Probleme im Klassenrat

  • Hallo liebe Kollegen / Kolleginnen,


    ich habe in meiner jetzigen dritten Klasse vor einigen Monaten (kurz nach den Osterferien) den Klassenrat eingeführt. Der wurde an sich auch super angenommen, die Kinder sitzen im Kreis, machen mit oder sind zumindest leise (was in der Klasse nicht selbstverständlich war :p).


    Leider hat es sich inzwischen zu der nicht gewollten "Meckerplattform" entwickelt. - Stets kommen die selben Anliegen "Der und der nervt mich /hat mich geärgert / gehauen / getreten".


    Das empfinde ich als sehr unbefriedigend und schlichtweg auch für die anderen Kinder als "langweilig", weil es ja eigentlich auch immer die Selben sind, die das betrifft.


    Was mich daran auch massiv stört, ist, dass Kinder so an den Pranger gestellt werden.... da sind dann in der Box sechs Zettel, die sich nur damit beschäftigen, dass (Zitat) "xy nervt". - Schön ist das ja für xy nicht...


    Ich habe jetzt erstmal damit begonnen, dass die Kinder ihre Zettel per "ich-Botschaft" und mit Begründung schreiben müssen... also zum Beispiel "ich fühle mich von xy genervt, weil er immer gegen meinen Tornister tritt".


    Nichts desto trotz: Habt ihr Verbesserungsvorschläge? Was tut ihr, damit der Klassenrat nicht dazu verkommt nur noch "Kindergartenkram" zu klären?



    Viele Grüße

  • Und warum verplemperst Du für den pseudodemokratisch verbrämten Unsinn so viel Zeit, geehrte Jersey ?


    Du hast es mit kleinen Kindern zu tun und wunderst Dich, dass den Schülern der Kindergartenkram sehr wichtig ist ?


    Kinder, und besonders kleine Kinder, sind keine Miniatur-Erwachsene. In diesem Alter wollen und müssen sie noch von den Erwachsenen straff geführt werden. Alles andere erzeugt bei ihnen psychische Überforderung, Unsicherheit und Aufgewühltheit, die oft in Schulstuben-Rabatz endet.


    Lasst die Kinder einfach Kinder sein und gebt ihnen als starke Erwachsenen eine schützende Hülle, in der sie sich geborgen fühlen ! 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Ich gebe Elternschreck Recht und empfehle allen, mal die Bücher von Winterhoff zu lesen.


    Jersey, mich wundert es auch nicht, dass Deine Schüler immer mit solchen Äußerungen kommen, denn genau das beschäftigt sie. Was genau erwartest Du Dir denn konkret für Antworten?

  • Der Psychiater Dr. Winterhoff ist immer ein guter Tipp !Ich denke, in Deutschlands Schulen und insbesondere an den Grundschulen wird es Zeit, dass sich die Lehrer wieder mehr auf ihre (starke) Führungsrolle besinnen und auch dazu
    stehen !
    Das ganze pseudodemokratische Gesimmse führt in diesem Alter immer dazu, dass die Schüler diesen ganzen Zirkus für ihre egoistischen Bedürfnisse ausnutzen und durchsetzen.


    Wir haben genügend Klassen mit vergleichbarer pseudodemokratischer Vorgeschichte genossen. Vor uns standen zu Beginn Kl. 5 unter dem Strich, was bestimmt nicht die eigentliche Intention war, meistens soziale Geisterfahrer. 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !


  • Leider hat es sich inzwischen zu der nicht gewollten "Meckerplattform" entwickelt. - Stets kommen die selben Anliegen "Der und der nervt mich /hat mich geärgert / gehauen / getreten"....Habt ihr Verbesserungsvorschläge? Was tut ihr, damit der Klassenrat nicht dazu verkommt nur noch "Kindergartenkram" zu klären?


