Mobbing an der GS

  • Danke Frosch,
    das war endlich mal eine Antwort, ich danke dir, der erste, der die Frage tatsächlich versucht zu antworten.
    Zu deinem Fazit 2: Meiner Meinung nach, wird Mobbing überall da begünstigt, wo beide Seiten nicht auf einer Stufe stehen, oder beide über eine gleichwertige Lobby verfügen.
    Ich werde mir über dein Fazit mal Gedanken machen, vielleicht habe ich eine Idee, wie das zu ändern wäre.

  • Hallo!


    Ich weiß gar nicht, warum hier alle trimbornbrendel vorwerfen, es gehe ihr nicht um Lösungen oder Vorschläge. Das stimmt ja auch, hat sie ja auch nie behauptet!


    Sie hat jetzt schon mehrfach betont, dass alles schon in die Wege geleitet ist, und dass ihr einziges Anliegen ist, herauszufinden, warum so viele wegschauen. Warum also immer wieder diese Frage an sie, was sie mit dem Posting bezweckt?


    Trimbornbrendel, das Problem dabei ist, dass es keine wirklichen Gründe gibt, die das Wegschauen rechtfertigen. Es kann dir eigentlich niemand plausible Argumente liefern. Es gibt lediglich die Gründe, die Forsch genannt hat, die aber keine Rechtfertigung darstellen. Es ist leider so, wie du auch selber schon geschrieben hast, dass die Zivilvcourage in unserer Gesellschaft immer weniger wird; das ist, wie auch schon bemerkt wurde, bei Lehrern nicht anders als bei anderen Menschen der Gesellschaft. Ist wirklich schade, aber die Situation ist zur Zeit leider so.


    Dass ich Vorfälle wie den von dir beschriebenen entsetzlich finde, brauche ich glaube ich nicht zu schreiben. Ich tu's trotzdem.


    Liebe Grüße,
    biene maja :)

  • Hallo,


    ich war jetzt etwas verwirrt. T. hat einen ganzen Wust von Problemen geschildert. Das Kind hat Epilepsie und diverse Lernstörungen, es wird gemobbt und kann sein Wissen, sein Potenzial oder was auch immer, nicht in Leistung umsetzen. Die Schule begeht Körperverletzung.


    Wir haben uns über verschiedene dieser Probleme Gedanken gemacht und hatten Lösungsvorschläge. Darum ging es anscheinend aber gar nicht. Da gibt es schon ein umfangreiches Team aller möglicher Leute, die sich kümmern. Das ist doch toll. Da waren wir total auf uns gestellt. Aber wie gesagt, das war auch nicht die Frage.


    Die Frage war:


    "Warum schweigen diese Leute, wie kann man sich von einer Minderheit, den ganzen Berufsstand in verruf bringen lassen?"


    Diese Leute sollen wohl die anderen Lehrer an der Schule sein, die nicht direkt mit dem Kind zu tun haben, aber von irgendwelchen Vorgängen wissen und sich nicht zu Wort gemeldet haben. Ob sie auf diese Weise nun gleich den ganzen Berufsstand in Verruf bringen, möchte ich eigentlich bezweifeln. Mobbing gibt es immer und überall. Das ist klar. Die Frage ist dann nur noch, wie man damit umgeht.


    Normal wäre es - meiner Meinung nach - dass die Eltern zunächst das Gespräch mit dem Lehrer suchen, sich anschließend an die Schulleitung wenden und man gemeinsam nach Lösungen sucht. Wenn es überhaupt keine Wege gibt, ist das nicht die richtige Schule. Die würde meinen Ansprüchen nicht genügen. Dann sucht man sich eine andere.


    Diese Mechanismen sind nicht so richtig verwunderlich, auch nicht überraschend oder unerforscht. Das Schulsystem begünstigt sie auch nicht mehr als andere Systeme, die asymmetrisch sind. Und das sind eigentlich die meisten.


    Insofern ist das ein bißchen viel Wirbel um eine Frage, die irgendwie mehr ins Philosophische geht und hier auch sicher nicht zu klären ist.


    Grüße Enja

  • Zitat

    eine Frage, die irgendwie mehr ins Philosophische geht und hier auch sicher nicht zu klären ist.


