Frage an die Eltern

  • Hallo,


    ich gebe draken in Vielem Recht und bewundere, wie er als 9.-Klässler das so klar beschreiben kann.
    Vielleicht wirst Du ja mal ein guter Lehrer.


    Aber in Deinem letzten Punkt bin ich gar nicht mit Dir einer Meinung - ganz im Gegenteil:


    Die Lehrer dürfen sich nicht in Kleidung und Jugend-Slang mit den Schülern "verkumpeln"! Mir gelingt eine freundschaftlich Beziehung zu Jugendlichen, ohne dass ich so bin wie sie. Bin ich ja auch gar nicht! Und die meisten (danke Bablin) würden das auch "krampfig" finden.


    Ich kritisiere im Gegenteil, dass viele Lehrer - hauptsächlich Männer - "schlampiger/lässiger" angezogen sind als Oberstufenschüler.
    Nach meiner Überzeugung kann man nicht als Mann mit nackten Füßen in Holzpantinen, Shorts und lapprigem T-Shirt mit hervorquellender Affenbehaarung zum Dienst als Lehrer erscheinen. (Erlebtes Beispiel)


    Ich habe schon mal Schüler zum Waschen nach Hause geschickt (war zufällig gegenüber der Schule) - einen solchen Kollegen hätte ich gerne als Direktor zum "ordentlich Anziehen" heimgeschickt.


    Kleider machen Leute - auch bei Lehrern - und das trät wieder zu einer positiven "Autorität" / Ansehen bei.


    Viele Grüße, Georg Mohr

    Glückliche Kinderaugen machen glücklich !
    "Lehren" = beim Lernen unterstützen + "Erziehen" ist noch wichtiger als "Stoff" vermitteln.

  • Ich bin's noch mal.


    Ich besteite gar nicht, dass "Strafen" auch (nur "auch"!) zu den Utensilien der Lehrer gehören.


    Aber hier werden sie vorrangig fast als die Allheilmittel aufgezählt.
    Ich könnte stolz darauf sein, vorwiegend mit
    kinderfreundlicheren pädagogischen Mitteln und vor allem einer zu ihnen freundlichen inneren Haltung zum Erfolg gekomen zu sein.


    Noch ein Wortspiel zum Nachdenken:


    "Frontalunterricht" ist nahe bei "Front".


    In vielen Klassen stehen/sitzen sich leider LehrerInnen und SchülerInnen innerlich wie auf den zwei verschiedenen Seiten einer Front gegenüber.

    Und dann steht die eine Lehrerin / der eine Lehrer ganz schön allein "auf weiter Front".


    Viele Grüße, Georg Mohr

    Glückliche Kinderaugen machen glücklich !
    "Lehren" = beim Lernen unterstützen + "Erziehen" ist noch wichtiger als "Stoff" vermitteln.

  • Zitat

    gemo schrieb am 27.05.2005 21:42:
    Ich bin's noch mal.


    Ich besteite gar nicht, dass "Strafen" auch (nur "auch"!) zu den Utensilien der Lehrer gehören.


    Gut, dann sind wir uns ja einig.


    Zitat


    Aber hier werden sie vorrangig fast als die Allheilmittel aufgezählt.
    Ich könnte stolz darauf sein, vorwiegend mit
    kinderfreundlicheren pädagogischen Mitteln und vor allem einer zu ihnen freundlichen inneren Haltung zum Erfolg gekomen zu sein.


    Weiß nicht, auf was/wen du dich genau beziehst: Aber den Eindruck kann ich nicht teilen. Im Gegenteil geht es hier den meisten um ein positives, verstehendes und förderndes Verhalten im Umgang mit den Schülern.
    Meine momentan schwierigste Klasse erfordert leider den ganzen Einsatz des Strafkatalogs. Trotz allen gehört sie zu meinen Lieblingsklassen, was schon am freundlichen Grüßen und dem Small-Talk mit den Schülern auf dem Gang auf Beiderseitigkeit beruht.


