Unterrichtseinstiege, Übergänge und Abschlüsse zur Gemeinschaftsbildung und Beziehungspflege LP - SuS

  • Ich habe den Auftrag erhalten, meinen Unterricht als Fachlehrperson in den Fächern Englisch und Französisch dahingehend zu optimieren, dass durch geeignete unterschiedliche Unterrichtseinstiege, Übergänge zwischen den Stunden und Abschlüsse die Beziehung zu den Schülern verstärkt gepflegt und auch die Gemeinschaftsbildung unter den Schülern (als Klasse) gefördert wird. Es bezieht sich sowohl auf den Unterrichtstag (also erste Lektion mit einer Klasse) wie auch auf die einzelnen Lektionen an der gleichen Klasse.


    Ich bin sehr froh über alle Ideen und Tips von euch.


    Gruss und Dank
    Thomas

  • Sollst du die Schüler vielleicht mehr aktivieren und zum Kooperieren anregen? Im Sprachunterricht fallen mir da Rollenspiele ein oder Energizer (Da gibt es ja viele: Herumlaufen und verschiedene Schüler in der Fremdsprache z.B. zu den Hobbies interviewen, sich nach bestimmten Kriterien in einer Reihe aufstellen und das in der Fremdsprache besprechen). Oder Bewegungsspiele zu Liedern und Geschichten? Ist das gemeint? Oder ist damit gemeint, dass sich die Schüler gegenseitig Feedback zu den Arbeitsergebnissen geben sollen? Allgemein Spiele in der Fremdsprache?

  • Ich verstehe dein Anliegen dahingehend, dass du in deinem Unterricht überfachliche Kompetenzen wie "soziales Lernen", personale Kompetenzen und das gemeinschaftliche Miteinander in den Blick nehmen sollst.
    Linktipps zu diesem Themenbereich findest du hier:
    http://www.autenrieths.de/links/linksju.htm
    Tipps zu Variationsmöglichkeiten der Unterrichtsmethoden findest du hier:
    http://www.autenrieths.de/links/unterrichtsmethoden.htm

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Ich bin ausgebildeter Primarlehrer (1. bis 6. Klasse in der Schweiz), arbeite aber als Fachlehrer mit Schülern der 4.-6. Klasse, d.h. ich übernehme die Stunden, welche die Klassenlehrperson nicht übernehmen kann z.B. Fremdsprachen.


    Mir wurde in einer Mitarbeiterbeurteilung gesagt, ich hätte eine gewisse Distanz zu den Schülern, zu wenig Beziehung. Das ist der Hauptpunkt, d.h. ich soll (jetzt bestimmt durch das letzte Mitarbeitergespräch) durch Unterrichtseinstiege und Abschlüsse vor allem mehr Nähe und Beziehung zu den Schülern schaffen, es sollen / dürfen aber auch Aktivitäten sein, welche die Klassengemeinschaft fördern, also die Beziehung unter den Schülern. Ziel ist auch, dass ich disziplinarisch weniger Schwierigkeiten habe (was ich je nach Klasse mal mehr mal weniger habe), deshalb auch das Thema Lektionsübergänge noch dazu...


    Also als ein Beispiel, was ich jetzt mal gemacht habe: Stimmungsbarometer am Anfang der Stunde (wenn möglich natürlich grad in der Fremdsprache).


    Ich schau mir die Links mal an und bedanke mich für die Anregungen!


    nomegusta:


    Der Schwerpunkt liegt auf den Einstiegen, Übergängen und Abschlüssen, weniger in verschiedenen Unterrichtsformen oder mehr Spielen etc. Rollenspiele tönen gut, es wäre einfach gut, wenn ich als Lehrperson irgendwie miteingebunden wäre, um meine Beziehung zu den Schülern zu fördern.

  • Ah, alles klar :) mir waren verschiedene Begriffe nicht geläufig bzw. wir nutzen sie in einem anderen Zusammenhang...


    Wenn du nur wenige Fächer in den Klassen gibst, die Klassenlehrer jedoch den Großteil des Tages drin sind, hast dus natürlich per se schwerer! Dir dann zu raten, dass du Unterrichtseinstiege machen sollst, die das "soziale Miteinander" fördern finde ich eher wenig hilfreich. Denn: gerade dann müssen sie dich kennen und auf dich hören, ansonsten arten solche Übungen leicht aus. In solchen Klassen finde ich immer hilfreicher: erst mal viele aber machbare Arbeitsaufträge, so dass jeder zu tun hat. Und Konsequenzen bei Regelverstößen.


