Wie viele Nachmittage bei halber Stelle?

    • Offizieller Beitrag

    Ach ja, übrigens:
    ich bin jemand, der seine 8 Stunden Schlaf pro Nacht braucht und ich HASSE die erste Stunde. Ich würde also einiges tun, um Vormittags-Unterricht gegen Nachmittagsunterricht zu tauschen.
    Ich habe "kein Problem" mit Nachmittagsunterricht und mit Freistunden, mein "Wunsch" war wirklich, ich will nur nicht jeden Tag erste Stunde haben. Ich habe auch Kollegen, die aufgrund von vielen Oberstufenkursen oder der Fächerkombi einen Quasi 5.-10. Stunde-Stundenplan haben. Dafür haben sie eben 3 Tage die Woche bis zur 4. frei.
    Mein Problem ist, dass ich aufgrund der "Forderungen" der Kollegen in meinen Kopplungen eben beide Extreme und "Nachteile" habe. Ich wünsche mir in dem Fall, dass der Stundenplaner einer der Teilzeitkräfte gesagt hätte, ihre Wünsche gehen dieses Halbjahr nunmal nicht, weil sonst dadurch 3 VZ-KollegInnen so einen lustigen Greyezer-Stundenplan haben.
    aber ich habe meine 1,5 Tage mit "keiner ersten Stunde" und bin somit super zufrieden. Merke aber: als jemand, der sich mit kleinen Sachen zufrieden gibt, kriege ich sie "vielleicht", "wenn es geht". Wenn jemand lauter schreit und nach höheren Stellen ruft, dann haben die Anderen den Salat...


    Ach, den Job vom Stundenplaner hätte ich wirklich wirklich ungerne.


    chili

  • An meiner alten Schule hatten auch einige Vollzeitkräfte einen freien Tag. Der Stundenplaner wollte, wenn er einen drei oder vier Nachmittage eingesetzt hatte ein kleines Bonbon einbauen.
    Ich gehörte einige Jahre zu den "Glücklichen", doch das Ergebnis war nicht wirklich wünschenswert.
    So hatte ich in einem Plan bei voller Stundenzahl 16 Springstunden in einer Vier-Tage-Woche, d.h. jeden Tag Mo-Do von 7:30-16:40 die Teilzeitkräfte waren sauer auf mich und ich spätestens mittwochs am Ende meiner Kräfte.
    Auf meine Bitte hin, konnte der Plan "optimiert" werden. Ich bekam eine 5-Tage-Woche, wie ich es mir gewünscht habe und .... 18 Springstunden!
    Seitdem habe ich wieder 4-Tage-Wochen akzeptiert. Dann lag ich zwar freitags völlig fertig in meiner Wohnung rum, weil ich zu anderem nicht mehr imstande war, doch die Zahl der Springstunden war wieder auf normalem Niveau (im 5-Jahres-Durchschnitt 13). Das Ende vom Lied waren gesundheitliche Probleme, die von Jahr zu Jahr zunahmen und es zu immer mehr Ausfällen meinerseits kam.


    Es liegt also sehr viel am Planer, alle Kollegen möglichst gleich zu belassen, was,wie man meinem anderen Post entnehmen kann, an meiner alten Schule nicht der Fall war.


    An meiner neuen Schule wird, so wie ich es bis jetzt überblicken kann, das Ganze besser geregelt. Die Zahl der Springstunden ist für TZ- und VZ-Kräfte erträglich und TZ ist auch wirklich TZ. Mein Anfahrtsweg hat sich zwar verdreifacht (60km eine Strecke) und die Raumsituation ist furchtbar, doch meine Ausfälle wegen Krankheit sind massiv zurückgegangen (seit 8 Monaten nicht ein Krankheitstag) Es ist also machbar, auch wenn man das ein oder andere mal in den sauren Apfel eines schlechteren Planes beißen muss.

