Beurteilung von Gruppenarbeiten

  • Hallo Miteinander,


    wie beurteilt ihr eigentlich Gruppenarbeiten?
    Konkretes Beispiel:
    Sachkundeunterricht, 4. Klasse Grundschule - Die Kinder sollen zu einem bestimmten Thema eine Art Präsentation zusammenbasteln. Die Gruppen werden vom Lehrer zusammengestellt. Lehrer gibt Tipps, wo man Infos sammeln kann (Bücher, Internet).
    Jetzt gibt´s ja natürlich immer Schüler, die sehr interessiert sind, fleißig arbeiten und sich schon gründlich vorbereitet haben, dann die, die so in der Mitte liegen (haben wenigstens schon etwas recherchiert) und auch die, die gerne andere für sich arbeiten lassen ("Bücher haben wir nicht und Internet funktioniert gerade nicht"). Die Gruppen sind durchweg (ich vermute mal mit Absicht) "gemischt" - also nicht nur "fleißige" in einer Gruppe. Man trifft sich bei einem Schüler (meistens dem "fleißigen"), arbeitet etwas aus (der eine trägt etwas mehr dazu bei, der andere etwas weniger und der letzte bedankt sich artig) und präsentiert dann in der Schule.


    Wie beurteilt ihr solche Arbeiten? Bekommen alle Kinder einer Gruppe die gleiche Note (bzw. Beurteilung)? Macht ihr Unterschiede? Ich meine, die Lehrer sehen doch genau, wer da am meisten gearbeitet hat, die kennen ihre Schüler doch schließlich auch.


    Bitte, das soll jetzt kein Gemecker sein ;) , mich interessiert das wirklich. Ich finde es auch ganz in Ordnung, dass in solchen "gemischten" Gruppen gearbeitet wird. Sonst finden sich die engagierten in einer Gruppe und geben eine tolle Arbeit ab und andere machen höchstens ein paar Stichworte. So können auch die, die Probleme mit selbständigem Arbeiten haben, mal miterleben, wie so etwas angepackt wird.


    Bin schon mal gespannt auf eure Antworten.


    P.S. In dem konkreten Fall gab´s keine Note, jedenfalls keine "öffentliche". Aber ein Lehrer denkt sich ja trotzdem sein Teil dazu, oder?

  • Bei uns gibt es für Gruppenarbeit eine Gruppennote. Einmal erklärte ein Mädchen, sie habe alles allein gemacht. Das kam ziemlich schlecht an. Mit benotet bei der Gruppenarbeit wird eben auch die Zusammenarbeit.


    Grüße Enja

  • Hallo!


    Uns wurde im Berufskolleg vorgeschlagen, bei Präsentationen den Gruppen eine Gesamtpunktzahl zu geben, z.B. 80 von 100 möglichen Punkte für das Gruppenergebnis.


    Diese 80 Punkte werden dann durch die Gruppe selbst unter den Mitgliedern verteilt. Erfahrungsgemäß werden beim ersten und zweiten Mal die Punkte einfach durch Anzahl der Mitglieder geteilt, mit der Zeit werden die Punkte aber wohl angemessener verteilt.

  • Hallo,


    ich beurteile verschiedene Aspekte der Gruppenarbeit unterschiedlich. Zum einen beobachte ich die Gruppen bei der Arbeit und mache mir Notizen zum (Arbeits-)Verhalten der einzelnen Gruppenmitglieder, ich beurteile die Präsentation und da den- oder diejenigen, die präsentieren und das Ergebnis der Gruppenarbeit. Die Note für das Ergebnis ist für alle Gruppenmitglieder gleich, die anderen Teilnoten können variieren und tun das auch!


    VG
    ramapas

  • Hallo Conni,


    im Prinzip ist die Teilung der Note bestimmt eine gute Idee, aber was macht man mit Kindern, die teils von der Veranlagung her, teils von schlimmen Erfahrungen her (Mobbing) gar nicht recht in der Lage sind, mit anderen zusammenzuarbeiten (und darunter ziemlich leiden)?


    Doris

    • Offizieller Beitrag

    Nach unseren Rahmenlehrplänen macht die Sozialkompetenz streng genommen 1/4 der Note aus und ist ein Teil der Handlungskompetenz. (Zur Sozialkompetenz zählt aber noch mehr als in Gruppen arbeiten zu können.)
    Das heißt, streng genommen muss sie genauso bewertet werden, wie die Sach-, die Personal- und die Methodenkompetenz. Ich kann ein Kind, das schwach in Mathe ist, auch nicht einfach so von der Zensierung ausnehmen, auch wenn es unter seinen Problemen leidet.