    Was fuer "Probleme" haettest du denn gerne zu besprechen? Grossartig andere Dinge beschaeftigen meine auch nicht. Allerdings stauen wir das nicht fuer einen "Klassenrat" auf, sondern regeln das meist ziemlich zuegig. ("J., hoer auf ihn/sie zu nerven. Danke.") Ich hab drei sehr, sehr, sehr nervige Kinder in meiner Klasse. Die restlichen 24 nerven gelegentlich auch mal. Mir wuerd ja im Traum nicht einfallen, dies dann alles einmal pro Woche besprechen zu wollen. Da waeren wir ja stundenlang nur mit den drei Hauptnervensaegen beschaeftigt,.. :staun:




    Was mich daran auch massiv stört, ist, dass Kinder so an den Pranger gestellt werden.... da sind dann in der Box sechs Zettel, die sich nur damit beschäftigen, dass (Zitat) "xy nervt". - Schön ist das ja für xy nicht...


    Schoen ist auch nicht fuer die Kinder, die staendig genervt werden. Wie soll ihnen den klar werden, dass ihr Benehmen unangebracht ist? Allerdings hab ich wenig Skrupel, wenn es darum geht, Kindern zu sagen, dass sie nerven. Ich hab so das Gefuehl, manche bekommen das nicht oft genug von den Erwachsenen um sie herum erklaert - weil ihnen vermeintlich die Sonne aus dem Hintern scheint - und sind deswegen so nervig. :teufel:

  • Zum Sinn eines Klassenrats: das Problem mit einzelnen Kindern
    ist sowieso da. Auch wenn ich im Unterricht noch so streng bin, auf dem
    Pausenhof gehts dann umso schlimmer her. Die Frage ist für mich ganz
    klar: wie werden meine Schüler fähig, ein (Berufs-)Leben zu führen? Dazu
    gehören vor allem Schlüsselkompetenzen (frage einen x-beliebigen
    Ausbildungsbetrieb).
    Und wenn ich mich unter meinen Kollegen, Schulleitern, Sozialarbeitern und Eltern umgucke, würde ich mir wünschen, dass ihnen irgendjemand mal beigebracht hätte, einen Konflikt konstruktiv auszutragen!


    @ Jersey: Schau mal in den anderen Thread, Nastavnik hat sehr gute Vorschläge gebracht



    -Noch eine Idee, die auch schon genannt wurde: Aufgaben verteilen und den Kindern mehr Verantwortung bei der Orga eines Klassenrates geben. Wenn es klare Gesprächsregeln gibt, werden sie sie auch einhalten. im Buch "Der Klassenrat" vom Verlag an der Ruhr hat gute Ideen und Kopiervorlagen, wie man sowas strukturiert.


    -Evtl. könntest du für die Anliegen im Klassenbriefkasten Zettel vorbereiten, in der Art: "mich stört, dass... ich fühle mich dann... ich wünsche mir, dass..."

    • Offizieller Beitrag

    ich hatte in meiner damaligen 5 auch einen Klassenrat eingeführt. Lief ähnlich wie hier beschrieben. Allerdings ging es da nicht um wirkliche Konflikte, sondern um immer wiederkehrende kleine Pöbeleien.
    Auch positive Ich-Botschaften verkamen zu "Ich fand es toll von dir, dass du so lange gefehlt hast" :autsch:
    Und dem war auch nicht beizukommen.


    Ich habe dann für mich beschlossen, dass ich so ein Heckmeck nicht brauche und das Instrument Klassenrat ad acta gelegt. Und tatsächlich: kein Mensch vermisst es :D

  • Zitat Pausenbrot :

    Zitat

    Und wenn ich mich unter meinen Kollegen, Schulleitern, Sozialarbeitern und Eltern umgucke, würde ich mir wünschen, dass ihnen irgendjemand mal beigebracht hätte, einen Konflikt konstruktiv auszutragen!

    Und ich würde mir wünschen, dass man anerkennt, dass nicht alle Menschen, trotz (Oder gerade deswegen?) des pseudodemokratischen Zirkus, in der Lage sein werden, die sogenannten (sozialen) Schlüsselkompetenzen (welch merkwürdiger pseudomoderner Begriff) jemals zu erfüllen. Sonst wären wir ja alle Herrgott und Christus hätte sich nicht für uns am Kreuz aufopfern müssen.


