@ Elternschreck: Nicht zu vergessen die ganzen Konzepte, die innerschulisch in endlosen Arbeitsgruppensitzungen, teils mit Eltern- und Schülerbeteiligung, erarbeitet wurden und dann doch nie umgesetzt werden, sondern in der Schublade verschwinden!
Mehrarbeit von Lehrern belegt
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Die Rechnung ist ganz einfach: Unser Laborant kostet den Kanton bei einer 80 % Stelle etwa 5000 CHF brutto. Ich kostet den Kanton bei einer 84 % Stelle 7800 CHF brutto. Wenn ich meine Gläser selbst spüle, ist das signifikant teurer
Und jetzt erzähle ich dir, wie es in der "Bildungsrepublik Deutschland" läuft:Die Bundesländer zahlen keinen Laboranten, weil es sich hierbei nicht um eine "pädagogische" Aufgabe handelt. Und der Schulträger (Kommune) zahlt keinen Laboranten, weil der sich sagt: "Was geht mich die Arbeitsbelastung der Lehrkräfte an?". Die Lehrkräfte werden nämlich von den Bundesländern bezahlt. Und der Bund sagt sich: "Geht mich alles nichts an. Steht so im Grundgesetz."
Resultat: Wenn die Lehrkräfte sich nicht neben ihrer eigentlichen Arbeit um die naturwissenschaftlichen Sammlungen kümmern, macht es keiner. Und das gilt nicht nur für die naturwissenschaftlichen Sammlungen an den Schulen, sonder praktisch für alles, was nicht mit Unterricht zu tun hat.
Gruß !
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Zitat
Und das gilt nicht nur für die naturwissenschaftlichen Sammlungen an den Schulen, sondern praktisch für alles, was nicht mit Unterricht zu tun hat.
Die einzige "Hilfe zur Selbsthilfe", die hier (ansatzweise...) möglich ist, ist diese:
Der Schulträger (= Kommune, Stadt, Landkreis, ...) zahlt die sächliche Ausstattung der Schule. Viele Schule erhalten hierüber (aber das ist abhängig vom Schulträger, kann sich also alle 50 km ändern) ein Budget, dass sie zumindest teilweise selbst verwalten können. Und dann nimmt man dieses Budget und kauft alles das ein, was die Arbeitszeit der Lehrkräfte reduzieren/ihnen die Arbeit erleichtern kann. Um im "Themenkomplex" zu bleiben: zum Beispiel eine Laborspülmaschine (gibt's ab 5.000 Euro aufwärts, dazu vielleicht noch die passenden Reinwasseranschlüsse, Hochspannungsleitungen, whatever). Die Spülmaschine muss man zwar noch ein- und ausräumen, spart aber das leidige Ausspülen...
Das ist dann eben Geld, das an anderer Stelle nicht investiert werden kann... -
Djino:
Funktioniert natürlich nur, wenn die SL nicht zuerst fragt: "Was haben die Schüler davon?" oder argumentiert: "Kollege XYZ hat doch die Fachleitung. Da kann der ruhig ein paar Gläser spülen." Geld kann nur einmal ausgegeben werden: Was nützt die Spülmaschine für die Außendarstellung einer Schule?Edit: Oft stehen sich die Kollegen dabei natürlich auch selber im Weg: Da wird das Geld für irgendwelches Schüler-Equipment ausgegeben ("weil das Curriculum das erfordert") oder irgendein außer-curriculares Fancy-Projekt angeleiert. Geld für die EIGENE Arbeitserleichterung auszugeben gilt bei manchen / vielen Gutmenschen / Idealisten / Selbstausbeutern ja irgendwie als etwas Unanständiges....
Gruß !
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Wohlwissend, dass die NaWi nur eines von vielen Problemfeldern ist mal ein bisschen rumgerechnerei:
Ich kenne Schulen, den den Sammlungsleitern für Bio, Physik und Chemie großzügig je eine Deputatstunde geben. Ergibt zusammen also 3 UE.
Je nach Rechenmodell wird eine Wochen-UE mit ca. 5/3 Wochenzeitstunde eines regulären AN angegeben. Ergibt also 5 Zeitstunden. Nun sagt man, dass für das spülen von Gläsern, dem Sortieren der Sammlung und dem Bereitstellen von Materialien A13 wohl etwas viel wäre. Dafür würden (bei einem Beamten) auch A7 reichen. Im Schnitt hat jemand mit A13 65% mehr Gehalt als jemand mit A7. Somit könnte man mit den Kosten für 3 UE einen Mitarbeiter 8,25 Stunden die Woche beschäftigen.