    Aber gut, Chefwunsch ist Chefwunsch. Vesruche bei den Sachen zu bleiben, die den Einzelnen betreffen und noch nicht so sehr die Gruppe.
    Stimmungsbarometer kann ne prima Sache sein. Hat das funktioniert? Wenn ja, dann behalte es als Ritual bei, nicht jedes Mal was Neues bringen!
    Ginge alternativ auch am Ende der Stunde (Wettersymbole an Wetterkarte oder sowas-> "wie gehts mir jetzt"/"so viel hab ich gelernt")


    Andere Ideen: Steckbrief von sich erstellen, geht auch in Fremdsprache/ dann Freund vorstellen/ Bingo mit Interessen und Eigenschaften/ jeder 2 Statement-Zettel rot und grün mit mag ich und mag ich nicht: du nennst dann ein paar Dinge. Oder aufstehen: "jeder der gern Spaghetti isst/ blonde Haare hat/ kleine Schwester ist... steht jetzt auf", da kannst du selbst mitmachen)/ Kofferpacken mit Lieblingstieren, -essen, Hobbies etc.


    Vielleicht kannst du den Kindern mehr Verantwortung geben. Kleine Dienste verleihen "Lehrerhelfer" teilt Blätter aus/ "Redeführer" leitet Gesprächsrunden (mit Hilfe von ein paar Rollenkarten) oder leitet das Spiel an/ "Wetterfrosch" wertet das Stimmungsbarometer aus etc.


    Was bei Kleineren funktioniert (4. Klasse noch okay) ist, zum Abschluss Kopf auf den Tisch, leise sein, Daumen nach oben, einer geht rum und drückt die Daumen, diese Kinder dürfen leise aufstehen und in die Pause.


    Und schau mal hier:


    http://www.bzga.de/botmed_20420000.html

  • Hallo Pausenbrot


    Das sieht ja recht hilfreich aus dein Link und auch deine Ausführungen.


    Nun, der "Witz" ist, momentan hab ich gar keine schwierige Klasse, im Gegenteil, es läuft ziemlich gut, obwohl es eine 6. ist. Es war halt letztes Schuljahr was los in einer Klasse und darauf dann diese "Vorgabe", aber es war angeblich auch sonst in meinem Unterricht zu beobachten, dass ich zu distanziert zu den Kindern sei und zu wenig Beziehung aufgebaut habe. Das soziale Miteinander fördern, ist klar schwieriger als Fachlehrperson, aber das ist auch nur das 2. rangige Ziel. Hauptsächlich geht's schon darum, dass ICH zu den Kindern einen guten Draht aufbaue. Also momentan ist das für mich eigentlich nur ein Übungsfeld um mal verschiedene Unterrichtsbeginne / -übergänge und -abschlüsse zu "testen", nötig wäre es bei dieser Klasse nicht zwingend.


    Das Stimmungsbarometer kommt recht gut. Ich hab dann verschiedene Dinge genommen z.B. wie müde oder fit die SuS sind oder ob sie traurig / glücklich sind. Das Ganze habe ich mit einem doppelseitigen Pfeil dargestellt und ich bin am Hellraumprojektor mit dem Zeigefinger von einer Seite auf die andere gefahren und die SuS mussten gar nicht, leiser oder lauter klatschen, was für sie zutrifft. Diejenigen, welche dann bei traurig klatschen (akkustisch natürlich super ersichtlich), hab ich gefragt, was los sei und kurz die Klasse gefragt, was man da tun könnte.


    Zum Abschluss oder Stundenwechsel hab ich zur Gemeinschaftsstärkung die Plätze tauschen lassen und die SuS mussten dem Klassenkollegen die Schulmaterialien versorgen. Das kam auch gut an. Sie müssen sich dann in der Fremdsprache beeinander bedanken.


    Das mit den Steckbriefen oder ähnlich und dann aufstellen lassen inkl. mir als Lehrer ist eine gute Idee, da überleg ich mir mal was. Muss dann halt schon etwas der 6. Klasse angepasst sein. Sich vorstellen haben sie ja nun längst hinter sich ;) Das mit der Rollenverteilung könnte ich vielleicht auch teilweise umsetzen.


    Meine Idee oder mein Wunsch wäre auch, dass ich möglichst viele Schüler immer wieder loben oder gute Rückmeldungen geben kann. Das ist dann mehr etwas für während des Unterrichts.


    Gruss und Dank
    Thomas

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