Gewalt gegen Lehrer

  • Ich habe lange überlegt, ob ich hier etwas schreibe, nachdem ich einige Kommentare zu dem Urteil gegen den Jugendlichen, der seine Lehrerin ermordete las. Mit Verlaub, aber manche verlieren bei aller Pädagogik echt den Realistätssinn. Die Frau ist tot. Welche Kuscheleinheit wäre denn jetzt angemessen?
    Warum mich das so aufregt? Ich habe vor wenigen Monaten einen potenziell tötlichen Angriff eines Schülers aus dem Nichts überlebt. Durch Glück. Nicht unverletzt, aber lebendig. Seitdem ist leider nichts mehr wie es war. Nichts. Und mittlerweile macht sich die Angst breit, es vielleicht nie mehr zurück zu schaffen. Ich bin begeisterte Lehrerin. Ich liebe meinen Beruf. Jetzt schaffe ich trotz Therapie nicht mal einen simplen Alltag. Meine Kinder müssen mit unter den Folgen leiden, weil ich mich so verändert habe. Finanziell droht mir eine Katastrophe, wenn ich es nicht zurück schaffe.
    Seitdem erreichen mich viele Rückmeldungen von Kollegen bezüglich Gewaltvorfällen. Das wenigste wird gemeldet. Fast nichts. Aus Scham. Es wird als pädagogisches Versagen erlebt, wenn Schüler gegen Lehrer gewaltätig werden. Auch ich musste mein pädagogisches Handeln genauestens erklären, vielleicht hätte ich ja Schuld sein können. Zum Glück war ein Kollege im Raum, dessen Erinnerungen mehr hergeben als meine. Er gibt den Lehrerberuf auf. Was ich mehrfach hörte von Lehrern: Entweder man steht mit dem halben Bein im Gerichtssaal, wenn man sich durchsetzt (hier ist nicht etwa Züchtigung gemeint, sondern das schlichte Verhindern, dass z.B die Tasche einfach weggerissen wird und dazu die Hand des Kindes gestoppt und gehalten wird)...oder du stehst mit dem Rücken an der Wand. Durchsetzung ist nicht gesellschaftskonform und Anforderungen sind nur im Wohlfühlfenster zulässig.
    Das ist jetzt natürlich etwas überspitzt und natürlich von Lehrern, die entsprechenden Taten ausgesetzt waren (gemeldet wurde fast nichts), aber leider auch von Beratungslehrern. Gewalt gegen Lehrer soll nicht zum Thema werden. Aber in einigen Regionen ist es ein großes Problem. Welche Erfahrungen habt ihr? Kennt ihr das nachträgliche Bagatellisieren, um die eigene Scham in Schach zu halten?

  • ? Ich habe vor wenigen Monaten einen potenziell tötlichen Angriff eines Schülers aus dem Nichts überlebt. Durch Glück. Nicht unverletzt, aber lebendig.


    Tut mir leid, aber das hört sich ein bisschen nach einer Räuberpistole an.
    Wenn auf dich ein Mordanschlag verübt wurde, musst du zur Polizei gehen und Anzeige erstatten. Wenn du auf Schulleitung, Schulverwaltung oder sonstwen Rücksicht nimmst, kann dir hier auch keiner helfen...
    Just my two Cents.

    »...Aus Mettwurst machste kein Marzipan! «
    Bernd Stromberg

  • An welcher Stelle steht bitte, das dies nicht geschehen ist? Natürlich erfolgte Anzeige. Vielen Dank für Räuberpistole!! Grandios! Anzeige ist sofort erfolgt, aber der Täter ist 12 Jahre. Trotzdem wurde die Anzeige aufgenommen, da ja auch Polizei vor Ort war. Hinterher bei der Zeugenvernehmung Wochen später erfuhr ich, dass ich seine 17. Straftat war. Davon hatte ich keine Ahnung. Die Kommissarin betreut den Jungen schon lange im Zuge eines Projekts für nicht strafmündige Intensivtäter, die dann aber nicht Intensivtäter heißen. Sie hat in die Wege geleitet, dass über Staatsanwaltschaft und Familiengericht das Jungendamt aktiv werden musste. Vorher haben sie es nicht für wichtig befunden, ihr Vorgehen zu überdenken. Übrigens ist das im Amtsdeutsch kein Mordanschlag, sondern eine gefährliche Körperverletzung. Das schließt die Benutzung von Waffen ein.