  • Montag: 8:00 - 15:30 Uhr
    Dienstag: 8:00 - 16:30 Uhr
    Mittwoch: 8:00 - 17:30 Uhr
    Donnerstag: 8:00 - 15:30 Uhr
    Freitag: 8:00 - 16:30 Uhr


    Das sind meine Pflichtanwesenheitszeiten. :) Normalerweise bin ich allerdings bis um 18 Uhr im Gebaeude; dann halt noch fuer Konferenzen und sowas. Wir haben taeglich eine Stunde Mittagspause von 12-1 Uhr.


    Immer diese Vergleiche des Nicht-Vergleichbaren:


    Dejana, du weißt schon, dass


    - "Pause" für deutsche Lehrkräfte heißt, entweder Aufsicht zu schieben, Schülergespräche zu führen, am Kopierer zu stehen oder hastig (falls vorhanden) in der Mensa in max. 10 Minuten eine Mahlzeit hinunterzuschlingen (bei uns Essen alle, Schüler und Lehrer, in derselben viel zu kurzen Pausenzeit).


    - Es in "Springstunden" praktisch keine Rückzugsmöglichkeiten für Lehrkräfte gibt, da die Schulen keine Arbeitsräume für Lehrkräfte vorsehen. Deutsche Schulen sind fast alle noch nach dem "Halbtagskonzept" gebaut (d.h. der Lehrer korrigiert usw. zu Hause). Man ist in seinen "Springstunden" i.d.R. mit anderen im Lehrerzimmer. Sehr schwierig, sich dort zu konzentrieren, einer redet immer oder will was von einem. Deshalb der Unmut vieler über die "Springstunden". Es ist oftmals einfach verschwendete Zeit.


    - Wenn "Pflichtanwesenheitszeit" bei uns heißen würde von 8 bis 16 Uhr, meinetwegen auch von 8 bis 17 Uhr mit einer Stunde "echter" Mittagspause (Mensa entsprechend geöffnet und keine Aufsichten oder kurzfristigen Vertretungen) und eigenem Lehrerarbeitsplatz im (Kleingruppen-) Büro mit eigenem Computer, Drucker, Telefon, Regal,... wäre ich sofort dafür!


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    Einmal editiert, zuletzt von Mikael ()

  • Mal abgesehen davon, dass ich bereits im ersten Satz gesagt habe, dass man meinen Stundenplan wahrscheinlich nicht vergleichen kann, Mikael, du weißt schon, dass



    - "Pause" für deutsche Lehrkräfte heißt, entweder Aufsicht zu schieben, Schülergespräche zu führen, am Kopierer zu stehen oder hastig (falls vorhanden) in der Mensa in max. 10 Minuten eine Mahlzeit hinunterzuschlingen (bei uns Essen alle, Schüler und Lehrer, in derselben viel zu kurzen Pausenzeit).


    Ich auch nichts anderes in Pausen mache, denn ich habe ebenfalls Aufsicht, muss Sachen kopieren, Schuelergespraeche fuehren, Clubs beaufsichtigen, mich mit Kollegen austauschen, Hefte korrigieren und Papierkram erledigen.



    - Es in "Springstunden" praktisch keine Rückzugsmöglichkeiten für Lehrkräfte gibt, da die Schulen keine Arbeitsräume für Lehrkräfte vorsehen. Deutsche Schulen sind fast alle noch nach dem "Halbtagskonzept" gebaut (d.h. der Lehrer korrigiert usw. zu Hause). Man ist in seinen "Springstunden" i.d.R. mit anderen im Lehrerzimmer. Sehr schwierig, sich dort zu konzentrieren, einer redet immer oder will was von einem. Deshalb der Unmut vieler über die "Springstunden". Es ist oftmals einfach verschwendete Zeit.


    Ich in solchen Zeiten (davon hab ich 2 Stunden pro Woche) entweder im Buero oder im Lehrerzimmer arbeite, waehrend meine Kollegin meine Klasse unterrichtet. Die Unterrichtsplanung und Vorbereitung fuer diese Stunden mache ich, obwohl ich sie nicht unterrichte. Meist wollen dann entweder Kollegen oder Schueler noch was von mir, oder es gab Probleme in der Mittagspause, die ich regeln muss. Das ist meist auch recht verschwendete Zeit. Ich weiss jetzt nicht, was du da anderes angenommen hattest.