    Ich glaube, damit hat Enja es getroffen. Im Prinzip geht es um die Frage WARUM, die eben so nicht beantwortet werden kann...

  • Aber in einem Forum "Eltern und Schüler fragen Lehrer" eine Frage zu posten, die gar nicht beantwortet werden kann, erscheint mir irgendwie... seltsam.

  • Das ist wohl das, was man unter einer rhetorischen Frage versteht.


    Die Frage, wenn sie denn gestellt worden wäre, was man macht, wenn die Schule das Kind quält, ist eigentlich genauso rhetorisch. Man kann sich bemitleiden lassen. Man wird wohl eine neue Schule suchen müssen. Und je nach Geschmack kann man dann auch noch Anzeige erstatten.


    Interessanter finde ich die Frage, wie das ist, wenn das Kind zu Hause alles kann, aber in der Schule nichts gebacken bekommt. Das ist sozusagen Eltern-Alltag.


    Aber die ist hier leider völlig sekundär.


    Ich denke mal, wenn ich das mal so vorsichtig andeuten darf, dass die Schule mit einer so breit angelegten Problematik einfach überfordert war und Hilfe gebraucht hätte. Aus solchen Situationen resultiert oft Mobbing. Und eben auch das Wegsehen der anderen, weil sie einfach auch keine Vorschläge haben.


    Grüße Enja

  • trimbornbrendel
    Tatsächlich findet man im täglichen Zusammenleben Ansätze, wie das Unterdrücken einzelner Menschen oder Gruppen eingeschränkt oder verhindert werden soll.
    Beispiel: Unterlassene Hilfeleistung ist strafbar. - In dieser Situation ist jedem klar, wie man sich verhalten soll.
    Unter Erwachsenen helfen Lobbygruppen und Interessenvertretungen.
    Und ich denke für Kinder sind dann wohl die Eltern zuständig.


    Nach allem was ich bisher gelesen habe, scheint alles sinnhafte getan zu werden, um die Situation für dein Kind gut zu gestalten.
    Eine Antwort auf deine Ausgangsfrage wird es nicht geben. Weil alle Menschen sind.


    Homo homini lupus!


    Gruß, Forsch

  • Zitat

    Forsch schrieb am 12.05.2005 23:25:
    @trimbonbrendel
    Und ich denke für Kinder sind dann wohl die Eltern zuständig.


    Hallo Frosch,
    du hast recht das für die Kinder die Eltern zuständig sind.Aber die haben, wenn es gegen eine Lehrkraft geht keine Lobby.
    Jetzt erzähle ich mal, was in den letzten Wochen so geschehen ist:
    Also die kleine wird an unserer hissigen Uniklinik jetzt Stationär behandelt, da sie massive Störung durch diese ganze Geschicht davongetragen hat, sie ist akut Suicidgefährdet, das stelle man sich mal vor, mit 10 Jahren.
    Und was macht die Schule.. Alles gar nicht so schlimm, herabspielen, beschweren sich das unsere Tochter unentschuldigt fehlt, dies ist ja ein vergehen nach ASchO.
    Das ist was die Schule intressiert.
    Das eingeschaltete Jugendamt: Naja, da brauchen wir ja nichts mehr zu machen, ist ja alles in die Wege geleitet, alles halb so schlimm.
    Das eingeschaltete Schulamt: Die Schule stellt das aber ganz anders da ( wen wundert's ), da müssen wir mal ein Gespräch führen. Mit hinweis auf die ASchO, unsere Hinweise auf GG, BGB, StGB usw... mit keinem Ton.
    Nein im Gegenteil, es wird alles heruntergespielt, wir werden angefeindet und man droht uns.
    Können diese Herren und Damen nicht begreifen, das sie drohen können soviel sie wollen, das man damit keine Tatsachen aus der Welt schaffen kann.
    Hat von den Herren schon mal einer darüber nachegedacht, das immense Kosten auf die Allgemeinheit zukommen, oder glaubt irgent jemand die Klinik verschenkt Therapien.
    Für den Schaden den ungeeignete Pädagogen anrichten, kann man jede Menge Lehrer einstellen, die ihre Sache bestimmt besser machen, weil nach wie vor, glauben wir das es sich um einige wenige schwarze Schafe handelt.
    Wenn man also solche, ihrer Kollegen und Kolleginnen aus ihrer Stellung entfernen könnte, weil ale mal drauf achten, und soetwas nicht ungestraft bliebe, täte das unserem Schulsystem, useren Lehrern, und ganz besonders unseren Kinder zu gute.
    Natürlich hast du recht damit, das wir alle nur Menschen sind, aber Mobbing ist kein Fehlverhalten, ein bedauerlicher Fehler, oder sonst zu Entschuldigendes, sonder eine Straftat, und jeder der davon Kenntniss hat macht sich mitschuldig.
    Man schaue sich doch mal die Rahmenrichtlienie "Schutz vor Mobbing" der Bezirksregierung Köln und den Personalräten aller sich in diesem Bereich befindlichen staatlichen Schulen an.
    Natürlich ist diese Richtlinie zum Schutz der Lehrer gedacht, sicher auch notwendig, wollen wir nicht in abrede stellen, dort ist ganz klar Defieniert was man unter Mobbing versteht.
    dort steht zum Beispiel unter Punkt 10 des Katalogs für Mobbinghandlungen
    - Versagen von Hilfe -
    1. Ignorieren von Mobbingsituationen ( z.B. wegsehen, wegschauen usw. )
    2. Verharmlosen. Lächerlich machen von Vorwürfen
    3. Vorwürfe Schuldzuweisungen gegenüber den Betroffenen
    4. Dulden von Mobbingvorfällen
    5. Unterlassene Hilfeleistung


