Frage zu Benotung KA in Berlin

  • Ich habe eine Frage bzgl. der Benotung am Gymnasium in Berlin (ich frage für die Tochter einer Berliner Freundin):
    a) Ist es zulässig (oder "nur" üblich), dass es in Mathematik-Arbeiten ab der Hälfte der Punktzahl ein "mangelhaft" gibt?
    b) Ist es zulässig, dass die Punkteverteilung nicht gleichmäßig ist, sondern die 1 und die 2 eine Punktespannung von "2" haben und die 3 eine Spanne von 7 Punkten hat?

  • !) Ja, ist es, denn 50% sind noch ausreichend, also alles drunter nicht mehr ;)
    2) Ja auch das, weil die genaue Verteilung die Fachkonferenzen festlegen.


    Es gab in der KA mit 17 von 34 Punkten ein mangelhaft - das finde ich hart (und ist auch anders als in NRW) - und "noch ausreichend" kann ja auch eine 4- sein. In NRW gibt es in Abiklausuren mit 45 Prozent der Punkte noch ein ausreichend minus.


    Wie wird das denn begründet mit der ungleichen Verteilung? So werden ja ganz viele in den Dreier-Bereich gedrückt. Sehr demotivierend finde ich das.

  • Es gab in der KA mit 17 von 34 Punkten ein mangelhaft - das finde ich hart (und ist auch anders als in NRW)


    Wie wird das denn begründet mit der ungleichen Verteilung? So werden ja ganz viele in den Dreier-Bereich gedrückt. Sehr demotivierend finde ich das.


    17 müssten eigentlich gerade noch 4- sein. Begründung wird die Verteilung dann gar nicht ;)
    Das entscheidet jede Fachkonferenz selber und die wird es dir dann auch nur begründen können. Bei uns gab es %-Sprünge, die damit gleichmäßig waren, aber viele verteilen das anders.

  • Ich habe ja damals Grundschulpädagogik in Berlin studiert und ich erinnere mich dunkel, dass wir damals auch mal eine Punkteverteilung nach diesen Vorgaben entwerfen sollten. Und dann gab es da so eine komische Kurve... wie hieß die doch gleich... Ach, ich glaube, das war die Gauß'sche Glockenkurve. Danach sind die meisten Personen bzw SuS im mittleren Bereich (also Note 2-4 etwa) und der Rest hat 'ne 1 oder 'ne 6. Dabei ist der Rest nur ein minimaler Anteil von etwa insgesamt 4% Und soweit ich mich erinnern kann, sollten wir dann sogar einmal die Punkteverteilung dann dieser Glockenkurve anpassen... Dadurch ergibt sich dann auch diese weite Spanne zwischen der Note 2 und 3 und den geringen Spannen zwischen 1 und 2 (und ich glaube auch 4 und 5 - bis zur 6 war's dann offen)


    Ich fand das ziemlich seltsam und kann mich ehrlich gesagt auch nicht mehr genau daran erinnern. Ich weiß aber noch, dass uns diese ungleiche Verteilung es ganz schön schwer gemacht hat, eine vernünftige Punkteverteilung zu machen. Und ich weiß noch, dass ab 50% wirklich die 5 zu geben war - also in der Punkteverteilung...

    • Offizieller Beitrag

    dass die Hälfte der Gesamtpunktzahl gerade noch ausreichend ist, kenne ich aus By, NDS, TH auch.


    Allerdings kenne ich es dann so, dass die Notenschritte zwischen 1 und 4 äquidistant sein müssen.
    Alles andere empfinde ich auch als Willkür und als künstlich aufgeblähten Bauch in der Mitte des Notenspektrums. Vll kann mir ja jemand erklären., warum man davon ausgeht, dass die 3 den weitesten Spielraum hat? Warum nicht die 4? Die 2? :ka:


  • Allerdings kenne ich es dann so, dass die Notenschritte zwischen 1 und 4 äquidistant sein müssen.
    Alles andere empfinde ich auch als Willkür und als künstlich aufgeblähten Bauch in der Mitte des Notenspektrums. Vll kann mir ja jemand erklären., warum man davon ausgeht, dass die 3 den weitesten Spielraum hat? Warum nicht die 4? Die 2? :ka:


    Das finde ich auch nicht nachvollziehbar

  • In vielen Bundesländern gibt das Schulgesetz nur ungefähre Grenzen wieder. Festgemacht werden diese aber weniger an Prozentzahlen, sondern (so wie es sein sollte) am Erfüllen oder nicht Erfüllen der verschiedenen Anforderungsniveaus.
    Wer nur Anforderungsniveau 1 (Reproduktion) kann, DARF (!!) keine 4 bekommen. Wer das höchste Anforderungsniveau 3 nicht packt, DARF keine 1 bekommen.


    Ist eine Klausur nun so aufgebaut, dass Aufgaben des Niveaus 1 z.B. 60% der Punkte geben, dann darf es die 4 halt erst ab über 60% geben ;)
    Natürlich sollte man eine solche Klausur gar nicht erst entwerfen. Normalerweise legt die Fachschaft einer Schule die Notengrenzen intern fest (dort einmal nachfragen). Arbeiten müssen dann in ihrem Anforderungsgrad darauf angepasst werden.


    Dementsprechend kann ich nur 2 Empfehlungen geben: 1) Fachschaftsleitung der Schule nach festgelegtem Notenschlüssel fragen und 2) die betreffende Arbeit auf die Anforderungsbereiche hin prüfen. Sollte der Bereich 1 mehr als die Hälfte der Punkte ausmachen, ist es durchaus zulässig (eigentlich sogar zwingend ^^), dass bei 50% der Punkte nur eine 5 erteilt wird.

  • Am Besten geht das über die Operatoren in den Aufgabenstellungen. Ich gebe mal typische Operatoren an (laut Kultusministerkonferenz)


    Bereich 1: Angeben, Nennen, Beschreiben, Zeichnen, Erstellen


    Bereich 2: Begründen, Berechnen, Bestimmen, Ermitteln, Darstellen, Entscheiden, Erklären, Interpretieren/Deuten, Untersuchen, Skizzieren, Vergleichen


    Bereich 3: Auswerten, Beurteilen, Beweisen, Widerlegen, Verallgemeinern


    Kleine Warnung: Je nach Klasse und dem erteilten Unterricht können sich die Anforderungsbereiche leicht verschieben. Wenn ich mit einer Klasse z.B. den Satz des Pythagoras im Unterricht bewiesen habe (vlt. sogar auf verschiedenen Wegen) und dann in der Arbeit einen entsprechenden Beweis verlange, ist dies kein Anforderungsbereich 3 mehr.

  • Zitat von Seph

    dann darf es die 4 halt erst ab über 60% geben
    Natürlich sollte man eine solche Klausur gar nicht erst entwerfen.


    So eine Klausur gibt es jedes Jahr wieder in Niedersachsen. In den Sprachen gibt es Aufgabenbestandteile, bei denen per Erlass geregelt ist, dass es erst mit 60% 05 Notenpunkte gibt...
    (Ist aber durchaus in Übereinstimmung mit dem, was auch bei internationalen Sprachtests üblich ist... ist also nicht "böse"/"unprofessionell"/"...").

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke, die Bewerung ist doch immer von den gestellten Aufgaben abhängig. Ich kann ja jederzeit eine Arbeit erstellen, bei der 80% oder 25% für eine 4- angemessen sind.

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