    Arbeitgeber verlangen Kürzungen der VBL-Rente um 20 Prozent


    Als zweites großes Thema riefen die Tarifparteien das Thema Zusatzversorgung auf. Hier konkretisierten die Arbeitgeber ihr Erpressungsmanöver aus der ersten Verhandlungsrunde: Sie fordern, dass die Mehrkosten durch die steigende Lebenserwartung allein durch die Arbeitnehmer über Kürzungen ihrer Betriebsrente getragen werden müssten. Das bringe für neu eingestellte Beschäftigte gerade mal 70 Euro Rentenkürzung, so die Arbeitgebervertreter. Das mag den bei der TdL verhandelnden Finanzministern oder Ministerialbeamten wenig vorkommen. Wenn man weiß, dass die durchschnittliche Rentenhöhe bei der VBL gerade mal bei rund 350 Euro liegt, wird das Ansinnen deutlich: Hier sollen künftige Betriebsrentenansprüche um ein Fünftel gekürzt werden!


    Den Einwand der Gewerkschaften, dass die Beschäftigten bereits durch die Systemumstellung 2001 genug Verzicht geleistet hätten und dass deshalb genug Geld im System vorhanden sei, konnten die Arbeitgeber nicht glaubhaft widerlegen. Immerhin wurde vereinbart, dass der von den Gewerkschaften beauftragte Versicherungsmathematiker erstmals vollen Zugang zu den Daten der VBL bekommen soll, um die Berechnungen der Arbeitgeberseite kritisch prüfen zu können. In einem weiteren Termin am 10. März, also noch vor der dritten Verhandlungsrunde, sollen die Fragen der Zusatzversorgung weiter bearbeitet werden. Bei diesem Termin werden auch Vertreter von Bund und kommunalen Arbeitgebern mit am Tisch sitzen, da die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) von allen drei Arbeitgebergruppen des öffentlichen Dienstes gemeinsam getragen wird.


    Fakt bleibt: die Grundlage des gewerkschaftlichen Erfolgs ist flächendeckende Beteiligung an den Aktionen. Und Interessenvertretung fängt bei den Beschäftigten an. Denen man den Rücken stärken und Angebote machen kann - die man aber nicht auf einer gepolsterten Sänfte zum Arbeitskampf tragen muss/soll/kann/WILL.

  • In dem von Nettmensch zitierten Zeitungsbeitrag ist etwas nicht ganz stimmig.


    "..dass ihm keiner der angestellten Kollegen signalisiert hätte..." würde ich so lesen, dass keine Gespräche darüber stattgefunden haben, ob jemand Streiken wird.
    Dann kann der Schulleiter aber sogar eine Begründung dafür angeben, warum die angestellten Lehrkräfte nicht streiken? Dies passt für mich nicht zusammen. Den Ausdruck "nicht signalisiert" würde wohl kaum verwendet werden, wann die angestellten Kollegen gesagt hätten "Wir streiken am Dienstag nicht, weil..."


    Vielleicht streiken die Kollegen heute ja - und haben es ihrem Schulleiter nur nicht signalisert. Jedenfalls würde ich aufgrund des "nicht signaliserens" nicht auf den GS-Lehrkräften oder gar ihrem im Schnitt schlechtere Abitur rum hacken. Haben Lokführer oder Metallarbeiter ein im Schnitt besseres Abitur als GS- oder GY-Lehrkräfte? Sie Streiken ja häufiger ...


    Gruß
    Nitram

    • Offizieller Beitrag

    Wenn man das täte, wäre der Streik wenigstens nachhaltig, weil nur von Agestellten und damit flächendeckend 8)


    Wäre interessant, wieviele Leute dann der verbeamteten Lehrkraft nachtrauern würden ...

  • Ich habe gerade irgendwo einen Kommentar zum Lehrerstreik gelesen (sinngemäß): Jetzt streiken die faulen Lehrer auch noch, und man sollte ihnen allen den Beamtenstatus entziehen :P :autsch:


    Ich habe mal zu Beginn der ersten Bahnstreiks ein Straßeninterview im Fernsehen gesehen, bei dem eine Passantin interviewt wurde, Anfang Mitte fünfzig, dem Äußeren nach mittlere bis obere Mittelschicht, die völlig entrüstet meinte, das mit dem Streik sei eine Ungeheuerlichkeit, in der freien Wirtschaft gäbe es sowas ja auch nicht. :)


    Ich war ja schon immer der Meinung, dass Politik- und Bildungsignoranz kein Privileg von Jugendlichen ist. :)


    Was die Sprüche von der Abschaffung des Beamtenstatus angeht, wabert da wohl meistens so eine diffuse Vorstellung von "Hire-and-Fire, dann bricht das Paradies aus" in den Köpfen umher. Weil das ja genau die Praxis in den Bundesländern mit größtenteils angestellten Lehrern ist. Weil es ja kein Arbeitsrecht für Angestellte ist. Und weil das mit den Stellenneubesetzungen ja so unaufwändig ist, weil geeignete Lehrer bekanntermaßen auf Bäumen wachsen.


    Nele

  • :skeptisch:


    Die Lehrerinnen der Grundschule sehen vom Streik ab, weil sonst Unterricht ausfallen würde?!? Ich glaubs nicht... Das Grundschullehrer im Schnitt ein schlechteres Abitur als Gymnasiallehrer hatten ist ja mal in einer Studie ermittelt worden. Soviel Dummheit ist aber fast nicht zu fassen.

  • Streiks im Landkreis Börde


    Auch im Landkreis Börde kündigte die GEW Aktionen an. Das Landesschulamt berichtet, dass der Schulbetrieb bis 13 Uhr sichergestellt sei.


    Nach Informationen von MDR SACHSEN-ANHALT werden die Grundschule und die Sekundarschule in Wanzleben ab 13 Uhr bestreikt. Auch hier werden die Eltern gebeten, sich mit ihren Fragen zunächst an die Schule ihres Kindes zu wenden.



    Ein Lehrerstreik ab 13.00 Uhr? Macht auch wahnsinnig viel Sinn, weil ja ab der 6. Stunde noch so viel Unterricht für die Kinder der Grundschule und Sekundarschule stattfindet.



    Schade, von der GEW hätte ich mehr erwartet, als einen Nachmittagsstreik.

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