Schulklima

  • Aus einem Artikel zu Unterrichtsgesprächen:


    Zitat

    Um das Klima ingesamt positiv zu gestalten, hat Gödde an seinem Gymnasium Schloss Neuhaus in Paderborn ein umfassendes Rückmeldesystem installiert. Systematisch und kontinuierlich werden etwa Schüler und Eltdern befragt. Der Schulleiter bespricht die Ergebnisse mit den Lehrkräften und erarbeitet bei Bedarf Verbesserungsansätze.
    (Marco Fileccia, Nina Braun: "Hast du mich verstanden?" in Forum Schule. Das Magazin für Lehrerinnen und Lehrer in Nordrhein-Westfalen, 4/2013, pp. 6-9.


    Ich finde das einen ... bemerkenswerten Ansatz, auf bürokratischem Wege auf die Verbesserung des Schulklimas zu zielen. Oder bin ich einfach nur ein bisschen doof?


    Nele

  • Mich selber stört eigentlich nur das "systematisch und kontinuierlich" daran. EInmal im Jahr Rückmeldung von allen Schülern - oder zumindest einer gesamten Jahrgangsstufe - einzuholen, gefällt mir dagegen. Ich habe das aber noch nicht selber erlebt. Und ich meine nicht Feedback zu einzelnen Lehrern, sondern zur Gesamtsituation.

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde das "systematisch und kontinuierlich" im Gegensatz zu meinem Vorredner gut, Befragungen einmal im Jahr, die dann abgeheftet werden, gibt es schon genug. Aber egal, wie oft man evaluiert, wirchtig ist immer, was man daraus macht!

  • Ich finde funktionierende Feedback- und Supervisionseinrichtungen an Schulen extrem wichtig; aber mir kam es einfach komisch vor, dass die spontane Erläuterung, wie das Schulklima verbessert werde kann, die Beschreibung eines bürokratischen Verfahrens ist. Weil ich seit vielen Jahren an Schulen erlebe, dass reale Probleme oft durch die Scheinverbesserung durch Bürokratisierung angepackt werden, klingeln da meine Spidersenses...


    Das Klima einer Einrichtung läuft doch über die Art und Weise des menschlichen Miteinanders; ist das wirklich bei Problemen mittels Verhaltensanweisungen zu steuern?


    Nele

  • Bei uns wurde vor ein paar Jahren eine umfassende Rückmeldung von den Eltern, Lehrern und Schülern dreier Jahrgangsstufen eingefordert. Es wurden Steuerungsgruppen gebildet, Evaluataionsgruppen besetzt mit Eltern, Schülern und Lehrer. Alles wurde untersucht, be- und ausgewertet.


    Rauskam: Offensichtliches. Eine Präsentation in welcher ein Gruppenmitglied stolz einen dicken Ordner hochhielt mit den Worten "Soooo viel Informationen haben wir eingeholt", um dann einen dünnen Ordner hochzuhalten mit dem Worten "Und das haben wir aus den Informationen evaluiert". Mehr nicht. Es wurde nichts geändert. Die Gruppenrunde wurde im folgenden Schuljahr für ein Halbjahr weitergeführt und dann alles schlafen gelegt. Dafür haben sich schon sonst reichlich belastete Kollegen noch mehr Abende in Gesprächsrunden an die Beine gebunden und Eltern gedacht, sie könnten was bewirken.


    Wenn Rückmeldung so läuft wie bei uns, bin ich da gar kein Freund von..... (Motto bei uns: Hauptsache wir bilden Gruppen und füllen Tabellen aus, die wir dann 1:1 in PowerPoint vortragen.)

    • Offizieller Beitrag

    Ich halte diese Umfragen zur Gesamtsituation für sinnlos. Durch die hohe Anzahl an z.T. gegensätzliche Gesinnten kommt in der Summe ein nichtssagender Mischmasch raus, mit dem man nicht arbeiten kann. Siehe Schulinspektionen. Komplet für'n Arsch.


    Dass sich jeder Lehrer - möglichst im Freitext und anonym - am Ende des Jahres NACH der Notenvegabe beurteilen lässt, halte ich für unbedingt notwendig. Das nicht zu tun halte ich für irgendwo zwischen arrogant und aus gutem Grund verängstigt.... es ist wirklich das feedback das hilft.

