NRW: Eigeninitiative?

  • Hallo,


    ich bin Diplom-Physiker und habe an der Uni durch SHK-Stellen und später als wiss. Mitarbeiter Erfahrungen mit Übungsgruppen und der Koordination des Übungsgruppenbetriebs
    sammeln können und so gemerkt, dass ich gerne Lehrend tätig sein möchte, weshalb ich mich für den Seiteneinstieg registriert habe. NRW bietet sich da an, da ich hier lebe :).
    Hier im Forum habe ich bereits gesehen, dass der Tipp gegeben wurde, durchaus Eigeninitiative zu zeigen und bei Schulen nachzufragen, ob man sich mal vorstellen darf usw.
    Meine Frage ist nun, ob jmd. dazu eigene Erfahrungen hat und ob sich das ggf. sogar lohnt, bei (allen) Schulen im Umkreis anzufragen oder nur bei denen, die eine Stelle auf
    leo (nicht aber lois) ausgeschrieben haben.
    Bei der BR teilte man mir mit, dass ich mit meinen Fächern sicher Chancen habe, diese aber nicht mehr so gut seien wie vor einigen Jahren, wo noch mit bis zu 70 für den
    Seiteneinstieg geöffneten Stellen (im Reg.-Bez.) zu rechnen war, während es jetzt noch ca. 15 seien. Irgendwo habe ich hier aber gelesen, dass oftmals Stellen für den
    Seiteneinstieg (gerade auch im Mangelfach Physik) nur geöffnet würden, wenn die Schule einen persönlich kennt und Interesse hat, vorher aber nicht von zu vielen Seiteneinstiegs-
    bewerbungen erschlagen werden wollte...
    Um, es hier mal abzukürzen: Ich wäre für jede Hilfe und Information dankbar :).

  • Es lohnt sich in jedem Fall. Manchmal schreiben Schulen wirklich erst dann aus, wenn sie einen Bewerber haben, um nicht mit wenigen Bewerbern und dann jemandem "unerwünschten" leben zu müssen.
    Also: Ran an den Speck!

  • Wie darf ich das genau verstehen: schreiben die Stelle erst grundsätzlich aus oder schreiben sie erst für Seiteneinsteiger aus, wenn...?
    Ich habe halt etwas Angst davor, wenn ich mich bei einer Schule melde, die nicht mal auf leo eine Stelle ausgeschrieben hat, dass sie das von mir als penetrant empfinden könnten
    und wenn sie dann eine Stelle ausschreiben, auf mich keine Lust mehr haben %).
    Hat man ggf. tatsächlich mit Physik noch so viel Glück, dass einige Schulen kaum jmd. finden können?


    Etwas abseits von Thema hätte ich auch noch zwei weitere Fragen:
    1.) Manchmal liest man hier, wie oft bei einem AG aus verschiedenen Gründen ein Bewerber nicht zur OBAS zugelassen wird. Was sind denn hier wohl vermutlich die häufigsten Negativpunkte?
    2.) Ein Knackpunkt könnte mein Zweitfach werden, da ich nach meiner Studienordnung nur 18 SWS in Mathematik (+ Diplomvorprüfung) zu belegen hatte und eben auch nur diese nachweisen kann.
    Allerdings habe ich freiwillig eine weitere Mathematikvorlesung gehört (4 SWS), kann es nur nicht belegen, da ich sie wirklich nur gehört habe. Ansonsten habe ich aber im Hauptstudium nur
    Seminare, Vorlesungen usw. in theoretischer Physik belegt, so dass selbst in diesen Veranstaltungen häufig zeitweise rein mathematische Inhalte vorkamen. Ich musste im HS aber auch keine
    Scheine mehr erwerben (außer Seminare, F-Praktika), so dass der einzige Beleg hier sicher meine mündlichen Diplomprüfungen sind. Bei der BR sagte man mir, es käme nur darauf an,
    dass ich bei einem AG es glaubhaft machen kann, dass ich entweder die freiwillige Mathevorlesung wirklich gehört habe oder eben einige Physikveranstaltungen sich für Mathematik anrechnen lassen.
    So oder so musste ich in meinem Studium insgesamt 11 Klausuren schreiben -> 10 Scheine (da 2 zusammen einen Schein ergaben), dann 3 Seminarscheine aus dem HS und alle Scheine zu den
    Praktika in Physik (2x Grundpraktikum, 4x F-praktikum, 1x Praktikum im Wahlfach). Es war eben nicht so wie jetzt tlw. in Bachelor- und Masterstudiengänger, dass es zu allem und jedem eine
    Übung oder Klausur oder mündliche Prüfung gibt und alles in Form von Scheinen oder Eintragungen in einem elektronischen Verzeichnis belegbar ist.
    Um es kurz zu machen: Droht mir da ein Problem?

