Vielleicht hilft Dir das nicht wirklich weiter, macht aber ein bißchen Mut:
Die Schwestern einer Freundin von mir hatte ein ähnliches Problem. Schon in der Grundschule hatte sie große Probleme mit der Mathematik, im Gymnasium setzte sich dies fort und führte ebenso wie bei Deiner Tochter dazu, daß sie unter Minderwertigkeitskomplexen litt und sich nicht als vollwertige Gymnasiastin fühlte.
Um es kurz zu machen: an der Mathe-Note hat sich auch in den letzten Jahren ihrer Schulzeit nicht viel geändert, aber mit sehr viel Paukerei und Nachhilfe hat sie dann großartige Vieren geschrieben. Sie hatte aber auch gelernt, darauf stolz zu sein, weil sie eingesehen hatte, daß sie es niemals auf eine zwei bringen würde und eine vier für sie eine Supernote war.
Zu ihrem Glück konnte man damals noch Mathe in NRW nach der 12 abwählen: ihr Abitur hat sie mit 1,6 oder 1,7 bestanden.
Ich finde es gut, daß die Benotung ausgesetzt wurde, aber das ist ja keine Dauerlösung. Wichtig wäre es vielleicht, dem Thema die Brisanz zu nehmen, die es im Leben Deines Kindes offensichtlich hat (denn sonst würde sie ja nicht den Unterricht verweigern; für eine Sechstklässlerin sicherlich ein harter Schritt, der anzeigt, wie sehr sie schon darunter gelitten hat).
Natürlich ist das eine Gratwanderung, denn schließlich muß sie ja weiterhin lernen, üben, noch einmal üben und auch viel darüber reden, damit sie die Hürde schafft.
Aber sie wird es schaffen, ganz bestimmt. Und wenn sie es geschafft hat, hat sie viel fürs Leben gelernt: das ist auch etwas wert!
Ich wünsche es Euch!
Dudelhuhn
P.S. Von diesen Kindern gibt es doch in jeder Stufe mindestens eins, wenn nicht mehrere. Gibt es denn in Berlin keine Gesprächsgruppe/Anlaufstelle, wo Du mal Erfahrungen mit anderen Eltern austauschen kannst?