    Im Übrigen ist an drakens Ausführung sehr viel Wahres dran (auch wenn ich gemo absolut und im Detail zustimme, was die Lehrerbekleidung angeht). Der Kontakt mit Schülern über den schulischen Kontext heraus macht mir nicht nur sehr viel Freude, sondern wirkt sich überaus positiv für den Unterricht aus. Ich denke gerne an nette Ausflüge, private Videoabende, Kneipenbesuche oder Gartenfeste...zurück.


    Allerdings sind wir alle Menschen und ich habe die Erwartung aufgegeben, dass mit jeder Klasse so ein Verhältnis möglich ist. Den Gedanken, dass in jedem Fall nur mit genügend Engagement und pädagogischem Geschick ein gutes Klima zwischen Lehrer und Klasse entsteht, halte ich für utopisch.

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

    Einmal editiert, zuletzt von Timm ()

  • Hallo,


    jetzt mal halt!!! Ich bin mir nicht sicher, ob eure Tipps (kumpeliges Verhältnis zu Schülern, gemeinsame Grillabende, betont jugendliche Kleidung) jetzt noch zur Ausgangsfrage passen.
    In Carla-Emilias Fall wäre das vermutlich das Dümmste, was sie noch tun könnte. Auf der Ebene "ich will euch alle verstehen" hat sie es ja schon versucht - erfolglos.


    Sehe ich bei mir ähnlich - wenn ich bei meiner Horde 12-jähriger türkischer Jungs jetzt versuche ihr Kumpel zu sein, brauche ich wohl gar nicht mehr zu unterrichten. :D Die würden das gänzlich missverstehen!! :D:D
    In bestimmten Fällen und Klassen - und ab einer gewissen Altersstufe!!! geht das wohl, ist aber sicher nicht das Allheilmittel. Meine 6.Klässler z.B. wollen definitiv mehr eine Mami (trösten, Wunden verarzten, Geschichtchen anhören) als eine Kumpeline. :D:D


    LG
    Tina

    Ein Hund denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, sie müssen Götter sein!" Eine Katze denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, ich muss ein Gott sein!"

  • Tina,


    falls Du mit "ihr" Timm und mich gemeint hast, dann hast Du uns genau falsch verstanden: Genau das "Verkumpeln" haben wir abglehnt und haben trotzdem von freundlicher Atmosphäre geschrieben, die uns gelingt.


    @ Timm,


    Zitat

    du schreibst: "Den Gedanken, dass in jedem Fall NUR mit genügend Engagement und pädagogischem Geschick ein gutes Klima zwischen Lehrer und Klasse entsteht, halte ich für utopisch. "


    So betont, stimme ich Dir zu. Ich schrieb ja zu Anfang meines Beitrages,

    Zitat

    dass "Strafen" auch (nur "auch"!) zu den Utensilien der Lehrer gehören.


    Liebe Grüße, Georg Mohr

    Glückliche Kinderaugen machen glücklich !
    "Lehren" = beim Lernen unterstützen + "Erziehen" ist noch wichtiger als "Stoff" vermitteln.

  • In Ergänzung zu gemo, der das Ganze richtig verstanden hat:

    Zitat

    Tina34 schrieb am 28.05.2005 00:37:
    Hallo,


    jetzt mal halt!!! Ich bin mir nicht sicher, ob eure Tipps (kumpeliges Verhältnis zu Schülern, gemeinsame Grillabende, betont jugendliche Kleidung) jetzt noch zur Ausgangsfrage passen.


    Draken hat - m.E. durchaus berechtigt - versucht, carl-emilia (und uns allen) aufzuzeigen, wie ein gutes Verhältnis zu Schülern (in Zukunft) funktionieren kann, wohl wissend, dass das für die aktuelle Situation nicht mehr viel bringen wird. Aber gerade das Vermeiden einer erneuten Situation dieser Dimension ist doch ein überaus berechtigtes Interesse und garantiert nicht OT.