Welches Vorgehen wird wohl bessere Ergebnisse liefern?
Nun kann man sich das mal nach und nach für alle anderen Bereiche ansehen...
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Funktioniert natürlich nur, wenn die SL nicht zuerst fragt: "Was haben die Schüler davon?" oder argumentiert: "Kollege XYZ hat doch die Fachleitung. Da kann der ruhig ein paar Gläser spülen."
Die Antwort lautet z. B.: Dann übernimmt der Fachleiter eben keine Betreuung von Maturaarbeiten mehr. Für eine Maturaarbeit muss der Schüler praktisch im Labor arbeiten und das erfordert aus sicherheitstechnischen Gründen eine 1 : 1 Betreuung, der Schüler kann in der Zeit also nicht alleine im Labor sein. Der Fachleiter spült gerne ein paar Gläser, aber er kann sich eben nicht zweiteilen. Spült er Gläser, kann er nicht beim Schüler im Labor sein. Käs gegessen, Schulleitung überzeugt, Spülmaschine gekauft.
Jetzt könnte eine dumme Schulleitung natürlich auf die Idee kommen zu sagen "dann gibt es in der Chemie eben nur noch theoretische Maturaarbeiten". Das wiederum würde sich aber sehr schnell unter den Schülern rumsprechen mit der Folge, dass in Zukunft die Anmeldezahlen an der Schule zurück gehen und dafür das Gymnasium im Nachbarort mehr Zulauf bekommt. Geringere Schülerzahlen bedeuten weniger Unterrichtslektionen bedeuten weniger Stellenprozente bedeutet weniger Geld für das Lehrpersonal und das zieht zuerst schlechte Stimmung und dann die ersten Kündigungen nach sich.
Die Langzeitfolge einer aus lauter Kleinlichkeit nicht bewilligten Spülmaschine kann also durchaus ein auf Jahre ernsthaft beschädigter Ruf der Schule sein. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass der Fachleiter der Chemie die Kröte nicht einfach schluckt sondern seine Drohung in eine Tat umsetzt. Ich traue mich so einiges drauf verwetten, dass UNSER Fachschaftsvorstand die Kröte NICHT schlucken würde.
Gut ... es bleibt immer noch die Frage, woher das Geld für die Schulleitung kommt. Ich würde in dem Fall aber sagen lieber ne Spülmaschine als ein Smartboard oder was es sonst noch für einen Schnickschnack gibt. Irgendwo findet man immer was, was man dafür ohne grösseren Schaden opfern kann.
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Und ausserdem ...
Wenn die Lehrkräfte sich nicht neben ihrer eigentlichen Arbeit um die naturwissenschaftlichen Sammlungen kümmern, macht es keiner.
... schon mal ausprobiert, was passiert, wenn es keiner mehr macht? Oder fällt das schon unter Streik?
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Zitat Wollsocken :
Zitat... schon mal ausprobiert, was passiert, wenn es keiner mehr macht? Oder fällt das schon unter Streik?
Hätte ich nicht gedacht, dass ich hier in diesem Thread Dir ein klein wenig Recht geben muss, geehrte Wollsocken ! Aber nur ein klein wenig !
Leider ist es in unserem Berufsstand so, dass sehr viele KollegInnen, zumindest in Deutschlands Schulen, zu sehr im Gutmensch-Modus mit vorauseilendem Gehorsam funktionieren. Dazu noch mit sehr viel Duldsamkeit, gepaart mit Welt-/Gesellschafts-Rettungs-Impetus. Vernünftig und pragrammtisch denkende Kollegen, die auch sich selbst und ihre Gesundheit im Blick behalten wollen, haben es da in manchen Kollegien nicht immer so einfach.
O.g. Gutmensch-Kollegen sind aber nicht die Ursache für die Misere in Deutschlands Schulen, obwohl sie mit ihrer Haltung natürlich die verfehlte Bildungspolitik im Prinzip noch ein wenig affimieren.
Unser geehrter Mikael hat in Beitrag 12 sehr treffend beschrieben, wo der Hase wirklich im Pfeffer liegt.