    - Wenn "Pflichtanwesenheitszeit" bei uns heißen würde von 8 bis 16 Uhr, meinetwegen auch von 8 bis 17 Uhr mit einer Stunde "echter" Mittagspause (Mensa entsprechend geöffnet und keine Aufsichten oder kurzfristigen Vertretungen) und eigenem Lehrerarbeitsplatz im (Kleingruppen-) Büro mit eigenem Computer, Drucker, Telefon, Regal,...) wäre ich sofort dafür!


    Wie kommst du denn auf die Idee, dass dem hier so ist?
    Ich hab im Grossen und Ganzen ca. 30 Minuten Mittagspause,...ca. 15 Minuten in denen ich mich hinsetzen und mal was essen kann. Bei uns gibt's keine Mensa.
    Pflichtanwesenheit heisst, ab 8 muss ich in der Schule sein, weil ab der Zeit irgendwer was von mir will und ich meinen Morgen organisieren muss. Meist funktioniert der Kopierer nicht, weshalb ich dann ewig warten oder was reparieren muss, oder wir haben Morgenbesprechung. Ab 8.30 sind unsere Schueler da. Eltern wollen mich morgens nochmal schnell sprechen. Dann ist Unterricht...kurze Mittagspause, bis um 15:30 ist dann wieder Unterricht. Nachmittagsveranstaltungen dauern bis 16:30 Uhr, Lehrerbesprechungen bis 17:30 Uhr. DANACH setz ich mich hin und mach meine Unterrichtsvorbereitung, meine Korrekturen (denn alle meine Hefte muessen fuer die naechste Stunde ordentlich korrigiert sein...und nur ein kleines Haeckchen unten drunter ist nicht genug), meine Datenverwaltung, meine Besprechungen mit Elternvertretern, Terminabsprachen mit ausserschulischen Anbietern usw.
    Ich hab weder ein eigenes Buero in der Schule, noch ein eigenes Telefon oder Drucker. Ich hab meinen eigenen Laptop, der der Schule gehoert. Normalerweise bin ich von 8-18 Uhr in der Schule. Daheim mach ich dann noch Korrekturen und Vorbereitung bis um 22 Uhr.

  • stundenplan meines mannes.. an einer gesamtschule (volle stelle)


    mo: 7.4h5- 15.30h
    di: 7.45h-13.05h
    mi: zertiikatskurs : 9h-16h
    do: .7.45h-12.15h
    fr: 7.45h-13.05h + konferenzen/teamsitzungen .. im schnitt 1-2x im monat


    allerdings optimiert er seinen stundenplan ot selbst indem er ( wenn möglich) springstunden mit kollegen tauscht.. vieles sieht der planer oft gar nicht da es halt so viele kollegen sind.
    einmal hatte er das glück ab den herbstferien bis zum ende 1.hj sogar einen tag freizuschaufeln... trotz fester stelle....und durch die tauschaktionen hatten 2 tk sogar jeweils einen tag mehr frei... alle waren happy

  • So geht´s aber auch:


    Mo: 1. - 6. Stunde
    Di: 1. - 4. Stunde
    Mi: 1. - 6. Stunde
    Do: 1 - 7. Stunde
    Freitag: 3. - 5. Stunde


    Das sind genau meine 26 Wochenstunden, einmal 7. Stunde zähle ich jetzt mal gar nicht als Nachmittagsunterricht. Letztes Jahr hatte ich auch keinen.


    Ich bin alleinerziehend mit Kindergartenkind und bei mir kam noch keiner auf die Idee, mir drei Nachmittage zu geben und das bei Vollzeit.