  • Und mal messerscharf kombiniert: Meine Kollegen können sich ja nur dann zum Thema äußern, wenn ich das auch öffentlich gemacht habe. Im Übrigen mithilfe meiner Schulleitung. Was ich aber von anderen höre, bezieht sich auf die eher kleineren Sachen: absichtliche Rempeleien, Sachen vom Tisch werfen, mit Gegenständen werfen und auf den Lehrer zielen, Bisswunden und Kratzwunden besonders im Grundschulbereich, Tritte mit Füßen...von den vielen Drohungen mal abgesehen. Aber es spricht kaum einer offen darüber. Ich erfahre das im Moment, weil es von mir viele wissen. Diese Tabuisierung macht mich sprachlos.

  • Myma, tut mir ehrlich leid für dich, was du da durchmachen musstest.


    Aber mach dir nichts vor: Im offiziellen Sprachgebrauch und leider auch aus Sicht einiger hier im Forum bist du nur einer der berühmten "Einzelfälle".


    Siehe auch: Großbritannien greift durch: 20 Jahre Haft für Minderjährigen nach Mord an Lehrerin und Noch ein Grund mehr, keine Klassenfahrten mehr zu machen


    Wenn du dir nicht selbst hilfst, hilft die keiner. Schon gar keiner aus dem "pädagogischen" Bereich. Das ist die Realität.


    Gib nicht auf. Und höre vor allem nicht auf die vielen pädagogisches Schlaumeier!


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Danke, Mikael. Ich hab das von mir vor allem geschrieben, um zu erklären, warum mich die Äußerungen zu dem anderen Fall echt wahnsinnig machen. Mich interessiert viel mehr, dass ich beobachte, wie sehr das tabuisiert wird. Natürlich bin ich zum Glück kein Massenphänomen mit dem, was passiert ist. Mir persönlich hilft das allerdings auch nicht. Ich habe als Lehrer eigentlich nicht damit gerechnet, überhaupt gefährdet zu sein. Das ist aber definitiv falsch. Und das muss man im Hinterkopf haben. Mir geht es auch nicht um Strafen, aber was ich vermisse, sind sinnvolle Maßnahmen mit Tragweite, die auch helfen. Stichworte: Geschlossene Einrichtungen mit vernünftigem Konzept. Wegen des Datenschutzes, kein Witz, werden Schulen nicht informiert, wenn sie Schüler unterrichten, die Intensivtäter sind (oder wie auch immer das bei den unter 14jährigen heißt). Und da ist nicht die Rede von Ladendiebstahl!
    Was mich aber wirklich schlimm beschäftigt, ist die Tatsache, dass Kollegen darüber nicht offen reden. Und das wiederum wundert mich fast nicht mehr, wenn man sich die erste Antwort hier anguckt. Sicher ist das regional unterschiedlich. In meinem Wohnumfeld wird das vermutlich kein Thema sein. Bei drei eigenem Schulkindern hätte man davon gehört. Da gibt es eher übergriffe Eltern. Aber dort wo ich arbeite, da ist es anders. Die "kleine" Gewalt ist Alltag. Aber sie passiert hinter verschlossenen Türen. Selbst gestandene Kollegen sprechen nicht offen dazu. Sie fühlen sich in ihrem Lehrersein zutiefst infrage gestellt. Und mich interessiert, wer das noch kennt. Wie offen wird das besprochen? Wie wird mit den Kollegen umgegangen?

    • Offizieller Beitrag

    Bei uns (Ich glaube, wir sind in der gleichen Region tätig) gibt es seit letztem Jahr ein Heftchen, in das man Gewaltvorfälle eintragen soll.
    Wenn man an meiner Schule mit so einem Vorfall zum Schulleiter geht, hat er ein offenes Ohr, auch unsere Sonderpädagoginnen und der Sozialarbeiter. Es wird versucht, Maßnahmen einzuleiten. Die Reichweite ist leider sehr gering, da Eltern immer noch viel Mitspracherecht haben.
    Mein Eindruck ist, dass an unserer Schule von einigen Kolleginnen durchaus etwas gesagt wird und das auch an die Schulleitung herangetragen wird. Ich habe es aber auch schon anders erlebt, wenn es sehr ins "Mitfühlen" geht.