    Zitat


    In Carla-Emilias Fall wäre das vermutlich das Dümmste, was sie noch tun könnte. Auf der Ebene "ich will euch alle verstehen" hat sie es ja schon versucht - erfolglos.
    Sehe ich bei mir ähnlich - wenn ich bei meiner Horde 12-jähriger türkischer Jungs jetzt versuche ihr Kumpel zu sein, brauche ich wohl gar nicht mehr zu unterrichten. :D Die würden das gänzlich missverstehen!! :D:D


    Das Verkumpeln ist - so wie ich es verstehe - eine billige Anbiederung. Schüler interessieren mich und bedeuten mir aber etwas über den Unterricht hinaus. Dies signalisiere ich dadurch, dass ich auch bereit bin, Zeit außerhalb des Unterricht mit ihnen zu verbringen. Man lernt sich dabei gegenseitig außerhalb der Rollen "Lehrer" und "Schüler" kennen, ohne bestehende Unterschiede zu ignorieren. Dass man in zwangloserer Atmosphäre manches Interessante über sich, die Kollegen und vor allem über die Schüler erfährt, ist ein netter Nebeneffekt.
    Jedenfalls sind derartige Unternehmungen kein Zwang, sondern ein netter Abend/Nachmittag.

    Zitat


    In bestimmten Fällen und Klassen - und ab einer gewissen Altersstufe!!! geht das wohl, ist aber sicher nicht das Allheilmittel. Meine 6.Klässler z.B. wollen definitiv mehr eine Mami (trösten, Wunden verarzten, Geschichtchen anhören) als eine Kumpeline. :D:D


    Sorry, aber jetzt bist du OT. Es ging um eine 8. Klasse und da sind Mutterinstinkte gar nicht gefragt (und wenn du in mein Profil schaust, ist das an einer Berufsschule auch nicht gefragt :D ).


    Wenn ich an carl-emilias Stelle noch einmal in eine 8. Klasse käme, würde ich auf der einen Seite mit klarer disziplinarischer Konsequenz arbeiten und gleichzeitig den Schülern mein Interesse an ihnen signalisieren, indem ich z.B. mal einen Videoabend in der Schule o.ä. anbiete. Der sollte aber keine an Bedingungen geknüpfte Belohnung und zu Beginn des Schuljahres sein.

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

    Einmal editiert, zuletzt von Timm ()

  • Hallo,


    ich weiß nicht, ob das so OT war :D - vier in meiner 6. wären eigentlich auch schon 8. - die sind gar nicht so viel anders. :D
    Aber bei allem, was an deinen Ausführungen ok ist - ohne den richtigen Stand in der Klasse braucht man damit gar nicht anfangen. Erst kommt eine respektvolle Beziehung - dann die gemeinsame Zusatzunternehmung. ;)


    Wobei - in der Hauptschule finde ich es als Klassenleiter sowieso viel leichter. ;) Und ich fände das Klassleiterprinzip in den unteren Klassen der anderen Schulen auch nicht schlecht, das würde vieles erleichtern. :P


    Sonnige Grüße


    Tina

    Ein Hund denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, sie müssen Götter sein!" Eine Katze denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, ich muss ein Gott sein!"

  • Mit der Kleidung hab ich auch ncht das Extrembeispiel von gemo gemeint. Ich dachte da eher an eine lockere, aber noch angemessene (Jeanshose, Pullover, Hemd aber nicht in die Hose gesteckt usw.) Kleidung, und nicht ein total verwahrlostes Auftreten. Natürlich sollte es gepflegt sein, aber halt nicht wie z.B. ein Manager einer Frma in Anzug und Krawatte o.ä.


    Zitat

    In Carla-Emilias Fall wäre das vermutlich das Dümmste, was sie noch tun könnte. Auf der Ebene "ich will euch alle verstehen" hat sie es ja schon versucht - erfolglos.
    Sehe ich bei mir ähnlich - wenn ich bei meiner Horde 12-jähriger türkischer Jungs jetzt versuche ihr Kumpel zu sein, brauche ich wohl gar nicht mehr zu unterrichten. Die würden das gänzlich missverstehen!!