  • Normalerweise bin ich von 8-18 Uhr in der Schule. Daheim mach ich dann noch Korrekturen und Vorbereitung bis um 22 Uhr.


    was habt ihr denn für eine wochenarbeitszeit? das wär hier undenkbar.. und mit kindern schlicht nicht machbar....sorry.. wo bleibt denn da jegliches privatleben?

  • Dejana:
    Ok, ich sehe, ihr habt es auch nicht viel besser als wir.


    Meine Kritik ist auch eher an die Bildungspolitik gerichtet: Da werden flächendeckend Ganztagsschulen eingeführt, ohne sich überhaupt Gedanken zu machen über Lehrerarbeitsplätze in den Schulen (unser Gebäude ist noch gar nicht so alt, aber wirklich typisch auf Halbtagsbetrieb ausgerichtet: Praktisch keine Rückzugsräume für Lehrer oder Schüler), keine ausreichende Finanzierung der Ganztagsangebote usw. In Niedersachsen dürfen wir am Gymnasium sogar ab diesem Schuljahr eine Stunde mehr unterrichten, um die Ganztagsschulen zu finanzieren (hat die Kultusministerien selber so verkündet; so bezahlt die Politik hier ihre Wahlversprechen).


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • @-Coco: Den Plan von deinem Mann finde ich echt super, gerade für eine Gsamtschule.


    @ Tina: Deiner ist ja auch spitzenmäßig.


    Ich glaube es hängt sehr viel von der Fähigkeit des Planers und der Geschlossenheit des Kollegiums ab.


    Bei uns gibt es z.B. Konferenzbeschlüsse, wie viele Springstunden man maximal haben darf, ich glaube es sind 6 bei voller Stelle. Bei Teilzeit entsprechend weniger.


    18 Springstunden finde ich einfach unerträglich und würde mich auch beschweren. Wie schon oben gesagt, meist ist es ja verschwendete Zeit, weil man keinen richtigen Arbeitsplatz hat.


    Ich habe mal in unseren Plan reingeguckt (gibt es online). Bei uns hat eigentlich niemand der Vollzeitkollegen mehr als 2 Nachmittage Unterricht. Wenn doch, sind es Kollegen, die dort AGs anbieten oder Sportlehrer. Die haben dafür dann aber auch Vormittage frei natürlich.


    Vielleicht sollte an manchen Schulen doch einmal ein Konferenzbeschluss gefasst werden.

  • Anna Lisa


    Ja, ich finde meinen Plan auch super - unsere Schulleitung gibt sich aber damit auch sehr viel Mühe. Und dafür musste ich nur auf ein kleines grünes Zettelchen "bitte wenig nachmittags" schreiben.


    Man hat ja nicht ewig kleine Kinder - die 15 Jahre zuvor hatte ich nie Sonderwünsche und in ein paar Jahren werde ich auch keine mehr haben.


  • was habt ihr denn für eine wochenarbeitszeit? das wär hier undenkbar.. und mit kindern schlicht nicht machbar....sorry.. wo bleibt denn da jegliches privatleben?


    "So how long is the working week?
    For secondary head teachers, it stretches to an average of 63.3 hours per week - the longest of any of the teaching jobs. Primary classroom teachers worked longer hours - 59.3 hours - than their secondary school counterparts, who worked for 55.7 hours per week. The hours in a secondary academy were slightly less, at 55.2 hours."

    (BBC News - What hours do teachers really work? 19 April 2014)


    Kommt ziemlich nah dran. Meist ein bissl mehr, denn ich hab den Pruefungsjahrgang. Privatleben. Hm, ich hab ne woechentliche Musikstunde...und spiele Tennis. Dann geh ich noch Schwimmen, wenn Zeit ist. Kinder haben wir noch keine. Allerdings arbeitet mein Mann Teilzeit.


    Bezahlt werde ich fuer 35 Stunden pro Woche, glaube ich (wird bei uns nicht so gerechnet). Meine Mittagspause ist uebrigens unbezahlt.

  • Dejana: Grauenhaft! Aber mir ist schon öfter aufgefallen, dass du schon fast stolz über dein enormes Arbeitspensum schreibst. Wie kommt das?