  • Ich habe halt etwas Angst davor, wenn ich mich bei einer Schule melde, die nicht mal auf leo eine Stelle ausgeschrieben hat, dass sie das von mir als penetrant empfinden könnten
    und wenn sie dann eine Stelle ausschreiben, auf mich keine Lust mehr haben %)


    ?? Warum sollten sie?? Nur wegen eines Telefonanrufs?? Da würde ich mir keine Gedanken machen.



    Hat man ggf. tatsächlich mit Physik noch so viel Glück, dass einige Schulen kaum jmd. finden können?

    JA! Insbesondere, wenn sie nicht so "günstig" liegen. Im Moment sind die Großstädte wieder gefragt, dabei insbesondere die Uni-Städte. Jedoch sieht es am Gym insgesamt nicht so gut aus. Du kannst aber auch auf andere Schulformen ausweichen. Mehr Chancen hast Du am BK.


    Etwas abseits von Thema hätte ich auch noch zwei weitere Fragen:
    1.) Manchmal liest man hier, wie oft bei einem AG aus verschiedenen Gründen ein Bewerber nicht zur OBAS zugelassen wird. Was sind denn hier wohl vermutlich die häufigsten Negativpunkte?


    2.) Ein Knackpunkt könnte mein Zweitfach werden, da ich nach meiner Studienordnung nur 18 SWS in Mathematik (+ Diplomvorprüfung) zu belegen hatte und eben auch nur diese nachweisen kann.


    zu 1. Fehlende Berufserfahrung, kein universitärer Abschluss (FH, Master an FH), kein Zweitfach möglich, was mich direkt zu 2. führt: Du kannst fehlende Scheine an der Ferununi Hagen nachholen. Soviel sinds ja nicht, die Dir fehlen.

  • Nein, das Nachholen von Scheinen geht laut BR nicht! Da zwischen Abschluss (und dazu zählen alle Scheine) und Seiteneinstieg 2 Jahre liegen müssen, würde sich das damit um 2 Jahre wieder verschieben.
    Der Punkt ist ja, ich habe mit Sicherheit genug Mathematikinhalte im Studium gehabt, nur ist das Belegen so eine Sache, wenn man noch auf Diplom studiert hat, es aber kein Studienbuch mehr gab...
    Die Vorstellung, dass man glaubt, man habe nicht genug fachwissenschaftlichen Hintergrund, wenn man ein Physikdiplom hat und sich im HS vollkommen auf theoretische Physik konzentriert hat, klingt
    für mich schon etwas abenteuerlich. Was die 22 SWS angeht, ist ja auch von einer Soll-Regelung die Rede und laut BR kommt es eben auf das Glaubhaftmachen an.
    Daher nochmal konkret: Hat jemand Erfahrungen damit, ob das Probleme gibt bzw. ob man Physikvorlesungen (mit mathem. Kapiteln, da theor. Physik) aus dem HS auch unter Mathematik verbuchen kann
    (immerhin wurde deren Inhalt ja in Diplomprüfungen zu meinen Wahlfächern abgeprüft -> Note auf Zeugnis als Beleg)?

  • Zitat

    Nein, das Nachholen von Scheinen geht laut BR nicht! Da zwischen Abschluss (und dazu zählen alle Scheine) und Seiteneinstieg 2 Jahre liegen müssen, würde sich das damit um 2 Jahre wieder verschieben.


    Das stimmt nicht. Ich hatte selbst im Seminar eine Freundin, die das so gemacht hat. Ihr Studium hatte nichts, was für ein 2. Fach gereicht hätte. Sie hat Scheine an der FU gemacht und ist direkt in die OBAS eingestiegen.

  • Vielleicht hat sich da etwas geändert? Meine Information stammt von vorgestern von genau dem Menschen in der BR, der für die OBAS verantwortlich ist.