    Maßnahmen- sehr schwierig. Wenn die Kinder aus der psychiatrischen Tagesklinik als "nicht in Gruppen beschulbar" zurückkommen und die zuständige Grundschule sie wieder aufnehmen muss, weil es keine adäquaten Betreuungsmöglichkeiten gibt...

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

  • Ja, ich denke auch, dass eine gute Leitung viel ausmacht. Da kenne ich auch Unterschiede. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie es mir ginge, wenn meine Leitung nicht so gut reagiert hätte. Ich finde es zB auch wahnsinnig rückenstärkend, wenn man Anzeigen nicht mit der Privatadresse machen muss, sondern es mit der Schuladresse darf. Und ich finde es auch rückenstärkend, wenn über Sicherheit neu nachgedacht wird. Aber das ist halt auch Glücksache. Je nachdem, welche Leitung man hat. Ich hab Glück mit meiner Leitung.
    Kollegen erzählten mir aus ihren Schulen halt auch andere Erfahrungen oder manchmal ist es nur die Angst, was sein könnte. Was könnte von mir gedacht werden?
    Und ja, das kenne ich. Das dachte ich auch. Schuld ist immer noch ein Begleiter. Warum ist das so? Und da bin ich nun wirklich kein Einzelfall. Warum ist es nicht selbstverständlich, dass ich als Lehrer davon ausgehen darf, dass ich ohne Schuld zur Zielscheibe wurde. Der erste Reflex scheint bei den meisten Schuld zu sein. Und wenn ich die selbst nicht sehe, dann muss ich nur länger drüber nachdenken.
    Dabei ist es ja oft leicht nachvollziehbar. Wenn ein nicht gruppenfähiges Kind mangels Alternative zurück in die Grundschule muss...wo der Lehrer eine große inhomogene Gruppe unterrichtet....das ist Überforderung auf beiden Seiten. Aber mal ehrlich, wer verlangt nicht trotzdem von sich, es trotzdem zu schaffen. Und wenn es dann passiert? Impulsdurchbrüche ... Wer stellt sich da nicht zuerst mal selbst infrage?

  • Mir tut es auch sehr leid, was du durchmachen musstest und noch durchmachst.


    Ich bin ehrlich gesagt ziemlich schockiert darüber, dass es solche Jugendlichen gibt. ---- Und noch mehr, dass Schulleitung etc. nicht hinter ihren Lehrern stehn.


    Bei uns gab es ein paar Vorfälle tätlicher Gewalt, allerdings noch nie (toi toi toi) gegen Lehrer, sondern gegen Mitschüler. - Es gab eine Klassenkonferenz und dann sind diese Schüler der Schule verwiesen worden.


    Ich denke, wenn es sich um einen Kollegen handeln würde, würde genauso verfahren werden. Ein solches Verhalten ist absolut nicht duldbar und muss ernste Konsequenzen nach sich ziehen. Sowohl auf Seiten der Justiz, als auch von der Schule.


    Ist der Schüler noch bei euch? Ich kann es, so es so sein sollte, kaum glauben.


    Alles Gute!

  • An welcher Stelle steht bitte, das dies nicht geschehen ist? Natürlich erfolgte Anzeige. Vielen Dank für Räuberpistole!!


    Dann schreib das doch auch!
    Wenn du dieses sehr wichtige Detail einfach weglässt, brauchst du dich nicht wundern, wenn manche (z.B. ich) deine Beweggründe nicht verstehen.
    Ein bisschen mehr Details lassen manche Geschichten gleich glaubwürdiger erscheinen.


    Zur "Räuberpistole": Du scheinst neu hier zu sein. Deswegen kannst du nicht wissen, was hier oft für Geschichten erzählt werden, vor allem von Mitgliedern mit <5 Posts. Manche (Schüler?) machen sich da einen regelerechten Spaß draus...


    ich wünsche dir natürlich, dass der Täter zur Rechenschaft gezogen wird...

    »...Aus Mettwurst machste kein Marzipan! «
    Bernd Stromberg

  • Zitat Myma :

    Zitat

    Das wenigste wird gemeldet.