    Also, wenn man Lehrer vor ihren Kollegen schützen muss, warum ist es dann so abwegig, das Kinder auch geschützt werden müssen, und zwar von der Allgemeinheit, dazu zählen auch die Lehrer, denn unsere Kinder sind unsere Zukunft.
    Warum zählen für Lehrer Richtlinien und für Kinder, die ebenso betroffen sind nicht, sind nicht alle Menschen gleich?
    Natürlich könntet ihr jetzt alle argumentieren, das für unsere Tochter schon alles mögliche getan wird, das stimmt sogar, aber wer schützt die anderen Kinder vor dieser Lehrkraft, oder glaubt irgen tjemand, jetzt wo unsere Tochter die klasse verlassen hat, gibt diese Peron ruhe?
    Wir persönlich bezweifeln das, da es sich dabei wohl um eine persönliche Charakterschwäche der betroffenemn Person handelt.
    Bitte nicht damit argumentieren, das es sich um einen Einzelfall handelt, das tut es mit Sicherheit nicht.
    Mobbing entsteht nicht aus Zufall oder unbeabsichtigt, es wird immer mit Absicht durchgeführt.
    Vielen Dank an alle, die hier versucht haben konstruktiv an die Lösung unseres Problems beizutragen.
    Und Danke an diejenigen die sich hier als ignorant und unbelehrbar geoutet haben.


    trimbornbrendel

  • Aber das lässt sich doch korrigieren? Wenn ich so sehe, was wir täglich an Post für mir völlig fremde Leute im Briefkasten haben, wäre ich mir da nicht so sicher.


    Meinen letzten Brief an unsere Schule haben sie dem Hausmeister eingeworfen. Da der gerade in Urlaub war, dauerte das eine ganze Weile, bis der gefunden wurde.


    Grüße Enja


    Ich habe nochmal quergelesen. Stand war doch, dass das Mädel gemobbt wurde und dann zu Hause blieb. Es erhielt jede erdenkliche Hilfe "um Lösungen kümmert sich 1 Kinderpschyologe, 1 Rechtanwalt, 1 Staatsanwalt, 1 Schulamt, 1 Paar Eltern, 1 Sozialpädagoge" Die Frage war eigentlich nur, warum die anderen Lehrer sich nicht eingemischt haben. Wobei man da natürlich auch fragen müsste, warum die Eltern sich das so lange mit angeguckt haben.


