Mit Kindern über Homosexualität kommunizieren

  • In der letzten Zeit häufen sich meiner Meinung nach die schreibfreudigen Newcomer mit fragwürdigen Ansichten. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. :_o_D

    Fluch und Segen des Internets: Die Spinner bleiben jetzt halt nicht mehr unter sich, sondern können ihren Müll mühelos verbreiten...



    Viele Grüße
    Fossi

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • So wie ich das sehe, steht im Grundgesetz nichts von Homosexualität oder sexueller Vielfalt ... ?

    In Bayern wird man im Ref GRÜNDLICH im Fach "Grundfragen staatsbürgerlicher Bildung" unterrichtet und geprüft. Ich hoffe inständig, dass es das in B-W auch gibt. Du hättest es nötig.




    Viele Grüße
    Fossi

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Das habe ich nun wirklich nicht gesagt sondern DaVinci... wäre nett, wenn du das Zitat richten könntest. Danke :gruss: !

  • Ach daVinci...
    Leonardo bewegt sich ob deiner Ansichten vermutlich waagerecht rotierend in seiner Grabkammer. Das grenzt an "Störung der Totenruhe". Leg' dir aus Rücksicht auf die Gundeinstellung dieses großartigen Humanisten bitte einen neuen Nick und Avatar zu. Du wirst ihm nicht gerecht.
    BTW: Hast du meinen Avatar genauer betrachtet? Jawohl. Ich bin's.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    • Offizieller Beitrag

    DaVinci, du beklagst dich, dass keiner mit dir vernünftig diskutieren will und Argumente bringt. Das könnte evtl. daran liegen, dass alle nötigen Argumente schon auf den ersten 8 Seiten dieses Threads gefallen sind und das oberste Argument "Homosexualität IST normal" schon mehrfach gefallen ist. Warum sollte man alle Argumente noch einmal wiederholen.


    Deshalb, da du die vorherigen Posts scheinbar nicht vernünftig gelesen hast, habe ich weiter oben auch mein eigenes Posting zitiert. Denn die Wahrscheinlichkeit war hoch, dass du das Posting dann auch nicht gelesen hast.


    kl. gr. frosch

  • Auf Seite 10 oute ich mich dann auch mal.. Ich bin Religionslehrerin, katholische Religionslehrerin. Und ich unterrichte die Lehre: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Oder auch: Was du nicht willst, was man dir tut, das füg auch keinem anderen zu.
    Ich denke auch, dass Kinder männliche und weibliche Vorbilder brauchen. Aber wer definiert denn, was jetzt wirklich männlich/weiblich ist? Muss der Mann Sport treiben, Bier trinken, Sprüche klopfen und Sätze mit "Mein Sohn..." anfangen? Muss die Frau erklären, wie man kocht, sich schminkt und mit Jungs flirtet? Das sind doch alles nur Klischees. Nur weil ein Kind mit Vater und Mutter aufwächst, muss es nicht unbedingt Vorbilder vor sich haben. Einfach mal dieses Konstrukt "Vater und Mutter" als das perfekte hinzustellen, sehe ich als naiv an. Kinder suchen sich doch ihre Vorbilder im Umkreis. Das kann der coole Onkel, Cousin, Sportlehrer, Trainer etc. sein (bitte auch ins Weibliche übertragen).
    Mir ist egal, bei wem Kinder aufwachsen. Ob es ein Ehepaar im klassischen Sinne ist, alleinerziehend, Pflegefamilie, Stiefeltern, Adoptiveltern,gleichgeschlechtlich... Hauptsache das Kind wird geliebt und umsorgt. Ich weiß nicht, woher manche Menschen das Recht nehmen, ihr Denken als das einzig richtige anzunehmen und den Rest zu verurteilen.
    Und um noch einmal den Begriff Toleranz in den Raum zu werfen: Man soll also Meinungen von Menschen tolerieren, die andere Menschen nicht tolerieren... äh... okay.. Da wird doch der Begriff ad absurdum geführt..


    In diesem Sinne: Schöne Ferien!!! :victory:

  • Uiuiui, das Thema scheint ja wirklich alle Spezialisten aus ihren Löchern zu locken.
    Nochmal: ich habe persönlich nichts gegen Homosexuelle, allerdings sehe ich solche Partnerschaften aber auch nicht unbedingt als "normal" an. Ich habe jetzt schon tausendmal das Argument gelesen: "Homosexualität gibt es, also gehört es zu unserem Alltag und ist deswegen normal". Sorry, es gibt tausend fragwürdige Dinge in unserer Gesellschaft, trotzdem sehe ich diese deswegen nicht alle davon als normal an. Dann wären z.B. auch pädophile Neigungen, Gewalt oder Spielsucht normal.