    Unsere Gesellschaft wünscht das ja auch nicht, geehrte Myma ! Sie erwartet, dass wir die Rolle des Mülleimers und Fußabtreters einnehmen und stille schweigen, wenn Kinder und Jugendliche an uns ihre Aggressionen auslassen. :thumbup:

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Und nicht vergessen, als Privatperson Zivilklage gegen den Schüler zu erheben wg. Schadenersatz: materiell (Körperverletzung) und immateriell (psychische Beeinträchtigung). Dies ist völlig unabhängig von einem eventuellen Strafverfahren und die Altersgrenze von 12 Jahren zählt hier auch nicht.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Nur, damit es kein Missverständnis gibt, meine Schulleitung hat sehr viel Courage bewiesen und steht mir zur Seite.


    Nein, der Schüler ist nicht mehr bei uns. Allerdings, was löst das? Gut, die Klasse, die völlig eingeschüchtert war und mir, uns hilft das. Aber löst es das Problem? Es gibt eine Schulpflicht! Dann kommt er in die nächste. Und jetzt müssten mich die Berliner korrigieren, wenn ich da falsch liege, aber ein Schüler kann einer Schule zugewiesen werden, dann muss sie ihn nehmen. Also irgendwo taucht er wieder auf. Und diese "verschobenen Problemfälle" werden zumindest Berliner gut kennen. Vielleicht gibt es in anderen Bundesländer bessere Lösungen. Berlin hat ein paar Projekte, wo aber viel zu wenig Plätze sind und ganz ehrlich, so hochaggressive Schüler sind auch dort nicht richtig. Eine andere Antwort auf das Problem kenne ich nicht. Hier in der Region nicht. Erst recht nicht für unter 14jährige.


    @Elternschreck:Ja, solche Gedanken habe ich auch manchmal. Stimmt das Bild vom Kind, was wir haben mit der Realität überein? Und soll darüber überhaupt nachgedacht werden? In Berlin gibt es von vielen Seiten die Forderung nach geschlossenen Einrichtungen mit gutem Konzept. Bislang heißt es immer: Es sei kein Bedarf!!! Manchen könnte rechtzeitig geholfen werden, wenn es das gäbe. Und: Wir könnten Opfer vermeiden. Auch Schüler leiden unter solchen Kindern. Wer schützt sie denn?


    Und mal ne Frage: Stimmt das wirklich, kann man zivilrechtlich wirklich bei 12jährigen klagen? Er ist doch nicht strafmündig.

  • Zitat Myma :

    Zitat

    Und mal ne Frage: Stimmt das wirklich, kann man zivilrechtlich wirklich bei 12jährigen klagen? Er ist doch nicht strafmündig.

    Irgendwer und irgendwann muss jemand dafür haften und ordentlich Schmerzensgeld.zahlen, die Eltern oder später er selbst. An Deiner Stelle würde ich das knallhart durchziehen und den Eltern mit Anwalt und Gericht ordentlich Stress machen.-Lass dich da bitte nicht von den Gutmenschen belatschen, die es in unseren Kollegien mittlerweile zuhauf gibt !Manche von denen finden ja schon ein Klassenbucheintrag als viel zu hart. 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Um einige deiner Überlegungen/Fragen aufzugreifen:

    Zitat

    Gewalt gegen Lehrer soll nicht zum Thema werden. Aber in einigen Regionen ist es ein großes Problem. Welche Erfahrungen habt ihr?


    Fangen wir an mit den Erfahrungen (ebenfalls aus dem Großraum Berlin, Schulform Gymnasium): Jedes ca. Vierteljahr war ein "Programmpunkt" bei den Gesamtkonferenzen der Schulverweis von mindestens einem Schüler (ein Verfahren hatte ich im Referendariat "angeregt"... wie heißt es so schön: was nicht umbringt härtet ab/ an seinen Erfahrungen wächst man). Am intensivsten ist mir in Erinnerung geblieben der Kollege, der in einer Klassenarbeit einem Schüler die "falsche" Note gab. Besagter Schüler engagierte daraufhin einen Schlägertrupp... Ein Schüler schaffte es übrigens tatsächlich (durch verschiedenste Umstände) der Schule innerhalb einiger Jahre zwei Mal verwiesen zu werden...


