Und das Verstehen hilft mir zumindest manchmal gewissen Verhaltensweisen besser akzeptieren oder aushalten zu können. Und es ändert vielleicht auch den Umgang mit ihnen. Ich habe aktuell ein Mädchen, da ist die Mutter schwer alkoholkrank. Kommt das Mädchen nach Hause wird es schwer pepöbelt von der betrunkenen Mutter, je später der Abend umso mehr muss sie sich kümmern. Sie kommt so spät wie möglich mittlerweile nach Hause- Folglich hat sie oft keine Hausaufgaben. Wenn man das weiß bringt es nichts (aus meiner Sicht) ständig auf den fehlenden Hausaufgaben rumzuhacken. Spart Energie. Bei mir und dem Kind und wir suchen nach Lösungen in ganz anderen Bereichen. Sind die geklärt klappen auch wieder die Hausaufgaben. Da bin ich sicher.
Ein anderer Junge wird panisch in Situationen in denen er sich bedrängt fühlt. Dann macht er dicht, bekommt Panik und bockt und blockt ab, früher hat er teilweise den Unterricht verlassen. Schwere Gewalterfahrung zu Hause in der Vergangenheit. Dadurch wird er panisch, wenn jemand mit ihm schimpft. Meine Konsequenz daraus ist ihn erstmal in Ruhe zu lassen und wenn sich die Panik gelegt hat mit ihm sprechen. Das habe ich mit ihm besprochen und habe vorher Absprachen mit Mutter und Kind getroffen (nicht das Schulgelände verlassen, wenn er aus dem Unterricht abhaut, Mutter arbeitet fehlenden Stoff zu Hause mit ihm nach etc.).
Das geht natürlich nicht bei jedem Kind, aber nur wenn ich die Ursachen kenne kann ich meine Maßnahmen darauf abstimmen.