Die Sache stimmt vorne und hinten nicht, eigentlich kann der Thread geschlossen werden - was mit der Nutzerin passiert, werden die Moderatoren wissen
Schlechte Klasse in Gesamtschule
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Zitat Thamiel :
ZitatNur mal so als Einwurf, weil bei solchen Themen meiner Meinung nach immer sehr schnell mit der Fake-Flagge geschwenkt wird: Solche Klassen hab ich als Praktikant in einer größeren saarländischen Gesamtschule schon erleben dürfen.
Ich denke, hier ist die Fake-Flagge zu langsam geschwenkt worden, geehrter Thamiel !
Es dürfte in einem Lehrer-Forum überhaupt nicht schwer sein, einen Fake-Thread zu entwerfen auf den erstmal (fast) alle reinfallen. Man lese im Forum den Beitrag von Kollege X, dann von Kollegin Y, ein paar andere Threads, dazu noch garniert mit einigen Zeitungsartikeln, etwas Phantasie und mixe die Elemente zu einem Fake-Thread zusammen.Und das Schöne ist, dass ja auch in der Realität wirklich einiges wiederzufinden ist und es zunächst gar nicht mal unglaubwürdig klingt.
Ungleich schwieriger wäre es, sich in einem Spezialisten-Forum als Fake zu bewegen. Ein Threadthema über Atomphysik oder auch nur das Mitreden darüber wäre da schon ungleich schwieriger. -Schule kennt eben halt jeder !
PS : Wo ist eigentlich die TE geblieben ?
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Ich verstehe nicht, worauf du hinaus willst: das Lehrer keine Spezialisten sind? Oder das die "Spezialisten", die hier gerne ihr "Spezialisten-only-Forum" hätten, gar nicht in der Lage sind, über Schule und Unterricht auf einer Weise zu kommunizieren, die Laien direkt erkennbar werden lässt? Ich kann dich beruhigen, das ist in Fachforen über Komplexchemie oder Informatik auch nicht anders.
Mein Eindruck ist der, dass immer, wenn es inhaltlich schwierig wird, eher früher wie später "Kill the messenger" gespielt wird. Der Inhalt des Initialpostings wird als utopisch überspitzt deklariert (d.h. der TE hat ihn erfunden) oder der TE wird fachlich in Frage gestellt (er ist gar keine Lehrperson), usw. Wie viele Beiträge hier im Thread gehen in diese Richtung ohne inhaltliche Aussagen zu machen? Ich hab das anderer Stelle schon angemerkt, das ist Vogel-Strauß-Politik.
Nur weil die eigene Erfahrung nicht hinreichend ist, ist eine bestimmte Situation nicht zwingend unmöglich. Es gibt so viele verschiedene Schulen, Lehrer und Schülertypen, wie kann sich da einer hinstellen und behaupten, die Schilderung sei (Film)satire. Ich hab "Fack ju goehte" nicht gesehen, dafür die obige Schilderung in einer Mathematikstunde einer 8. Klasse in der Realität miterlebt. Und jetzt?
Wo die TE geblieben ist weiß ich nicht. Vielleicht fragst du mal die Leute, die sie in Rechtfertigungsnotstand gebracht haben, anstatt etwas zu ihrem Anliegen zu sagen, wo sie geblieben sein könnte.
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Nur mal so am Rande:
Stilmittel (sprachliche Mittel): Ironie, Übertreibung, ... ausreichend vorhanden
Du kannst sowohl eine gesellschaftliche Kritik und eine Aussageabsicht des Autors ableiten.
etc. etc.
Aber ich kann warscheinlich in Zukunft wenig Hilfe hier erwarten.. -
Zitat Thamiel :
ZitatIch verstehe nicht, worauf du hinaus willst: das Lehrer keine Spezialisten sind?
Wir sind hier alle (!), auch der Elite-Leistungs-Kurs-Gymnasiallehrer, keine Spezialisten, geehrter Thamiel ! Wir machen neben dem Fachunterricht mittlerweile (fast) alles, angefangen von der Verwaltung bis zu den Aufgaben eines Reiseführers, Seelsorgers, Psychiaters und Sozialpädagogen und das (meistens) gar nicht so schlecht. Deswegen ist gerade unser Beruf so schwierig und anstrengend, weil halt nicht spezialisiert.