    Zum Thema "in einigen Regionen ein großes Problem": Vielleicht hast du die Möglichkeit, tatsächlich in einer anderen Region,im ländlichen oder kleinstädtischen Raum neu anzufangen? Meine Erfahrung: Je "provinzieller" das Umfeld, desto größer die ständige "gesellschaftliche Kontrolle", die die Schüler (bewusst oder unbewusst) wahrnehmen. Die SuS sind (ohne dass man sie darauf aufmerksam machen muss, dass die Nachbarn/Lehrer/andere Schülereltern es wahrscheinlich mitbekommen) insgesamt "wohlerzogener.

  • Und mal ne Frage: Stimmt das wirklich, kann man zivilrechtlich wirklich bei 12jährigen klagen? Er ist doch nicht strafmündig.

    Du verklagst ihn auf zivilrechtlicher Ebene, d.h. es zählt einzig und allein die Deliktsfähigkeit, die nicht zwangsweise vom Alter abhängt (okay unter 7 jährige sind deliktsunfähig...)


    Er käme nur raus aus der Sache, wenn folgendes gilt:
    "Wer das 7., aber noch nicht das 18. Lebensjahr vollendet hat,
    ist für den Schaden, den er einem anderen zugefügt hat, nicht
    verantwortlich, wenn er beim Begehen der schädigenden Handlung nicht die
    zur Erkenntnis der Verantwortlichkeit erforderliche Einsicht hatte (§ 828 BGB)." (Quelle der Einfachheithalber Wikipedia)
    Das zu prüfen ist aber die Aufgabe des Gerichts.


    Die Strafmündigkeit hat damit nichts zu tun - die zählt eben für die strafrechtliche Seite.

  • Ich bin Vertreterin er "NullToleranzPädagogik". Demnach habe ich auch schon Dinge angezeigt. In meinen Augen MUSS soetwas über die dienstliche Adresse laufen,da es DIr ja nicht als Privatperson passiert ist.


    Ich selbst habe mir gegenüber noch keine körperlichen Angriffe erlebt (ich habe mal einen Schlag abbekommen, der war aber nicht gegen mich gerichtet), weiß aber, dass es das gibt. Im Gegensatz zu Dir erlebe ich aber glücklicherweise einen sehr offenen Umgang damit.



    Ich wünsche Dir viel Kraft!

  • Vielen Dank. Ob da was zivilrechtlich möglich ist, werde ich mal prüfen. Ich war am Anfang bei einer Anwältin vom Weißen Ring. Aber so viele Informationen kann man in einem desolaten Zustand nicht verarbeiten. Vielleicht hab ich es einfach nicht verstanden. Das wird aber nicht weg laufen. Erst mal brauche ich die Kraft für anderes.


    Wie ist es bei Euch? Was ist mit den Schülern, die einen Verweis bekommen. Passiert außerdem noch etwas, oder erfreuen sie jetzt einfach die Nachbarschule? Müssen Eltern dann noch irgendwohin, z.B. Erziehungsberatung...oder Kinder- unf Jugendpsychiatrischer Dienst oder oder? Oder verschiebt man einfach bis das Ende der Schulpflicht erreicht ist?

  • Nein, der Schüler ist nicht mehr bei uns. Allerdings, was löst das? Gut, die Klasse, die völlig eingeschüchtert war und mir, uns hilft das. Aber löst es das Problem? Es gibt eine Schulpflicht! Dann kommt er in die nächste.

    Es sei denn, es wird beschlossen, dass er nicht beschulbar ist und von allen Schulen ausgeschlossen wird.
    In solch einem Fall fände ich jede andere Entscheidung verantwortungslos den entsprechenden Lehrkräften gegenüber. Der Arbeitgeber hat auch eine Fürsorgepflicht.


    Mir tut es auch sehr leid, was dir zugestoßen ist.
    Auch wenn ich Dinge in dieser scharfen Form noch nicht erlebt habe, ist meine Erfahrung leider auch, dass vieles ignoriert und totgeschwiegen wird. Denn es macht einerseits Arbeit und andererseits möchte man ja niemandem auf die Füße treten. Das ist sehr traurig.


    Die Frage ist auch: Wenn dies bereits die 17. Straftat des entsprechenden Schülers war, finde ich, hättest du darüber informiert werden müssen, um deine Arbeit ordnungsgemäß auszuführen. Wer hat denn versäumt, dich darüber zu informieren? Das finde ich unverantwortlich.

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