Wer trägt bei euch die Kosten für Plakate, Eddingstifte usw.?

  • Zitat

    Das liegt nicht daran, dass sie es müssten, sondern daran, dass
    betreffende Kollegen so doof sind, es einfach so zu glauben, wenn man
    ihnen erzählt, dass sie dienstliche Aufwendungen privat abzuleisten
    hätten.

    Das lasse ich so nicht stehen... Es ist in unserem Fall nicht so.
    Allerdings .... ist es bei uns noch schlimmer.
    Unsere Chefin sagt, dass die Kosten für die erwähnten Materialien auf die Eltern abgewälzt werden müssen.
    Dann müssen nicht mehr nur 10 €, sondern 20 € im Halbjahr eingesammelt werden.


    Wieso ich das nicht tue, und manches selber bezahle...
    ja, das kann man auch Doofheit nennen.

  • Tja, Solidarität mit den Kollegen wäre natürlich schöner und besser. Aber die leuchtenden Kinderaugen...

  • So ziemlich alle Kolleginnen haben finanzstarke Ehemänner (Arzt, Versicherungstyp,...)
    Ich bin immer ziemlich neidisch, wenn ich sehe, dass sie monatlich eine Unmenge nagelneuer CD`s, Bilderbücher und Verbrauchsmaterial in den Klassen stehen haben.
    Laut eigener Aussage geht dafür ein aus meiner Sicht beträchtlicher Teil ihres Gehalts drauf.


    Wenn ich sehe, dass ich immer dann immer noch auf Flohmärkten unterwegs bin auf der Suche nach gebrauchten CD`S und Büchern,
    müsste ich erst recht mehr an Klassenkasse einsammeln...
    Aber....
    Ist aber auch ein anderes Thema...

  • Es scheint bundeslandabhängig zu sein - wenn ich mich nicht täusche, sind es immer die NRW-Kollegen, die schreiben, dass sie das auch selber kaufen müssen ...


    Ne, bin aus Hessen und an meiner Schule ist es auch so. Meine Schüler müssen ihr Material selbst ranschleppen. Ich zahle es nicht. Zu Beginn meiner Zeit an der Schule hab ich auch Tapetenreste und von einer Seite bereits beschriftete Plakate für die Schüler gesammelt und mitgebracht. Jetzt mache ich das auch nicht mehr. Wenn die Eltern sich weigern, ein Plakat zu kaufen, gibt es von mir ein Stück von meiner unbedruckten Zeitungsrolle. Die Kinder schimpfen, weil es so dünnes Papier ist ... da leuchten die Augen dann nicht, aber das steht auch so nicht in meiner Berufsbeschreibung.
    Ich habe viele Kollegen, die die Materialien weiter selbst bezahlen. :autsch:

  • Laut eigener Aussage geht dafür ein aus meiner Sicht beträchtlicher Teil ihres Gehalts drauf.


    Diese "Kolleginnen" und "Kollegen" treten und spucken auf alles, was in den letzten 150 Jahren an Arbeitnehmersolidarität und -interessenvertretung hart erkämpft worden ist. Das finde ich zum Kotzen. :(


    Nele

  • Das geht noch weiter, indem ständig selbst gebackene Kuchen vom Lehrpersonal an die SchülerInnen verfüttert werden, um sich beliebt zu machen. Die KollegInnen, die das nicht tun, haben dann das Nachsehen.

  • Bei mir haben sich vorige 2 Eltern beschwert, da ich die 5. Klasse 10min zu spät habe gehen lassen und einige dann 45min auf den nächsten Bus warten mussten. (Bei uns klingelt es nach der 7. Stunde nicht.) Am nächsten Tag habe ich den Schülern erklärt, dass meine Armbanduhr kaputt gegangen war und dass sie doch mal ihre Eltern fragen sollten, ob jemand eine Wanduhr sponsert. Der Schulträger stellt schliesslich keine zur Verfügung.


    Vor 5 Jahren hätte ich als Klassenlehrerin auch noch selbst eine Wanduhr angeschleppt, aber mittlerweile habe ich ein dickes Fell und sehe nicht mehr ein, dass alles zu besorgen. Ausschlaggebend war aber auch, dass das Finanzamt viele meine Arbeitsmittel nicht mehr voll angerechnet hatte.


    Bis heute hat keiner eine Wanduhr mitgebracht, obwohl alle Schüler sich ins HA-Heft "Wanduhr sponsoren?" eintragen haben.

    • Offizieller Beitrag

    Das geht noch weiter, indem ständig selbst gebackene Kuchen vom Lehrpersonal an die SchülerInnen verfüttert werden, um sich beliebt zu machen. Die KollegInnen, die das nicht tun, haben dann das Nachsehen.


