Sadomasochismus und Polygamie gehören dabei NICHT zur sexuellen Identität und auch NICHT zur sexuellen Orientierung, sondern gehören zum sexuellen Verhalten. Allein deshalb sind diese Dinge schon anders zu behandeln als Homosexualität.
Warum ist das denn anders zu behandeln? Wenn ein Sadomasochist sich mit seiner sexuellen Neigung "outet", könnte er doch genauso deswegen gemobbt werden wie ein Homosexueller. Oder wenn jemand offen polygam lebt, könnte er auch deswegen gemobbt werden.
Es gibt wahrscheinlich gut eine Milliarde Möglichkeiten, weswegen man gemobbt werden könnte. Vielleicht auch noch ein wenig mehr. Wenn ich da im Unterricht zum Thema Mobbing ein Fallbeispiel nehme, dann doch wohl eher eines, das recht häufig vorkommt und keine seltenen Phänomene, die rein theoretisch auch irgendwo, irgendwann mal als Mobbingsgrund auftreten könnten, wie Homosexualität oder andere sexuelle Seltenheiten.
Und da muss man mit ethischen Methoden jede Handlung einzelnd überprüfen. Ist diese und jene sexuelle Handlung moralisch vertretbar? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht? Warum homosexuelles Verhalten in der Regel moralisch vertretbar ist, wurde hier auf 30 Seiten lang und breit erklärt.
Und ich habe Dir bereits mehrfach geantwortet, dass es dazu völlig unterschiedliche Meinungen gibt. Und das ist auch vollkommen legitim und normal.
Was Letztes noch: Dein Beispiel mit den Frauen, die auf Partys "rummachen" und den Menschen, die das besonders toll fanden... Das ist ein typisches Beispiel für positive Diskriminierung. Wie toll ist das doch, wenn sich zwei Frauen küssen!
Eine Diskriminierung dieser Frauen, die in der Öffentlichkeit homosexuelle Handlungen begangen haben, konnte ich nicht feststellen. Das Gegenteil war der Fall. Diese Frauen waren auch noch nicht mal homosexuell, sondern haben das einfach nur so gemacht. Dadurch standen sie im Mittelpunkt des Interesses und haben von allen Seiten Aufmerksamkeit und positive Reaktionen erhalten. Auf den Partys wurde dann immer versucht auch andere Frauen dazu zu animinieren sich zu küssen. Und diejenigen, die das nicht machen wollten, wurden dann schnell als "prüde" und "verklemmt" hingestellt und verlacht.