    Grüße,
    Conni, die froh wär, gar nicht zensieren zu müssen.

  • Hallo,


    das würde aber heißen, dass Kinder, die von seelischer Behinderung bedroht sind oder leider sogar darunter leiden (egal aus welchen Gründen - das müssen wirklich nicht die familiären Hintergründe sein) benachteiligt werden.


    Oder eine andere Frage, wie hilft man denn Kindern, die solche Probleme haben? Gibt es da Hilfen, die Lehrer den Kindern und deren Eltern anbieten können?


    Denn ich erlebe es leider meist, dass es nur heißt: "Da muss etwas geschehen, da müssen sie sich darum kümmern, das ist nicht regelgerecht."


    Denn ich weiß nicht mehr, was ich genau in diesen Bereichen noch machen kann, um meinem Kind zu helfen. Aber noch mehr Termine gehen nicht mehr, leider geben die Lehrer offen zu, dass sie pädagogisch nicht weiter wissen. Ich suche nach Hilfen, für mein Kind und für die Lehrer (wir haben alles durch, von VT bis EZB, das Kind bräuchte eine Art Verhaltenstherapie vor Ort, d.h. in der konkreten Situation in der Schule)


    Sozialkompetenz kann nicht von allen gelernt werden, es gibt Menschen, die darin massiv beinträchtig, bis schwer behindert sind, so etwas nehmen die Rahmenlehrpläne leider nicht auf.


    Aber noch eine andere Frage: wie bringt man Kindern Gruppenarbeit bei? (Leider waren die GS - Lehrer Anhänger des Frontalunterrichtes und in Klasse 5 die Lehrer auch, nach dem Schulwechsel in Klasse 6 ist es also schwierig, plötzlich Gruppenarbeit zu machen, besonders, wenn ADS mit einem leichten Hang zu autistischen Verhaltensweisen vorliegt).


    Ich kann nicht noch mehr machen, als das arme Kind ständig zu Therapeuten zu schleppen.


    Schulisch ist das Kind gut (mittelprächtig), lernfreudig, wissbegierig.


    Doris

  • Eine Note für alle ist rechtlich nicht möglich.
    Ich empfehle dazu:
    Link
    Insbesondere der Punkt 6 ist interessant.
    Bei mir gibt es auch immer zwei Noten, eine für die GA gesamt, eine für die individuelle Leistung, worin Arbeits- und Sozialverhalten sowie Vortrag enthalten sind. Beides wird addiert und durch 2 geteilt. Ggf. Wird pädagogisch gerundet.

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

  • Hallo Doris,


    wir hatten mal folgendes Erlebnis: Meine Tochter gehörte in der 7. Klasse zu einer Clique von vier Mädchen. Sie ist recht aufgeweckt und gab meistens den Anstoß zu dem, was gemacht wurde. Dann zog ein neues Mädchen zu und schloss sich an. Sie war recht dominant und meine Tochter war ihr sozusagen im Weg. Sie machte sich recht gekonnt ans Werk. Sie organisierte zum Beispiel einen gemeinsamen Kinobesuch und gab meiner Tochter die falsche Uhrzeit an. Den anderen erklärte sie dann, die wolle nichts mehr mit den Freundinnen zu tun haben. So ging es Schlag auf Schlag.


    Schließlich bekam E. eine Art Abschiedsbrief. Darin standen 14 Gründe, aus denen die anderen nichts mehr mit ihr zu tun haben wollten. Zeile für Zeile abwechselnd geschrieben. Es waren heftige Vorwürfe. Zum Beispiel in der Richtung, dass sie ihre Freundinnen beklaue. Es endete damit, dass sie erklärten, nie wieder mit ihr reden zu wollen. Daran hielten sie sich konsequent.


    Nun kam eine Gruppenarbeit, zu der sich die Mädchen schon vor einiger Zeit aufgeteilt hatten. Sie natürlich in der Gruppe ihrer Ex-Clique. Jetzt standen wir heftig unter Zugzwang.


