Arbeitsmaterial

  • Hallo zusammen,


    angestoßen durch meinen Thread im Off-Topic Bereich habe ich nochmal darüber nachgedacht, wie man an das notwendige Arbeitsmaterial kommt.
    Muss man sich das alles persönlich zulegen? Ich kenne dutzende Lehrer und Referendare die sich wirklich für richtig viel Geld Arbeitsmaterial für den Unterricht gekauft haben.
    In der freien Wirtschaft wird ja alles notwendige gestellt, aber ich kenne auch Schulen, die die Lehrer für die Kopien an den Kopierern zahlen lassen.


    Also wie ist es da rechtens und auf was kann man sich im Notfall berufen?


    So long
    Grapadura

  • Rechtlich gesehen ist es in Ordnung, wenn die Schule das absolute Minimum stellt, mit dem der Unterricht möglich ist. Es gibt Schulen, die sind sehr großzügig (bei uns z.B. kann man kopieren, bis der Arzt kommt und auch die Arbeitshefte werden gestellt, buntes Papier, Foilien usw. liegen bereit). Es kommt halt darauf an, wo du später mal landest.

  • Ob und wo das rechtlich geregelt ist, weiß ich nicht. Aber es gibt Schulen, an denen sich das auf die Tafelkreide beschränkt. I. d. R. gibt es aber fast immer auch ein beschränktes Kopierkontingent und ein Exemplar des jeweiligen Schülerbuchs. Für Dein Fach Mathe dann noch diese lustigen Lineale, Zirkel, Geodreiecke für die Tafel und eine Schule ohne Computerraum gibt es heute auch nicht mehr.


    Die passenden Lehrerbücher (wenn es welche gab) zu den Schülerbüchern habe ich immer selbst gekauft, ebenso buntes Kartonpapier für bunte Plakate, OHP-Folien, Laminierfolien, Folienschreiber ... Für die Ausstattung der Fachräume ist die Fachschaft verantwortlich, aber eben nur für Neuanschaffungen. Wenn da vor Jahren untaugliche Musikinstrumente/Laborgeräte/Sportbälle ... gekauft worden, muss man damit leben oder auch da mal selbst was anschaffen. Hab' ich auch schon gemacht und wenn ich das Gefühl habe, dass ich damit über lange Zeit besseren Unterricht machen kann, wo sich dann alle, auch ich, wohler fühlen, finde ich das OK. Ich weiß aber, dass es dazu ganz individuell verschiedene Ansichten gibt.

  • Ob und wo das rechtlich geregelt ist, weiß ich nicht. Aber es gibt Schulen, an denen sich das auf die Tafelkreide beschränkt. I. d. R. gibt es aber fast immer auch ein beschränktes Kopierkontingent und ein Exemplar des jeweiligen Schülerbuchs. Für Dein Fach Mathe dann noch diese lustigen Lineale, Zirkel, Geodreiecke für die Tafel und eine Schule ohne Computerraum gibt es heute auch nicht mehr.


    Die passenden Lehrerbücher (wenn es welche gab) zu den Schülerbüchern habe ich immer selbst gekauft, ebenso buntes Kartonpapier für bunte Plakate, OHP-Folien, Laminierfolien, Folienschreiber ... Für die Ausstattung der Fachräume ist die Fachschaft verantwortlich, aber eben nur für Neuanschaffungen. Wenn da vor Jahren untaugliche Musikinstrumente/Laborgeräte/Sportbälle ... gekauft worden, muss man damit leben oder auch da mal selbst was anschaffen. Hab' ich auch schon gemacht und wenn ich das Gefühl habe, dass ich damit über lange Zeit besseren Unterricht machen kann, wo sich dann alle, auch ich, wohler fühlen, finde ich das OK. Ich weiß aber, dass es dazu ganz individuell verschiedene Ansichten gibt.

    Ja die Lineale und Zirkel etc dienen zur Selbstverteidigung im Geometrieunterricht ;)


    Kann man das dann wenigstens alles steuerlich absetzen?


    Noch eins zu dem Computerraum: Das Gymnasium hier bei mir im Ort hat sämtliche Computerräume abgeschafft, weil sie flächendeckend Ipads gekauft haben. Damit kann man keinen vernünftigen Informatikunterricht machen...

  • Zitat

    Ja die Lineale und Zirkel etc dienen zur Selbstverteidigung im Geometrieunterricht ;)


    Kann man das dann wenigstens alles steuerlich absetzen?


    Noch eins zu dem Computerraum: Das Gymnasium hier bei mir im Ort hat sämtliche Computerräume abgeschafft, weil sie flächendeckend Ipads gekauft haben. Damit kann man keinen vernünftigen Informatikunterricht machen...


    Ist mir noch nie aufgefallen: Das Lineal als Schwertersatz und die Geodreiecke haben ja auch gute Schilde ab ... ;)


    Ja, Du kannst eine ganze Menge steuerlich absetzen. Im Internet gibt's dazu ganz gute Übersichten.


    Mit den Ipads folgt die Schule einem Trend. Aber vielleicht hat die Arbeit damit auch wirklich was Gutes. Aber dass die einen Computerraum ersetzen sollen, halte ich auch für ziemlich gewagt.

  • Ja, Du kannst eine ganze Menge steuerlich absetzen. Im Internet gibt's dazu ganz gute Übersichten.


