Lehrer- und Büchermangel! Was kann mann wirkungsvoll dagegen unternehmen?

  • Vier Gebäude. Ein Lehrerzimmer. In den anderen Gebäuden gibt es aber auch Räume für die Lehrer.


    Nach meinem Eindruck ist es stark typabhängig. Bei manchen kann man sich drauf verlassen, dass alles am selben Tag ankommt, was bis zur großen Pause abgeliefert wird. Bei anderen dauert es lange.


    Ich habe immer wieder damit zu tun, weil ich dort die Schreiben für die Elternvertreter der einzelnen Klassen reinlegen lasse, die zumeist Terminsachen sind.


    Das ist ein von vornherein zum Scheitern verursachtes System. Der Lehrer gibt es den Kindern. Er trifft sie aber vielleicht erst drei Tage später. Die verkramen das in ihrer Tasche und geben es manchmal gar nicht an ihre Eltern weiter. Insofern ist die Frage der rechtzeitigen Ladung praktisch nicht zu lösen.


    Es gibt allerdings Lehrer, bei denen unabhängig von den mitagierenden Kindern jahrelang praktisch alles verloren geht. Da frage ich mich dann irgendwann schon.


    Grüße Enja

  • In der Klasse meines älteren Sohnes schickt die Elternvetreterin nun jeweils noch eine mail rum, an die Adresse der Eltern natürlich. Wir hatten da auch Probleme.


    In der Grundschule klappt das besser, da wird alles sofort verteilt und in die Postmappe gelegt.

  • Auf die Mails setze ich auch meine ganzen Hoffnungen. Klassenintern läuft das schon ausgezeichnet.


    Aber für den SEB habe ich über 80 nur sehr schwer lesbare E-Mail-Adressen geduldig abgetippt. Etliche kamen gleich zurück. Andere anscheinend auch nicht an. Daraufhin habe ich gebeten an meine Adresse, die ich in handgemalten Großbuchstaben dem Protokoll angefügt hatte, eine Mail zu schicken. Es kam keine eine.


    Manche geben auch falsche Adressen an. Daraus können sich nette Schriftwechsel ergeben.


    So muss ich immer noch die meisten Protokolle handschriftlich adressieren: An Herrn/Frau X, Klasse Y, über Herrn/Frau A. Das dauert einen ganzen Abend, an dem ich immer muffeliger werde.


    Wichtig ist Lehrern wie Eltern auch das korrekte Verwenden der akademischen sowie der Adelstitel und das Ausschreiben kilometerlanger Doppelnamen. Soviel Zeit muss sein!


    *brummel* Enja

  • ad 1: email


    Die email-Benachrichtigung durch den Elternvertreter habe ich schnell wieder abbestellt und meine email-Adresse geändert.
    Grund: Die gute Frau hatte ein Adressbuch angelegt und die Mails dann "An Alle" versendet - und nicht als BCC.


    Effekt: Schon eine Woche später lief das Postfach durch Spam über, weil die meisten Eltern sich um Viren- und Trojanersicherheit auf ihren Rechnern - bei denen meist die Kinder die Hoheit besitzen - keinen Kopf machen. Da reicht schon ein Rechner, der einen Trojaner besitzt und alle Eltern, die diese eine Mail erhielten, bekommen in Zukunft tonnenweise Spam.


    ad 2: Amtsblatt


    Bei uns hängt das am Schwarzen Brett im Lehrerzimmer, obendrauf eine Namensliste zum Abzeichnen ... nach 4 Wochen kommt das nächste Amtsblatt und der Rektor wechselt es aus. Wenn er dabei feststellt, dass man schon zum zweiten, dritten Mal nicht abgezeichnet hat, wird man dezent auf seine Dienstpflichten hingewiesen ;)


    ad 3: Geschlechterfrage
    rebumu:
    Ist mein Avatar so undeutlich, dass Sie mich der holden Weiblichkeit zurechnen?

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Mich würde ja nun mal interessieren, ob nun beim Schulamt nachgefragt wurde und welche Antwort es dort gab.

  • <ul>
    hi @ all
    Junge junge, ich war ein paar Tage nicht hier. Da hat sich ja ganz schön was getan.



    @ Nell
    Also ich habe (wie schon vorher geschrieben) nicht mehr beim Schulamt nachgefragt. Wir haben uns so geeinigt, nun doch erst die neuen "alten" (Lineatur 3) Hefte aufzubrauchen und danach die Lineatur 4 zu verwenden. ;) Eine Lösung die alle zufriedenstellt.