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Somit könnte man mit den Kosten für 3 UE einen Mitarbeiter 8,25 Stunden die Woche beschäftigen.
Ein durchaus vernünftiger Vorschlag. Die Reinigung der Geräte im Chemieunterricht macht nur Sinn, wenn diese am selben Tag erfolgt - sonst trocknet der Sch.. ein und ist nicht mehr sauber zu bekommen. Der Mitarbeiter müsste demnach 1,7 Zeitstunden täglich in der Schule arbeiten. Da er ebenfalls die Ferienregelung genießt, läge die reguläre Arbeitszeit einer Vollzeitkraft bei 52 Stunden pro Woche. Der Kollege hat mit 8,5 Arbeitsstunden knapp 16% der Soll-Arbeitszeit erfüllt, bekäme demnach bei einem Bruttolohn (A7, ledig, Stufe 3) 16% von 2246 € =361 € monatlich (brutto) - abzüglich Steuer und Beitrag für die private Krankenversicherung (ca. 300€) - bleiben 60 € fürs Benzin, um täglich an der Arbeitsstelle erscheinen zu können.
Die Kollegen aus SoWi und Wirtschaftslehre würden sich die Hände reiben. Endlich ein leibhaftiges, anschauliches Objekt an der Schule, an dem die Auswirkungen des Prekariats demonstriert werden können!
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Die Umrechnung auf die 8,25 Stunden erfolgte aufgrund einer üblichen Vollarbeitsstelle ohne Ferienregelung. Gibt in diesen Räumlichkeiten durchaus auch was in den Ferien zu tun.
Somit läge der Stundenanteil über den von dir errechneten 16%. In der Realität würde dies bedeuten weitere Tätigkeiten für diese Person zu finden (was sich u.U. finden würde) oder aber (wer stellt so was schon als Beamten ein...?) daraus einen GFB zu machen. -
Jemand, der die Gläser spült?
Also wir haben früher im Chemieunterricht unsere Gläser selber wieder saubergemacht, macht man das heute nicht mehr so?!?!
Oder ist es ein Erziehungsziel, die Schüler dahingehend zu erziehen, dass ihnen alles nachgetragen wird und dass sie das später erwarten/einfordern? Zu meiner Zeit haben wir haben noch gelernt, dass wir unseren Dreck selber wegmachen, um das mal salopp zu sagen.Grüße
Steffen -
Leider ist es in unserem Berufsstand so, dass sehr viele KollegInnen, zumindest in Deutschlands Schulen, zu sehr im Gutmensch-Modus mit vorauseilendem Gehorsam funktionieren.
Ich nenne solche Leute nicht Gutmenschen, sondern Labertaschen. Es geht hier nicht um "Gutmütigkeit", sondern um Zeit- und Geldverschwendung.
Die Kollegen aus SoWi und Wirtschaftslehre würden sich die Hände reiben. Endlich ein leibhaftiges, anschauliches Objekt an der Schule, an dem die Auswirkungen des Prekariats demonstriert werden können!
Für mehr ist es dann aber auch nicht gut, da die Rechnung ja nichts mit der Realität zu tun hat. So langsam wird mir einiges klar ... man kann sich natürlich in irgendwelchen Zahlen verlieren und diese so zum Spass ein bisschen von A nach B schieben, man kann aber auch einen vernünftigen Vorschlag zur Erleichterung der eigenen Arbeit daraus basteln. Ich schrieb ja weiter oben schon, dass unser Laborant eine 80 % Stelle hat, der macht also offenbar noch mehr, als Gläser spülen.
Die Reinigung der Geräte im Chemieunterricht macht nur Sinn, wenn diese am selben Tag erfolgt - sonst trocknet der Sch.. ein und ist nicht mehr sauber zu bekommen.
Das ist vollkommen egal. Unsere Spülmaschine läuft ca. 1 x die Woche und so lange wird eben gesammelt. Voraussetzung dafür ist, dass genügend Glaswaren im Schrank stehen. Wenn mir z. B. Schwefel im Reagenzglas festgebacken ist, dann landet das im Müll. Ein neues Reagenzglas kostet 10 Rappen, die Reinigung des alten inkl. Arbeitszeit und verschwendetem Lösungsmittel so um die 100 CHF.