    Ich würde aber natürlich lieber direkt einsteigen können (beim AG Besuch der 4. Mathevorlesung glaubhaft machen bzw. 1-2 Physikvorlesungen (tlw.) für Mathe anrechnen lassen
    oder eben davon profitieren, dass es eine Soll- und keine Mussregelung ist), als noch irgendeine Mathevorlesung zu hören + Klausur zu schreiben oder an der Fernuni irgendeinen
    Schein zu machen.
    Dadurch wäre ein Einstieg zum 2. Halbjahr eben nicht mehr möglich und so wie man hört, schließt sich ja langsam das Zeitfenster, in dem so ein Einstieg mit Ph/Ma noch möglich ist.
    (Trotzdem kann man ja das Eine tun und das Andere nicht lassen, aber mich interessiert dazu eben auch die Einschätzung, ob es wohl auch so geht. Manchmal kann Bürokratie schon
    nervig sein - hätte ich ein Jahr eher studiert, hätte ich eh im Grundstudium eine Mathevorlesung mehr gehabt, alles wäre kein Problem, aber dass der Inhalt nur leicht gekürzt und
    dann auf 3 Vorlesungen verteilt nun zum Problem werden könnte, wäre schon blöd.)


    In jedem Fall aber schon mal danke für die ganzen Antworten :).

  • Zitat

    Vielleicht hat sich da etwas geändert? Meine Information stammt von vorgestern von genau dem Menschen in der BR, der für die OBAS verantwortlich ist.


    Wir sind grad erst fertig geworden, haben also in der OBAS-Fassung von April 2011 abgeschlossen, die heute noch gültig ist.


    Die BR ist ziemlich umflexibel. Eine Soll-Regelung wird nicht unbedingt so ausgelegt. Ich kenne jedenfalls keinen, der mit 18 SWS das zweite Fach ableiten konnte.


    Zitat

    Ich würde aber natürlich lieber direkt einsteigen können (beim AG Besuch der 4. Mathevorlesung glaubhaft machen


    Klar! Es gibt auch Leute, die wollen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung zum Elektriker Berufsschullehrer werden.


    Zitat

    bzw. 1-2 Physikvorlesungen (tlw.) für Mathe anrechnen lassen


    Das funktioniert nicht! Physik ist Physik und Mathe ist Mathe! Das kannst Du nicht einfach auslegen, wie Du willst, auch wenn Mathe einen hohen Anteil hat! Wie soll die BR das unterscheiden?


    Ich hab übrigens selbst studiert, als das Internet noch in den Kinderschuhen steckte. Bin damals zu meiner FH gefahren und hab im Keller der Archive meine Studienordnung rausgesucht, wo nachzulesen war, was wieviele SWS hatte.

  • Ich hatte ja 22 SWS genau, aber eben nur 18 davon direkt belegbar. Außerdem sagte mir der Mann von der BR, dass es eben darum geht, es dem Gremium beim Gespräch glaubhaft zu machen.
    Der sagte mir das auch eben mit dem Anrechnen für das andere Fach, was bei Info/Mathe ja auch manchmal gehe. Vielleicht hat sich doch etwas geändert bzw. darf ich fragen, welche BR für
    Dich zuständig war/ist?
    Meine Studienordnung bekomme ich noch aus dem Internet zum Glück - da bleibt mir das wenigstens mit dem Archiv erspart ;).

  • BR Arnsberg
    Wenn Du Glück hast, kommst Du ja so durch, aber Du wolltest wissen, woran es meist scheitert. Das habe ich Dir erläutert. Es kommt stark auf den Sachbearbeiter an. Wünsche Dir natürlich, dass es klappt, aber bei Behörden ist die Flexibilität meist nicht so ausgeprägt. Am ehesten kann es klappen, wenn eine Schule Dich unbedingt haben will und dafür auch bei der BR gute Worte einlegt, daher empfehle ich Dir: Such Dir eine Schule, die dringend jemanden braucht und dann soll sie ausschreiben! Die Gefahr ist eben: BR macht nicht mit, Stelle wird an jemand anderen vergeben. Daher kann es sein, dass die Schulen schon davor zurückschrecken, wenn die formalen Voraussetzungen fehlen.