    Ich hatte inzwischen mit der Schulpsychologin gesprochen, da die Übergriffe immer heftiger waren. Die meinte, meine Tochter solle mit Brief zu ihr kommen. Sie würde dann die anderen beiladen. Meine Tochter meinte, das sei Petzen und lehnte es ab, konnte es aber schließlich nicht mehr aushalten. Es kam also zu einer Art Show-down. Die anderen gaben zu, dass sie ihre Vorwürfe nur "mal so" aufgeschrieben hätten und die in Wirklichkeit nicht zuträfen. Es habe ihnen Freude gemacht, wenn meine Tochter nach endlosen Versuchen, sie anzusprechen in Tränen ausbrach. Und alles das sei ihr gutes Recht.


    Der Klassenlehrer sorgte für eine neue Sitzordnung und die Sache beruhigte sich mit der Zeit. Die Gruppenarbeitslehrerin konnte aber nun nicht anders als die Arbeit durchzuziehen.


    Ich habe einfach leichte Zweifel, ob der Lehrer in so einem Fall die soziale Kompetenz überhaupt beurteilen kann. In diesem Fall war nach Meinung der Psychologin meine Tochter eindeutig das Mobbingopfer. Den anderen da noch Bestnoten für soziale Kompetenz zu geben, weil sie so toll zusammenarbeiteten und meine Tochter stehenließen, wäre sicher nicht sehr hilfreich gewesen. Ohne die Psychologin hätte sich das aber gar nicht klären lassen, da die Fachlehrer nicht genug Kontakt zu den Kindern haben, um so eine Situation zu durchschauen.


    Grüße Enja

  • Zitat

    Doris schrieb am 30.04.2005 00:09:
    Aber noch eine andere Frage: wie bringt man Kindern Gruppenarbeit bei? (Leider waren die GS - Lehrer Anhänger des Frontalunterrichtes und in Klasse 5 die Lehrer auch, nach dem Schulwechsel in Klasse 6 ist es also schwierig, plötzlich Gruppenarbeit zu machen, besonders, wenn ADS mit einem leichten Hang zu autistischen Verhaltensweisen vorliegt).


    Ich kann nicht noch mehr machen, als das arme Kind ständig zu Therapeuten zu schleppen.


    Ich fürchte, du zu Hause kannst allein mit deinem Kind recht wenig tun. Wir machen Gruppenarbeit (zunächst in kleinem Umfang) ab der ersten Klasse und ich denke, nur wenn Kinder gemeinsam in diese (wirklich große) Aufgabe hineinwachsen können, funktioniert das gut. Wurden die Kinder denn einfach so ins kalte Wasser geworfen und mussten die Gruppenarbeit machen? Das finde ich schon merkwürdig, es muss doch darauf eingegangen werden, wie das funktioniert, wie die Gruppen sich organisieren können etc.
    Aber vielleicht haben ja die erfahrenen Lehrer hier gute Ideen?


    Etwas Anderes ist mir in deinem Posting noch aufgefallen (wahrscheinlich aber nur ein Missverständnis):

    Zitat

    leider geben die Lehrer offen zu, dass sie pädagogisch nicht weiter wissen.


    Meinst du, leider geben sie es zu oder leider wissen sie nicht weiter?


    LG
    Britta

  • Hallo Britta,


    an unsere ehemaligen GS war Gruppenarbeit nicht im Program. Es wurde knallharter Frontalunterricht gemacht, besonders in Klasse 3 und 4 ging es sehr streng zu.


    Mein Mann musste z.B. einmal unser Kind holen (ihr war schlecht geworden) und kam in eine total diziplinierte und ruhige Klasse. Er meinte, so etwas hätte er noch nie erlebt.


    Die Lehrerin war allerdings wirklich schon sehr in den Jahren und ging dann auch in den wohlverdienten Ruhestand. Allerdings brachte sie den Kindern wenig Herzlichkeit entgegen.


    Für sie war es einfacher, frontal zu Unterrichten.


    Nach dem Schulwechsel kam die Kleine dann in einer Regionalschule in eine sehr unruhige und nach Aussagen der Lehrer kaum zu beherrschende Klasse. Gruppenarbeit war dort schlicht nicht möglich.


    Da die Kleine wegen massiven Mobbings die Schule wechselte, kam sie nun an eine Realschule, an der man sehr wohl gerade diese Methoden der Gruppenarbeit anwendet.


    Die Kleine hat keine Probleme, wie man Infos besorgt bzw. aufbereitet. Das haben wir ihr beigebracht und können da neben dem Internet eine wohlgefüllte Bibliothek (ca. 2500 Bücher) zu allen möglichen Themen vorweisen. Wir haben ihr die Stadtbücherei gezeigt und erklärt.


