Von der privaten Krankenkasse abgelehnt

  • Liebes Forum,


    eine gute Freundin mir, angehende Lehrerin, ist von der privaten Krankenkasse abgelehnt worden. Zunächst sagte man ihr, sie habe zwar mit einem kleinen Risikozuschuss zu rechnen, aber würde auf jeden Fall aufgenommen werden.
    Jetzt hat die PKK ihren Antrag ohne Begründung abgelehnt. Mir ist klar, dass die PKK nicht jeden aufnehmen muss. Aber einfach so, ohne Begründung? Kann man da noch was machen?
    Wie sieht es mit der Lebenszeitverbeamtung aus? Haben die ähnliche Kriterien?
    Wäre für Hilfe oder Tipps dankbar!


    Beste Grüße,
    Sofie

  • Bedeutet angehende Lehrerin Referendarin? Oder fertige, die gerade erst verbeamtet wurde?


    Es gibt den sogenannten Kontrahierungszwang, auch "vorbelastete" Lehrkräfte werden durch die sogenannte Öffnungsaktion Öffnungsklausel aufgenommen. Dafür darf allerdigs nur ein einmaliger Antrag gestellt werden.


    Vielleicht kannst Du das noch etwas genauer beschreiben?


    Liebe GRüße

  • Ja, angehende Lehrerin heißt Referendarin. Sie ist also verbeamtet, aber eben nur auf Widerruf (nur für die Zeit des Referendariats).
    Kannst du das mit dem Kontrahierungszwang genauer erkären?
    Danke :) Sofie

  • Das gilt leider nicht für Referendare sonder nur für fertige Lehrer :(


    Im Referendariat gilt das nicht, uns somit muss sie dort gesetzlich versichert bleiben. Sie soll sich nun unbedingt beraten lassen und informieren, damit sie sich mit den Anträgen jetzt nicht die Chance versaut später aufgenommen zu werden. So genau weiß ich das jetzt auch nicht aber es könnte sein, das Anträge, die jetzt gestellt werden schon zu diesem "einmaligen Antrag" dazu zählen. Besonders wenn später nicht zu viel Zeit dazwischen liegt.


    LIebe Grüße

  • Bei welcher Versicherung hat sie den Antrag gestellt? Die Versicherungen reagieren hier sehr unterschiedlich.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    • Offizieller Beitrag

    Augen zu und durch! Gesetzliche Versicherung im Ref, dann muss die jetzt gewünschte PKV (so sie an der Öffnungsklausel teilnimmt, machen alle Großen) sie nach dem Ref nehmen.


    Ich wurde auch nur über die Öffnungsklausel übernommen, weil eine Ärztin mir bei Ermüdung nach einer langen Korrekturphase und Einfangen des ersten dahergelaufen VIrus nicht nur "Erkältung" oder so diagnostiziert hat, sondern auch eine "F-Diagnose" verpasst hat. "chronische Müdigkeit" oder so, unter "F" stehen alle psychischen Störungen, da guckt eine PKV einfach nicht mal weiter.


    Den Amtsarzt hat es gar nicht interessiert (abgesehen davon, dass ich die Diagnoseziffer zu diesem Zeitpunkt nicht mal kannte). es sind zwei komplett verschiedene Verfahren, die nicht unbedingt die selben Kriterien haben.


    chili

  • Das mit der Öffnungsklausel ist ja interessant, habe ich vorher noch nicht von gehört. Da sie ja Beamtin auf Widerruf ist, gilt das zwar jetzt noch nicht, aber evtl. dann später.
    Danke für die Infos! Ich werde sie weitergeben.
    LG, Sofie

  • Mal ganz abgesehen davon erschließt sich mir der Vorteil der privaten Krankenversicherung eh nicht unbedingt! Ich frage mich manchmal, ob ich nicht besser gesetzlich versichert geblieben wäre :-(.
    Vielleicht hat man an ein paar Stellen bessere Leistungen in der privaten, aber ständig der Stress ob die Versicherung auch bezahlt, auch höhere Rechnungen erst mal auslegen und dann wochenlang auf die Erstattung warten und das gleich bei 2 Stellen, denn die Beihilfestelle ist da auch nicht besser. Die will immer weniger bezahlen und das ist irgendwo auch ein Nervenkrieg (vom Papierkrieg ganz zu schweigen).
    Die Beiträge können in der privaten Versicherung auch innerhalb eines Tarifes über die Jahre extrem ansteigen...


    Vielleicht entgehen mir da einige Argumente (dann freue ich mich über Aufklärung) aber manchmal wünsche ich mir die Zeit zurück, als ich einfach beim Arzt war und die Rechnungen danach nie gesehen habe, mich also auch um nichts weiter kümmern musste...


    Das war jetzt keine Antwort auf die Frage, aber vielleicht ein kleiner Trost, dass es gar nicht soooo schlimm ist, nicht in die PKV zu kommen :-/

  • Ich könnte mir vorstellen, dass sie sagen, dass sie bei bestimmten Vorerkrankungen bestimmte Leistungen ausschließen. Also wenn man eine psychische Erkrankunge hatte, dass dann die Psychotherapie ausgeschlossen wird und nicht bezahlt. Auf so etwas würde ich mich allerdings NIE einlassen, da man nie weiß, was einem im Leben so passiert und was sie am Ende alles doch nicht bezahlen, wenn es ja eine Folge dieser Krankheit sein könnte etc.


    Ansonsten stimme ich Chemie77 zu. Auch ich bin jetzt schon genervt und hatte noch gar keine größeren Erkrankungen :(

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde mich auch nie auf einen Leistungsausschluss einlassen!