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Ich hab "Fack ju goehte" nicht gesehen
Schau ihn dir unbedingt mal an, dann wirst du es sofort merken. Ich stimme dir zu, dass es durchaus ähnlich Situationen mit total unmotivierten leistungsverweigernden Jugendlichen gibt. Aber es würde sich kaum eine Schulleitung wie von der TE beschrieben, beleidigt rausreden mit Argumenten wie "Pech, das ist jetzt ihre Klasse." (wie die Schulleitung im Film es tut). Und wo übt eine Lehrkraft zusätzlich unentgeldlich zwei weitere Berufe, Sozialpädagogin PLUS Schulpsychologin, aus? Total an den Haaren herbeigezogen.
Diese Story stammt von jemandem, der zuletzt als Schüler mal in der Schule war, gehört hat, dass Sozialpädagogik und Schulpsychologie auch irgendwie zu dem Laden dazugehören und mit diesem Pott gepaart mit dem Satirefilm Iein bisschen online Lehrer spielen will. Schon aufgefallen, dass die TE durchaus Ratschläge bekommen hat, auf diese aber kaum eingegangen ist, sondern ihre Geschichte stattdessen immer dramatischer gestrickt hat? Aufmerksamkeit tut halt gut.
Schule kennt eben halt jeder !
... und deshalb ist die Versuchung sicher groß, hier mit Schreckensszenarien ein bisschen Aufmerksamkeit zu bekommen
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Elternschreck: Fehlt nur noch, das du sagst, es reichen 13 (jetzt 12) Jahre Schulerfahrung, um sich als Lehrer vor eine Klasse zu stellen. Ja, klar.
nomegusta: Stellt sich nur die Frage, was war zuerst: die Realität, oder die Satire, bzw. dann die Satire oder die Schilderung in einem "Fach"forum? Da scheinen sich viele sehr sicher, wo Ursache und Wirkung liegen.
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Zitat Thamiel :
ZitatElternschreck: Fehlt nur noch, das du sagst, es reichen 13 (jetzt 12) Jahre Schulerfahrung, um sich als Lehrer vor eine Klasse zu stellen. Ja,klar.
War da vor ein paar Jahren in München nicht ein Lehrer der keiner war ? Hatte jahrelang erfolgreich unterrichtet. Alle, Schüler, Eltern, Schulleitung und Kollegen waren zufrieden bis die ganze Mischpoke dann aufgeflogen ist.
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Und was soll das jetzt beweisen? Soll ich dir aufzählen, wie viele praktizierende Chirurgen ohne Approbation in deutschen Kliniken in den letzten Jahrzehnten operiert haben, ohne dass ihren Kollegen ein Licht aufgegangen ist, dass da jemand nur 2 Semester Krankenpflege an medizinischer Ausbildung aufzuweisen hatte? Machen wir hier jetzt auf Einzelfallargumentation?
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Ja !
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Ich nicht. Ich bin Logiker.
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Jaja !
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Nur mal so am Rande:
Stilmittel (sprachliche Mittel): Ironie, Übertreibung, ... ausreichend vorhanden
Du kannst sowohl eine gesellschaftliche Kritik und eine Aussageabsicht des Autors ableiten.
etc. etc.
Aber ich kann warscheinlich in Zukunft wenig Hilfe hier erwarten..Tut mir leid, zu diesem Text vom Position hätten selbst die Schüler an meiner Schule keine großartige "Analyse" schreiben können
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voodoolady - Ich stimme zu, als Kollege sollte man die Satire schon erkennen und auch analysieren können und auch gute SchülerInnen (auf dem Weg zum Abitur etwa) sollten das können. Stilmittel sind ebenfalls deutlich erkennbar.
Allerdings ist die Crux bei jeder Form von Satire ja immer, dass man zunächst erst einmal erkennen muss, dass überhaupt Satire vorliegt und worauf sie sich richtet. DASS der Text satirisch gemeint war, geht nun aus Deiner Aufgabenstellung ja schon hervor. Das heißt aber noch nicht, dass die SchülerInnen das nachvollziehen können oder genau sehen, worauf die Satire zielt (was wird hier satirisch behandelt? Die Psychiatrie? Die Ärzteschaft? Die sozialen Medien?)