  • Ich finde das einen ... bemerkenswerten Ansatz,

    Was ist daran so bemerkenswert? Man muss es einfach nur tun. Wir tun das an unserer Schule.


    Ich halte diese Umfragen zur Gesamtsituation für sinnlos. Durch die hohe Anzahl an z.T. gegensätzliche Gesinnten kommt in der Summe ein nichtssagender Mischmasch raus, mit dem man nicht arbeiten kann.

    Nö. Kommt eben drauf an, wie die SchülerInnen es gewohnt sind. Unsere verfügen da über ein erstaunlich objektives Urteilsvermögen. Liegt wahrscheinlich daran, dass das Betriebsklima sowieso gut ist und sie wissen, dass sie nichts zu befürchten haben, solange sie konstruktive Kritik äussern. Jetzt bleibt die Frage, was zuerst war: Huhn oder Ei?

  • Ich halte diese Umfragen zur Gesamtsituation für sinnlos. Durch die hohe Anzahl an z.T. gegensätzliche Gesinnten kommt in der Summe ein nichtssagender Mischmasch raus, mit dem man nicht arbeiten kann. Siehe Schulinspektionen. Komplet für'n Arsch.


    Bei uns werden auch jährlich die SChüler befragt. Die Ergebnisse können dann gefiltert wqerden, so dass die einzelnen Bildungsgangsgruppen die ERgebnisse ihres Bildungsganges / ihrer Klassen mit denen der Gesamtschülerschaft abgleichen können. Daraus lassen sich dann Bereiche filtern, in denen die einzelnen Bildungsgänge Verbesserungsbedarf haben und Maßnahmen ableiten. So schlecht finde ich das gar nicht. Ich nehme mir dann auch oft die Ergebnisse für meinen Bildungsgang (welches ja reine Mengenangaben sind, wer welcher Aussage zustimmt oder nicht) und bespreche die relevanten Punkte mit den betreffenden Klassen. So bekomme ich dann nochmal qualitative Aussagen.


    Die Lehrerschaft wird außerdem einmal im Jahr zur Schulleitung befragt.



    Dass sich jeder Lehrer - möglichst im Freitext und anonym - am Ende des Jahres NACH der Notenvegabe beurteilen lässt, halte ich für unbedingt notwendig. Das nicht zu tun halte ich für irgendwo zwischen arrogant und aus gutem Grund verängstigt.... es ist wirklich das feedback das hilft.


    DA ist man gleich wieder arrogant oder ängstlich, nur weil man sich nicht ständig evaliúieren lässt. :autsch:


    DAs Problem bei uns ist: Wenn die Schule schon einmal im Jahr die Schüler befragt und dann noch jeder Lehrer einzeln (was in Zukunft bei uns auch gehen wird), dann haben die S. auch keinen Bock mehr. DAnn kann man die Ergebnisse auch vergessen. Der Evaluationsoverkill sozusagen.

  • Gibt es denn hier konkrete Erfahrungen von Schulen, bei denen ein Evaluationssystem spürbar - und ich verwende dieses Wort mit Bedacht! - zu einer Verbesserung des Schulklimas beigetragen hat? Dabei meine ich jetzt nicht, dass sich irgendwelche statistisch ermittelte Parameter quantitativ verändert hätten. Schulklima ist für mich das "emotionale Hintergrundrauschen" an einer Schule, dass das Miteinander aller miteinander bestimmt - Schüler, Lehrer, Schulleitung. Das scheint mir nämlich das eigentliche Ziel zu sein - Zahlen hin und herschieben ist keine Kunst.


    Nele

    • Offizieller Beitrag

    Ich kann zu meiner Abteilung sagen, dass sich zumindest das Klima innerhalb der Kollegen verbessert hat, da ich anscheinend der erste hier war, der sie nach ihrer Meinung gefragt hat (hier herrschte lange ein ziemlich autoritärer Führungsstil an der Schule, der immer noch nachwirkt). Inzwischen ist hier auch so ein klein wenig Aufbruchsstimmung zu bemerken!

    • Offizieller Beitrag

    DA ist man gleich wieder arrogant oder ängstlich, nur weil man sich nicht ständig evaliúieren lässt. :autsch:


    Wieso ständig? Einmal im Jahr konkret von denen, die es betrifft?
    Ständig ist nicht der Punkt. Regelmäßig wäre gut. Und mit den eigenen Worten und Gedanken - nicht über vorgegebene Fragen mit vorgegebenen Antwortmöglichkeiten - wäre dann auch konkret. Schüler machen das sehr ausführlich, vernünftig und wohlüberlegt, wenn sie wissen, dass es nicht in der Tonne landet und damit wirklich umgegangen wird.


