Bei meinem Sohn sitzt seit über einer Woche ein Vater in der Klasse um auf seinen Sohn aufzupassen. Der Lehrer wird wohl nicht mit ihm fertig. Meine Frage lautet nun: Ist dies zulässig und hat vielleicht jemand Erfahrungen damit , wie sich dies auf die anderen Kinder auswirkt?
Blümchen
Elternteil muss am Unterricht teilnehmen (2.Klasse)
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Hallo Blümchen,
wieso sollte das nicht zulässig sein?
Wenn die Probleme zu gross werden, muss man halt einmal etwas Unkonventionelles ausprobieren.Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das die Kinder stören sollte. Bei uns an der Schule war es nichts Ungewöhnliches, wenn jemand hospitiert hat. Ob das nun ein Schulrat, ein Schulinspektor oder ein Vater ist, spielt doch keine Rolle.
Hast du denn mit dem betreffenden Vater schon darüber gesprochen? Veilleicht hat er mit der Schule ja eine ganz klare Abmachung, wie lange sie das so ausprobieren.
Inwieweit stört es dich denn?
lg,
füchsle
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Es handelt sich hier um eine rechtliche Grauzone.
Blümchen
Wie du richtig bemerkst, "wirkt" dieser Vater ja nicht nur auf den Lehrer und auf seinen Sohn, sondern auch auf alle anderen Kinder.
Zudem beobachtet er ja auch nicht nur den Lehrer und seinen Sohn, sondern auch alle anderen im Raum. Dadurch ergeben sich persönlichkeitsrechtliche Probleme.füchsle
Es ist eben nicht egal, ob ein Schulrat (=Schulinspektor"), Mentor, Schulleiter oder eben ein Vater mit im Unterricht sitzt.
Die erstgenannten haben einen dienstlichen Auftrag und sind als Beamte zur Amtsverschwiegenheit verpflichtet. Den Vater kann niemand daran hindern, am Abend am Biertisch die Zitate des Lehrers zum Besten zu geben oder sich darüber auszulassen, dass Maiers Froni ein Bettnässerkind ist, der Sohn vom Türken andere Kinder schlägt, die Tochter vom Bürgermeister eine ganz Freche ist, usw....Da gibt es schnell Probleme mit dem Persönlichkeitsschutz.
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Hallo,
ich stelle mir das auch wirklich etwas schwierig vor. Wie lange soll das denn gehen.
Es kann ja schlecht ein Elternteil das ganze Schuljahr dabei sitzen.
Zumal ja der Beobachter das Ergebnis verfälscht. Ein Kind, das "beobachtet" wird, benimmt sich unter solch offensichtlicher Beobachtung anders, um so mehr, als dass der Vater dabei sitzt.
Mir wäre das nicht recht, wenn dauernd ein Elternteil die Klasse beobachtet, da sehe ich die Probleme des "Ausplauderns".
Auf Dauer wird man sich da etwas anderes überlegen müssen, um das Kind zu vernünftigen Verhalten zu bringen.
Da fände ich den Besuch einer EZB oder eines Förderzentrums besser.
Doris
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Vielen Dank für eure Antworten. Ihr sprecht mir aus der Seele. Wir wohnen in einem wirklich kleinen Stadtteil und ich sehe auch das Problem das die Kinder der Klasse ein "Gesprächsthema" werden.Wie lange dieser Zustand an-halten soll weiß ich nicht. Vermutlich ist es eine Zermürbungstaktik der Schule. Dieses Kind sollte wohl von der Schule, und die Eltern haben sich geweigert. Ich vermute, daß das so lange durchgezogen werden soll , bis der Vater keine Lust mehr hat. Aber es geht doch niemanden etwas an wie sich mein Kind oder die anderen Kinder in der Schule verhalten.
Blümchen -
Na, hoffentlich ist der Vater nicht arbeitslos und weiss sowieso nichts besseres mit seiner Zeit anzufangen. Mal gucken wer dann eher mürbe ist.
Ob das so rechtens ist, wage ich auch mal zu bezweifeln. Würde mir übrigens auch nicht gefallen.
Fair wäre, die anderen Eltern darüber aufzuklären, wie lange das gehen soll.
Vielleicht sollte man über den EV mal anfragen lassen.woman123
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@ blümchen
Mich stören Begriffe wie "aufpassen" oder "mit jmd fertig werden" im Zusammenhang mit Unterricht.