Wenn diese Basics aber nicht vorhanden sind, funktioniert auch die Analyse nicht.
Bei Deinem Text könnte ein Problem in Klasse 9 und bei der von Dir skizzierten Klientel schon darin bestehen, dass die SuS das Verhalten von "Sven B." tatsächlich seltsam finden. Sie wissen zwar vielleicht, dass man ihn normalerweise nicht in die Psychiatrie einweisen würde. Aber es kann sein, dass sie trotzdem nicht haben, was man eigentlich braucht, um die Satire leicht zu erkennen: Nämlich eine skeptische Wahrnehmung von Facebook etc. Wenn die SuS davon überzeugt sind, dass Sven B. wirklich ein komischer Vogel ist, verliert natürlich der Text massiv an Drive und dann wird es auch schwer, am Detail zu arbeiten, also etwa Hyperbeln zu erkennen.
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voodoolady - Ich stimme zu, als Kollege sollte man die Satire schon erkennen und auch analysieren können und auch gute SchülerInnen (auf dem Weg zum Abitur etwa) sollten das können. Stilmittel sind ebenfalls deutlich erkennbar.
Allerdings ist die Crux bei jeder Form von Satire ja immer, dass man zunächst erst einmal erkennen muss, dass überhaupt Satire vorliegt und worauf sie sich richtet. DASS der Text satirisch gemeint war, geht nun aus Deiner Aufgabenstellung ja schon hervor. Das heißt aber noch nicht, dass die SchülerInnen das nachvollziehen können oder genau sehen, worauf die Satire zielt (was wird hier satirisch behandelt? Die Psychiatrie? Die Ärzteschaft? Die sozialen Medien?)
Wenn diese Basics aber nicht vorhanden sind, funktioniert auch die Analyse nicht.
Bei Deinem Text könnte ein Problem in Klasse 9 und bei der von Dir skizzierten Klientel schon darin bestehen, dass die SuS das Verhalten von "Sven B." tatsächlich seltsam finden. Sie wissen zwar vielleicht, dass man ihn normalerweise nicht in die Psychiatrie einweisen würde. Aber es kann sein, dass sie trotzdem nicht haben, was man eigentlich braucht, um die Satire leicht zu erkennen: Nämlich eine skeptische Wahrnehmung von Facebook etc. Wenn die SuS davon überzeugt sind, dass Sven B. wirklich ein komischer Vogel ist, verliert natürlich der Text massiv an Drive und dann wird es auch schwer, am Detail zu arbeiten, also etwa Hyperbeln zu erkennen.
Bei einer angeblichen Klasse, in der angeblich 3/4 der Schüler den Hauptschulabschluss nicht schaffen werden, ist dieser Text aber recht schwierig - sie sind alle Teil der in dem Artikel kritisierten Gruppe und ich bezweifle, dass sie diese Art der Satire überhaupt erkennen. Dann würden sie ja auch ihr "albernes" Verhalten bei FB erkennen
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Zu analysieren, wie eine Satire funktioniert, ist nicht so ganz ohne - schon gar nicht, wenn der satirische Effekt wie hier durch die Verbindung von ernstem "Nachrichtentonfall" und absurdem Inhalt der Nachrichten entsteht. Humoristische Sprachmittel kommen ja gerade NICHT vor. Meine erwachsenen Schüler könnten das nicht so ohne weiteres entschlüsseln. Jugendliche, die gerade erst Ironiefähigkeit lernen sollen das können? Und wo ist der Transfer, der die Arbeit zu mehr macht, als nur Vormachen-Nachmachen zu demonstrieren?
Entweder es ist eine sehr unbeholfen gestellte Klassenarbeit, die nichts weiter tut als eine "Kochrezeptanalyse" ohne weiteren Sinn oder Verstand abzufragen - man müsste mal die erwähnte Folie sehen - oder es ist überhaupt keine echte Klassenarbeit.
Nele
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Zitat
sie sind alle Teil der in dem Artikel kritisierten Gruppe und ich bezweifle, dass sie diese Art der Satire überhaupt erkennen.