In der Realität würde dies bedeuten weitere Tätigkeiten für diese Person zu finden
Ein Laborant hat in der Chemie eine ganze Menge mehr zu tun, als die Spülmaschine aus- und einräumen. Allein für die Vor- und Nachbereitung der Praktika geht ein signifikanter Teil der Arbeitszeit drauf. Ich kenne da die Stundenzahlen recht gut weil ich die Situation schon hatte, dass eine Laborantin akut für mehrere Wochen ins Krankenhaus musste und ich den ganzen Kram in der Zeit selbst erledigt habe. An meiner jetzigen Schule finden im Winter die Praktika fürs Schwerpunktfach und Ergänzungsfach statt, das sind 3 Nachmittage in der Woche. Wir führen die Praktika je nur mit der halben Klasse durch weil aus laborsicherheitstechnischen Gründen nicht mehr als 12 SuS gleichzeitig arbeiten dürfen. Also ergibt das bei der entsprechenden Anzahl an Schwerpunktfachklassen 6 x Halbklassenpraktikum pro Woche. Selbst wenn die SuS selbst spülen, hängt das Zeug ja dann am Trockenbrett und muss irgendwann mal wieder in den Schrank bzw. die Sammlung geräumt werden. Das können die SuS nicht selbst, weil dafür die Glaswaren ja erst trocknen müssen. Ergo ergibt sich für die Vor- und Nachbereitung eines Halbklassenpraktikums eine Arbeitszeit von etwa 60 min. Macht in der Summe schon mal mind. 6 Stunden nur fürs Praktikum. Je nach Versuch kann es auch mal mehr werden. Im Sommersemester erhöht sich diese Stundenzahl, da dann 9 Klassen bzw. 18 Halbklassen gleichzeitig im Grundlagenfachpraktikum sind. Ich kann mich als Lehrer um diese Dinge schon aus rein logistischen Gründen nicht kümmern. Die Stundenpläne sind bei uns so eng gefasst, dass ich von einer Theorielektion mit 5 - 10 min Pause zum Stundenwechsel direkt ins Praktikum falle. Genauso wenig kann ich schon während des Praktikums mit Abräumen anfangen, weil die Horde die volle Zeit beaufsichtigt werden muss. Hackt sich ein SuS den Finger ab, während ich gerade in der Sammlung hänge und Sachen aufräume, dann ist sofort der Teufel los.
Ausser den regulären Praktika kommt dann irgendwann mal noch die Projektarbeit der Schwerpunktfachklassen sowie die Maturaarbeit einzelner SuS hinzu. Hier muss man flexibel Material bereitstellen, weil es ja Sinn des Projekts bzw. der Maturaarbeit ist, dass es keine zu 100 % vorgefertigten Arbeitsanleitungen gibt. Es gilt wieder, dass die SuS ständig betreut sein müssen, wenn sie praktisch arbeiten, sonst haben wir ein Problem mit der Unfallversicherung. Einen Teil der Betreuung übernehme ich als Lehrperson, einen Teil kann aber auch der Laborant übernehmen - vor allem wenn es nur um Dinge wie "wo finde ich denn ein Becherglas" geht.
Dann übernimmt unser Laborant noch sämtliche administrative Aufgaben, was die Laborarbeit betrifft. Er bestellt also neue Chemikalien und Glaswaren, katalogisiert und verräumt diese. Da er gelernter Laborant ist, kann er gelegentlich auch Versuchsanleitungen ausprobieren und überarbeiten. Ausserdem stellt er für uns Lehrer noch das Material für Demoexperimente bereit und beseitigt am Ende das gebrauchte Material. Wobei ich (bzw. auch meine Kollegen) einen Grossteil selbst übernehme.
So kommt unser Laborant also ziemlich locker auf eine 32-Stunden-Arbeitswoche. Natürlich könnten wir seine Aufgaben auch unter uns 6 Chemielehrern aufteilen. Dann müsste man aber mit der Schulleitung eine schriftliche Vereinbarung treffen, aus der eindeutig hervorgeht, dass ein gewisser Teil unserer Arbeitszeit für genau diese Dinge reserviert ist. Die Schulleitung muss an der Stelle also entscheiden, ob sie mehr Wert darauf legt, dass ich als Lehrer sagen wir von 15 - 16 Uhr Glaswaren spüle, oder ob ich in der gleichen Zeit ein Einzelgespräch mit einem Schüler führe, der im Fach Chemie gerade auf einer ungenügenden Note steht. Findet die Schulleitung, dass saubere Glaswaren in dem Fall wichtiger sind, möchte ich das schriftlich haben, um mich gegenüber allfällig erbosten Eltern rechtfertigen zu können.