  • Sofern du klassisch auf Diplom studiert hast solltest du mit Analysis 1 bis 4 und Linearer Algebra doch locker auf die 22 kommen? Zur Not bekommt man die mathematischen Methoden auch noch als Mathe durch. ACHTUNG: du hast deine Vordiplomsprüfung in Mathe/Analysis bestanden? Dann hast du damit prüfungsrechtlich deine Bescheinigung für eine Abschlußprüfung über die 4 Semester in Analysis (für den vollen Stundenumfang der betreffenden Mathevorlesungen)! Da ist es egal, ob du vielleicht in einer der Vorlesungen die Klausur nicht geschrieben hast. Das gilt zumindest aus prüfungsrechtlicher Sicht von Seiten der Uni - die BR könnte man ggf. dezent und diplomatisch darauf aufmerksam machen.



    Bei mir ist der Quereinstieg sehr direkt verlaufen: ich hatte per eMail informelle Initiativbewerbungen versendet, 2 Schulen waren kurzfristig an mir interessiert und ich habe mich letztlich für jene entschieden, die mir mehr zusagte. Die Stelle wurde dann de facto spezifisch für mich ausgeschrieben - d.h. falls wir uns nicht im Vorfeld informell geeinigt hätten, gäbe es die Ausschreibung nicht und die Ausschreibung passte genau zu meinem Profil.



    Dabei ist es natürlich nützlich, falls man Zusatzqualis oder Kombinationen einbringt, die nicht jeder andere potentielle Kandidat auch mitbringt (zugegeben dürfte Physik an sich bereits ein selling point sein). Ich stimme zudem zu, dass die Chancen an Berufsschulen vorr. deutlich besser sind, da dieser Schultyp unter dem Radar vieler klassischer Lehramtsstudenten fliegt.

  • Nochmal danke für die weitere Antwort, gibt aber gleich noch ne Nachfrage (s.u.) :)


    Ich habe mich vllt. zu unpräzise ausgedrückt. Ich habe ein Diplom in Physik und habe auch nur in diesem Studiengang eine Diplomvorprüfung abgelegt, welche aber natürlich eine Teilprüfung Mathematik vorsah.


    Besucht habe ich gemäß Studienordnung die Vorlesungen Mathematik für Physiker I-III (inkl. Übung und habe die Scheine von den Klausuren), was 18 SWS ausmacht.
    Freiwillig habe ich eine Vorlesung Analysis IV besucht, dort aber keinen Schein, da ich damals ja nicht dachte, dass das mal nützlich sein könnte, weshalb ich dort auch gar nicht erst an einer Klausur teilgenommen habe.
    Ein Freund von mir kann das sicher auch bestätigen, dass ich mit ihm da saß, aber ob dass genügt?!
    Eine Vorlesung mathm. Methoden gab es bei mir nicht. So etwas wäre ja vermutlich auch eher eine Veranstaltung des FB Physik, die dann für Mathematik anerkannt werden würde.
    In Vorlesungen zum Standardmodell der Teilchenphysik, der allgemeinen Relativitätstheorie oder zur Quantenfeldtheorie und Qauntenchromodynamik gab es einige Abschnitte, in denen mathematische Grundlagen
    gelegt wurden. Das wäre eben mein Plan B, dass das angerechnet werden kann, da ja diese Vorlesungen für meine physikalischen Wahlfächer im Hauptstudium prüfungsrelevant waren (Beleg -> Diplomzeugnis).
    Ansonsten hat mir mein Matheprof nach dem Vordiplom sogar angeboten, eine Übungsgruppe in Analysis I zu übernehmen, die er anschließend gehalten hat - so schlimm kann es mit meinen Mathekenntnissen
    also nicht sein, nur diese Anrechnungssache oder es glaubhaft zu machen ist der Punkt...


    Wann genau hast Du denn Deine Initiativbewerbungen gestartet und hast Du dabei einfach alles in einem gewissen Umkreis abgegrast?
    Bei der BR sagte man mir, dass bald (=nach den Ferien) die ersten Stellen ausgeschrieben sein dürften - ich hoffe, dass ich dann nicht schon etwas zu spät dran bin.


    Zum Thema Zusatzqualifikation: Das haben sicher auch einige andere gemacht, aber ich kann durch 2 Jahre SHK-Stellen (Übungsgruppen) und anschließend während meiner bisherigen Zeit als Doktorand
    (offezielle Lehrverpflichtung 2 SWS - wieder Übungsgruppenbetrieb) zumindest etwas im Bereich Lehre (auch wenn die Uni natürlich etwas ganz anderes ist) vorweisen. Kann sowas ein Pluspunkt sein?

