Mit Kindern über Homosexualität kommunizieren

  • Die menschliche Sexualität sollte in ihrer komplexen Ganzheit einen Weg in den Unterricht finden, mitsamt all ihren gesunden und ungesunden Ausprägungen.


    Also Du möchtest die Schüler ernsthaft mit allen existierenden Sexualpräferenzen bekanntmachen?


    Im nächsten Schritt findet dann der Dialog mit der Moralphilosophie statt. So sollten ethische Leitsätze entstehen und das gehört meines Erachtens als Thema absolut in die Schule. Moralfindung, die jeder nachvollziehen kann und die sich immer wieder neu hinterfragt statt dogmatischer Zwang, der das Denken der SuS (und auch das von Erwachsenen) lahmlegt.


    Bist Du denn bereit dann auch zu akzeptieren, dass es moralische Argumente "Pro" und "Contra" gibt und dass sowohl im Lehrerkollegium wie auch in der Schülerschaft unterschiedliche moralische Bewertungen und Standpunkte zum Beispiel zur Homosexualität gibt?

  • Zitat Claudius :

    Zitat

    Bist Du denn bereit dann auch zu akzeptieren, dass es moralische Argumente "Pro" und "Contra" gibt und dass sowohl im Lehrerkollegium wie auch in der Schülerschaft unterschiedliche moralische Bewertungen und Standpunkte zum Beispiel zur Homosexualität gibt?

    Und ich möchte auch darauf hinweisen, dass wir etliche russlanddeutsche Evangelikalen (Die strengen Katholiken sind dagegen äußerst liberal), die Moslems lasse ich mal außer acht, unter den Schülern/Eltern haben, die einen liberalen Standpunkt dazu sowieso niemals akzeptieren werden. Wenn die keinen Rabatz dagegen machen, das machen die ja an unseren Schulen teilweise schon (übrigens oft mit Erfolg), wenn es "nur" um die Themen Evolution und Klassenfahrt geht, machen sie zumindest dicht und leben ihren christlichen Fundamentalismus in ihren Freikirchen (Sie bleiben ja im Privatleben sowieso nur immer unter sich) desto überzeugter aus. 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Zitat Pyro:

    Ich würde sowieso für
    einen konfessionsungebundenen Religionsunterricht plädieren, der das
    Thema neutral und allgemein veranschaulicht, sehr gerne auch in
    Kombination mit der Philosophie. "Religionswissenschaft und Philosophie"
    oder so

    Nur am Rande: Im Fach LER in BB wurde genau dies versucht: L- Lebensgestaltung, E- Ethik, R-Religionswissenschaften.

  • Ich frage mich ernsthaft, wieso hier andauernd geschrieben wird, dass homosexuelle Paare in Deutschland diskriminiert werden. Hier kann jeder seine Neigung zeigen, in jeder TV-Show ist mindestens ein "quotenschwuler" Hauptdarsteller zu sehen, genau wie in fast jeder TV-Jury. Es gibt andauernd Festivals, wie den "CSD" oder reine Clubs oder Partys für Homosexuelle. Ich würde sogar behaupten, wir sind wohl eines der tolerantesten Länder der Erde überhaupt. Und nur, weil man nicht immer alles toll findet, diskriminiert man selbiges nicht zwangsläufig. Wenn ich mich immer diskriminiert fühlen würde, nur weil nicht jeder mein Leben oder meine Art toll findet, hätte ich wohl ein ziemlich bescheidenes Leben.

    • Offizieller Beitrag


    Ich würde mit Sicherheit auch bei dieser Fragestellung nichts von Sünde oder Verstößen gegen eine fiktive natürliche Schöpfunsordnung oder ähnlichem Scheiß faseln.


    Aber ich würde mit ebensogroßer Sicherheit darauf achten, Jugendlichen klar zu machen, dass in Abhängigkeitsverhältnissen - sei es Eltern/Kind oder Erwachsener/Kind oder Lehrer/Schüler sexuelle Verhältnisse nichts zu suchen haben - und wo man in allen Fällen, bei denen man sich nicht sicher ist, anonym und nicht-wertende Beratung bekommen kann, wenn man sich da angesprochen fühlt oder jemanden kennt.


    Einem Jugendlichen in irgendeiner Form nahezulegen, dass er gegen irgendeine natürliche Ordnung verstößt in seinem So-sein läge mir in jeder Situation fern, dass du es nach wie vor in Betracht ziehst, empfinde ich als unfassbar arrogant und schädlich.