    Denn wenn dem Mädchen durch so eine geballte Ladung Unterstützung nicht zu helfen war, sondern es jetzt suizidgefährdet im Krankenhaus liegt, war das wohl doch nicht die einzige Frage, die man sich mal hätte stellen lassen und die Vorfälle wohl doch wesentlich massiver als mal nicht zur Toilette gelassen und das Potenzial nicht enfaltet.


    Ich habe den Eindruck, da fehlen uns tatsächlich die Hintergrundinformationen.

  • Warum schreibst du noch einfache Briefe? Wenn das Verhältnis derart zerrüttet ist, dann haltnur noch per Einschreiben.

  • Zitat

    Enja schrieb am 24.05.2005 18:05:
    Aber das lässt sich doch korrigieren? Wenn ich so sehe, was wir täglich an Post für mir völlig fremde Leute im Briefkasten haben, wäre ich mir da nicht so sicher.


    Natürlich lässt sich das korrigieren, aber das meinte ich nicht damit.
    Ich meinte das der Schulleitung jetz ander Sachen wichtiger sein sollte, als irgend welche Vorschriften, dies hat was mit Menschlichkeit zu tun,

    Zitat

    Enja schrieb am 24.05.2005 18:05:
    Ich habe nochmal quergelesen. Stand war doch, dass das Mädel gemobbt wurde und dann zu Hause blieb. Es erhielt jede erdenkliche Hilfe "um Lösungen kümmert sich 1 Kinderpschyologe, 1 Rechtanwalt, 1 Staatsanwalt, 1 Schulamt, 1 Paar Eltern, 1 Sozialpädagoge" Die Frage war eigentlich nur, warum die anderen Lehrer sich nicht eingemischt haben. Wobei man da natürlich auch fragen müsste, warum die Eltern sich das so lange mit angeguckt haben.


    Wir haben, das habe ich auch schon erwähnt, mehrere Gespräche mit der Schulleitung und der Klassenlehrein geführt- erfolglos- bis wir uns dazu entschlossen haben, das reden nichts bringt, sondern das wir handeln müssen.
    Durch unsere Handlungen haben wir jetzt allerdings das Gefühl in ein Wespennest gestochen zu haben, weil es kommen Dinge ans Tageslicht, die mich wircklich an den gesunden Menscherverstand zweifeln lassen.
    Wie staatliche Stellen reagieren, wenn man ihresgleichen anprangert, ist der Hammer, und für uns nicht nachvollziehbar.


    Zitat

    Enja schrieb am 24.05.2005 18:05:
    Denn wenn dem Mädchen durch so eine geballte Ladung Unterstützung nicht zu helfen war, sondern es jetzt suizidgefährdet im Krankenhaus liegt, war das wohl doch nicht die einzige Frage, die man sich mal hätte stellen lassen und die Vorfälle wohl doch wesentlich massiver als mal nicht zur Toilette gelassen und das Potenzial nicht enfaltet..


    sie war von Anfang an, suizidgefährdet, schon zu Beginn der Behandlung war das so, zuerst wurde sie ambulant behandelt, bis ein Platz in der Klinik frei war.
    Die Geschichte mit der Toilette hat das Fass zum Überlaufen gebracht, und von den ganzen Demütigungen de da sonst so gelaufen sind, haben wir erst später durch unsere Tochter und der behandelnden Ärzten.
    swie war so verängstigt, das sie uns viele dinge nicht erzählt hat, wir wunderten uns nur, warum sie immer verschlossener wurde.
    Ich weiß nicht ob du Erfahrung mit solchen Sachen hast, wir hatten sie nicht, sollte soetwas nochmal passieren, könnten wir auch schneller reagieren weil unser Wissen größer ist.
    Außerdem haben wir nicht damit gerechnet, das unsere Tochter systematisch gemobbt wurde.
    Man muß seine Kindert in die Schule schicken, das ist Gesetz, das ist eigentlich auch vernünftig, aber dann hat unser Staat auch die Verpflichtung die körperliche, geistige und seelische Unversehrtheit zu garantieren, tut dieser, oder seine Vertreter, die Beschäftigten in den Schulen und Ämter nicht, sondern tun das genaue Gegenteil ( damit sind nicht alle Beamte ) mit gemeint, dann muss man das ganze System in Frage stellen.
    Und solange, diese Themen nicht an die Öffentlichkeit komen, wird sich in diesem Staate nichts ändern.