    Bist du wirklich zufrieden mit deiner Work-Life Balance? Wie stellst du dir ein Familienleben vor, falls ihr mal Kinder habt?

  • Ich arbeite dank genialem Hamburger Arbeitszeitmodell übrigens derzeit 22 Stunden bei 75 % (also immer von 8-13 Uhr außer einem freien Tag). Vollzeitkollegen können ihre Unterrichtsverpflichtung in Hamburger Grundschulen nicht mehr durch Erteilung aller Unterrichtsstunden (27,5) abdecken und müssen nachmittags fördern.


    LG Anja

  • Dejana: Grauenhaft! Aber mir ist schon öfter aufgefallen, dass du schon fast stolz über dein enormes Arbeitspensum schreibst. Wie kommt das?
    Bist du wirklich zufrieden mit deiner Work-Life Balance? Wie stellst du dir ein Familienleben vor, falls ihr mal Kinder habt?


    Ich kenn's nicht anders. Meine Mutter hat auch schon immer 12-14 Stunden pro Tag gearbeitet...und sie ist keine Lehrerin. Meine Arbeitszeit hab ich in den letzten zwei Jahren schon runter geschraubt und ich mach nun wesentlich mehr in meiner Freizeit. Ich find's ehrlich gesagt eher eigenartig zu erwarten, dass man um 1 nach Hause geht.


    Mit Kindern,...wie gesagt, mein Mann arbeitet Teilzeit. Ich vesuch auch an eine Schule in der Naehe zu kommen, damit ich nicht staendig noch 1 1/2 h im Auto verbringe. (Im Gegensatz zu anderen Arbeitnehmern haben wir aber saemtliche Ferien gemeinsam frei.) Eine Arbeitszeit von 8-17 Uhr oder 18 Uhr finde ich allerdings recht normal, wenn man "vollzeit" arbeitet.

  • Dejana, mich nervt das ganz ehrlich ein wenig, wie du unterschwellig uns immer erzählen möchtest, dass es bei dir ja viel schlimmer ist und wir uns nicht so anstellen sollen. Mal ganz im Ernst. Wer geht schon um 1 nach Hause? Ich nicht, selbst wenn mein Unterricht um eins endet. Und wir wissen doch alle welche Arbeit noch außerhalb des Unterrichtes auf uns wartet...


    Ich habe kaum Lehrerfreunde, sondern eher Arbeiter. Die kommen nach 9 Stunden nach Hause und machen nix mehr für ihren Job, sind natürlich auch kaputt, so hat jeder Job seine Vor- und Nachteile.

  • Dejana: Ja, du hast Recht, eine Arbeitszeit bis 17 Uhr ist vollkommen normal, wenn man Vollzeit arbeitet. Aber Nicht-Lehrer müssen dann anschließend nicht noch 2-3 Stunden zu Hause vorbereiten/korrigieren/Verwaltungskram erledigen etc. Die sind dann fertig.


    Selbst wenn der Vollzeit-Kollege tatsächlich um 13 Uhr gehen würde, dann wäre seine Arbeitszeit ja noch lange nicht vorbei. Ich hatte z.B. mit voller Stelle 6 Korrekturen, davon die Hälfte Oberstufe. Wenn ich da immer bis 18 Uhr in der Schule gehockt hätte, hätten die Schüler heute noch nicht ihre Klausuren wieder.

  • Dejana, mich nervt das ganz ehrlich ein wenig, wie du unterschwellig uns immer erzählen möchtest, dass es bei dir ja viel schlimmer ist und wir uns nicht so anstellen sollen. Mal ganz im Ernst. Wer geht schon um 1 nach Hause? Ich nicht, selbst wenn mein Unterricht um eins endet. Und wir wissen doch alle welche Arbeit noch außerhalb des Unterrichtes auf uns wartet...


    Ich habe kaum Lehrerfreunde, sondern eher Arbeiter. Die kommen nach 9 Stunden nach Hause und machen nix mehr für ihren Job, sind natürlich auch kaputt, so hat jeder Job seine Vor- und Nachteile.


