Hallo,
ich habe folgendes Problem. In der Schule an der ich nun bin sind in der Chemikaliensammlung keinerlei abgesaugte Schränke zur Lagerung von organischen Lösungsmitteln, und auch keine speziellen, abgesaugten Schränke zur Lagerung von Stoffen wie Brom vorhanden. Mal ganz abgesehen davon, dass in nur wenigen Chemie Unterrichtsräumen die Abzüge überhaupt funktionieren.
Die Folge ist, dass einem immer ein extrem unangenehmer Geruch entgegenschlägt, wenn man die Chemievorbereitungsräume betritt. Ein Raum ist so stark betroffen, dass man den nur mit angehaltenem Atem länger als 2 Minuten betreten kann.
In den anderen Räumen merkt man die Geruchsbelastung nach einiger Zeit nicht mehr so (Anpassung der Wahrnehmung?).
Ich bin jemand, der eigentlich nie Kopfschmerzen hatte, aber seit ich an der Schule bin, habe ich abends verstärkt damit zu tun.
Laut Auskunft der anderen Chemielehrer (von denen ich fast der einzige bin, der Vollzeit arbeitet und entsprechend oft und lange in der Sammlung ist) wurde die Sammlung von damaligen Sammlungsleitern entsprechend schlecht gepflegt. Neben dem Mangel an geeigneten, belüfteten Schränken zur Lagerung von Chemikalien kommt hinzu, dass die Sammlung aussieht, als hätte ein Messie dort gewohnt. Es müssten massiv Schränke ausgemistet werden, alte Materialien entsorgt und überall Staub gewischt werden.
Es wurde mir gesagt, dass im Moment keine Gelder zur Verfügung stünden, den Raum, in dem ein Teil der Chemikalien (u.a. Brom, organische Lösungsmittel, Säuren) stehen, zu sanieren. Man sei allerdings an der Sache "dran", aber es könnte noch Jahre dauern bis entsprechende Schränke kämen.
Aus genanntem Sachverhalt ergeben sich mir folgende Fragen:
1) Wer stellt den Arbeitsplatzgrenzwert fest und an wen muss ich mich da wenden, damit dieser für die Räume bestimmt wird. Ich sehe Gesundheitsgefahr für mich und andere im Verzug und würde gerne eine offizielle Messung der Luftbelastung durchführen lassen und die Messergebnisse schriftlich bekommen.
2) Wenn man als neuer Lehrer an eine Schule kommt und die Sammlung in so einem extrem desolaten Zustand ist, inwiefern ist man verpflichtet, auch Arbeiten wie das Putzen oder Entstauben von Schränken zu übernehmen?
Zum zweiten Punkt. Ich räume als Chemiker natürlich immer auf, was ich selber verursache, aber wenn ich (zusammen mit den anderen, relativ neuen Lehrern der Fachschaft Chemie) vor der Aufgabe stehe, hunderte Stunden eine Messiesammlung zu reinigen und ordnen, dann sehe ich das nicht ein.
Sagen wir so, ich würde da sogar selbst Hand anlegen, aber ich müsste dafür freigestellt werden in der Zeit. Sei es bei einer internen Fortbildung oder wo auch immer man vielleicht mal auf meine Anwesenheit verzichten kann. In den Ferien werde ich diese Zusatzarbeit sicher nicht verrichten.
Damit kein falscher Eindruck entsteht, ich fühle mich sonst an der Schule sehr wohl, was Schüler, Kollegen und Schulleitung angeht und möchte gerne bleiben.
Viele Grüße,
Firelilly