    Zitat

    Enja schrieb am 24.05.2005 18:05:
    Ich habe den Eindruck, da fehlen uns tatsächlich die Hintergrundinformationen.


    Natürlich fehlen euch Hintergrundinformationen, aber unser Fall ist nur ein Beispiel von vielen, es geht im das Thema, warum verändern nicht die Personen an diesem System etwas, die es am besten können, - Die Lehrer-
    Wenn jeder Lehrer, sien Kollegen, die so etwas tun auf die Finger schauen würden, dann würden viele Fälle nicht vorkommen, weil jeder der so etwas tut, Angst vor Entdeckung haben müsste.

  • Hallo T.,


    ich glaube nicht, dass das am "System" liegt, sondern am Versagen einzelner Personen. Der Staat haftet durchaus für die körperliche und seelische Unversehrtheit der Kinder. Wenn ihr jetzt entsprechende, eindeutige psychologische und medizinische Gutachten habt, habt ihr ein Recht auf Entschädigung und die Schuldigen kommen auch nicht davon.


    Und ja, ganz so weit ist es bei uns nicht gegangen. Bei uns ließen sich die psychischen Probleme noch ambulant lösen und die gesundheitlichen eben gar nicht. Wir haben letztendlich einen Vergleich geschlossen.


    Aber das war eben speziell an der Schule so. Die neue hat dann viel wieder gut gemacht.


    Grüße Enja

  • Hallo Enja,


    die kleine ist mittlerweile aus der Klinik entlassen worden.
    Sie ist dort auch zur Schule gegangen und ich muss an dieser Stelle, ein großes Lob an die dort arbeitenden Pädagogen aussprechen, ihnen ist es maßgeblich, laut Aussage der Ärzte, und unseren eigenen eindrucks, zu verdsanken, das sie wieder Spaß an der Schule und am lernen hat.
    wir haben sehr engen Kontakt zu den Lehrern gehalten, und sind von ihnen begeistert.
    Schade das nicht alle so sind.
    Leider scheinst du uns falsch verstandn zu haben, oder wir haben uns mißverständlich ausgedrückt.
    Wir haben an einer Wiedergutmachung kein Intresse, da das geschehene damit nicht rückgängig gemacht werden kann.
    Sollte unserer Krankenversichrung die Dame bei einer Verurteilung regresspflichtig machen, ist das allerdings in unserem Sinne, worum es uns geht:
    Das solche angeblichen Pädagogen aus dem Schuldienst entfernt werden, damit unsere Kinder wohlbehalten aufwachsen können,
    daher auch die Strafanzeige.

  • hmm, ob den thread noch jemand lesen wird ...


    nachdem deine tochter nun wohl bei besseren pädagogen gelandet ist, bleibt vielleicht zeit fürs fachliche. und da stieß ich mich nun an einer aussage:


    Zitat

    Hallo Simsalabim,
    veilen Dank für deinen Rarschlag.
    Leider ist es so, das wir schon mehrere Gespräche geführt haben, auch über dieses Thema, aber leider steht die KL auf den Standpunkt, die Kleine hat so zu arbeiten wie alle anderen.


    genau das hatte dir simsalabim erklärt. es gibt fachliche gründe, warum deiner tochter das (sicherlich sehr viel schwierigere) kopfrechnen abverlangt wird, bevor es schriftlich rechnet. deine tochter ist da keine didaktische besonderheit - die meisten kinder hassen das kopfrechnen und lieben das schriftliche rechnen.


    dennoch bist du dir sicher und schreibst:


    Zitat

    Wir stehen auf den Standpunkt, das die Kleine so arbeiten soll, wie sie es am besten begreift.


    wie hab ich das zu verstehen ?! vielleicht haben die lehrer ja durch 5 jahre ausbildung (und berufspraxis) gründe für das, was sie tun ?! aber erziehung und schule kann ja eigentlich jeder ...