    Letztenendes soll jeder leben, wie er möchte. Da habe ich kein Problem damit. Allerdings kann auch niemandem aufgezwungen werden, Homosexualität, Transsexualität und ähnliches als "normal" zu empfinden.

  • Mit dem Statement von Jazzy82 kann ich übrigens absolut leben, auch wenn ich persönlich eine andere Sicht der Dinge habe. Aber zu konstruktiver Kritik und gleichzeitiger Akzeptanz von anderen Meinungen ist leider nur ein kleiner Teil hier fähig. Schade eigentlich.

  • ..."letztendlich soll jeder leben, wie er möchte. Da habe ich kein Problem damit".


    homosexuelle können nicht "so leben wie sie möchten", solange leute wie du rumlaufen und überall erzählen "ich hab ja nix gegen dich, du kannst leben wie du willst, aber ich finde dich abmormal und sch*** und widerwärtig, weil du homosexuell bist". du magst es anders formulieren, aber das ist es, was du meinst, wenn du homosexualität mit behinderung (was übrigens auch behinderte abwertet), gewalt, sex mit kindern usw. vergleichst. bittebittebitte versuch mal kurz zu überlegen, was deine aussagen bei anderen anrichten können. auch wenn du glaubst, "nur deine meinung zu sagen" - himmel, deine meinung beeinflusst die gesellschaf, in der wir leben, und zwar so, dass mindeheiten extrem unter dieser "meinung" leiden. und es ist *nicht* in ordnung, wenn man wissentlich (!) andere verletzt, bloß weil "man wird ja noch sagen dürfen" und "ich hab nix gegen..., aber...".

  • Ich habe jetzt schon tausendmal das Argument gelesen: "Homosexualität gibt es, also gehört es zu unserem Alltag und ist deswegen normal". Sorry, es gibt tausend fragwürdige Dinge in unserer Gesellschaft, trotzdem sehe ich diese deswegen nicht alle davon als normal an. Dann wären z.B. auch pädophile Neigungen, Gewalt oder Spielsucht normal.


    Ich hoffe jetzt einfach mal, dass das Beispiel nur unglücklich gewählt ist. Denn Pädophilie, Gewalt und Spielsucht mit Homosexualität gleichzusetzen, ist dann doch etwas geschmacklos. Bei erst genannten kommt jemand zu Schaden, entweder ein anderer Mensch oder aber zumindest man selbst. Natürlich ist das nicht als "normal" zu tolerieren. Die Homosexualität etc. schaden jedoch niemandem. Wirklich. Niemandem. Da gibt es nichts zu verurteilen, auszuschließen etc. Aufgrund ihrer "prozentual selteneren" sexuellen Neigung mögen diese Menschen als Minderheit gelten. Die aber niemandem schadet. Da gilt dann uneingeschränkt: Eine Gesellschaft misst sich daran, wie sie mit ihren Minderheiten umgeht. Punktum. Wer sich für sich nur eine heterosexuelle Beziehung vorstellen kann, schön, gut. Geht mir auch so. Andere empfinden anders. Sind aber auch Menschen. Haben dieselben Rechte. Es geht darum, dass "Minderheiten" nicht diskriminiert werden sollen / dürfen. Nicht darum, dass ich mich der Minderheit anschließe, obwohl es zu mir nicht passt.
    Menschen sind verschieden, ja. Manche unterscheiden sich von mir mehr als andere. Aber sie sind genauso viel WERT wie du und ich.
    Gemeinsam Kinder zu bekommen ist eine individuelle Entscheidung, die aber nicht den WERT der Beziehung bestimmen. Wenn ein Paar keine Kinder bekommen kann, findet es Mittel und Wege. Warum soll das für ein gleichgeschlechtliches Paar verboten werden? Die Eltern sind nicht die einzigen Bezugspersonen, Kinder kommen zwangsläufig mit beiden Geschlechtern in Kontakt. Wer so argumentiert, sollte seine Söhne auch nicht in eine KITA oder eine Schule mit überwiegend weiblichem Personal schicken.
    Die Zunahme an Vorurteilen und sich anschließenden diskriminierenden Aussagen und Handlungen in Deutschland ist erschreckend. Homosexuelle sind nicht homosexuell um euch zu ärgern. Flüchtlinge sind nicht zum Spaß hier. Bildung heißt auch, sich in andere hineinzuversetzen, mitzuempfinden. Stellt euch doch einfach mal vor, was ihr als Betroffene denken und empfinden würdet, wenn ihr manche Gedankengänge hier lest. Und fragt euch dann noch mal, ob in Deutschland für euch gilt: Die Würde des Menschen ist unantastbar. So, genug der Polemik. Manche Werte sind einigen (leider auch Akademikern) anscheinend leider fremd.