  • Zum Thema Scheine: Du hast es hier mit einer Behörde zu tun. Die arbeiten relativ unflexibel und müssen sich an gewisse Vorschriften halten. Dazu gehört auch, dass Du mindestens die geforderte Zahl an SWS oder ECTS belegen kannst. Einfach nur drinsitzen ohne Schein reicht halt nicht. Geh und frag den Dozenten ob er dir noch einen Schein ausstellen kann, ich denke nicht, das die BR sich auf die Aussage eines Bekannten von dir festlegen lässt. Das sind Behörden die arbeiten so nicht fürchte ich.


    Laut Infobroschüre brauchst Du außerdem für Haupt/Real 17 SWS oder 26 ECTS, für Gym/Ges und BK 22 SWS oder 33 ECTS.


    Die Chancen an der Haupt/Realschule sind sicher auch besser als am Gymnasium und da müsstest Du auch gar nicht mehr rennen. Versuch es doch erstmal damit. Fürs BK kann ich das nicht beurteilen.


    Lehrerfahrungen sind sicher von Vorteil wie alles andere auch was dir in dem Beruf helfen könnte.

  • Es ist einfach nur blöd, dass ich zu einer Generation gehöre, die eben kein Studienbuch mehr hatte, aber bei der auch noch nicht alles elektronisch verbucht wurde (Bachelor/Master) und jetzt deshalb ggf. einen Nachteil habe?
    Man kann ja wohl nicht erwarten, dass zu jeder Vorlesung eine Klausur geschrieben werden musste und studieren heißt ja auch, dass man mal freiwillig was extra macht.


    Ich kann es natürlich versuchen, mir die Teilnahme bescheinigen zu lassen, aber die Vorlesung war im Sommersemester 2008..., ich war nicht gerade der einzige, der damals drin saß und den Prof kenne ich auch nicht unbedingt...
    Da wäre es schon leichter, sich zwei Physikvorlesungen so noch bescheinigen zu lassen, da mich die Profs auch wegen FBR und FS-Arbeit kennen und die Vorlesungen nicht so lange her sind, deren Inhalt aber fast komplett
    recht mathematisch war (nur Bezüge zur Physik hergestellt). Alles zu versuchen, schadet sicher nicht...
    Trotzdem lautet die Vorschrift ja auch nur "soll 22 SWS belegen" und nicht "muss"...


    Für alle, die das eigentliche Thema auch interessiert:
    Übrigens, ich habe auch schon etwas rumtelefoniert, es lohnt sich wirklich. Unfreundlich würde ich nie behandelt oder abgewimmelt, fast immer mit dem Direktor gesprochen, würde tlw. von dem später angerufen.
    Ob sich was ergibt, muss ich dann noch sehen.

  • Es ist einfach nur blöd, dass ich zu einer Generation gehöre, die eben kein Studienbuch mehr hatte, aber bei der auch noch nicht alles elektronisch verbucht wurde (Bachelor/Master) und jetzt deshalb ggf. einen Nachteil habe?
    Man kann ja wohl nicht erwarten, dass zu jeder Vorlesung eine Klausur geschrieben werden musste und studieren heißt ja auch, dass man mal freiwillig was extra macht.


    Ja, irgendwie entsteht für dich schon ein Nachteil. Man listet die von besuchten Veranstaltungen auf der dafür vorgesehenen Anlage auf und legt als Beleg einen Ausdruck der Prüfungsordnung bei. In meinem Fall (Erststudium Magister Philosophie) habe ich etwa 80 SWS aufgelistet. Durch irgendwelche Scheine hätte ich vieleicht ein Viertel davon belegen können, mehr nicht.


    Dein Problem: In meinem Fall ging aus der Prüfungsordnung hervor, dass ich so und so viele SWS (76 oder so) absolvieren musste, um den Studiengang abzuschließen. Das ist bei dir nicht der Fall. Du kannst die extra besuchten Veranstaltungen nur auflisten, aber nicht durch die Prüfungsordnung belegen, dass du mehr als 18 SWS absolviert hast. Ich würde deshalb wirklich zum Prof gehen, die Sache schildern und hoffen, dass er dir glaubt.

  • Nochmal danke für die Antworten.