    Und ja, diejenigen, die sich Evaluationen total verweigern, empfinde ich als entweder arrogant oder ängstlich. Ich kann keinen guten Grund erkennen, warum man nicht wissen will, ob man gute Arbeit macht. Außer eben den genannten Gründen. Vorwände gibt es dann auch genug.


    Schulinspektionen und online Evaluationen hatten wir schon einige. Da kam dann immer raus, dass irgendwie alles ganz gut war. Oder sogar richtig gut. Nun gab es aber genügen Beschwerden im Kollegium über dies und das - und auch unter den Schülern mal über dies und mal über jenes... Nichts davon wurde in der evaluierten Summe gespiegelt. Damit konnte man nicht wirklich arbeiten. Und über den einzelnen Lehrer sagte es gar nix. Dann fühlten sich die entsprechenden Gemeinten natürlich wieder mal nicht angesprochen.... :pfeif:


    Das mag in Kollegien, wo man einhellig oder überwiegend sehr zufrieden oder sehr unzufrieden ist, anders sein. Da kann auch mal ein verwertbares Ergebnis rauskommen. Aber auch nicht wirklich für den Einzelkollegen im speziellen eigenen Unterricht.

  • Ich persönlich halte an konstruktiver Kritik orientierte Evaluationen für eine gute Sache. Hier kommt es aber wirklich sehr auf die Strukturierung der Befragung an.


    Beispiel:


    in Berlin gibt es alle paar Jahre einen umfassenden Besuch der Schulinspektion. Da wird zusammen gefasst, was angeblich gut läuft und was schlecht. Dieses Jahr gehört meine Schule zu all denen, welche die Damen und Herren ins Haus bekommen. Wie soll das in der Praxis aussehen? Es gibt eine Online-Befragung und an 2 Tagen schauen die Inspekteure in den Unterricht - d.h. die Mehrheit der Lehrer wird für 20 Minuten Besuch in einer Ihrer Stunden bekommen.



    In diesen 20-Minuten Sniplets füllen die Evaluierer dann einen 2-Seitigen Bogen mit 10-20 (Unter-)Kategorien aus. Das sind Punkte wie Medieneinsatz, Kompetenzorientierung, Binnendifferenzierung etc. - wohlgemerkt, alles wird pauschal in 20 Minuten fest gestellt.



    Am Ende steht dann ein Bericht. Bei uns stand dann z.B. im letzten Report ein Lob für den Medieneinsatz (was aufgrund der Ausrichtung unserer Schule ehrlich keine große Leistung ist) und wie bei fast allen Berliner Schulen Kritik an der mangelnden Binnendifferenzierung.


    Ok. Wir (und fast alle anderen Schulen) sind schlecht in Sachen Binnendifferenzierung. Tolle Info. Was mache ich jetzt damit? Ich habe überwiegend Leute mit Realschulabschluß in der Klasse sitzen. Einige können kaum Bruchrechnung. Andere könnten auf einem Elite-Gymnasium mithalten. Alle sollen Abi machen. Ich absolviere gerade das berufsbegleitende Referendariat - aber auch die Seminarleiter sind nicht gerade hilfreich darin zu erklären, wie sie hier erfolgreich binnendifferenzieren würden. Und das gilt laut Schulinspektion offenbar für die gesamte Lehrerschaft.



    Die Folge ist, dass es keine Folgen gibt.
    Die Inspektion stellt fest: "Ihr seid schlecht." Auf die Frage "Ok, danke. Wie kann man das verbessern?" kommt ein Schulterzucken.



    Das ist nicht konstruktiv.



    Pauschale Kritik, ohne ganz konkrete operative Verbesserungsvorschläge ist relativ nutzlos. Ein abstraktes "Verbessert euch einfach" hilft niemandem wirklich. Dummerweise findet man im Katalog der Bildungsverwaltung zur Lehrerfortbildung aber keine Seminare bzgl. Methodik in der Sekundarstufe II - und erst recht nicht Binnendifferenzierung. Komisch. Hatte die Senatsverwaltung die Lehrer doch gerade hier besonders kritisiert.

