Geschichtslehrermangel in Bayern?

  • Ich schiebe das mal in die Kategorie "unsauberer Journalismus":


    http://www.sueddeutsche.de/mue…egehrte-spezies-1.2130874


    Untertitel: "Weil Fachkräfte fehlen, kürzt die FOS/BOS zum neuen Schuljahr beim Sport- und Geschichtsunterricht."



    Ich habe nun 2 Theorien:


    a) es gibt in Bayern entgegen dem jahrelangen Bundestrend einen großen Mangel an Geschichtslehrern


    b) die Schule hat einen feste Stellenzuweisung, kein Vertretungsbudget - kommt damit nicht klar und jongliert mit den Lehrdeputaten so, dass sie die Fächer streicht, die aus ihrer Sicht am schmerzlosesten zu verkraften sind (erteilt aus praktischen Gründen also gleich keinen Geschichtsunterricht)



    Die beiden Theorien haben erstaunlicherweise völlig entgegen gesetzte Implikationen für die Arbeitsmarktaussichten von Geschichtslehramtsstudenten.

  • Schlechtes journalistisches Handwerk, da gebe ich dir (als Berufskollegin der Schreiberin) Recht.
    Die Erklärung auf deine - wie mir scheint sehr berechtigte - Frage (die sich kopfschüttelnd auch jeder Nichtlehrer-Leser stellen wird) ist im dritten Absatz versteckt:


    Zitat

    Versorgung mit Lehrkräften "sehr knapp", sagt Schulleiter Otto Kolbe. Er kann den Unterricht "einigermaßen abdecken", allerdings wird er Geschichte, das nicht zu den Prüfungsfächern zählt, nur ein Halbjahr lang unterrichten lassen und den Sport in der 12. Klasse - auch wegen der knappen Kapazitäten in der Wittelsbacher Halle - nur alle zwei Wochen.


    Aaha, Geschi ist relativ schmerzlos zu verkraften, weil nicht prüfungsrelevant, und für Sport fehlen die Hallen. Müsste direkt in den ersten Absatz. :daumenrunter:

    • Offizieller Beitrag

    Hm,


    ich könnte mir aber vorstellen, dass es weniger um das Fach Geschichte im Sepziellen geht, sondern um das Kombinationsfach. Diese Kürzung von Nebenfächern resultiert oft eher aus z.B. einem Mangel in Deutsch oder Englisch. Und um den aufzufangen, kürzt man das kombinierte Nebenfach. Gerade im laufenden Schuljahr, wenn es krankheitsbedingte Ausfälle gibt, die nicht über eine Aushilfe geregelt werden können, ein üblicher Ausweg.

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