    Mit den Ipads folgt die Schule einem Trend. Aber vielleicht hat die Arbeit damit auch wirklich was Gutes. Aber dass die einen Computerraum ersetzen sollen, halte ich auch für ziemlich gewagt.

    Gut dann werde ich mich da mal schlau machen.


    Naja die hatten vorher schon kein Informatik als Schulfach und haben jetzt einfach komplett die Computerräume abgeschafft um Hip zu sein(?) Diesen Trend mit den Ipads finde ich eher so mittelmäßig.

  • Regel Nr. 1: Der Unterrricht wird mit dem Material gemacht, das die Schule zur Verfügung stellt. Bevor ich auch nur eine einzige Kopie zahle, wird nur noch diktiert oder an die Tafel geschrieben! Wenn die Schule nur das "Notwendige" bezahlt, ist alles was sie nicht bezahlt auch nicht notwendig. Ganz einfach.


    Regel Nr. 2: Steuerliche Absetzbarkeit ist Selbstbetrug. Da bleibt man im Schnitt immer noch auf mind. 70 Prozent der Kosten sitzen.


    Wo sind wir denn hier? Der Staat verballert Milliarden Euro am Hindukusch und rettet Banken und andere Staaten mit dutzenden und hunderten Milliarden Euro an Steuergeldern und dann soll es nicht einmal für ein paar lächerliche Kopien oder vernünftige Sportbälle reichen? Bildungsrepublik Deutschland???


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Regel Nr. 1: Der Unterrricht wird mit dem Material gemacht, das die Schule zur Verfügung stellt. Bevor ich auch nur eine einzige Kopie zahle, wird nur noch diktiert oder an die Tafel geschrieben! Wenn die Schule nur das "Notwendige" bezahlt, ist alles was sie nicht bezahlt auch nicht notwendig. Ganz einfach.


    :rofl:
    In der Qualifikationsphase ohne Buch und Kopierkontingent?

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • Das eingeführte Lehrbuch hat die Schule dem Lehrer bereitzustellen. Da gibt es sogar schon Gerichtsurteile zu. Vielleicht einmal deine SL darauf aufmerksam machen.


    Und wenn keine Kopien bereitgestellt werden, dann gibt's eben keine. Das oft praktizierte Verfahren, "Kopiergeld" von den Schülern einzusammeln ist zumindest rechtliche Grauzone: Kein Schüler kann verpflichtet werden das zu bezahlen, du musst ihm die Kopien wg. der Chancengleichheit aber trotzdem geben. Er muss sie dir in diesem Fall nur am Ende der Unterrichtseinheit zurückgeben. Auf das "Geldeinsammeln für Kopien" würde ich mich deshalb nie einlassen.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Regel Nr. 1: Der Unterrricht wird mit dem Material gemacht, das die Schule zur Verfügung stellt. Bevor ich auch nur eine einzige Kopie zahle, wird nur noch diktiert oder an die Tafel geschrieben! Wenn die Schule nur das "Notwendige" bezahlt, ist alles was sie nicht bezahlt auch nicht notwendig. Ganz einfach.


    Das klingt auf den ersten Blick sehr konsequent und schlüssig, hat aber dort wohl ein Ende, wo es mit massiver Mehrarbeit verbunden wäre, die Linie durchzuhalten. Nur so als Beispiel: Würde mir die Schule keinen adäquaten Computerarbeitsplatz zur Verfügung stellen, würde ich mir wohl dennoch einen PC kaufen, um damit Arbeitsmaterial und Leistungsnachweise zu erstellen. Auf die Dauer wäre es mir nämlich dann doch zu mühselig, diese Arbeiten handschriftlich zu erledigen ;)


    Und - nutzt du einen privat bezahlten PC für die schulische Arbeit?

  • Und - nutzt du einen privat bezahlten PC für die schulische Arbeit?


    Ja, aber viele Sachen erledige ich an schulischen PCs, spart Strom (und im Winter Heizkosten!) und ist eine sinnvolle Nutzung von Freistunden. Ausdrucken von Arbeitsblättern machen ich prinzipiell nur noch in der Schule. Viele Kollegen haben sich extra ein Notebook für die Schule angeschafft, dass sie immer mitbringen: Würde ich NIE machen.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

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  • Ich finde Deine (Mikaels) Position vollkommen OK. Für mich war der Beweggrund, auch mal Sachen anzuschaffen, übrigens nicht, dass ich so Mehrarbeit vermieden hätte. Aber ich möchte guten Unterricht machen, und zwar wenn ich ganz ehrlich bin, dann für mich selbst mindestens so sehr wie für die Schüler. Da hab' ich gerne in meinem ersten Jahr etwa 200 € für ein paar gebrauchte Sachen investiert, die ich dann drei Jahre lang nutzen konnte und auch den Fachkollegen überlassen habe. Diese Sachen sind jetzt noch in der Schule, irgendwann hole ich sie da mal ab und entweder finde ich Verwendung dafür oder verkaufe sie weiter. Ein Teil ist kaputt gegangen - gut, 15 € verballert. Daneben hatte ich mir noch Dinge angeschafft, die ich aber ausschließlich selbst genutzt habe. Zum Beispiel eine ordentliche, kompakte Verstärkerbox. Die steht jetzt in meinem Zimmer und ich benutze sie täglich.

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