    Ich esse eher Kuchen der SuS, wenn das Handy mal wieder im Unterricht geklingelt hat ;)

    • Offizieller Beitrag


    Ne, bin aus Hessen und an meiner Schule ist es auch so. Meine Schüler müssen ihr Material selbst ranschleppen. Ich zahle es nicht. Zu Beginn meiner Zeit an der Schule hab ich auch Tapetenreste und von einer Seite bereits beschriftete Plakate für die Schüler gesammelt und mitgebracht. Jetzt mache ich das auch nicht mehr. Wenn die Eltern sich weigern, ein Plakat zu kaufen, gibt es von mir ein Stück von meiner unbedruckten Zeitungsrolle. Die Kinder schimpfen, weil es so dünnes Papier ist ... da leuchten die Augen dann nicht, aber das steht auch so nicht in meiner Berufsbeschreibung.
    Ich habe viele Kollegen, die die Materialien weiter selbst bezahlen. :autsch:


    Bin auch aus Hessen, und Ihr könnt es über den Schulträger bestellen, falls das nicht reicht auch über kleines Schulbudget.

  • Aus http://www.arbeitsrecht.org/ar…allem-noetigen-versorgen/:


    Und ich denke, das ist auch auf Beamte übertragber.


    Grüße
    Steffen

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Ich habe im Ref und den ersten beiden Arbeitsjahren auch ständig Material aus der eigenen Tasche gezahlt. Haben irgendwie alle so gemacht und ich fühlte mich mehr oder weniger dazu verpflichtet. Man möchte ja auch guten Unterricht machen... Inzwischen sehe ich es nicht mehr ein und nutze die Sachen, die mir in der Schule zur Verfügung gestellt werden. Gibt es kein Material, gibt es keine tollen Plakate. Das geht mir inzwischen echt am Ar... vorbei.


    Mit einer halben Stelle bin ich eh ständig gekniffen (deutlich mehr als die Hälfte Arbeit bei halber Bezahlung...). Da muss ich von den paar Kröten, die hängen bleiben nicht auch noch die Schule mit finanzieren.

  • Dieses Selbstbezahlen scheint umso verbreiteter, je jünger die Kinder sind, die man unterrichtet. Bei uns am BK würde niemand auf die Idee kommen, Plakate für die Öffentlichkeitsarbeit aus der eigenen Tasche zu bezahlen. Dafür gibt es ein Materialkontingent.

  • Vor 5 Jahren hätte ich als Klassenlehrerin auch noch selbst eine Wanduhr angeschleppt, aber mittlerweile habe ich ein dickes Fell und sehe nicht mehr ein, dass alles zu besorgen. Ausschlaggebend war aber auch, dass das Finanzamt viele meine Arbeitsmittel nicht mehr voll angerechnet hatte.


    http://www.ikea.com/de/de/catalog/products/70098989/


    Davon hab ich für unsere Übergangszeit im Container mal 25 Stück bestellt (auf Schulkosten natürlich) und vom Hausmeister aufhängen lassen. Haben vier Jahre lang gut gehalten.

  • Ihr brennt eben nicht genug für euren Beruf - wenn das anders wäre, könnte man schließlich auch die unnötigen Heizkosten sparen.

    Einmal editiert, zuletzt von neleabels ()

  • Mal eine ganz allgemeine Frage:


    Wisst ihr, welchen Etat eure Schule zur Verfügung hat?
    Wisst ihr, wie viel für welche Sachen ausgegeben wird?
    :pfeifen:
    Ist das bei euch transparent?

    • Offizieller Beitrag


    Ist das bei euch transparent?

    Nein, das ist trotz mehrfacher Nachfrage VÖLLIG intransparent.


    Bei uns gab es kürzlich eine Großlieferung Tafelschwämme und -lappen. Ich habe meinen Tafelschwamm, den ich 2005 feierlich zum Arbeitsantritt überreicht bekam und seither nur persönlich verwendete und Schülern erst ab einem Alter von 9 Jahren und unter Vorlage eines polizeilichen Führungszeugnisses sowie des Versicherungsscheins für die Haftpflichtversicherung überließ, sogleich feierlich in den heiligen Schwammruhestand befördert.
    Der damals ebenfalls überreichte Lappen wurde vor 2 Jahren schon durch einen fröhlichen Küchen-Spül-Lappen ausgetauscht. (O-Ton Sekretärin damals: "Einen neuen Tafellappen? Da kann man doch einfache Microfasertücher nehmen." Ich: "Gibt es hier welche?" Sekr: "Die gibt es in der Drogerie." Ich: "Das heißt, ich kaufe welche, lege den Kassenbon vor und erhalte das Geld erstattet? Wie viele Packungen soll ich denn für die Schule einkaufen?" Sekr.: "Ich schau mal, ob ich noch einen habe...") Dieses konnte trocken nur den Kreidestaub eines kurzen Tafelanschriebs aufnehmen, bevor es schmierte, nass schmierte es sofort. Nun habe ich einen frischen Lappen, der wie diese alten Bodenwischlappen aussieht. Ich bin gespannt.


    Fehlt nur noch Kopierpapier... Aber wer braucht schon Kopien oder Papier, wenn der Luxus neuer Tafelwischutensilien seinen Glanz verbreitet?

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