    Ich behaupte mal, viele Menschen werden nie in der Lage sein, die hochtrabend formulierten Schlüsselkompetenzen jemals erfüllen zu können. Und diese Menschen müssen halt ordentlich angeleitet und geführt werden, besonders in der Grundschule.-War schon immer so und wird sich auch nicht ändern ! 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !


  • Zeugt von Intelligenz. *gggggg*


    Kann ich auch nicht anders sehen! :)


    Gibt es eigentlich überhaupt einen einigermaßen reflektierten Menschen, der nicht erkennt, dass "Ich"-Botschaften nur perfide umformulierte "Du"-Botschaften sind?


    Ne "passive-aggressive queen bitch of the universe" le

  • Ich habe schon lange nichts mehr geschrieben ... verdammt ... jetzt muss ich doch einmal kommentieren (nur um den verunsicherten Lehrern wieder Mut zu machen):


    Ich führe seit 8 Jahren wöchentlich einen Klassenrat in meinen Klassen (Jahrgang 2 bis 4). Dieses angeblich "pseudodemokratisches" Instrument funktioniert in meinen Klassen hervorragend! Spätestens ab Klasse 3 wird der Klassenrat von einem Schüler geleitet. Es sind mitunter die Klassenratsstunden, die mir und meinen Schülern als Sternstunden in Erinnerung bleiben (z.B. zuletzt eine Diskussion über "Streber sein").


    Natürlich gibt es klare Regeln und GRENZEN! Z.B. sprechen wir in unserem Klassenrat niemals über einzelne Kinder oder Streitereien. Solche Probleme lösen wir zwischen den Beteiligten, mitunter gibt es auch einfach die oben geforderte "klare Ansage". Hierfür ist der Klassenrat nicht geeignet - dem stimme ich zu!


    In unserem Klassenrat werden demokratische Entscheidungen getroffen, die die Klasse betreffen, z.B. zur Sitzordnung, Ziel eines Ausfluges, Pflege des Schulgartens, Thema einer Projektwoche, Klassenraumgestaltung, Faschingsfeier, Allgemeine Probleme im Schulbetrieb ... ... ...


    Und diese Entscheidungen werden tatsächlich demokratisch getroffen. Ich melde mich zu Wort, argumentiere, erkläre Zusammenhänge oder halte mich auch einmal komplett raus. Die Kinder argumentieren - mitunter sehr differenziert und mitfühlend - teilweise auch plump oder egoistisch. Letzteres fällt auch den Kindern auf.


    Ich erkläre den Schülern sehr früh, dass der Klassenrat nicht alles bestimmen kann. Kein demokratischen Parlament kann das (nicht mal der Bundestag/Landtag/Bundesrat/...). Das akzeptieren die Kinder, bzw. sie haben es zu akzeptieren.


    Ja, gelebte Demokratie ist anstrengend. Es gibt (im Rahmen des Klassenrates getroffene) Entscheidungen der Klasse, die ich persönlich anders getroffen hätte. Teilweise merken die Schüler, dass ihre Beschlüsse nicht durchdacht waren und nehmen diese schnell wieder zurück, teilweise muss ich mich aber auch eines Besseren belehren lassen (so z.B. zuletzt bei der Veränderung der Sitzordnung: Die Schüler wollten zum Abschluss des Schuljahres große 8er Gruppentische - ich hielt das für zu unruhig und argumentierte dagegen - letztlich klappte es ganz hervorragend).


    Ich achte während des Klassenrates ganz genau darauf, ob sich dieser in eine Richtung entwickelt, bei der ich eingreifen MUSS! Das tue ich auch und erkläre mein Eingreifen. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass mich die Kinder deshalb weniger ernst nehmen oder meine Autorität in Frage stellen - im Gegenteil! NIEMALS wird ein Kind in einem Klassenrat beschämt oder vorgeführt.


    Fazit: Der Klassenrat ist auch in der Grundschule eine gute Instituition. Aber er muss eng und feinfühlig begleitet werden und sollte m.E. nicht dazu genutzt werden, Probleme zwischen Schülern zu besprechen (ich möchte auch nicht, dass meine innerkollegialen Konflikte auf der nächsten Gesamtkonferenz erläutert werden). Wenn mein Klassenrat "pseudodemokratisch" ist, dann wäre es der Bundestag (Intransparenz, Fraktionszwang, Lobbyismus, etc.) noch vielmehr.