  • Der Scheiß, wie du das so unglaublich empathisch nennst, gehört aber zur Religion. Wäre es ein Thema im Religionsunterricht - was zumindest bei mir nicht der Fall ist - käme man ganz ohne den Scheiß nicht aus. Ich persönlich würde mich dann über Gegenmeinungen in der Bibelauslegung informieren und auch diese darstellen. Z.b. gibt es auch die Auffassung, dass die zitierten Greuel sich eben auf sexuelle Handlungen an Knaben bezogen und eine gleichwertige Partnerschaft unbekannt war.

    • Offizieller Beitrag

    Der Scheiß, wie du das so unglaublich empathisch nennst, gehört aber zur Religion.


    Wenn es zur Religion gehört, Jugendlichen und Kindern allen Ernstes zu sagen, dass in ihrem Wesen gegen das natürliche Schöpfungsprinzip verstoßen und sündhaft sind und deshalb lebenslang keusch leben sollen, dann darf ich dass nicht Scheiß nennen? Warum bitte nicht?


    Sorry, aber das ist Scheiß. Archaisch, inhuman, menschenverachtend, ekelhaft. Scheiß eben.

  • Zitat Meike :

    Zitat

    Ich würde mit Sicherheit auch bei dieser Fragestellung nichts von Sünde oder Verstößen gegen eine fiktive natürliche Schöpfunsordnung oder ähnlichem Scheiß faseln.

    Der Begriff Scheiß ist hier mehr als unangebracht, herablassend und verletzt darüberhinaus die Gefühle religiös empfindender Menschen. Das Engagement gegen Diskriminierungen in unserer Gesellschaft ist keine Einbahnstraße ! 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

    • Offizieller Beitrag

    Ach, hör auf, das ist jetzt genau diese Verdrehung, von der wir hier schon sprachen. Es geht hier um das Handeln gegenüber Kindern und Jugendlichen - vielleicht magst du dich mal wieder mit dem Inhalt dieser unfassbaren Aussage befassen, die oben beschrieben wurde?

    Zitat

    dass ich auf Nachfrage meiner Schüler zur Position der Kirchen bzgl. Homosexualität wahrheitsgemäß antworte, dass homosexuelle Handlungen nach Auffassung der Kirche gegen die natürliche Schöpfungsordnung verstoßen, deshalb Sünde sind und homosexuell empfindende Menschen deshalb zur Keuschheit gerufen sind.

  • Wer hier was verdreht, geehrte Meike, ist wohl immer Sache des Standpunktes. Allerdings hat hier niemand "Homosexualität" scheiße oder ähnlich genannt. Da kannst du dich noch so oft im Kreise drehen, wie du willst. Das ist nämlich in der Tat diskriminierend... Sehr arm, wenn so versucht werden muss, andere mundtot zu machen!

  • Sprichst anderen das Recht ab, homosexuelle Partnerschaften nicht supertoll zu finden und denunzierst sie sofort als homophob und beleidigst aber direkt andere Lebensweisen mit Kraftausdrücken wie "Scheiße". Hut ab, da hat ein Moderator und Lehrer wirklich Ahnung von seinem Handwerk!

  • Wo ist die Verdrehung - es ist einfach respektlos und unmöglich. Ich käme im Leben nicht auf die Idee unserer Islamlehrerin zu erklären, dass sie Scheiß faselt. Auch wenn mir manche Inhalte nicht ins Weltbild passen.
    Die Antwort zum Inhalt hast du völlig überlesen.

  • Wo ist die Verdrehung - es ist einfach respektlos und unmöglich. Ich käme im Leben nicht auf die Idee unserer Islamlehrerin zu erklären, dass sie Scheiß faselt. Auch wenn mir manche Inhalte nicht ins Weltbild passen.
    Die Antwort zum Inhalt hast du völlig überlesen.


    Alle drei abrahamitische Religionen sind randvoll von menschenverachtendem Scheiß.


    Wie kommst ihr eigentlich auf das schmale Brett, dass man das nicht aussprechen darf, bloß weil der Quatsch für euch irgendwie heilig ist? Ich habe übrigens auch allerschwerste Probleme auch nur irgendetwas in diesen Religionen zu finden, dass tatsächlich Respekt verdiente.