    Jule13: Ich kann die Stelle vom Link ausgehend nicht sehen, sie aber selbst über lois suchen. Ich denke, ich weiß, worum es sich handelt, nur ist das leider vermutlich zu weit weg.
    MSS: Das gilt auch für Hessen, nördliches NRW dürfte bei mir eher in Frage kommen.
    @Th0r5ten: Das hab ich nun getan und bekomme den Schein - eine große Sorge weniger. Jetzt muss ich "nur" noch eine Stelle finden ;).

  • In Vorlesungen zum Standardmodell der Teilchenphysik, der allgemeinen Relativitätstheorie oder zur Quantenfeldtheorie und Qauntenchromodynamik gab es einige Abschnitte, in denen mathematische Grundlagen
    gelegt wurden. Das wäre eben mein Plan B, dass das angerechnet werden kann, da ja diese Vorlesungen für meine physikalischen Wahlfächer im Hauptstudium prüfungsrelevant waren (Beleg -> Diplomzeugnis).

    Genau so habe ich das damals in den Anlagen gemacht (die Suchfunktion sollte die alten posts finden) ... das Problem mit der SL besprochen (!) ... und die haben dann im Vorfeld den zuständigen Herrn bei der BR kontaktiert, mit dem ich vorher auch schon telefoniert hatte - und der mir sagte, ich müsse das "glaubhaft machen können, wenn es nicht eindeutig aus den Unterlagen hervor ginge."
    Bei mir war das Problem sogar noch größer, weil ich Elektrotechnik studiert hatte und jetzt die Affinität zur Physik (1. Fach) und Mathematik (2. Fach) nachweisen musste. Da habe ich meine Studienordnung beigepackt und jede (Pflicht-) Vorlesung in die Tabellen eigetragen und zusätzlich inhaltlich aufgeführt (physikal. und mathem. Inhalte). Am Ende hatte ich in jedem Fach mindestens so viele SWS, wie ein Lehramtsstudent in den beiden Fächern gem. aktueller Lehramtsstudienordnung ebenfalls belegen musste. Hat sich dann niemand mehr dran gestört ... auch wenn der Herr der BR am Anfang meinte, für die Sek II sähe er das auf den 1. Blick nicht.

    "Der erste Schritt zum Lernen ist die Liebe zum Lehrer - weil man die Liebe zur Wissenschaft von Heranwachsenden noch nicht erwarten kann."


    Erasmus von Rotterdam



  • Hat man ggf. tatsächlich mit Physik noch so viel Glück, dass einige Schulen kaum jmd. finden können?
    ...
    Jetzt muss ich "nur" noch eine Stelle finden ;).

    Die goldenen Zeiten sind (im Moment) vorbei, aber das kommt immer noch vor. Wobei da mehrere Punkte reinspielen:


    1. Es werden zwar im Moment genügend Referendare für die angebotenen Stellen ausgebildet, aber häufig passt der Ort einfach nicht. Da gehen die ausgebildeten Physiklehrer schon mal lieber nach Niedersachsen, Hamburg, Hessen, ...


    2. Der Bedarf der Schulen wäre größer, als es die Anzahl der ausgeschriebenen Stellen zeigt ... aber es sind im Moment zu wenige freie Stellen da. Das wird sich ändern, sobald der Überschuss durch den Wegfall der 13. Klasse pensioniert worden ist. Dann ist sogar damit zu rechenen, dass einige Schulen, sobald sie wieder mehr Stellen ausschreiben dürfen, gerade zuerst die noch nicht untergekommenen Mangelfachlehrer einsammeln wollen ... was wieder zu deutlich mehr Stellenausschreibungen in Physik führen wird. Und viele in den letzten beiden Jahren in NRW ausgebildeten Physiklehrer sind dann aber nicht mehr für NRW zu haben.


    3. Die Physiklehrerschaft ist i.a. überdurchschnittlich alt, d.h. unter den Pensionären der nächsten Zeit werden sich überdurchschnittlich viele Physiklehrer befinden.


    Fazit: Die Zeit für Einstellungen in Physik werden (auch für Seiteneinsteiger) auch wieder besser werden!

    "Der erste Schritt zum Lernen ist die Liebe zum Lehrer - weil man die Liebe zur Wissenschaft von Heranwachsenden noch nicht erwarten kann."


    Erasmus von Rotterdam



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