  • Auf Seite 10 oute ich mich dann auch mal.. Ich bin Religionslehrerin, katholische Religionslehrerin.
    [...]
    Mir ist egal, bei wem Kinder aufwachsen. Ob es ein Ehepaar im klassischen Sinne ist, alleinerziehend, Pflegefamilie, Stiefeltern, Adoptiveltern,gleichgeschlechtlich...


    Vermittelst du das auch so im (Religions-)Unterricht?


    So langsam wundere ich mich nicht mehr, dass kaum noch jemand die kirchliche Sexual- und Ehelehre kennt geschweige sich daran hält ... Musstest du da nicht für den Erhalt der Missio canonica irgendetwas versprechen?

  • Mir erscheint diese demonstrativ zur Schau getragene Toleranz gegenüber allen möglichen Minderheiten immer etwas selbstgerecht. Unsere Achtung gilt Homosexuellen, weil, "die tun ja niemandem was", aber ein Pädophiler ist der allerletzte Abschaum, obwohl auch er sich diese Neigung nicht ausgesucht hat. Wenn man nur mal einen Bericht von jemand gelesen hat, der pädophile Neigungen hat und dagegen ein Lebtag anzukämpfen hat, müsste man das eigentlich anders sehen. Natürlich müssen Kinder vor Übergriffen geschützt werden, gar keine Frage. Aber die einen Neigungen als "normal" zu begrüßen und die anderen weiterhin als "abartig" zu verteufeln, kommt mir scheinheilig vor. Früher dachten die Menschen eben, dass Homosexualität schadet und abartig sei und man sich dagegen entscheiden könnte, wenn man nur gottesfürchtig genug sei. Nun finden wir uns unglaublich weltoffen, weil wir das nicht mehr so sehen und nun "nur" noch einen Edathy lynchen.


    Als hätten wir heute keine Denkverbote mehr. Die haben wir immer noch. Die unterliegen halt Trends wie alles andere. Geschwister, die heiraten, tun auch niemandem was. Trotzdem ist das nach wie vor ein Tabu. Es ist auch kein brauchbares Kriterium für eine "normale" Eigenschaft/Empfindung/Neigung, dass sie niemandem schadet. Eine Menge Dinge sind ebenso schädlich wie normal: Neid, Gier, Aggression ... Andere sind höchst unnormal, aber wir sind dankbar dafür, dass es sie gibt: Die künstlerischen oder wissenschaftlichen Genies zum Beispiel, die uns Freude und/oder Fortschritt bescheren.


    Es ist auch sehr häufig, dass Kinder nicht bei ihren Eltern aufwachsen. Aber muss man das jetzt als "normal" akzeptieren? Ich finde es nach wie vor traurig. Und dass es Kindern nicht schadet, wenn sich ihre Eltern streiten und trennen, das ist ja auch nur so eine Mär wie die vom Schreienlassen, das lange empfohlen wurde, weil das "die Lungen stärkt".


    Auch hier: Meinungen, die irgendwie nicht passen, werden als schädlich, geschmacklos, unglücklich formuliert ... bezeichnet und vielen Usern gefällt das so. Ist das jetzt Diskussionskultur? Oder ist das die "alternativlos"-Kultur, die immer weiter um sich greift?

  • Mir erscheint diese demonstrativ zur Schau getragene Toleranz gegenüber allen möglichen Minderheiten immer etwas selbstgerecht.


    Du meinst, DU trägst sie demonstrativ zur Schau? Oder wer tut das? Vielleicht tragen Menschen diese Dinge ja auch nicht zur Schau, sondern bemühen sich nach ihren begrenzten Kräften, die Dinge auch so zu sehen? Aber selbst, wenn hier nur Dinge "zur Schau" getragen werden, ist das mehr wert, als wenn man die eigenen Ressentiments hoffähig zu machen versucht.