    Das Verhalten Lehrer-Schüler hat bestimmt auch was mit den Schülern zu tun. Dass das bei 12-jährigen Türken anders ist, ist durchaus möglich - ich kenn die Situation aber nicht. Bei uns an der Schule sind vllt 1% Ausländer. Wir haben mir 2 bekannte Türken an der Schule (Brüder), die aber mehr Deutsche sind und auch z.B. Weihnachten mitfeiern. Ferner haben wir noch dunkelhäutige, in Deutschland aufgewachsene und einen Thailänder. Bei allen gibt es aber keine Probleme.


    Zitat

    Die Lehrer dürfen sich nicht in Kleidung und Jugend-Slang mit den Schülern "verkumpeln"!


    Dann hab ich wohl die falsche Ansicht zu dem Problem gehabt.
    Ich ging von den "normalen" Jugendlichen an, die sich zwar jung, aber noch angemessen anziehen, keine "Slang"-Sprache haben und sich auch sonst relativ normal und erwachsen benehmen. An Hauptschulen gehts da wahrscheinlich ganz anders zu.


    Letztenendes muss der Lehrer bei den Schüler einfach beliebt sein, wie ihr das macht, ist eure Sache, nur solltet ihr eure Mittel erstmal durchdenken. Strafen sind da sicher nicht der richtige Weg.


    viel glück, vor allem im neuen schuljahr

    (@vilden) simon was los?
    (@rabble) ungefähr 25 punkte verkackt
    (@rabble) ES GAB NOCH NIE EINE RÜCKSEITE IN MATHEKLAUSUREN
    (@rabble) warum machen die sowas im abi

  • Zitat

    Letztenendes muss der Lehrer bei den Schüler einfach beliebt sein


    Nach meiner Erfahrung ist das ein Nebeneffekt eines gut durchgeführten Jobs.


    Ich habe mehrfach bei Kollegen beobachtet, wie kläglich der Versuch scheitern kann, beliebt zu sein. Ich kenne aber keinen Lehrer, der durch guten Unterricht nicht auch beliebt geworden ist...


    Gruß,
    Remus

    Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen - HEnRy vAn dyKe

  • Hallo,


    Zitat

    Das Verhalten Lehrer-Schüler hat bestimmt auch was mit den Schülern zu tun.


    Genau so ist es - und auch mit dem Lehrertyp. Mit manchen Klassen kannst du ein sehr offenes Verhältnis haben, andere brauchen dringend straffe Führung. Gut ist es, wenn du beides auseinanderhalten kannst und nicht nur eine "Masche" fährst.


    Wobei - wenn den Schülern erst mal klar ist, dass im Ernstfall konsequente Maßnahmen erfogen, kannst du dann meist auch die Zügel lockern. :D:D Andersrum ist immer Risiko. :D


    Carla-Emilias Fragebogenaktion ist im Grunde gar nicht schlecht und wird auch im Studium empfohlen - nur stimmte der Zeitpunkt nicht. Ich habe so etwas letztes Jahr gemacht, aber mehr so: "Ihr macht so schön mit und macht mir so viel Freude - vielleicht kann ich euch auch noch etwas entgegenkommen, deshalb würde ich gerne wissen, was euch stört oder was ihr gerne hättet." Das war dann insgesamt wirklich ein Gewinn. :D:D


    LG
    Tina

    Ein Hund denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, sie müssen Götter sein!" Eine Katze denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, ich muss ein Gott sein!"

  • Zitat

    gemo schrieb am 26.05.2005 18:02:
    @ Tina_NE ( mit dem "schreienden großen 'NE' ),


    ... und so fort.


    Na, da zeigt sich doch mal der erfahrene Pädagoge. Deeskalierend, produktiv, verständnisvoll und immer in der Lage, die Lernprogression richtig einzuschätzen. Und vor allem natürlich: in Konfliktsituationen den kühlen Kopf behaltend.


    Mal im Ernst, lieber Kollege, wer als Junglehrer noch nicht schwierige Situationen aus dem Handgelenk meistert, ist für den Beruf nicht geeignet? Warst du selber in dem Stadium perfekt?


