Muss man Hausaufgaben erteilen?

  • Ich arbeite an einer L-Förderschule, m.a.W. die Jugendlichen gehen irgendwann ohne brauchbaren Abschluss in eine Maßnahme des Arbeitsamtes. Unser täglich Brot ist Vernachlässigung, das fängt bei der Chipstüte zum Frühstück ab Klasse 2 an und endet beim Rumgammeln auf der Straße ab Klasse 4. Die ewig fehlenden Arbeitsmaterialien kaufe ich oft privat nach etc.


    Genauso rennt man den Hausaufgaben hinterher. Noten interessieren niemanden, Nachsitzen und Anrufe zu Hause muss man sich für Verhaltensauffälligkeiten aufheben. Das Erteilen von Hausaufgaben und deren Kontrolle ist also nur nervtötend und bringt niemandem etwas.


    Unabhängig von der pro und contra Debatte- bin ich verpflichtet Hausaufgaben zu erteilen? ich finde dazu nur im Gesetz "...Feiertage etc. sind in der Regel von Ha freizuhalten"..."Ha werden im Unterricht besprochen." aber nicht, ob ich jeden Tag und in allen Fächern welche erteilen muss.

    • Offizieller Beitrag

    Unabhängig von der pro und contra Debatte- bin ich verpflichtet Hausaufgaben zu erteilen? in allen Fächern? oder Bula-abhängig :gruebel:


    gibt es das überhaupt, eine Verpflichtung, HA zu erteilen?
    Wenn man den Übungseffekt, den HA haben sollen, in der Schule erzielen kann,
    wenn vorbereitende HA sich erübrigen, weil sie nicht dem Untericht entwachsen, weil dieser anders aufgebaut ist -- wozu sollte man dann verpflichtet werden können? :ka:
    Aber ich lasse mich gerne überraschen von den Antworten Anderer :prost:

  • Das fällt bei mir unter pädagogische Freiheit. Wenn du keine aufgibst, können andere dafür umso mehr geben.
    Wichtig ist doch nur, wie man das den Schülern vermittelt.

  • Bei uns, auch l-schule, wird das in einem dieser vielen konzepte geregelt. als ganztagsschule keine ha, dafür haben wir wochenplanstunden. Langfristige sachen aber sehr wohl und ich nehme mir die freiheit, schülern, die im unterricht absichtlich bummeln, schwänzen etc., die sachen mit nach hause zu geben. War am anfang hart "meine alte lehrerin hat mir schon gar nichts mehr aufgegeben, weil ich das eh nie gemacht habe.", aber selbst solche kandidaten haben irgendwann angefangen, die ha zu machen. Nicht immer, aber immerhin. :) ich finds wichtig, denn das niveau gerade an unserer schulform rutscht rasant immer weiter in den keller, so dass die schüler meiner meinung nach auch zu hause üben sollten. nicht jeden tag, aber wenn es sich anbietet. Sie sollen keine seitenlangen aufsätze verfassen, aber sie sollen auch lernen, dass man etwas tun muss, wenn man etwas erreichen will. Und ja, der förderschulabschluss ist jetzt nicht der mega bringer, aber in den weiterführenden maßnahmen können sie diesen noch verbessern. Wenn sie aber nicht eigeninitiative erprobt haben, bringt ihnen diese chance nichts. Nach der schule trägt man ihnen ihre hintern nicht mehr hinterher, da müssen sie selbst aktiv werden. Darum finde ich es wichtig, das im geschützten, kleinen rahmen immer wieder einzufordern. Zumal ja auch ein gewisser fachlicher zuwachs entstehen sollte.....

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