    Unsere Achtung gilt Homosexuellen, weil, "die tun ja niemandem was", aber ein Pädophiler ist der allerletzte Abschaum, obwohl auch er sich diese Neigung nicht ausgesucht hat. Wenn man nur mal einen Bericht von jemand gelesen hat, der pädophile Neigungen hat und dagegen ein Lebtag anzukämpfen hat, müsste man das eigentlich anders sehen.


    Tun ja auch die Menschen, die sich professionell mit Pädophilie befassen. DU könntest es auch tun und dafür werben. Der geifernde Feldzug gegen Pädophilie auf allen Kanälen schützt niemanden und verursacht massive Schäden (wie natürlich die absurde Idee, pädophiler Sek mit Kindern müsste erlaubt werden, auch!). Das Beste wäre auch hier, wenn es mehr Aufklärung und mehr Normalisierung gäbe, das heißt: Wenn es gelänge, die Pädophilen zu erreichen, sodass sie sich auf keinen Fall an Kindern vergreifen. Und die Eltern und Kinder zu erreichen, damit sie auf Warnzeichen selbst achten können. (Pädophile stellen übrigens oft Kontakt zu den Eltern her, deren Kinder sie missbrauchen.)


    Man bräuchte (sagen auch Experten):
    - Keine Verteufelung der Pädophilen, keine Skandalisierung und immer weitere Kriminalisierung;
    - Sexualkunde und Aufklärung.


    Idealerweise würde Pädophilie so behandelt, dass jeder Pädophile offen darüber reden könnte und allgemein bekannt wäre, wer pädophil ist. Dann könnte man die Kinder vor den Pädophilen schützen und die Pädophilen vor den Kindern. Das scheint aber nicht vermittelbar zu sein.


    Geschwister, die heiraten, tun auch niemandem was. Trotzdem ist das nach wie vor ein Tabu.


    Wie das wohl kommt? Schon in den philosophischen Debatten des 18. Jahrhunderts wird für eine Straffreiheit des einvernehmlichen Inzests (v. a. unter Geschwistern) plädiert. Erst dieses Jahr hat der Ethikrat das erneut gefordert. Dass das nicht passiert, liegt am Ekel, den viele Menschen beim Gedanken daran empfinden, mit Familienangehörigen Sex zu haben (geht mir auch so, klar) und natürlich an unseren Kirchen, die in Ermangelung anderer Betätigungsfelder hier auch stark aktiv sind. Resultat sind dann Fälle wie dieser:


    http://www.sueddeutsche.de/pan…wie-verboten-ist-1.268035


    (Lustigerweise eine Geschichte aus Sachsen.)


    Im Übrigen sieht man hier, dass zwischen gefühlter und realer Welt natürlich Diskrepanzen bestehen. Denn faktisch ist Inzest unter Geschwistern überhaupt kein Problem, das relevant genug wäre, um von der Rechtsprechung behandelt zu werden. Dazu ist diese Form des Sexes (als freiwilliger Sex!) eben viel zu selten.


    Es ist auch kein brauchbares Kriterium für eine "normale" Eigenschaft/Empfindung/Neigung, dass sie niemandem schadet. Eine Menge Dinge sind ebenso schädlich wie normal: Neid, Gier, Aggression ... Andere sind höchst unnormal, aber wir sind dankbar dafür, dass es sie gibt: Die künstlerischen oder wissenschaftlichen Genies zum Beispiel, die uns Freude und/oder Fortschritt bescheren.


    Es bringt nichts, "normal" an statistische Häufigkeit zu koppeln. Und, ja: Vieles Normale gefällt uns nicht. Aber insgesamt geht der Trend doch dahin, auch negative Dinge eher als normal zu akzeptieren als sie NUR moralisch zu verurteilen. Und das ist insgesamt vermutlich auch ganz gut. Es scheint mir jedenfalls besser, z. B. mit Kindern auch über negative Gefühle halbwegs sachlich reden zu können (z. B. Neid) als ihnen immer mit erhobenem Finger sagen zu müssen, dass sie nichts taugen, wenn sie solche Gefühle haben.