Ich könnte mir vorstellen,
dass 1. die Eltern dringend intensiv über das Verhalten ihres Kindes aufgeklärt werden mussten,
dass 2. nicht nur der Junge, sondern auch die Klasse Hilfe bzw. Entlastung brauchte,
dass 3. der Vater andere Sorgen hat, als auf andere Kinder zu achten,
dass 4. überhaupt keine Rechte verletzt werden,
dass 5. das Gespräch mit der Klassenlehrerin sehr schnell die gewünschte Aufklärung bringen würde. -
Also ich als Schüler möchte auch mal das sagen was alias ja schon gesagt hat. Es ist nicht egal wer da hinten drin sitzt.
Wenn unser Lehrer im Referendariat ist und hinten ein Lehrer oder einer "seiner Lehrer", weiss nicht was das für Leute sind, sitzen, ist das uns eig. egal, unserem Lehrer weniger Wenn es nette Leute sind kann man sich sogar ganz nett mit denen unterhalten oder sie reden auch etwas im Unterricht mit, andere sind manchmal etwas grummiger und die lassen wir dann auch sitzen.
Was gaaanz anderes ist wenn der Rektor hinten drin sitzt, da hört man dann eine Stecknadel fallen.
Eltern hatten wir noch nie, aber ich bin mir sicher es würde stören, allein der Gedanke Eltern oder sogar meine Eltern kucken im Unterricht zu, stört massiv. Das íst dann wie eine Überwachungskamera. Ein Schulrat o.ä. muss das tun und es gehört zu seinem Beruf, Eltern sind dort entweder aus Neugier oder um ihr Kind zu überwachen, und das nervt -
Es wäre von Vorteil gewesen, wenn die KL die Eltern vorher aufgeklärt hätte.
Dann bräuchte Blümchen und evtl. auch andere Eltern keine Mutmassungen aufzustellen.
Das Unruhe in der Elternschaft aufkommt, wenn sich ein Vater schon über eine Woche in der Klasse aufhält, kann ich nachvollziehen.
Aber wie schon gesagt, nachfragen bei der KL, bringt wahrscheinlich schnelle Aufklärung.woman123
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Hallo,
ich vermute mal, man hat den Vater sicher aufgeklärt, dass das, was im Klassenzimmer abläuft, soweit es andere Kinder betrifft, vertraulich ist. Dazu kann ich mir nicht vorstellen, dass er sich dabei so unheimlich wohl fühlt, am Stammtisch ist sowas doch eher ein peinliches Thema.
Wo ich zur Schule gegangen bin, gab es jedes Jahr zweimal je zwei Tage, wo Eltern und auch andere Leute in den Unterricht sitzen konnten. Daneben durften Eltern auf Anfrage auch sonst jederzeit ins Klassenzimmer schauen. Mich befremdet das ein bisschen, dass es so sehr "geheim" sein soll, was in der Schule abläuft; finde ich fast etwas unheimlich.
Sicher wird der Junge dadurch beeinflusst, wenn der Vater hintendrin sitzt. Aber der Lehrer verhält sich vermutlich auch anders. Eine Dauerlösung ist das sicher nicht. Aber wenn der Junge auf diese Art erleben könnte, dass Unterricht sinnvoll ist und sogar Spass machen kann, weil er mal gezwungen ist, dem Lehrer zu zu hören, dann hätte die Übung doch voll etwas gebracht. Wenn nicht, dann muss man wohl etwas anderes für den Jungen finden.
Ich bin aber einverstanden, dass mindestens die Elternvertreter hätten informiert werden müssen, über die Massnahme.
lg,
füchsle
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Zitat
Blümchen schrieb am 05.09.2005 20:52:
[...]
Ich vermute, daß das so lange durchgezogen werden soll , bis der Vater keine Lust mehr hat. Aber es geht doch niemanden etwas an wie sich mein Kind oder die anderen Kinder in der Schule verhalten.Moin, moin?
Warum fragst du denn nicht einfach die Klassenleitung, was hinter dieser Maßnahme steht?
Nele
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Ich finde es Super!!!!
Bei sollte ruhig häufiger mal Eltern sitzen.
Mein Unterricht steht jedem offen und die Kinder bemerken Besuch nach einigen Minuten nicht mal mehr. Aber das Kind sollte sich auch von den Eltern lösen können. Welche Probleme es dort gibt, steht hier leider nicht zur Debatte. Kinder sollten doch zur selbstständigkeit erzogen werden.
Wir in der GS sind dankbar für jegliche Unterstützung. Da kommen Eltern um mit den Kindern lesen zu üben. Sie Helfen bei Prjekttagen und letztlich hatten wir eine Woche lang den Zirkus in der Schule, ohne Elternarbeit läuft da nichts!!! Manchmal helfen mir Eltern sogar bei der Unterrichtsvorbereitung.
Ich finde Elternarbeit toll.
LG LAA anja
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