    Ich erzaehl dir gar nix unterschwellig. Ich hab auch nicht gesagt, dass es bei mir ja viel schlimmer ist (sonst wuerde ich hier wohl kaum arbeiten und haette mir schon lange nen anderen Beruf gesucht). Mikael hat gesagt, man koennte es nicht vergleichen,..und dem hab ich ja zugestimmt, und ehrlich gesagt nur klar gestellt, dass es bei uns auch nicht grossartig anders aussieht, mit Aufsicht und dergleichen.
    Halbtags arbeiten oder als Mama unbedingt um drei daheim sein zu muessen kommt mir nunmal eigenartig vor. So bin ich nicht aufgewachsen. Aus diesem Kontext heraus habe ich das gesagt. Einige meiner Kolleginnen arbeiten nur Teilzeit, weil sie kleine Kinder haben. Koennte ich mir persoenlich einfach nicht vorstelle. Meine stellv. Schulleiterin kann das auch nicht,...die ist nach 6 Monaten vollzeit wieder eingestiegen, weil's ihr zu langweilig daheim war. Deswegen liebt sie ihre Kleine ja dennoch nicht weniger.

  • Dejana: Doch, um 13 Uhr gehe ich nach Hause - denn dann sind meine Schüler weg, die meisten Kollegen ebenfalls und einen Arbeitsplatz habe ich in der Schule auch nicht - der ist daheim. Wenn du nach deiner Beschreibung um ca. 6 Uhr oder früher aufstehst, dann bis 18 Uhr in der Schule bist, bis halb acht nach Hause fährst und dann bis 22 Uhr korrigierst - dann spielst du Tennis um drei Uhr morgens oder was?? :)


    Und doch - Kinder brauchen auch mal Eltern - nicht durchgehend, aber alles an Erziehung und Lebensgestaltung an staatliche Istitutionen übergeben, während ich die Kinder anderer betreue fände ich jetzt recht verwirrt. Selbst wenn du um 15 Uhr nach Hause kommst, bleibt dir kaum noch Zeit bis zur Bettzeit, in der du dein Kind beim Korrigieren zuschauen lassen kannst. ;)

  • "So how long is the working week?
    For secondary head teachers, it stretches to an average of 63.3 hours per week - the longest of any of the teaching jobs. Primary classroom teachers worked longer hours - 59.3 hours - than their secondary school counterparts, who worked for 55.7 hours per week. The hours in a secondary academy were slightly less, at 55.2 hours."

    (BBC News - What hours do teachers really work? 19 April 2014)


    Bezahlt werde ich fuer 35 Stunden pro Woche, glaube ich (wird bei uns nicht so gerechnet).


    Und hältst du das für angemessen? Ok, Thatcher hat in den 80er-Jahren die Gewerkschaften in GB entmachtet, aber trotzdem. Da muss man in GB wohl schon ein ziemlicher Idealist sein. Zumal in GB die Lehrer wohl auch nicht besonders gut bezahlt werden. Ehrlich, da würde ich mir gerade in GB eher einen Job im FIRE-Business suchen (Finance, Insurance, Real Estate). Da wird man wenigstens noch anständig für seine Arbeit bezahlt.


    Aber wie es aussieht, haben wir in Deutschland wohl auch bald "englische Verhältnisse" (im Niedriglohnsektor haben wir die dank Schröder ja jetzt schon).


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    Einmal editiert, zuletzt von Mikael ()

  • Dejana, ich lese deine Beiträge seit langem und immer wieder fällt auf, wie du das System in GB hochhältst, idealisierst usw..


    Weißt du, was du beschreibst sind DDR-Verhältnisse. Ich bin selbst ein Kind des Ostens und wurde mit 4 Monaten in Fremdbetreuung gegeben. Dennoch, jeder hat das Recht darauf es anders zu wollen. ;)


    Übrigens, du wirst für 35 Stunden laut Vertrag bezahlst, arbeitest aber um die 60?

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