Offenbar sind unsere Geldgeber da aber schon seit längerem einsichtig und finden, dass ich meine signifikant teurere Arbeitszeit (im Vergleich zum Laboranten) mit sinnvolleren Dingen verbringen kann, als mit Spülen und Aufräumen. -
Ich glaube, einerseits willst du bestimmte Sachen nicht "sehen" (die in Deutschland anders laufen) und benennst sie gleichzeitig (Deine Geldgeber sind einsichtiger...)
Ich bin nicht in den Naturwissenschaften unterwegs, habe aber meine Schulzeit in einem Schulsystem verbracht, wo zum Beispiel Aufsichten und Administratives ("Ihr Kind war heute nicht in der Schule und nich abgemeldet"-Briefe abschicken, Abwesenheiten und Verspätungen verwalten, usw..) von Studis oder Assistenten übernommen werden, wo Vertretungen nicht von LehrerInnen zu meisten sind, usw...
Meine "konstruktiven Vorschläge", dass es sehr sinnvoll wäre, dass wir die Buntfolien und die CDs für den Fremdsprachenunterricht in 3facher Ausfertigung haben, da die 3 Lerngruppen IMMER parallel im Stundenplan liegen (Kopplung) und wir uns sonst die Materialien "teilen" müssen, dass es sehr schön wäre, wenn es einen CD-Player in jedem Raum gäbe und wenn der Overhead-Projektor (der nur einmal auf jedem Flur vorhanden ist) funktionieren würde, wurden "überhört".
Das Geld ist nicht da, Punkt.
Mein Schulträger (Stadt) ist in der Haushaltssicherung. Dafür ist einfach kein Geld da. Wir haben erst seit 2 Jahren (sind seit 5 im Ganztag) eine Sekretärin, die länger als 13uhr bleibt).Es gibt an meiner Schule (trotz Ganztag und Stundenpläne, die sich wie Kaugummi hinziehen!) 3 Computer aus dem letzten Jahrhundert, die als Arbeitsplatz dienen können. Direkt neben den Kopierern, die natürlich selbst in Dauernutzung sind.
Es hängt immer mit dem Schulträger und dem Land zusammen.
Wenn das Land es okay findet, dass Schüler Fremdsprachen in Gruppen von mehr als 30 Schülern lernen und dass es keine CD gibt (CDs brennen ist ja nicht unbedingt die legale Variante), dann bezweifle ich sehr stark, dass wir demnächst LaborassistentInnen bekommen, die Gläser spülen, Protokolle schreiben und Sammlungen aufräumen. Dafür gibt es eben Lehrer.
Irgendein Schlaumeier aus dem Land entscheidet, dass man ab jetzt weniger Zeit in der Unterrichtsvorbereitung zu stecken hat und dafür mehr Zeit für die Aufgaben hat, die er sich jetzt gerade ausgedacht hat. (Das ist jetzt der Rückgriff auf deine Kritik, dass Lehrer Klassenfahrten ausfallen lassen, es sei destruktive Kritik. Nein, es war eben die konstruktive Kritik, Zeit ist nunmal nicht dehnbar).Ich hoffe, es kommt rüber, was ich meine. Ich glaube, du meinst es wirklich gut, aber in Unkenntnis von der Lage vieler vieler Schulen in Deutschland.
chili
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Zitat chilipaprika :
ZitatIch glaube, einerseits willst du bestimmte Sachen nicht "sehen" (die in Deutschland anders laufen) und benennst sie gleichzeitig (Deine Geldgeber sind einsichtiger...)
Ich bin sowieso der Meinung, dass unsere geehrte Wollsocken bei diesem Thema gar nicht mitreden kann. Ihr fehlt da die Perspektive von innen. Und ich glaube, dass sie unsere Sicht der Dinge in ihre (vorgefertigte) Sichtweise erst gar nicht einfließen lassen möchte.
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Zitat Eugenia :
Zitat@ Elternschreck: Nicht zu vergessen die ganzen Konzepte, die innerschulisch in endlosen Arbeitsgruppensitzungen, teils mit Eltern- und Schülerbeteiligung, erarbeitet wurden und dann doch nie umgesetzt werden, sondern in der Schublade verschwinden!