    Meiner bescheidenen Meinung nach ist es alles andere als hilfreich, verbissen sämtliche Studienratsklischees erfüllen zu wollen. Ups... 'Tschuldigung, Studienrat haut ja nicht hin, du bist ja "nur" Sek-I Lehrer. Aber auch Lehrer sollten in der Lage sein, sich schlicht und einfach zu entschuldigen, wenn sie sich im Ton vergreifen, und dann konstruktiv fortzufahren.


    Nele

    Einmal editiert, zuletzt von philosophus ()

  • Zitat

    Letztenendes muss der Lehrer bei den Schüler einfach beliebt sein


    Ich glaube diese Aussage trifft´s ziemlich genau!


    Remus hat natürlich auch nicht ganz unrecht, wenn er schreibt, dass guter Unterricht den Lehrer gewissermaßen beliebt macht.
    Trotzdem würde ich behaupten, dass das "Beliebtsein" der wichtigere Faktor ist, um mit den Schülern gut auszukommen (zumindest in meiner Schulform ;) ).
    Wenn die Schüler dich mögen, kann dein Unterricht grottenschlecht sein und sie machen trotzdem mit. Können sie dich hingegen nicht leiden, schmeißen sie einem auch die gründlichst vorbereitete Stunde...


    Gruß
    Potilla

    Man muss nicht immer jeden da abholen, wo er steht - manchmal ist es auch wichtig jemaden da zu lassen, wo er sein will!

    • Offizieller Beitrag

    Gemo, es ist zwar schön, dass Du das Feedback bzw. Ich-Botschaften beherrschst, aber diese Form der pauschalen Psychologisierung geht nun wirklich zu weit.


    Ferner erweckt es den Hauch von Kindergartenniveau, wenn die Diskussion zugespitzt so verläuft: "Die da war aber nicht nett zu mir, also muss ich auch nicht nett zu ihr sein." "Ne, jetzt war der da aber nicht nett zu mir, also ist mein nicht nett sein von vorhin gerechtfertigt und ich muss weiterhin nicht nett sein."


    Ich denke, in diesem recht zugespitzten Kurzdialog finden sich einige Leute, die hier gepostet haben, wieder.


    So, und jetzt sollten wir uns mal wieder der Sache widmen.


    Gruß
    Jules

  • gemo


    Bitte, was ist "beckwisserisch" ?


    ich gestehe, dass ich den Schlagabtausch hier eher amüsiert und unter sprachlichen Gesichtspunkten betrachte - wenngleich ich sehr mitfühlen kann, dass Melosine weniger amused sein dürfte.


    Melosine "zeißt" dich ? "Beißt" sie dich ? Oder "zeiht" sie dich ?


    Gestatte einer Förderlehrerin, die entzückt ist, mal etwas mehr zu hören als den reduzierten Code ihrer SchülerInnen, eine kleine Sprachexkursion :


    'zeihen'. Das mittelhochdeutsche 'zeihen' hat die Bedeutung 'beschuldigen' und hängt mit 'verweigern' und in den indogermanischen Wurzeln mit 'zeigen' zusammen. Im Germanischen wurde die Bedeutung auf den juristischen Bereich eingeengt. Also heisst 'zeihen' 'beschuldigen', ( 'verzeihen' 'entschuldigen', also 'die Schuld von jemandem nehmen'.)


    'zeihen' ist ein schönes Wort. 'verzeihen' gefällt mir als Handlungsanweisung besser.


    Bablin

    Wer hohe Türme bauen will,
    muss lange beim Fundament verweilen.
    Anton Bruckner

    Einmal editiert, zuletzt von Bablin ()

    • Offizieller Beitrag

    Der Schlagabtausch zwischen gemo und Melosine wurde von mir gelöscht!


    Öffnen werde ich den Thread zum Zwecke einer weiteren Auseinandersetzung unterhalb der Gürtellinie auch nach der "netten" Aufforderung nicht!
    Das könnte nur die Threadstarterin beiwirken, sofern sie ihren Thread jetzt noch weiterverfolgen möchte.



    Melosine

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