ZR 100: Vertauschen von Z/E

  • Hat jemand einen Tipp, wie man Kindern helfen kann, die ganz häufig Zehner und Einer beim Schreiben und Lesen von Zahlen vertauschen?
    Also statt 23 --> 32 lesen oder schreiben.


    Meistens gibt sich das ja nach einiger Zeit, aber manche Kinder haben da nach wie vor Schwierigkeiten mit.
    Es kommt vor, dass sie dann zuhause gesagt bekommen, sie sollen erst die Einer und dann die Zehner schreiben, dies führt allerdings zu noch mehr Verwirrung.


    Mal machen sie es richtig, dann wieder falsch...
    Habt ihr Tipps?


    Und noch eine Frage:
    Ich sehe immer wieder viele Kinder, auch in höheren Klassen, die tatsächlich erst die Einer und dann die Zehner aufschreiben.
    Sollte man sie lassen, sofern sie damit klar kommen?

  • Ich habe ganz betont das ZIG gesprochen und erklärt, dass es für Zehner steht, ist ja so. Ich habe außerdem ganz offen über unsere verrückte deutsche Sprache gesprochen. Wo doch tatsächlich zuerst der Zehner geschrieben, aber zuerst der Einer gesprochen wird. Ich betone nach wie vor, hör dir die ganze Zahl an, wo hörst du zig, überlege ... Ich mache viel Rechenschwächeförderung zusätzlich in meiner Schule, hab mich viel damit befasst, halte es für ganz grundlegend, hier profund zu arbeiten und kann sagen, in meiner zweiten Klasse können es alle, obwohl ich auch zwei habe, die sich mit Zahlen schwertun.
    Inverses Schreiben ( also erst Einer dann Zehner) würde ich um keinen Preis der Welt forcieren, aber in höheren Klassen wirds wohl kaum mehr rauszukriegen sein, wenn die Kinder klar kommen, lass es so. Bei Zweitklässlern würde ich mit dem Pikas-Material arbeiten, die Plakate gefallen mir gut. Hab sie selbst genutzt. Wichtig ist auch hier wieder Training, arbeit am Verständnis und nicht nur Einschleifen und vor allem auch Geduld bei den Schwerlernern. Grundsätzlich finde ich, sollte das Handeln mit konkreten Zehnerstangen und Einern viel länger gemacht werden als es tatsächlich oft passiert.
    http://pikas.dzlm.de/material-…n-der-hundertertafel.html

  • Ich hab selbst bei unseren Schülern mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung sehr gute Erfahrungen mit Rechenzügen gemacht. Falls ihr sowas nicht da habt, tun es vielleicht auch Bilder, dann fehlt aber die handelnde Stufe.
    Durch das Be- und Umladen der Züge, das sie immer notieren mussten, haben sie eine sehr gute Zahlvorstellung im ZR bis 100 entwickelt. Der Ladeplan war ja quasi nichts anderes als eine Stellenwerttafel für Zehner (=volle Wagen) und Einer (= einzelne Männchen oder Kisten).
    Auch das Rechnen über und unter die Zehner fiel ihnen damit wesentlich leichter, weil sie sich einfach den Zug vorgestellt haben.

  • Vielen Dank für eure Hilfe!


    Die "verrückte deutsche Sprache" hab ich auch schon angesprochen und die Problematik erklärt. Im Englischen ist es halt einfacher ;)
    Das mit dem Betonen des -zig werde ich aber sofort mal ausprobieren. Vielleicht hilft das dem ein oder anderen Schüler, als Erinnerungsstütze.
    Danke, auch für den Pikas-Link. Kannte ich zwar, aber hab ich gar nicht mehr dran gedacht, dort mal zu gucken.


    Mit Material habe ich schon viel gearbeitet, aber die Idee mit dem konkreten Beladen eines Rechenzuges werde ich nochmal aufgreifen und verstärkt im Förderunterricht nutzen.


    Ansonsten muss man wahrscheinlich wirklich einfach viel Geduld haben und es immer wieder Üben.

  • Mir fällt noch eine Kleinigkeit ein: 86 ist die 80 mit der 6 im Rucksack ... Das war noch ein Tipp in einer fobi, das hab ich aber noch nicht als Training probiert

  • Ich habe mit folgender Vorgehensweise sehr gute Erfahrungen gemacht:


    Zusätzlich zum Legen der Mengen aus Streifen (rot) und Einern (blau),
    haben meine schwächeren Kinder die Zahlen aus Zehner- und Einer-Kärtchen "zusammengebastelt".


    >>30iger Kärten legen, darauf das 5er Kärtchen>>>30+5 ist gleich fünfunddreißig.


    Anfangs waren die Kärtchen in verschiedenen Farben (rot für die Zehner, blau für die Einer),
    dann alle Kärtchen schwarz.


    Damit wird den Kindern immer wieder bewusst, dass die Zahl aus "Zehnern" und "Einern" besteht.



    Und die Kinder müssen einfach lernen, dass man "von hinten" liest

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