    Ich habe im Ref in der gesetzlichen 205 Euro (Gym-Gehalt) bezahlt. Ist zwar nicht wenig, aber lieber das, als später horrende Tarife wegen riesiger Zuschläge.
    Bei der Öffnungsklausel MUSS die erste PKV einen nehmen, maximal 30% Zuschlag. Aber Achtung: es gilt nur, wenn man vorher noch nie privat versichert war.


    chili

  • Mal ganz abgesehen davon erschließt sich mir der Vorteil der privaten Krankenversicherung eh nicht unbedingt! Ich frage mich manchmal, ob ich nicht besser gesetzlich versichert geblieben wäre :-(.


    Sehe ich auch so. Wenn es jetzt schon Schwierigkeiten gibt (Risikozuschlag? klingt ziemlich grauenvoll), würde ich mir das mit der PKV doppelt überlegen, und vielleicht eher darüber nachdenken, eine wirklich gute gesetzliche Versicherung aufzutun. Soweit ich weiß, gibt es da ja auch Unterschiede.

    • Offizieller Beitrag


    Sehe ich auch so. Wenn es jetzt schon Schwierigkeiten gibt (Risikozuschlag? klingt ziemlich grauenvoll), würde ich mir das mit der PKV doppelt überlegen, und vielleicht eher darüber nachdenken, eine wirklich gute gesetzliche Versicherung aufzutun. Soweit ich weiß, gibt es da ja auch Unterschiede.


    Tja, rechnet einfach ein bisschen nach...


    Selbst mit nicht wirklich geringem Eintrittsalter (Mitte 30) und mit 30% Risikozuschlag bezahle ich knapp 300 Euro im Monat. Wäre ich in der gesetzlichen Versicherung würde ich knapp unter 600 Euro bezahlen...


    und ja, ich traue der GKV nach und bin WIRKLICH NICHT vom PKV-System begeistert und überzeugt. Aber 300 Euro im Monat sind mir das nicht wert...


    chili

  • Tja, rechnet einfach ein bisschen nach...


    Selbst mit nicht wirklich geringem Eintrittsalter (Mitte 30) und mit 30% Risikozuschlag bezahle ich knapp 300 Euro im Monat. Wäre ich in der gesetzlichen Versicherung würde ich knapp unter 600 Euro bezahlen...


    Ja, alles schon richtig. Andererseits weiß niemand, wie sich die Beiträge in der PKV entwickeln werden und speziell für ältere Mitglieder entwickeln. Zusammen mit einigen anderen Unwägbarkeiten im System imho nicht ganz unproblematisch.

  • Ich sehe das ja genauso. Eine Kollegin von mir musste eine künstliche Befruchtung komplett selbst bezahlen!! Das muss man sich mal vorstellen. Das sind ja mehrere 1000 € (bin jetzt nicht im Bilde, wie teuer die ganze Sache am Ende geworden ist). Das könnte ich mir gar nicht unbedingt leisten, ohne einen Kredit aufzunehmen.
    Ich bin privat versichert und finde auch, dass das mit vielen Nachteilen verbunden ist. Eine befreundete Ärztin von mir meinte, sie würde sich auch nicht privat versichern. Und sie als Ärztin muss es ja wissen...
    Naja, nichtsdestotrotz würde ich als Beamter immer versuchen, von der privaten aufgenommen zu werden. Es sind und bleiben mindestens 300€ Unterschied - zumindest bei voller Stelle.

  • Ich sehe das ja genauso. Eine Kollegin von mir musste eine künstliche Befruchtung komplett selbst bezahlen!! Das muss man sich mal vorstellen. Das sind ja mehrere 1000 € (bin jetzt nicht im Bilde, wie teuer die ganze Sache am Ende geworden ist). Das könnte ich mir gar nicht unbedingt leisten, ohne einen Kredit aufzunehmen.
    Ich bin privat versichert und finde auch, dass das mit vielen Nachteilen verbunden ist. Eine befreundete Ärztin von mir meinte, sie würde sich auch nicht privat versichern. Und sie als Ärztin muss es ja wissen...
    Naja, nichtsdestotrotz würde ich als Beamter immer versuchen, von der privaten aufgenommen zu werden. Es sind und bleiben mindestens 300€ Unterschied - zumindest bei voller Stelle.


    ein Jahr lang die Differenz von 300 Eure gespart macht ja schon 3600 Euro -- da sehen die Kosten für die Reproduktionsmedizin schon anders aus.

  • Es wurde zuvor angeführt, dass die GKV reproduktive Maßnahmen (unter bestimmten Voraussetzungen) zahl, während die PKV das (teilweise) nicht tut. Da aber die Differenz pro Monat z.B. 300 Euro sind, könnte man diese ja monatlich zurücklegen und dann bei einer solchen Maßnahme verwenden. In Kurzform: Die GKV zahlt solche Maßnahmen evtl. eher, aber dafür zahlt man auch höhere Beiträge. Und nicht jeder braucht diese Maßnahmen, hat also real gespart.


    Auch eine GKV zahlt nicht unendlich viele Versuche und auch nur, wenn die Prognose günstig ist und die Partner in einer bestimmten Verbindung miteinander stehen (in der Regel verheiratet) und ein gewisses Alter nicht überschritten haben. Eine Bekannte hat - trotz der Leistungen der GKV - einen Kredit aufnehmen müssen bzw. musste am Ende noch andere Touren machen.

  • Ich würde auch trotzdem zur PKV raten, finde es aber dennoch ein Unding, dass die private PKV in vielen Fällen keine KB zahlt. WEnn für mich als Beamter PKV GKV gleich teuer wären, würde ich mich eher gesetzlich versichern. Aber das muss ja jeder selbst wissen - war ja auch nicht das ursprüngliche Thema...

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