Wenn wir da mal bei Strafen waren,....

  • Hallo,


    es ist noch immer lustig bzw. erstaunlich, für welche Vergehen an Schulen Strafen verteilt werden.


    Die Tochter meiner KG, ihres Zeichens Klasse 5 an der hießigen Realschule hätte nachsitzen sollen, mit 4 anderen Kollegen.


    Da glaubt man ja zuerst einmal, dass die Herrschaften etwas ausgefressen haben.


    Nachsitzen kann ich verstehen, wenn z.B. absichtlich Unterricht versäumt wurde oder notorische Hausaufgabenvergesser mal nachgeholfen werden muss.


    Aber die Kids haben nichts angestellt, sie haben keine Hausaufgaben vergessen.


    Sie haben lediglich vergessen zum Termin das Kopiergeld beim Lehrer abzuliefern.


    Meine KG war beim Elternsprechabend beim Lehrer und hat ihm verklickert, dass sie es vergessen hat, dem Kind zu geben, also sie nachsitzen müsste. Da der Lehrer keine Lust hat, sie zu beaufsichtigen, wurde der Tochter meiner KG das Nachsitzen erlassen.


    Die anderen Kinder mussten übrigens nachsitzen, nicht in einer eh freien 6. Stunde - nein, in einer 7. Stunde.


    Bei allem Verständnis, dass es nervig ist, jedem nachzurennen, aber das ist nicht gerechtfertigt.


    Solch ein Vorgehen ist nicht im geringsten durch das Schulgesetz gedeckt und hat auch so keinen Sinn, denn es fehlen die logischen Konsequenzen.


    Wird das an anderen Schulen auch so gehandhabt?


    Doris

  • bei uns wird das so nicht gehandhabt. bin allerdings auch an der gs. ich warte eben noch einen tag (es sind eh immer !! die gleichen die das geld nicht dabei haben) und wenn es dann nicht kommt, gebe ich eine notiz nach hause mit. wirkt das nicht, was eigentlich verwunderlich genug ist.., rufe ich persönlich an. und zwar nicht gern..!


    mir als mutter /vater wäre es zu peinlich, aber manche haben eben ein dickes fell.
    nur, das kind dafür nachsitzen zu lassen? wie deine bekannte selbst zu gab, hat SIE das mit dem geld verbummelt!
    wäre ich der entsprechende kollege gewesen... ich hätte sie gern nachsitzen lassen!
    (mal abgesehen davon, dass ich von der sache an sich nicht viel halte)
    achja, wenn nur alle eltern solche angebote machten.. ich hätte da schon wen im auge!


    hihi,
    sabi ;)

  • Hallo,
    mit den Strafen ist das so eine Sache... - Nachsitzen für´s Kopiergeld finde ich ziemlich lächerlich und unangemessen. Trotzdem verteil ich schon hin und wieder mal Strafarbeiten, Nachsitztermine und zugegebnermaßen auch (selten) Kollektivstrafen. Ich weiß zwar, dass ich da nicht immer so ganz genau nach dem Schulgesetz handele, aber in manchen Situationen ist das eben die wirkungsvollste Maßnahme.
    Anrufe zu Hause, ständige verständnisvolle Gespräche und dauernde Ermahnungen bringen´s eben nicht immer (gerade in der LH-Schule...). Und wenn dann jemand zum dritten Mal die Hausaufgaben vergessen hat, dann sitzt er eben nach, und wenn jemand auf dem Schulhof Schneebälle schmeißt, dann schreibt er eben ´ne Strafarbeit, und wenn jemand ständig seine Mitschüler beleidigt, dann wird er eben vom Schwimmbadbesuch ausgeschlossen...
    Natürlich muss das alles in Maßen geschehen, aber so ganz ohne Strafen hätt ich gar kein "Druckmittel" und das braucht man zugegebenermaßen manchmal einfach! :rolleyes:


    Gruß
    Potilla

    Man muss nicht immer jeden da abholen, wo er steht - manchmal ist es auch wichtig jemaden da zu lassen, wo er sein will!

  • Nur mal so als Einwurf.
    Ich habe einen Schüler, der sich aus freien Stücken von der Schule abgemeldet hat. Tischler - mit zwei linken Händen und einem Knoten d'rin ist dann vielleicht doch nicht der richtige Beruf.
    Da er die Schul- bzw. Berufsschulpflicht aber noch nicht erfüllt hat, muss er einen Tag pro Woche weiterhin zum Unterricht kommen. Macht er dies nicht, wird ein Bußgeldbescheid 'rausgeschickt.
    Das Problem an der Sache ist, dass die Eltern beide berufstätig sind, ihren Sohn wecken und in die Schule schicken, er dort aber nicht ankommt. Da der Sohn über kein Einkommen verfügt, woher auch, müssen die Eltern das Bußgeld bezahlen.
    Sinnvoller fände ich eine Art "Hausmeisterpraktikum" oder soziale Dienste, dies ist aber laut Schulgesetz nicht möglich.
    Was meint Ihr dazu?


    Viele Grüße
    Super-Lion

  • Hallo,


    wie ich schon geschrieben habe, wenn besondere Kandidaten ständigen Hausaufgaben vergessen, dann ist Nacharbeiten unter Anleitung des Lehrers wohl doch das Beste und Sinnvollste.


    Auch finde ich es ok, wenn es für Vergehen gegen die Hausordnung der Schule (ist bei uns auch das Schneeballwerfen) mit einem Aufsatz zum Thema behandelt wird. Viele Regeln haben nämlich wirklich einen Sinn. Meist haben sich die Kinder nur noch nicht die Gedanken dazu gemacht. Wenn man das getan hat, ist es sehr viel einfacher, die Regel einzuhalten.


    Es geht nicht um das genaue Einhalten der Schulordnung, sondern um die Sinnhaftigkeit von Strafen.


    Die Idee von Super-Lion finde ich gut. Ürigens, die Eltern müssen nicht das Bußgeld bezahlen. Wenn man das anstehen lässt könnte man mit geschickten Verwaltungshandeln daraus schon einen Ersatzzwangshaft basteln bzw. damit mal das Jugendamt beschäftigen. Es gäbe schon Möglichkeiten dieses Hausmeisterpraktikum einzuführen.


    Im Zweifelsfall sollte so etwas möglich gemacht werden


    Oder man erklärt das fortgesetzte Schulschwänzen zur Straftat.


    Meine Bekannte ist übrigens selbstständig und arbeitet wirklich von morgens um acht bis abends um acht und verschusselt dann Einiges. Sie hätte sich aber den Spaß erlaubt.


    Doris

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