    @ alias
    Naja wie sagt man, "künstlerische Freiheit" oder so. Der (oder doch das?) Avatar kann alles darstellen und muss ja nicht unbedingt Sie abbilden. Oder etwa doch? Und aus dem Text darunter geht nichts hervor. Ich kam nur wegen der (eigentlich typisch weiblichen) Reaktion auf mein Posting darauf.



    Aber egal, ich habe inzwischen eh ein neues Problem. ?(


    Meine älteste Tochter hat inzwischen mit der 11 Klasse am Beruflichen Gymnasium begonnen. Und beim 1. Elternabend habe ich mich (nach dem niemand anderes diesen Job übernehmen wollte) dazu bereiterklärt auch hier als Elternsprecher zu fungieren. Nun könnte ich ja den Dingen ihren Lauf lassen, aber das liegt nun mal nicht in meiner Natur.


    Hier also mein neues Problem.
    Die Schulbuchsituation ist katastrofal. Es gibt, wenn überhaupt, nur ganz alte Exemplare (zumeist noch aus der DM-Zeit) und dann nicht einmal für jeden Schüler welche. Das zweite Problem ist der akute Lehrermangel. Dadurch sind schon jetzt "wieder" viele Fehlstungen vorprogrammiert.


    Diese Probleme existieren aber nicht erst seit diesem Jahr, sondern es bestand schon vor 3 Jahren als mein ältester Sohn im gleichen Gymnasium mit seiner 11 Klasse begonnen hatte.


    Und da sich dieser Zustand noch immer nicht verbessert hat, frage ich nun SIE ALLE, was und wie man dagegen wirksam etwas unternehmen kann. Sollten wir Eltern uns beim Kultusministerium beschweren? ?(
    </ul>

    <ul><b>Wer Schreibfehler findet, darf diese getrost behalten.</b>
    (<i>Außerdem sind sie gewollt und dienen zur Belustigung der Leser!)</i></ul>

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  • Meines Erachtens sind das zwei ganz verschiedene Probleme.
    Bezüglich der Schulbuchsituation ist es so, dass jede Schule einen Schulbuchetat hat, den sie selbst verwaltet. Ansprechpartner wäre hier also zu allererst der Schulleiter.
    Mit den Lehrern ist es etwas schwieriger. Auch hier würde ich zuerst das Gespräch mit dem Schulleiter suchen. Der hat aber, wenn es eine öffentliche und keine private Schule ist, nur begrenzt Handhabe. Ansonsten hat er aber auch ein Interesse daran, dass die Situation sich bessert, wird also wahrscheinlich kooperieren wollen. Allerdings sehe ich kaum eine Möglichkeit, hier eine Verbesserung herbei zu führen.


    Gruß
    Britta

  • Hallo,
    ich fände es prima, wenn Eltern sich beim KuMi beschweren über nicht erteilten Unterricht, weil keine Lehrkräfte da sind! Den Schulleiter kann man ja vorher informieren, damit er Bescheid weiß.
    Denn wenn Eltern etwas fordern, kann man die nicht so schnell abwiegeln wie wenn LehrerInnen oder RektorInnen etwas fordern.
    Gruß venti :)

  • Zitat

    rebumu schrieb am 04.09.2005 12:37:
    ..... Ich kam nur wegen der (eigentlich typisch weiblichen) Reaktion auf mein Posting darauf. ...


    Was mal wieder "typisch" demonstriert, dass "typisch männlich/weiblich" nur als Vorurteil existiert... ;)

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    Heinrich Böll

    • Offizieller Beitrag

    @remubu:
    Mir geht es so wie venti, denn wenn "die Angestellten" sich beim Chef beschweren, (um den Fall in die freie Wirtschaft zu übertragen), dann passiert meist gar nichts.
    Bei "Kunden-Beschwerden" (in diesem Fall von Eltern) wird er aber irgendwann dazu gezwungen, die kann man nicht so einfach abwiegeln.
    Die Personalsituation bei KUMI aus Elternsicht anzuprangern, fände ich prima. Sie könnten auch mal die Fehlstunden mitschreiben. (Das bayrische Kumi kam ganz schön in Bedrängnis als ein Abiturient seine Aufzeichnungen von 5 Jahren veröffentlicht hat. Ausgefallen waren über 5% und nicht wie von der Schulleitung behauptet, nicht mal 1% !)
    Liebe Grüße,
    Hermine

  • *nickt zustimmend*
    Das KuMi empfehle ich bei Elternabenden auch immer wieder gerne als Anlaufstelle bei solcherart Beschwerden. Sicherlich ist es besser, bei solchen Aktionen die Kommunikation mit der Schule, sprich Schulleiter nicht zu vernachlässigen, aber ansonsten ist der Gang zum KuMi der einzig mögliche Weg. U.U. kann der Schulleiter auch behilflich sein und Tipps für den richtigen Ansprechpartner geben.
    Und selbst wenn sich die Situation vielleicht nicht ad hoc verbessern wird, wird vielleicht kurz vor der nächsten Wahl dann mal wieder an die vielen Elternbeschwerden gedacht und schlagartig gibt's dann gelegentlich 500 zusätzliche Stellen.


