Hilfe für PoWi UB!

  • Hallo ihr Lieben,


    ich habe schon bald meinen nächsten Unterrichtsbesuch in PoWi und ich tappe total im Dunklen. Das Thema der Unterrichtseinheit ist "Zusammenleben in der Familie". Ich hatte eigentlich die ganze Zeit das Thema "Gewalt in der Familie" im Kopf; wollte mit einem Fallbeispiel einsteigen und Hilfsmöglichkeiten erarbeiten lassen. Meine Mentorin meinte, dass das kein günstiges Thema für einen UB wäre, vor allem, wenn die Kinder sich verquatschen und ich sie bei so einem emotionalem Thema nicht abwürgen kann. Gut, dann haben wir überlegt, was noch in Frage kommen könnte, und sind auf die Aufgabenverteilung in der Familie gekommen, aber irgendwie mache ich es mir so schwer bei dem Thema und komme auf keinen grünen Zweig. Ich weiß nicht, wie ich es aufziehen soll. Alle Beispiele, die ich dazu gefunden habe, gehen von einem Fallbeispiel aus und es wird alles vermischt von Rollenklischees bis Gleichberechtigung und Kinder sollen auch mithelfen. Das Ziel der Geschichte ist es, einen Haushaltsplan zu entwerfen. Irgendwie haut mich das nicht von Hocker? Vor allem kann ich zweierlei Sachen rausarbeiten ... 1. die traditionelle Rollenverteilung/die partnerschaftliche; wie sieht es in der Realität aus und 2. Pflicht der Kinder mitzuhelfen (BGB) + alle müssen mithelfen, sonst gibt es Stress und Ärger aufgrund von Überbelastung.


    Was meint ihr dazu? Habt ihr schon etwas Ähnliches gemacht?


    Danke und liebe Grüße


    MrsSen

  • Hallo, also, erstmal vorweg: ich unterrichte nicht Politikwissenschaft und kenne mich darum nicht mit den Anforderungen/Zielen des Fachs aus. Ich höre aber bei dir etwas raus, das mich an einen eigenen UB vergangenes Halbjahr erinnert: ein packendes Thema gefunden zu haben - und dann auf Abraten hin doch etwas anderes zu versuchen. Ich fands anstrengend, weil ich nicht voll "dahinter" stand. Wie gesagt: deine Mentorin kennt sich sicher tasendmal besser mit den Standards eures Fachs aus, aber ich persönlich versuche, grade wenns "drauf ankommt" nach Möglichkeit etwas zu unterrichten, das mich "vom Hocker haut" ;) Wie alt sind die Kids denn? Und: welche sozialen Hintergründe bringen Sie mit? Wäre für die Erstellung von Haushaltsplänen sicher nicht ganz unwichtig, das zu wissen, um die Situationen besser berücksichtigen zu können und auch für weitere Tipps hilfreich.
    Liebe Grüße

  • Vielen Dank für deine Antwort! :) Oh ja, so sieht's aus; es ist echt "anstrengend". Ich bin echt frustriert gerade... Das andere Thema hätte für mich Sinn gemacht und den Schülern evtl auch mehr gebracht als das jetzt.


    Also es handelt sich um eine 7. Hauptschulklasse (aber ein Junge ist zum Beispiel schon im höheren Schulbesuchsjahr); ansonsten wurde mir von der Klassenlehrerin von Beginn an geraten, auf Grundschulniveau zu unterrichten. Einige Kinder kommen aus Ein-Eltern- oder Patchworkfamilien; die meisten jedoch (soweit ich das weiß) aus traditionellen Familien. Ob die Eltern arbeiten gehen, weiß ich ehrlich gesagt nicht von allen. Ich weiß nur, dass es bei zwei Familien so ist, dass sie es nicht schaffen, ihre Kinder in die Schule zu schicken.

  • Einige Kinder kommen aus Ein-Eltern- oder Patchworkfamilien; die meisten jedoch (soweit ich das weiß) aus traditionellen Familien.

    Wäre es dann nicht ein Ansatz, verschiedene Familienmodelle zu thematisieren? Da würden mir einige Aspekte einfallen: Verschiedene Rollen in der Familie, unterschiedliche Aufgaben, unterschiedliche Problemlösungsstrategien (z.B. in der traditionellen Familie - in der Patchworkfamilie - in der Ein-Eltern-Familie) etc.


    Das Thema "Gewalt in der Familie" würde ich für einen UB auch für sehr problematisch halten.




    Viele Grüße
    Fossi

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Fossi74, danke für deinen Vorschlag! Genau das habe ich im letzten UB gemacht (also verschiedene Familienformen) und es kam auch super an. Dementsprechend möchte ich mich jetzt nicht blamieren.


    Liebe Grüße

  • Wie wäre es, wenn du sie in zum Beispiel 5er-Gruppen einteilst, jeder bekommt eine Rollenkarte: Mutter, Vater, Tochter, Sohn, Großmutter (Eltern mit sehr unterschiedlichen Arbeitszeiten, KInder im unterschiedlichen Alter und als erhöhten Schwierigkeitsgrad vielleicht auch irgendwelche sonstigen Einschränkungen) und in den Gruppen sollen Sie dann in ihren Rollen einen Haushaltsplan entwickeln (erst jeder für sich, was er machen kann, was nicht, dann Diskussion, dann Plan erstellen).

  • Wie wäre es, wenn du mit einem Rollenspiel einsteigst? Du teilst die Schüler in Gruppen ein (z.B. mit vier Schülern) und sie sollen selbst eine typische Familiensituation darstellen. Dabei musst du nicht unbedingt Vorgaben machen, welche Rollen dabei sein sollen. Somit können sich die Schüler selbst für ein Familienmodell entscheiden und du hast gleich eine Wiederholung mit dabei, da du das ja schon mit den Schülern gemacht hast. Durch das Rollenspiel werden verschiedene Beispiele vorgestellt, welche Aufgaben und Rollen die einzelnen Familienmitglieder haben. Die Schüler, die nicht vorspielen, könnten in diese Richtung eine Beobachtungsaufgabe bekommen. Somit könnten Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausgearbeitet werden, welche dann, bei der Erarbeitung des Plans, eine Diskussionsgrundlage bieten.
    Soweit meine Idee... Ich hoffe, du verstehst, wie ich das meine. Doch auch bei mir gilt: PoWi gehört nicht zu meinen Fächern.

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