    P.S. Neben diesen sachlichen Entscheidungen und Beschlüssen gibt es natürlich auch sehr emotionale Momente. Z.B. erklärte ein hochintelligenter Schüler, dass er sehr darunter leidet, dass ihn die Mitschüler ständig "Professor" nennen oder ein dunkelhäutiges Mädchen erklärte traurig, dass sie von anderen Schülern "Schokokuss" genannt wird (hier waren "Ich"-Botschaften durchaus wichtig!). Die Klasse hat beide Anliegen sehr ernst genommen und mit meiner Hilfe haben wir gute Entscheidungen getroffen und konnten beiden Kindern nachhaltig helfen.

  • Gibt es eigentlich überhaupt einen einigermaßen reflektierten Menschen, der nicht erkennt, dass "Ich"-Botschaften nur perfide umformulierte "Du"-Botschaften sind?

    Wie wärs stattdessen mit: "Für mich sind Ich-Botschaften nur perfide umformulierte "Du"-Botschaften, weil ich ihren Sinn noch nicht verstanden habe."

  • Zu Beitrag 12 :


    Mal abgeshen von der Frage, ob auch neben dem ganzen Pseudodemokratiegesimmse genügend normaler Fachunterricht, in denen die Schüler für die weiterführenden Schulen (wirklich) genügend vorbereitet werden, stattfindet (Unsere neuen 5er können schon wieder kaum lesen und schreiben! Und benehmen können sie sich auch noch nicht!), liest sich Beitrag 12 für mich wie eine typische Feiertags-Didaktik-Rede, die auf gut Wetter macht.8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

    • Offizieller Beitrag

    Neben diesen sachlichen Entscheidungen und Beschlüssen gibt es natürlich auch sehr emotionale Momente. Z.B. erklärte ein hochintelligenter Schüler, dass er sehr darunter leidet, dass ihn die Mitschüler ständig "Professor" nennen oder ein dunkelhäutiges Mädchen erklärte traurig, dass sie von anderen Schülern "Schokokuss" genannt wird (hier waren "Ich"-Botschaften durchaus wichtig!). Die Klasse hat beide Anliegen sehr ernst genommen und mit meiner Hilfe haben wir gute Entscheidungen getroffen und konnten beiden Kindern nachhaltig helfen.



    also werden doch persönliche Dinge vor allen besprochen....


    die Sitzordnung ist für mich keine demokratische Entscheidung. Ausflugsziel nur sehr bedingt.
    Mittlerweile fahre ich mit meiner Klasse am besten, wenn ich sie tun lasse (Thema: Kuchenbasar). Nicht hochoffiziell im Klassenrat, sondern einer hat den Hut auf und regelt/organisiert. Meist merken sie dann recht schnell, dass es so nicht geht, wie sie es angehen. Und irgendwann lernen sie sicherlich draus.
    Ich nenne das learning by doing statt Klassenrat :D
    Wie haben im Übrigen eine Klassenleiterstunde pro Woche, in der solche Dinge geklärt werden. Da geht nichts vom Unterricht ab :super:

  • Hehe Elternschreck,


    Zitat

    ob auch neben dem ganzen Pseudodemokratiegesimmse genügend normaler Fachunterricht,


    fast hättest du mich ;) und ich hätte darauf geantwortet. Nee nee, ich bin dann wieder weg ... :wink_1:

  • Wow, die Antworten, die hier gegeben wurden sind so .... TYPISCH Lehrer... alles besser wissen, nicht von der eigenen Meinung abweichen, aber auch keine konstruktiven Vorschläge machen... Wenige Beiträge ausgenommen. Danke hierfür an Schlauby.


    In meinem Ursprungsbeitrag war das beschriebene "Problem" nicht, dass die Kinder den "Kinderkram" im Klassenrat besprechen wollen... dazu ist er ja da.


    Sondern, dass wir zum 80000 Mal (!) besprechen müssen, dass xx nunmal xy geärgert / gehauen /getreten hat. Sprich es kommt immer immer wieder das selbe und nichts neues. Ich habe nach neuen Anregungen für den Klassenrat gesucht.