    Sie liest gerne, ist wissbegierig und hat, nach Aussage ihre jetzigen Lehrer ein hohes Potential, das sie leider wegen ihrer psychischen Verfassung gar nicht ausnutzen kann. Die Lehrer sind von ihr als "Schülerin", als rein von dem Wissen, dem Leistungsvermögen und dem Arbeitsverhalten (Hausaufgaben, Vorbereitung ect...) begeistert. Die Lehrer finden das Kind auch sehr nett.


    Die Lehrer machen sich wirklich Sorgen um das Kind, weil sie der Ansicht sind, dass das Kind wegen seiner großen Probleme mit großen Arbeitsgruppen über kurz oder lang Probleme haben wird.


    Ich bin mir sicher, dass die Klasse zu Beginn der Orientierungsstufe von der Lehrern auf die Gruppenarbeit vorbereitet wurde, aber da war ja unsere Tochter noch nicht dabei. Das fehlt ihr.


    Ich bin gar nicht darauf gekommen, dass man den Satz mit dem Bedauern in zwei Ansichten sehen könnte.


    Ich finde es zum Einen schade, dass sich die Lehrer pädagogisch überfordert fühlen und zum Anderen, dass sie das auch noch zugeben und mir dadurch eine weitere Last aufladen.


    Die Lehrer kommen leider nicht mit eigenen Vorschlägen, was sie machen können, dafür sind nämlich Realschullehrer wirklich nicht ausgebildet.


    Ich bin kein Pädagoge, kein Psychologe und soll alles so richten, wie es sicher gut wäre für alle. Nur kann ich das nicht.


    Die Kindertherapeutin meint, sie könne nichts mehr ausrichten, weil die Therapie im "stillen Kämmerlein" an einem Punkt angekommen ist, wo nichts mehr weiter gehen kann.


    Das Kind weiß aus dem FF, wie sie reagieren soll, es hat bestimmte Wünsche, Sehnsüchte und kann diese auch ausdrücken.


    Sie kann es nur nicht in die Praxis umsetzen, da bräuchte sie Hilfe.


    Der Besuch in einer Autismusambulanz hat auch nicht viel gebracht, man sieht zwar die Probleme, aber tendiert nicht zu Autismus, man will aber helfen. Vielleicht gibt es auf diesem Weg Hilfe.


    Ich suche eigentlich nach Tipps, wie man sich in einer Gruppe einbringt ect...


    Mal sehen, was die Zeit bringt.


    Doris

  • Hallo Doris,


    na, vielleicht doch mal mehr über die Auswirkungen des Moro-Reflexes in Erfahrung bringen?


    http://www.psychomotorik-bonn.…_tuczek_alles_moro_k_.pdf


    Ich wünsche euch alles Gute!
    Erika

    "Die Lehrer bezeichnen Lesen, Schreiben und Rechnen als Grundlagenfächer. In Wirklichkeit handelt es sich aber bei diesen Lehrstoffen bereits um sehr komplexe Prozesse, die sich nur bei einer einwandfreien geistigen Verarbeitung der durch die Sinnesorgane aufgenommenen Wahrnehmung erlernen lassen." A. Jean Ayres

    Einmal editiert, zuletzt von Erika ()

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Doris schrieb am 30.04.2005 00:09:
    das würde aber heißen, dass Kinder, die von seelischer Behinderung bedroht sind oder leider sogar darunter leiden (egal aus welchen Gründen - das müssen wirklich nicht die familiären Hintergründe sein) benachteiligt werden....


    Genauso wie Kinder mit Problemen beim Lernen (ohne LB) bei der Benotung benachteiligt werden.
    Bisher war es so, dass die Sachkompetenz oft als Schwerpunkt bewertet werden musste. Nun kommen laut Rahmenlehrplan auch die anderen Kompetenzen hinzu. Natürlich gibt es Kollegen, die nach wie vor fast nur Sachkompetenz (und allenfalls noch Methodenkompetenz) bewerten, diese Lehrer wären für deine Tochter von Vorteil.

    Zitat


    Aber noch eine andere Frage: wie bringt man Kindern Gruppenarbeit bei?