    Zitat

    Von Individueller Förderung ist da nicht viel zu spüren.
    Leider muß ich dir auch sagen, das nach jeden Gespräch das wir geführt haben, die Situation für das Kind schlimmer wurde.


    kann ich nicht beurteilen. ich merke nur, dass ich ebenfalls probleme mit eltern hätte, die ganz genau bescheid wissen, wie und was ihr kind am besten lernt ... dass sich die situation nach solchen gesprächen verschlimmert, ist für mich relativ einfach zu erklären, da auf dem rücken des kindes ein lehrer-eltern-konflikt ausgetragen wird.


    das zum fachlichen.

  • Zitat

    es gibt fachliche gründe, warum deiner tochter das (sicherlich sehr viel schwierigere) kopfrechnen abverlangt wird, bevor es schriftlich rechnet. deine tochter ist da keine didaktische besonderheit - die meisten kinder hassen das kopfrechnen und lieben das schriftliche rechnen.


    Hallo Schlauby,


    Ich würde mich für diese Gründe interessieren , warum immer noch so viel wert auf das Kopfrechnen gelegt wird. Wärst du so nett es mir zu erklären :)


    Ich finde gar nicht mal das Kopfrechnen so schlimm, sondern die Kopfrechen-Spiele,Rechenkönig, Eckenrechnen u. was es da noch so gibt. Da sind doch immer die gleichen Kinder die letzten die noch stehen bleiben u. da kommt doch eher Ablehnung für diese Art zu rechnen auf.


    LG Braunauge

    Wer war eigentlich Friedrich List? Er saß im Gefängnis, war Staatsfeind, Flüchtling und Asylant, und ein streitbarer Mensch noch dazu. Sein Leben beendete er mit Selbstmord.

  • ich muss mich zunächst noch selber verbessern, es geht nicht wirklich um das kopfrechnen (eckenrechnen, etc.), sondern um das mathematische denken. computer und taschenrechner nehmen uns das rechnen auf einfachste weise ab, schriftliche rechenverfahren sind dadurch nahezu unwichtig geworden. kinder sollten also im grundschulalter noch dazu angehalten werden, eben solche mathematischen strukturen auf- bzw. auszubauen (solange sie für solche entwicklungsprozesse noch empfänglicher sind).


    ein anderes beispiel ist z.b. das 1 mal 1, dass von manchen kindern gedichtartig eingedrillt wird, aber spätestens beim übergang zum großen 1 mal 1 hinfällig wird, wenn die schüler nicht parallel mathematische strukturen verinnerlichen konnten.


    das automatisierte kopfrechnen ist dehalb so wichtig, da dadurch gehirnressourcen frei gestellt werden, die für neue operationen gebraucht werden. beispiel: 163+ 48. wenn ich als erstklässler versäumt habe, das kleine 1+1 (also bis 20) zu automatisieren und zunächst noch weiterzählverfahren (oder dergleichen) zu rate ziehen muss, sind rechenfehler fast schon vorprogrammiert. und so zieht sich der faden immer weiter ... wer das 1 mal 1 nicht lernt, wird beim großen 1 mal 1 noch mehr probleme haben, der wird wiederum beim bruchrechnen noch mehr probleme haben usw.


    was den wettkampf- bzw. abstrafcharakter solcher übungen angeht, so möchte ich dir teilweise zustimmen. aus diesem grund versuche ich kopfrechenspiele so zu gestalten bzw. zu variieren, dass sich eben diese "bester-langsamster-reihung" nicht immer ergibt oder gemeinsam gegen den klassenlehrer oder die zeit gerechnet wird.


    zum weiterlesen lassen sich z.b alle werke von müller/wittmann heranziehen. ich hoffe, ich konnt ein wenig helfen.

  • Zitat

    ich hoffe, ich konnt ein wenig helfen.


    Ja vielen Dank . Wird das große 1x1 heute auch noch auswendig gelernt in der GS oder wird es schriftlich errechnet ?


    LG Braunauge

    Wer war eigentlich Friedrich List? Er saß im Gefängnis, war Staatsfeind, Flüchtling und Asylant, und ein streitbarer Mensch noch dazu. Sein Leben beendete er mit Selbstmord.

Werbung