    *fragt sich jetzt, ob ihre Antwort typisch weiblich oder typisch männlich ist* :D


    Ach ja, noch ein kleiner Hinweis in forumsorganisatorischer Sache: Uns ist es am liebsten, wenn neue Anfragen in neuen Threads gestartet werden. Das hält das Forum übersichtlicher und erleichtert die Suche nach bestimmten Themen. Und gerade das Thema "fehlende Lehrerstellen" wird leider sicher noch lange aktuell bleiben.


    Gruß
    Mia

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

  • <ul>

    Zitat

    alias schrieb am 04.09.2005 16:50:


    Was mal wieder "typisch" demonstriert, dass "typisch männlich/weiblich" nur als Vorurteil existiert... ;)


    Wie war das noch mal gleich? Die Ausnahme bestätigt die Regel ! Und es soll ja auch Männer geben, die von der Psyche her eher weiblich einzustufen sind und umgekehrt genau so. :rolleyes:


    PS: Und nun lass und dieses Thema endlich beenden. Wolln wir uns nicht lieber wieder vertragen? ;)
    Wie wäre es denn zur Abwechselung mal mit einer Antwort auf meine neuen Fragen? :P



    @ mia


    Ich habe nichts dagegen. Wenn es noch möglich ist, dann verschiebe doch ab besagtem Beitrag ruhig alles in einen neuen Thread.
    </ul>

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    Einmal editiert, zuletzt von rebumu ()

  • rebumu: Da dein Post und auch der restliche Thread dann doch etwas auseinandergerissen würde (so stünde alias' Post z.B. etwas zusammenhanglos im Raum), ist es wohl besser, das Ganze einfach so stehen zu lassen. War einfach nur ein Hinweis für alle neuen Themen, die im Laufe der Zeit noch so auftauchen können/sollen/werden. ;)


    Gruß
    Mia

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  • Hallo Hermine,

    Zitat

    Hermine schrieb am 04.09.2005 17:23:
    denn wenn "die Angestellten" sich beim Chef beschweren, (um den Fall in die freie Wirtschaft zu übertragen), dann passiert meist gar nichts.
    Bei "Kunden-Beschwerden" (in diesem Fall von Eltern) wird er aber irgendwann dazu gezwungen, die kann man nicht so einfach abwiegeln.


    Das wundert mich jetzt. Ich fühle mich als Mutter an der Schule nicht wie eine "Kundin" behandelt. Eher als Bittstellerin. Und ob man aus dieser Perspektive mit "Reklamationen" soviel Erfolg haben wird........aber es wäre ein Versuch wert.


    Den Eindruck habe ich allerdings auch (wie dieser Abiturient), dass tatsächlich wesentlich mehr Unterricht ausfällt, als das die Zahlen vom Ministerium besagen. Da müsste man wirklich einmal konsequent Aufzeichnungen machen.



    lg,



    füchsle

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Füchsle,
    das kommt wohl ganz auf die Schule, den Schulleiter etc. an. Und natürlich (aber davon gehe ich jetzt mal aus, dass das absolut kein Problem in deinem Fall darstellt) vom Verhalten der jeweiligen Eltern.
    In meinen bisherigen Schulen war es immer so, dass vor Eltern eher "gebuckelt" wurde.
    Aber bevor wir vom Thema abkommen und uns in eine "Wie verhalten sich Schulen Eltern gegenüber-Debatte" verstricken-
    ja, das Mitschreiben von Unterrichtsausfall halte ich in der Tat für sinnvoll und würde den Eltern auch ein griffiges Beweismittel an die Hand liefern, dass die Personalsituation tatsächlich nicht mehr zu ertragen ist.
    Liebe Grüße,
    Hermine

  • füchsle: Bevor hier manches durcheinandergeworfen wird: Es ist nicht gemeint, dass man mit ebenjener Beschwerde zum Schulleiter geht, sondern zum Kultusministerium. Mit dem Schulleiter sollte nur eine Absprache zwecks einer Optimierung dieses Vorgangs gehalten werden.


    Zu dem Rest sag ich mal nix. Das haben wir ja schon mal lang und breit diskutiert.


    Gruß
    Mia

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