Und manchmal blicke ich da auch nicht mehr durch, in welchen Arbeitsgruppen und Gremien ich eigentlich mitwirke, bzw. mitwirken müsste/sollte. Manchmal verbrasele ich auch einen Termin, wenn z.B. die Mehrbelastung in der Woche mal wieder zu heftig wird. Dann bekomme ich schon mal von den Eiferern mit dem moralischen Zeigefinger einen auf die Möpp, wenn ich dadurch nicht meinen Beitrag zur Papieranhäufung für die Schublade geleistet habe.8_o_)
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Wenn mir z. B. Schwefel im Reagenzglas festgebacken ist, dann landet das im Müll. Ein neues Reagenzglas kostet 10 Rappen, die Reinigung des alten inkl. Arbeitszeit und verschwendetem Lösungsmittel so um die 100 CHF.
Und das musst du erst einmal verstehen: In Deutschland wären selbst bei so einer Lappalie zwei Kostenträger beteiligt: Der Schulträger (Kommune), der das Glas ersetzen müsste, und das Bundesland, das für die Bezahlung der Lehrkräfte (Laboranten gibt's ja nicht) zuständig ist. Und der Schulträger sieht es nicht ein, auch nur 10 Cent für ein neues Becherglas herauszurücken, wenn es eine Lehrkraft (die nicht von ihm bezahlt wird!) genauso gut saubermachen könnte. Egal wie viel das effektiv "kostet". Und de facto kostet es sogar das Bundesland nichts, da es keine detallierte Aufgabenbeschreibung für Lehrkräfte gibt: Lehrkräfte sind per Gesetz in Deutschland praktisch für alles zuständig, was zur Erfüllung ihrer Unterrichtsverpflichtung notwendig ist. Und so wird auch jeder Schulleiter argumentieren und die Lehrkraft zum Gläserspülen verpflichten. Notfalls wird ein "Sammlungsleiter" zwangsverpflichtet, der das dann machen darf.Gruß !
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Und der Schulträger sieht es nicht ein, auch nur 10 Cent für ein neues Becherglas herauszurücken, wenn es eine Lehrkraft (die nicht von ihm bezahlt wird!) genauso gut saubermachen könnte.
Irgendwo wird aber die Rechnung für den Liter Toluol oder den Liter Schwefelsäure, den Du dafür sinnloserweise verbraten hast, wieder auftauchen, oder? Irgendjemand bezahlt das, egal wer. Das Zeug wächst auch bei euch nicht auf dem Baum. Rechne zusammen, wie viele Liter insgesamt eine gut funktionierende Spülmaschine ergeben und reich den Antrag bei der zuständigen Stelle ein. Es muss nicht gleich der Laborant sein, der kostet immer noch mehr Geld, das ist klar.
Es gibt an meiner Schule (trotz Ganztag und Stundenpläne, die sich wie Kaugummi hinziehen!) 3 Computer aus dem letzten Jahrhundert, die als Arbeitsplatz dienen können. Direkt neben den Kopierern, die natürlich selbst in Dauernutzung sind.
Ich weiss, dass Geld bei euch knapp ist. Ich erwähnte es aber weiter oben schon mal, dass man sich ernsthaft überlegen muss, ob es wirklich sinnvoll ist, technisch immer auf dem 100 % neuesten Stand zu sein. Ich habe schon zig deutsche Schulen mit Smartboards gesehen, die einen Haufen Geld kosten. Wir haben keine und wir brauchen auch keine, weil es die gute, alte Analogtafel auch tut. Ich arbeite auf dem eigenen Laptop. Selbst wenn es prinzipiell Laptops von der Schule gäbe - ich verzichte drauf, weil mir die zu unzuverlässig sind. Viele Schüler haben auch einen eigenen Laptop, man kann sie bitten, den mitzubringen. Meiner Erfahrung nach ist es ihnen sogar lieber, auf dem eigenen Gerät zu arbeiten, weil es eben in der Regel zuverlässiger läuft, als das Schulgerät. Wenn ich mit der Klasse irgendwas mit Internet mache, brauchen auch höchst selten bis nie alle SuS ein eigenes Gerät. Es reicht, wenn sich etwa 4 SuS eins teilen, meistens reicht sogar das Smartphone. Für den Matheunterricht tun es im Übrigen Netbooks mit Maple, die noch nicht mal einen Internetzugang brauchen. Also lieber eine Spülmaschine für den Chemielehrer, als Laptops für alle
Meine "konstruktiven Vorschläge", dass es sehr sinnvoll wäre, dass wir die Buntfolien und die CDs für den Fremdsprachenunterricht in 3facher Ausfertigung haben, da die 3 Lerngruppen IMMER parallel im Stundenplan liegen (Kopplung) und wir uns sonst die Materialien "teilen" müssen, dass es sehr schön wäre, wenn es einen CD-Player in jedem Raum gäbe und wenn der Overhead-Projektor (der nur einmal auf jedem Flur vorhanden ist) funktionieren würde, wurden "überhört".