    Wie schon vorher gesagt wurde: Langsam aufbauen, möglichst früh anfangen und lange üben vor der Bewertung.
    Wenn es später Probleme gibt, kommt es immer auf die Art der Probleme an: Habe ich z.B. generell Zoff in der Klasse, lasse ich die Gruppenarbeit eine Weile. Kommt nichts "heraus": Kleinschrittiger vorgehen, genauere Arbeitsanweisungen. Wird die Arbeit ungerecht aufgeteilt: Arbeitsaufträge in so viel Teilaufträge wie Kinder pro Gruppe gliedern. Man kann Gruppen selber bestimmen, wählen lassen, losen lassen, kleine Gruppen und große Gruppen wählen. Für Kinder, die mal nicht in einer Gruppe arbeiten können, kann man eine andere Aufgabe dabei haben. Bei Kindern, die kaum mit jemandem zusammen arbeiten können würde ich erstmal kurze Phasen von Partnerarbeit probieren und zwar mit einem Partner, mit dem sich das Kind möglichst gut versteht und der möglichst geduldig und verständig ist. Dabei kann ich dann bei Bedarf unterstützend einwirken, solang die anderen Gruppen selbstständig arbeiten können.


    Ich denke auch, dass Therapie alleine nicht die erhoffte Wirkung haben wird.


    Timm
    Kommt eben aufs Bundesland an. Ich vermute, dass die meisten Eltern nicht aus meinem Bundesland sind, deshalb mach ich mir grad nicht die Mühe es für mein Bundesland rauszusuchen.


    Grüße,
    Conni

  • Zitat

    Conni schrieb am 01.05.2005 01:17:
    Timm
    Kommt eben aufs Bundesland an. Ich vermute, dass die meisten Eltern nicht aus meinem Bundesland sind, deshalb mach ich mir grad nicht die Mühe es für mein Bundesland rauszusuchen.


    Das Urteil ist zwar vom VGH Mannheim, aus der Urteilsbegründung ist aber nicht zu entnehmen, dass es hier um Regelungen der Landesgesetze geht. Vielmehr stecken allgemeine Überlegungen dahinter und insofern würde ich mich auch in einem anderen Bundesland danach richten...

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

  • Ich kann Timm nur zustimmen. In diversen Ausbildungssitzungen und Seminarsitzungen sind wir immer wieder darauf hingewiesen worden, dass jeder Schüler individuell beurteilt werden muss und "Sammelnoten" für "Gruppenleistungen" rechtlich nicht zulässig sind, auch in RLP und allgemein.

  • Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es sinnvoll ist, die Schüler an dem Beurteilungsprozeß zu beteiligen in Form von Selbstbeurteilungstabellen. Dort können Fragen zu dem Thema allgemein (Interesse etc.)und zur Erarbeitungsphase (wie war die Arbeit in der Gruppe, wurden die Aufgaben gerecht verteilt.....) gestellt werden. In der Regel antworten die Schüler sehr ehrlich und als Lehrer ist man somit viel mehr in den Prozeß eingebunden und kann in bestimmten Fällen nachfragen oder sich besser ein Bild machen. Ich kann als Einzelperson nicht 30 Kinder beobachten!


    Gruß,
    Heli

  • Erst einmal vielen Dank an alle für euren Antworten


    Ich sehe schon, das ist ein sehr komplexes Thema.
    Die Idee von Piotr und Heli, die Schüler miteinzubeziehen, finde ich gar nicht so übel. Da fällt mir gerade ein, bei dieser angesprochenen Präsentation bekamen die anderen Schüler jeweils ein vorgedrucktes Blatt, auf dem sie eintragen sollten: das fand ich gut, das fand ich schlecht, was habe ich aus dem Vortrag gelernt, was hättet ihr besser machen können. Diese Kritiken bekamen die Kinder jeweils mit, sodass sie sich über ihre "Wirkung" auf andere ein Bild machen konnten. (ist es das, was man als "Reflexion" bezeichnet? - Verzeiht, ich bin kein Pädagoge und kenne mich mit diesen Fachbegriffen nicht aus )


    @ timm und acephalopode:
    gerade das ist ja das Problem. Ich sag es mal ganz einfach: Wenn alle die gleiche Note bekommen, sind die "Nicht-Engagierten" klar im Vorteil. Wenn die Arbeit in der Schule gemacht wird, kann der Lehrer beurteilen, wer sich mehr einbringt und wer weniger und wie die Gruppe zusammenarbeitet. Aber bei einer Hausaufgabe? Selbst wenn die Arbeit die "Handschrift" eines einzigen Schülers trägt, kann ein anderer ja die ganze Recherchearbeit gemacht haben und ein anderer die grafische Aufarbeitung - wie beurteilt man dann da?


    Schwierig, schwierig. Und vor allen, die sich damit beschäftigen, habe ich jede Menge

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