  • Gibt es denn hier konkrete Erfahrungen von Schulen, bei denen ein Evaluationssystem spürbar - und ich verwende dieses Wort mit Bedacht! - zu einer Verbesserung des Schulklimas beigetragen hat?

    Die Frage wird Dir niemand sinnvoll beantworten können weil es da ausschliesslich um subjektive Bewertungen gibt. Meine subjektive Bewertung ist die folgende:


    Ich arbeite jetzt an der zweiten Schule mit einem verbindlichen Evaluationssystem und habe an einer Schule gearbeitet, an der es das nicht gab. Ich habe an der Schule ohne regelmässige interne und externe Evaluationen viel miese Stimmung - sowohl unter den Lehrern als unter den Schülern als auch alle untereinander - erlebt. Es wird viel hintenrum getratscht und sich über alles mögliche beschwert, ohne dass man gewillt ist, konkrete Lösungen für vorhandene Probleme zu finden. An den beiden anderen Schulen werden vorhandene Probleme möglichst zeitnah auf den Tisch gepackt, ausdiskutiert und dann ist auch wieder gut. Die Schüler verhalten sich meiner Erfahrung nach in der Summe in etwa so, wie sie es von uns Lehrern und der Schulleitung erleben.


    Ob es das Schulklima verbessert hat, kann ich sowieso nicht sagen, weil ich in keinem der drei Fälle einen vorher-nachher-Vergleich habe.

  • Die Frage wird Dir niemand sinnvoll beantworten können weil es da ausschliesslich um subjektive Bewertungen gibt.


    Aber ich frage doch genau nach subjektiven Eindrücken - und ich finde, dass die persönliche, subjektive Befindlichkeit sehr wichtig für die Frage ist, ob ein Schulklima gut ist oder nicht.


    Zitat

    Meine subjektive Bewertung ist die folgende:


    Ich arbeite jetzt an der zweiten Schule mit einem verbindlichen Evaluationssystem und habe an einer Schule gearbeitet, an der es das nicht gab. Ich habe an der Schule ohne regelmässige interne und externe Evaluationen viel miese Stimmung - sowohl unter den Lehrern als unter den Schülern als auch alle untereinander - erlebt. Es wird viel hintenrum getratscht und sich über alles mögliche beschwert, ohne dass man gewillt ist, konkrete Lösungen für vorhandene Probleme zu finden.


    Das kenne ich auch. Ich war an einer Schule, an der das Lehrerzimmer ein Zentrum des Jammerns und Klagens und Schimpfens war. Dazu kam noch die unselige Attitüde, dass ein großer Teil der Lehrerschaft die Schüler verachtete und keine Gelegenheit ausließ, über deren vermeintliche Dummheit und Bösartigkeit herzuziehen. Jetzt bin ich in einer Schule, in der im Lehrerzimmer oft und gerne gelacht wird. Es gibt natürlich Konflikte, aber die werden offen geklärt. Was ich ganz wunderbar finde, ist, dass das verächtliche Herabblicken auf Schüler bei uns verpönt ist. Das kommt mir persönlich sehr entgegen!


    Zitat

    An den beiden anderen Schulen werden vorhandene Probleme möglichst zeitnah auf den Tisch gepackt, ausdiskutiert und dann ist auch wieder gut. Die Schüler verhalten sich meiner Erfahrung nach in der Summe in etwa so, wie sie es von uns Lehrern und der Schulleitung erleben.


    Das kann ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen! Und ich bin der Meinung, dass dieser Weg zur Verbesserung des Schulklimas der Entscheidende ist - das kann weder durch Statistik ersetzt werden noch ist die Statistik für so einen Weg unverzichtbar.


    Zitat

    Ob es das Schulklima verbessert hat, kann ich sowieso nicht sagen, weil ich in keinem der drei Fälle einen vorher-nachher-Vergleich habe.


    Aber ich denke, du hast doch ziemlich klare Eindrücke.