    Bei einigen Antworten, die hier gefallen sind, bin ich mit Blick aufs Nutzerprofil froh, dass ihr an der weiterführenden Schule arbeitet, damit unsere Grundschüler noch ein bisschen Grundschüler sein dürfen und Kinder sein dürfen, die in einem solchen Rahmen Erwachsenenrollen spielen dürfen - daran haben sie übrigens einen riesengroßen Spaß, um ihre (mitunter auch egoistischen) Bedürfnisse auszudiskutieren. Anstatt ihnen mit "hartem Regime" zu kommen oder gar wörtlich zusagen, dass sie "nerven", Strafen aufzubrummen etc.


    Warum ich den Klassenrat mache?


    1.) Seitdem wir ihn machen, geht KEINE Unterrichtszeit mehr für die kleineren oder größeren alltäglichen Konflikte drauf (die Klassenratsstunde ist an meiner Schule "on Top".


    2.) An meiner Schule gab es grooooßes Konfliktpotenzial und große Aggression in der Pause oder auch dem Unterricht. Seitdem die Kinder eine Plattform haben, sich darüber auszutauschen oder auch nur zu beschweren, hat das merklich abgenommen.




    Danke an Schlauby für den konstruktiven Beitrag und auch für den Link zum anderen Thema... habe das bei meiner Suche zuvor nicht gefunden.

  • Zitat Jersey :

    Zitat

    damit unsere Grundschüler noch ein bisschen Grundschüler sein dürfen und Kinder sein dürfen, die in einem solchen Rahmen Erwachsenenrollen spielen dürfen

    Und schon mal wieder ein Widerspruch in sich !

    Zitat

    TYPISCH Lehrer... alles besser wissen, nicht von der eigenen Meinung abweichen, aber auch keine konstruktiven Vorschläge machen...

    Doch, einen habe ich z.B. hier mehrmals geäußert : Gar nicht erst einen Klassenrat einrichten ! 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Ich sehe auch nicht, dass bei Euch die Kinder noch Kinder sein dürfen. Stattdessen werden ihnen Entscheidungen auferlegt (Sitzordnung, Allgemeine Probleme im Schulbetrieb --> Welche sind das eigentlich?? Und was wird dann da entschieden?), die sie eigentlich noch nicht treffen können. Und genau das ist das Problem: Im Kindergarten- und Grundschulalter müssen Erwachsene viele Entscheidungen für die Kinder treffen, weil sie es einfach besser wissen. Kinder sollten NICHT völlig frei entscheiden dürfen, was sie morgens frühstücken oder wohin der Ausflug gehen sollte. Zuviel Entscheidungsfreiheit überfordert sie eher, als dass es weiterhilft.


    Und leider erlebe ich im privaten Umfeld oft Kinder, die Sachen entscheiden dürfen, obwohl das unpassend ist, wie zB welche Klamotten sie anziehen. Da sieht man tatsächlich Kinder in Sommerkleidern bei 5 Grad über 0. Weil das Kind ja so einen Willen hat. Nee, is klaa!


    Die Wahl zwischen Alternativen zu geben, die ein Erwachsener ausgewählt hat, finde ich völlig ausreichend. Und zwar bis in die Sek II. Meine Schüler dürfen einige wenige Dinge selbst bestimmen. Aber ich gebe ihnen einiges vor, da ich erfahren musste: Zuviel Entscheidungsfreiheit geht schief, da die SuS einiges einfach nicht wissen können.

  • Und dadurch, dass man die Kinder in unserer Gesellschaft dauernd auf Augenhöhe der Erwachsenen bringt, sind sie extrem innerlich und äußerlich unruhig, weil ihre Psyche damit total überfordert ist.


    Dass man auch in den Grundschulen (immer öfter) diesen schwerwiegenden Fehler begeht, macht mich insofern betroffen, da die Kinder, die bei uns in die 5. Klassen eintreten, von Jahr zu Jahr im Verhalten und Benehmen sich immer unmöglicher positionieren.8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

Werbung