Eben. -
Wir haten das Thema ausführlich im Unteerricht behandelt. Die SuS, die im Unterricht aufgepasst haben, haben auch eine gute Note geschrieben. Ich habe sogar (versucht) anhand des gleichen Textes im Unterricht eine Analyse (gemeinsam mit den Schülern) zu schreiben. Habe alles erklärt etc. Es wäre für den Grundkurs nur aufpassen, aufschreiben und auswendig lernen gewesen. Außerdem hatte ich eine Folie an die Wand geworfen, die den genauen Aufbau beschreibt.
Nadia
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@vodoolady
Wenn die Probleme in der deiner Klasse so "unbewältigbar" erscheinen, dann musst du (auch wenn es dir schwer fällt) es akzeptieren. Du bist Lehrerin und keine Sozialarbeiterin oder Verhaltenstherapeutin! Den Kindern sind in den vergangenen Schuljahren jede Menge Möglichkeiten oder "helfende Hände" in der Schule entgegengestreckt wurden. Wenn sie diese nicht mehr akzeptieren, dann darfst du dich nicht verrückt machen lassen.
Und wenn die SL Stress macht oder keine Unterstützung gewährleistet, dann mach die klar, dass du als Lehrer noch lange nicht deinen Job verlierst, nur weil du eine schlechte Klasse hast. Klar, es gibt vielleicht "dicke Luft" im Lehrerzimmer und du hast ein "schlechtes Gefühl im Magen", wenn du an den Unterricht in dieser Klasse denkst.
Ich hatte ähnliche Probleme mit einer Hauptschulklasse auch in den letzten Jahren. Am besten, du versuchst viele "sozialpädagogische" Methoden einzubauen, auch wenn du dadurch Abstriche am Unterrichtsstoff machen musst. Ziel bei Hauptschüler ist immer erst die Erziehung und nicht die Wissensvermittlung. Ich hatte die schwierige Klasse am Montag morgen und habe dann immer einen "Morgenkreis" gemacht. Kostet zwar kostbare Unterrichtszeit und wurde am Anfang gar nicht angenommen, aber im Laufe der Zeit wurde es besser.
Für mich zählt als Lehrerin: Versuche was du kannst, aber akzeptiere die Grenzen deines persönlichen Einflusses auf die Schüler.Und bezüglicher deiner eigenen psycho-somatischen Gesundheit: Lerne abzuschalten und lasse die Probleme der Schüler nicht zu sehr an dich heran. Vielleicht brauchst du dazu auch Unterstützung, z.B. professionelle (oder kollegiale) Supervision.
Ich wünsche dir viel Kraft und Durchhaltevermögen
P.S. Ich habe im Morgenkreis immer wieder die Happy Box mit 77 Karten für ein glückliches Leben benutzt. Die habe ich von den Schülern immer ziehen lassen und nach 3 Minuten Denkzeit vorlesen lassen. Gelegentlich, je nach Stimmung der Schüler, haben wir darüber gesprochen. War am Anfang nicht einfach, aber am Ende hat es allen gefallen. Man darf aber auch kein Gespräch erzwingen, denn dann verweigern sich die Jugendlichen oft.
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Wir haten das Thema ausführlich im Unteerricht behandelt. Die SuS, die im Unterricht aufgepasst haben, haben auch eine gute Note geschrieben. Ich habe sogar (versucht) anhand des gleichen Textes im Unterricht eine Analyse (gemeinsam mit den Schülern) zu schreiben. Habe alles erklärt etc. Es wäre für den Grundkurs nur aufpassen, aufschreiben und auswendig lernen gewesen. Außerdem hatte ich eine Folie an die Wand geworfen, die den genauen Aufbau beschreibt.
Nadia
Du hast denselben Text bereits im Unterricht durchgekaut und dazu eine Analyse schreiben lassen? Und wo war dann in der KA der Anforderungsbereich?
Wenn ich zunächst dachte, der Text sei für einen G-Kurs zu schwer, dann denke ich jetzt mittlerweile nur noch .Ich glaube, wir drehen uns hier im Kreis. Du hast doch echt wertvolle Tipps von allen Seiten bekommen, vodoolady. Was genau willst Du denn noch hören?
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