Das finde ich eine Schweinerei und absolut peinlich für ein Land wie Deutschland. Die Frage bleibt - kämpfst Du allein oder organisiert und wenn ja (letzteres), wie sieht die Organisation aus? Gibt es die Möglichkeit, das benötigte Geld an einer anderen Stelle wieder einzusparen? Hier geht es ja eben nicht mehr um "Luxus", sondern um Arbeitsentlastung und Verbesserung der Unterrichtsqualität.
Ich hoffe, es kommt rüber, was ich meine. Ich glaube, du meinst es wirklich gut, aber in Unkenntnis von der Lage vieler vieler Schulen in Deutschland.
Tut es und ja, ich kenne die Situation eben nur oberflächlich und aus der Perspektive meiner deutschen Lehrer-Bekannten. Deswegen nutze ich die Diskussion hier gerade, um mich Fortzubilden, da mir eben so vieles, was ich höre und lese, so seltsam vorkommt
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Das ist jetzt der Rückgriff auf deine Kritik, dass Lehrer Klassenfahrten ausfallen lassen,
Ich finde immer noch, dass es davor eine ganze Menge anderer Dinge gäbe, die ich persönlich zuerst ausfallen lassen würde. Ich kenne es aus meiner eigenen Schulzeit ja auch nicht, dass wir mal selbst irgendwas Praktisches in Biologie oder Chemie gemacht hätten. Ist zwar schade, aber da würde ich als Lehrer-Individuum bzw. eben als ganze Schule zuerst schneiden. Selbiges gilt für Demoexperimente im Unterricht. Es gibt heutzutage so viele sehr gut gemachte Clips bei youtube, die man sich alle zu Hause runterladen und dann im Unterricht zeigen kann. Ist auch schade, aber dafür braucht es dann nur noch einen funktionierenden Beamer im Klassenzimmer. Entlastet übrigens auch sehr effizient - Thema war ja "Mehrarbeit von Lehrern" Ich gebe aber durchaus zu, dass ich so nicht arbeiten wollte und es für mich niemals in Frage käme, in meinem jetzigen Beruf nach Deutschland zurück zu gehen.
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Und woher kommt der Beamer ins Klassenzimmer?
(Wir haben tatsächlich welche in ca. 20% der Räume, aber da muss man natürlich seinen eigenen Laptop anschliessen ('kein Ding, ich mach's') aber da ist kein Ton angeschlossen!! Techniker haben es nicht hingekriegt, es vernünftig zu machen. Nur so als Beispiel...Chili
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Zitat chilipaprika :
ZitatUnd woher kommt der Beamer ins Klassenzimmer? (Wir haben tatsächlich welche in ca. 20% der Räume
Da lebt Ihr aber im Vergleich zu uns in paradiesischen Zuständen, geehrte chilipaprika ! Wir haben in unserer Schule (ca. 900 Schüler) gerade mal 2 Beamer, wobei immer nur einer funktioniert, wenn wir Glück haben. Und dann die Toiletten im Originalzustand aus der Gründungszeit (50er Jahre) mit historischem Urinstein. Schulträger will (!) einfach nicht investieren. Chef hat Gesundheitsamt kommen lassen. Die haben aber merkwürdigerweise (!) nichts beanstandet.
Zitat Wollsocken :
ZitatIch gebe aber durchaus zu, dass ich so nicht arbeiten wollte und es für mich niemals in Frage käme, in meinem jetzigen Beruf nach Deutschland zurück zu gehen.
Da Du das Paradies gewohnt bist, würdest Du das bei uns auch nicht lange durchhalten !
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