Hallo nochmal,
ich habe als Elternsprecherin der ersten Klasse GS Bayern demnächst ein Elterntreffen (ohne KL, wurde von den Eltern ausdrücklich gewünscht), bei dem auch "Hausaufgaben" und einige von den Eltern stark kritisierte Methoden der Klassenlehrerin Thema sein sollen.
Es gab Einzelgespräche KL-Eltern und nachdem mich einige Eltern angerufen hatten, hatte ich auch mit der KL schon ein paar Mal gesprochen, auch die Schulleitung ist nun schon auf dem Plan, was denn da los ist, dass in einer ersten Klasse weit nach der "Eingewöhnungsphase" solche Probleme u.a. mit den Hausaufgaben bestehen, aber die Eltern wollten mit einer Ausnahme noch nicht an die Schulleitung herantreten.
Da die KL sehr "festgelegt" in ihrer Art zu unterrichten ist und auch ziemlich schnell eingeschnappt, sind Gespräche wirklich schwierig.
Kurzfristig gab es dann nach eingen Gesprächen auch mal Besserungen, aber insgesamt ist die Situation immer noch schlecht.
Die KL hat vermehrt vorgeschlagen, dass einzelne Eltern auch unangekündigt jederzeit hospitieren könnten, ich habe die Eltern auch gebeten, dieses Angebot zu nutzen, aber leider hat keiner von diesem Angebot Gebrauch gemacht.
Nach einiger Lektüre hier, bin ich mir nicht sicher, ob einiges, was hier von der KL im Unterricht angewendet wird nicht nur fragwürdig, sondern schlicht nicht zulässig ist.
Bei einer Sache, die ich erst erfahren habe, bin ich vollends am Rotieren, aber der Reihe nach:
Hausaufgaben, die nicht erledigt bzw. vergessen wurden, müssen als Strafe doppelt angefertigt werden.
Generell müssen Aufgaben, die die Kinder in der Schule nicht schaffen, zu Hause nachgearbeitet werden - das ist, besonders für die langsameren Kinder wirklich schlimm, deren Tag fast nur noch aus Hausaufgaben besteht.
Einige Kinder haben mit dem lauten Vorlesen Probleme, weil es ihnen peinlich ist, die KL spart scheinbar auch nicht an sarkastischen Kommentaren. (das betrifft auch meinen Sohn, der diese Situation wirklich verabscheut - übrigens brachten mich Beiträge in diesem Forum; weiss leider nicht mehr wo, aber vielen Dank an dieser Stelle; darauf, dass seine Leseunlust damit zusammenhängen könnte und seit wir ihn nach eigenem Mass "leise" lesen lassen, klappt das nach etwas über einer Woche schon überraschend gut)
Die Lehrerin gilt als ausnehmend streng und macht sich gerne auch mal über SchülerInnen lustig. Einige der Kinder (besonders einige Mädchen) haben regelrechte Angst vor ihr, einige der Jungs kommen hingegen ganz gut mit ihr aus (ich kenne zwei, die allerdings zu Hause wenig bis keine "Grenzen" gesetzt bekommen, und nun regelrecht begeistert die Schule besuchen).
Und jetzt der besonders harte Brocken, der mir im Magen liegt, quasi das Sahnehäubchen, das für mich ein deutliches Ende halbgarer diplomatischer Versuche meinerseits signalisiert:
Ein "schwieriges" Kind (aus einem problematischen Elternhaus, das sich weder für Kind/er noch Schule etc. zu interressieren scheint, kurz, die Eltern sind eigentlich nicht ansprechbar) musste einen Tag lang ein Schild mit einer *sehr* diffamierenden Aufschrift tragen.
Woran erinnert mich das bloss *schauder*.
Ich habe das nur über meinen Sohn erfahren, der mir das kurz vor Ferienende erzählte, weil es ihn so beschäftigte und ihm nachhing, sein Schulkamerad bestätigte die Geschichte (nicht, dass ich ihm nicht geglaubt hätte, aber ich konnte es nicht fassen). Ganz schlimm auch: beide Kinder waren unsicher, sichtlich unwohl bei dem Thema, ob das Kind das nicht "verdient" habe.
In meinen Augen schreit das geradezu nach Aufklärung...und genaugenommen sollte es doch auch mit der Klasse nochmal aufgegriffen werden (?).
Wie sieht das vor allem auch schwarz-weiss mit dem bayrischen Schulgesetz aus, kennt sich da jemand aus? Ich habe zwar allerhand heruntergeladen, aber aus dem Schulgesetz allein werde ich zu diesen Themen nicht recht schlau.
Liebe Grüsse,
nuit_grise