hallo an alle!
wir haben ein problem und ich hoffe hier eventuell etwas hilfe zu bekommen. vielleicht hat jemand ähnliche erfahrungen gemacht und kann uns ein paar tips geben - wir sind wirklich verzweifelt!
a
lso es geht um meine tochter, hier mal ein kurzes profil :
9 jahre alt, ist gerade in die 4. klasse einer grundschule versetzt worden. sie war eine frühgeburt und hat die ersten 3 monate auf der intensivstation im brutkasten verbracht. sie ist auf einem ohr taub. in ihrer ganzen entwicklung (vor allem körperlich, aber auch geistig) war sie immer 'zurück', sie ist sehr klein und leicht. sie ging in einen integrativen kindergarten als integratives kind und hat dort logo und ergo bekommen.
sie hat sich wirklich super entwickelt, in ihrem alltag (mal abgesehen von der schule) merkt man gar nicht mehr das sie beeinträchtigt ist/war. auch ihre hörbehinderung hat sie super im griff, bis auf das richtungshören ist ihr hörvermögen nicht eingeschrenkt.
nun unser problem: seitdem sie in der schule ist hat sie große probleme mitzukommen. sie geht in eine ganz normale regelschule mit einer klassenstärke von 14 kindern (dorfschule). sie ist mit abstand das schlechteste kind in klasse. sie ist praktisch seit der ersten klasse überfordert. sie erbringt schlicht und einfach die geforderte leistung nicht, oft weil sie zu den einzelnen themen überhaubt keinen zugang findet. besonders in mathe hat sie starke probleme, bei ihr wurde dann auch eine stark ausgeprägte rechenschwäche festgestellt. sie ging 2 jahre zur speziellen therapie, was aber in unseren augen überhaubt nichts gebracht hat. sie ist sehr langsam in ihrem arbeiten (eigentlich das hauptproblem), sie kann sich schwer konzentrieren (wir haben früh die empfohlenen umgebung geschaffen) und sie kann sich schwer dinge merken. ads wurde nebenbei auch noch diagnostiziert.
das was sie heute richtig macht scheint morgen wieder komplett vergessen. selbst die einfachsten aufgaben fallen ihr schwer. daraus resultierte totale frustration und hinzu kommt natürlich auch große unlust ihrerseits. die hausaufgaben wurden zum täglichen kampf mit schweiß und tränen auf beiden seiten. im dritten schuljahr haben wir dann beschlossen dass es so nicht weitergehen kann da sich die situation offentsichtlich negativ auf das familienleben und bestimmt auch unterschwellig auf ihre psyche ausgewirkt hat.
ihre lehrerin meinte, wenn sie zurück ins zweite gehen würde, dann würde ihr das auch nicht helfen und ein schulwechsel sei auch nicht das richtige. hinzu muss man sagen sie geht trotz allem sehr gerne in die schule und mag ihre lehrerin unglaublich gerne. wir haben sie dann jeden tag zu einer lehrerin geschickt, die professionell nachhilfe gibt und die mit ihr zusammen hausaufgaben machen soll. diese idee hat sich schnell als super lösung herausgestellt. sie geht gerne zur nachhilfe, ihre leistungen wurden besser (immer noch schlecht, aber besser ) und vorallem besserte sich das verhältnis zwischen mir und meiner tochter enorm, da der ständige konflikt hausaufgaben wegfiel! ihr tag ist zwar sehr lang ( 6 schulstunden und dann noch 2 stunden hausaufgabenbetreuung), aber sie selbst fühlt sich damit wohl und wir erst recht. jetzt wurde sie ins vierte schuljahr versetzt und wir sind alle ziemlich happy und wollen die nachhilfe auch im vierten schuljahr durchlaufen lassen.
vorallem sind wir froh dass wir ihr einen schulwechsel ersparen konnten und sie nicht aus ihrem sozialen umfeld rausholen mussten. schon jetzt laufen die diskussionen, was kommt nach dem vierten schuljahr?
und hier nun zum eigentlichen problem: auf welche schule sollen wir sie dann tun? leistungsmäßig enspräche sie der hauptschule, aber ich kann mich mit dem gedanken nicht anfreunden. leider habe ich auch das typische bild einer hauptschule im kopf, inwieweit wird das erfüllt? ich denke sie ist total überfordert an so einer schule. die großen klassen, das rauhe soziale umfeld?
ist eine sonderschule die alternative? sie könnte aufgrund der hörbehinderung in so eine sonderschule gehen? oder eher eine sonderschule für lernbehinderte? oder waldorf ???
wir sind mit der entscheidung total überfordert und ihre lehrerin auch. alle 'fachmänner' (klassenlehrerin, nachhilfelehrerin (übrigens hauptschullehrerin) sagen auf keinen fall hauptschule! aber eine wirkliche alternative wissen sie nicht. wir leben ländlich und haben da auch nicht die große auswahl.
sollten wir es mit realschule versuchen? wäre sie da nicht total überfordert? oder sind meine ängste hinsichtlich der hauptschule unbegründet? ist sonderschule wirklich eine alternative im hinblick auf zukunftschancen ?
sie ist ja nicht wirklich beeinträchtigt, sondern einfach nur nicht so gut in der schule wie andere.
aber wenn ich mir überlege, dass sie mit fast 10 jahren immer noch nicht in der lage ist die uhr zu lesen, beunruhigt mich das sehr! und die leistungen, die sie erbringt, gelingen ihre ja auch nur mit größtmöglichen aufwand.
o je, so ein langer thread. es wäre toll, wenn sich jemand die zeit nehmen würde und mir einen tip geben könnte. wir sind um jeden rat dankbar!