    Es ist auch sehr häufig, dass Kinder nicht bei ihren Eltern aufwachsen. Aber muss man das jetzt als "normal" akzeptieren? Ich finde es nach wie vor traurig. Und dass es Kindern nicht schadet, wenn sich ihre Eltern streiten und trennen, das ist ja auch nur so eine Mär wie die vom Schreienlassen, das lange empfohlen wurde, weil das "die Lungen stärkt".


    Ja, das ist traurig. Und was willst Du nun tun? Die Eltern unter Strafe stellen? Die Kinder öffentlich bemitleiden oder ihnen wünschen, dass sie nie geboren worden wären (ein Wunsch, der gerade bei selbsternannten Lebensfreunden übrigens weit verbreitet ist)? Und was ist die Relevanz dieser Überlegungen? Gibt es denn gesellschaftliche Gruppen, die sich wünschen, dass Kinder nicht bei ihren Eltern aufwachsen? Oder kannst Du mit Deiner Trauer die Existenz solcher Zustände ändern? (Du kannst Dir natürlich einbilden, alles wäre besser, wenn es ein Gesetz gäbe, dass Eltern vorschreibt, mit ihren Kindern zusammenzuleben. Aber es spricht ja nicht viel dafür, dass DAS eine gute Idee ist.)


    Auch hier: Meinungen, die irgendwie nicht passen, werden als schädlich, geschmacklos, unglücklich formuliert ... bezeichnet und vielen Usern gefällt das so. Ist das jetzt Diskussionskultur? Oder ist das die "alternativlos"-Kultur, die immer weiter um sich greift?


    Die vermeintliche "alternativlos"-Kultur ist eine Kultur, die möglichst vielen Menschen ein Leben nach ihren eigenen Vorstellungen ermöglich will, ohne dass diese Menschen diskriminiert, herabgesetzt oder juristisch verfolgt werden. Dies gilt, solange keine anderen Menschen geschadet wird. (Und unter schaden ist hier nicht ästhetisches Unwohlsein gemeint.) Es ist die Kultur, zu der sich die Grundordnung der BRD eigentlich bekennt. Aber keine Sorge: Alternativlos ist sie nicht. Historisch und global gesehen ist sie sogar eine absolute Ausnahme.

  • Ich habe pieksiebens Beitrag, auf dem Handy lesend, nur überflogen, aber da kam mir doch der Kommentar meines Klassenlehrers und der 7 in den Kopf: Er wollte uns alle mal zuhause besuchen und sagte zu mir - Eltern geschieden - "naja, bei dir wird ja Chaos Zuhause herrschen .."

  • Als die alleinerziehende Mutter meiner Frau Anfang der 70er einen Hausstand führte, warf noch das Jugendamt ein wachsames Auge auf sie, ob es nach der Scheidung nicht zur völligen Verwahrlosung käme. Die Grundschullehrerin meiner Frau riet ihrer Mutter noch ab, dass Kind aufs Gymnasium zu schicken - so allein unter Akademikern und dann noch ohne Mann im Hause. Sie wurde dann als erste ihrer Schule überhaupt Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes und führte eine entsprechende Karriere weiter.


    Ihr Glück, dass die verkrusteten Relikte einer voraufgeklärten Zeit in ihrer Kindheit weniger Macht und Einfluss zu haben begannen. Das Gejammere über die vermeintliche "totale Toleranz", zu dem sie hier im Forum noch in der Lage sind, ist allerdings noch lästig genug.


    Nele


    P.S. Ausgerechnet mir "demonstrative Toleranz" vorzuwerfen, finde gelinde gesagt verblüffend. In anderen Zusammenhängen wird mir dann - vielleicht sogar aus dem gleichen Mund - "extreme Intoleranz" vorgeworfen. :)


    P.P.S. Ein Pädophiler ist nicht "der letzte Abschaum". Ein Pädophiler ist ein kranker Mensch, dessen Sexualiät so gefährlich für andere und vor allem für schutzbedürftige Kinder ist, dass die Gesellschaft alle notwendigen Maßnahmen treffen muss, um ihrer Schutzpflicht nachzukommen. Das bedeutet aber nicht, dass dem Bauchgefühl des Mobs die Entscheidungshoheit übertragen wird wird, sondern dass das Thema rational und überlegt und möglichst ohne störende emotionale Aufregung angepackt wird. Das Modell "Kein-Täter-werden" ist so ein möglicher Ansatz, der auch gute Erfolge zeigt - sehr viel bessere jedenfalls, als die üblichen Stammtischlösungen.

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