    Nele

    Einmal editiert, zuletzt von neleabels ()

  • also, diese religion ist für mich auch heilig, und es gibt in meiner gemeinde einen ganzen berg studierter katholiken (himmel hilf, ja, darunter auch viele religionslehrer!), die das sofort und offen und vor ihren schülern als "scheiß" bezeichnen würden, einfach weil es menschenverachtender scheiß *ist*, und wer das ernsthaft warum auch immer nach einer sozialisation in deutschland heute noch bezweifelt, der muss dringend über nächstenliebe und anstand und das grundgesetz nachdenken. wirklich dringend.


    es ist also nicht die religion, die einen irgendwie 'zwingt' oder so, dergleichen scheiß zu glauben, zu denken oder gar zu verbreiten. ambiguitätstoleranz ist in modernen, offenen, pluralistischen gesellschaften extrem wichtig. und jetzt schreit nicht wieder, dass ihr dann bitte auch als einer unter vielen eure "meinung" verbreiten dürfen wollt - eure "meinung" untergräbt die freiheitliche grundordnung, da sie dafür sorgt, dass andere diskriminiert werden, und kann deshalb von einer wehrhaften freiheitlichen grundordnung nicht geduldet werden.

  • Ich habe deinen Beitrag leider nicht verstanden, kecks.


    Ah, jetzt nach deiner Überarbeitung ist alles klar. Danke schön!


    Zitat

    es ist also nicht die religion, die einen irgendwie 'zwingt' oder so, dergleichen scheiß zu glauben, zu denken oder gar zu verbreiten.

    #
    Leider sind die Befunde vollkommen eindeutig. Je religiöser (christlich, jüdisch, muslimisch) eine Gesellschaft ist, desto autokratischer ist sie, desto patriarchaler ist sie, desto mehr werden Frauen unterdrückt, desto brutaler werden Homesxuelle verfolgt. Das lässt sich nicht nur an traditionell bestehenden religiösen Gesellschaften beobachten, das lässt sich auch an Gesellschaften beobachten, die religiös werden - seien es die Veränderungen Ende der 70er im Iran, seien es die Veränderungen im orthodoxer werdenden Ostblock.


    Ich kann den hiesigen Christen und säkularen Muslimen nur empfehlen, ihre Religion mit offenen Augen zu sehen und zu verstehen, dass solche Gestalten wie Claudius oder daVinci ganz typische Produkte dieses Glaubens sind - das unbeaufsichtigte Christentum oder Islam wird immer in Richtung reaktionärer Einstellung gravitieren. Wir toleranten und aufgeklärten Bundesdeutschen müssen von euch Gläubigen verlangen können, dass ihr innerhalb eurer Glaubensgemeinschaften acht gebt und sie auch von innen her reinigt.


    Nele

    Einmal editiert, zuletzt von neleabels ()


  • Alle drei abrahamitische Religionen sind randvoll von menschenverachtendem Scheiß.


    Wie kommst ihr eigentlich auf das schmale Brett, dass man das nicht aussprechen darf, bloß weil der Quatsch für euch irgendwie heilig ist? Ich habe übrigens auch allerschwerste Probleme auch nur irgendetwas in diesen Religionen zu finden, dass tatsächlich Respekt verdiente.


    Nele


    Und du bist gerade nicht menschenverachtend und diskriminierend?
    Unfassbar, was sich manche Menschen herausnehmen. Auf der einen Seite den Gutmenschen spielen, auf der anderen Seite sich selber alles herausnehmen, was man möchte.

  • Und du bist gerade nicht menschenverachtend und diskriminierend?


    Nein. Der Hass gegenüber Schwulen und Lesben, der aus dir heraussickert und den du mit deinen religiösen Hirnverrenkungen rationalisieren will, toleriere ich nicht. Toleranz gegenüber Intoleranz zu verlangen ist eine alte Strategie, die auch nach xter Wiederholung nicht funktioniert.


    Zitat

    Unfassbar, was sich manche Menschen herausnehmen. Auf der einen Seite den Gutmenschen spielen, auf der anderen Seite sich selber alles herausnehmen, was man möchte.


    Ich nehme mir immer heraus, was ich möchte. Damit, dass ich deine heiligen Grundsätze für ethisch und intellektuell wertlos halte und das auch noch begründet offen sage, damit wirst du leben müssen. Die Zeiten, in denen ihr Häretiker einfach auf den Scheiterhaufen stellen konntet, sind ja nun glücklicherweise vorbei.


    Nele

  • nele, da bin ich ganz bei dir. trotzdem denke ich, dass religion für viele menschen enorm wichtig ist und außerdem *glaube* ich (vorsicht, das ist eigentlich meiner meinung nach nicht wirklich diskursfähig, da eben irrational hoch unendlich), dass sie durchaus ihren wert hat, auch ohne funktionale nutzwerte. die kirche ist bunt und sehr vielfältig. leider hat sie auch tiefbraune ecken, die alles andere als lustig sind.

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