    Nele

    • Offizieller Beitrag

    Das kenne ich auch. Ich war an einer Schule, an der das Lehrerzimmer ein Zentrum des Jammerns und Klagens und Schimpfens war. Dazu kam noch die unselige Attitüde, dass ein großer Teil der Lehrerschaft die Schüler verachtete und keine Gelegenheit ausließ, über deren vermeintliche Dummheit und Bösartigkeit herzuziehen. Jetzt bin ich in einer Schule, in der im Lehrerzimmer oft und gerne gelacht wird. Es gibt natürlich Konflikte, aber die werden offen geklärt. Was ich ganz wunderbar finde, ist, dass das verächtliche Herabblicken auf Schüler bei uns verpönt ist. Das kommt mir persönlich sehr entgegen!


    DAS kenne ich auch noch aus den Jahren, als ich mich mit der Hälfte der Stunden an eine Mittelstufenschule habe abordnen lassen, was ich aus genau dem Grund dann wieder gelassen habe - die Schüler waren okay, Pubertierende halt - aber der Heulbojenton im Lehrerzimmer hat mich derart runtergezogen...
    In dieser Schule wurde auch evaluiert, es kam aber nichts bei raus, mittlere Werte und eine diffuse Lage bezüglich der Gründe - weil die knackigen Fragen nicht gestellt wurden. Selbstevaluation in den Klassen war unüblich. Man hatte seine Meinung über die Schüler und deren Meinung interessierte eher nicht (Ausnahmen gab es da natürlich auch).


    In meiner OS gibt es einen wesentlich geringeren Teil an Kollegen, die so denken - und die wissen, dass sie in der Minderheit sind und maulen eher nur in einer kleinen Grummelecke und stören halt nicht (sehr). Es gibt unter den Kollegen xzig Gruppen, die gemeinsame Freizeit organisieren - dei, vier Sportgruppen, bei einer dürfen auch Schüler mitmachen und tun es auch, ein paar andere Interessengruppen. Schüler gelten als ... ja, Schüler halt. Menschen, die man unterrichtet, berät, wertschätzt, die einen mal sehr erfreuen und einem mal aufn Senkel gehen, mit denen man sich auf jeden Fall insgesamt beim Abiball sehr freut - und das Anstoßen auf das Gelingen mit einem Glas Sekt am Tag der Feier ist das gemeinsame Ziel (und die schluffigen Jungs endlich mal in Anzug und Krawatte zu sehen, mein ganz persönliches ;) ).


    Die Korrekturbelastung ist hoch, die Arbeitszeiten gehen bis 17.30 und dann oft zu Hause weiter, trotzdem ist die Stimmung überwiegend gut, weil solidarisch. Man tauscht sich aus, koordiniert, bietet Hilfe an, wenn einer am Rad dreht, hortet keine Materialien, macht vieles öffentlich zugänglich, das Equipment ist gut, Transparenz wird großgeschrieben, Einzelkämpfertum findet nur vereinzelt statt, die Schulleitung versteht sich als jemand, die den Lehrern den Weg für möglichst reibungsloses pädagogisches Tun freischaufelt/oganisiert. Ein weiterer Punkt ist, dass Sekretärin, Cafeteriadamen und Hausverwalter als Teil des Kollegiums gelten und bei Ausflügen und Feiern mit dabei sind, z.T. auch beim Lehrersport - entsprechend helfen die, wo immer was hakt und klemmt, gerne und freundlich. Aus anderen Schulen kenne ich das eher so, ass diese Mitarbeiter als "Dienstmägde" behandelt werden... Viele (die meisten?) Kollegen bitten die Schüler am Ende um ein feedback und arbeiten damit.


    Die Stimmung sinkt dann deutlich, wenn mal wieder neue kultusministerielle Irrwitzigkeiten die ohnehin hohe Arbeitsbelastung verschärfen oder wenn wir sinnlose Pflichten, die mit unserem Kerngeschäft (Schüler-->Abi) nichts zu tun haben, abarbeiten müssen. Dokumentationen, Schriftverkehr, neue, arbeitsintensive Auflagen bei den Korrekturen oder Prüfungen, Einschränkungen der Arbeitsentlastung durch zentrale Gängelung zB im pädagogischen Netz, Hängenlassen der SL und Kollegen durch das SSA in Streitfragen oder beim Persoalmanagement, Streichung von Unterstützungssystemen und Fördermitteln, usw usw. Das erbost, schlaucht, nervt, frustriert. Danach wurde bisher bei keiner Inspektion gefragt, diese Meldung soll nämlich möglichst nicht nach oben gehen... :nein:

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

    2 Mal editiert, zuletzt von Meike. ()

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