Wohnung und / oder Auto - Erfahrungen?

  • Hallo,


    ich bin im Moment ziemlich fieberhaft dabei, noch die restlichen Sachen für das Ref zu erledigen und stehe im Moment vor einer nicht ganz einfachen Entscheidung:


    Ich bin in meine Heimatstadt gekommen und könnte (vorübergehend) wieder bei meinen Eltern einziehen (hab hier ziemlich viel Platz für mich). So ganz warm werde ich mit dem Gedanken nicht, aber eine bezahlbare Wohnung in einigermaßen günstiger Lage bzgl. Schule und Studienseminar zu finden, gestaltet sich als schwerer als gedacht. Nun wäre es wahrscheinlich das einfachste, erst einmal wieder Zuhause einzuziehen. Dann könnte ich mir die weitere, bisher eher frustrierende Wohnungssuche erst einmal sparen und noch mal ein paar Tage wegfahren und Kraft tanken ...


    Ich wollte einfach mal fragen, ob es jemanden gibt, der / die vor einer ähnlichen Entscheidung stand und wie ihr euch am Ende entschieden habt. Ist jemand für das Referendariat wieder bei den Eltern eingezogen und hat das funktioniert, oder ist das eher zum Scheitern verurteilt? Mit meinen Eltern verstehe ich mich an sich ganz gut, aber ich will nicht wieder in diese Eltern-Kind-Rolle verfallen (müssen) .... ;)


    Na ja, und wenn ich wieder Zuhause einzuziehen würde, könnte ich mir zumindest ein Auto leisten, ist ja bei der ganzen Fahrerei auch nicht ganz unpraktisch. Bei den Mietpreisen in meiner Heimatstadt wäre aber wohl nur eins von beiden bezahlbar...


    So, lange Rede, kurzer Sinn: Über ein bisschen Austausch würde ich mich freuen. Natürlich kann mir keiner die Entscheidung abnehmen und die Situation ist auch immer sehr individuell, aber Erfahrungen hat ja jeder irgendwie gemacht, sei es selbst oder durch Hören-Sagen von anderen ...


    Liebe Grüße


    LucyDM

  • Ich sag mal so: wenn Hotel Mama nicht zu weit von Schulen, Seminar und Co liegt, wäre das für mich die bessere Alternative, weil dann Automobil und wegfallende Haushaltsführung einiges an Zeitgewinn bringt...

    "A lack of planing on your side does not constitute an emergency on my side."

  • Zitat LucyDM :

    Zitat

    Mit meinen Eltern verstehe ich mich an sich ganz gut,

    Wo ist denn dann Dein Problem, dass Du wieder einziehst ?

    Zitat

    aber ich will nicht wieder in diese Eltern-Kind-Rolle verfallen (müssen) .... ;-

    Das wird längst nicht so schlimm werden wie Deine künftige Rolle als Referendarin !


    Alles in allem : Das Referendariat ist eine sehr schlimme und stressige Zeit in der man als Referendar alle Kräfte bündeln und sich auf die Arbeit in der Schule und im Seminar konzentrieren sollte. Wenn man das Glück hat, durch Eltern von lästigen und zeitraubenden Alltagsbanalitäten, die sonst neben dem Referendariat anfallen, befreit werden zu können, sollte man sich für das Wohnen bei den Eltern entscheiden. Und es ist auch nicht schlecht, wenn man sich durch die eingesparten Groschen das ein oder andere Bierchen und Auto/Urlaub leisten kann. 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Das Referendariat ist eine sehr schlimme und stressige Zeit


    Das Referendariat ist längst nicht für alle eine sehr schlimme Zeit.
    Das, was da an Stress auf die Refs zukommt, wird auch nicht besser dadurch, dass sie vorher teilweise in der Uni und von Kollegen die Hölle auf Erden beschrieben bekommen.

  • Beinah offtopic:


    Woher wisst ihr, dass die Eltern einen freudig und selbstverständlich von Alltagsbanalitäten entlasten würden?


    Mich verwundert es sehr! mit welcher Selbstverständlichkeit ihr vom Hotel Mama ausgeht ....


    Ninale

    Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.


  • Vom Hotel Mama gehe ich eigentlich auch nicht aus, meine Eltern kommen in der Regel auch erst am späten Nachmittag / frühen Abend zurück von der Arbeit, sodass wir uns schon gegenseitig unterstützen müssen, was einkaufen etc. anbelangt. Wahrscheinlich mache ich mir auch zu viele Gedanken, weil ich mehrere Jahre ganz gut unabhängig gelebt habe während des Studiums und die Vorstellung, wieder nach Hause zu ziehen, merkwürdig finde. Daher auch meine Frage nach Erfahrungen, ob das gut gehen kann etc.


    Da ich wegen der doch teils eher schlecht erreichbaren weiteren Ausbildungsschulen (direkte Nahverkehrsanbindungen gibt es nur teils, da ist man bis zu 1,5/2 Stunden unterwegs, also mehr als vom Seminar eingeplant wird) wohl sowieso auf ein Auto angewiesen sein werde (meine Ausbildungsschule ist auch nicht gerade nah an Elternhaus und Seminar, zur Not aber auch mit dem Rad innerhalb von 30-40 Min erreichbar), ist aber wohl das Elternhaus die beste Alternative. Außer es läuft jetzt noch die perfekte Wohnung über den Weg, die irgendwie noch ein Auto zulässt :pfeifen:


  • Das Referendariat ist längst nicht für alle eine sehr schlimme Zeit.
    Das, was da an Stress auf die Refs zukommt, wird auch nicht besser dadurch, dass sie vorher teilweise in der Uni und von Kollegen die Hölle auf Erden beschrieben bekommen.


    Ich gehe jetzt auch erst mal optimistisch ran ;)


    Stressíg wird es sicher und der Druck ist bestimmt auch enorm, nach allem, was ich von ehemaligen Kommilitonen bisher gehört habe. Aber die meisten würden die Zeit nicht als "sehr schlimm" bezeichnen. Das kommt aber sicher auch auf das Seminar und die Schule an.

  • Also ich persönlich würde niemals wieder bei meinen Eltern einziehen, außer wenn es gar nicht anders ginge. Ich verstehe mich auch hervorragend mit den Beiden - was vor allem an der gesunden Distanz liegt, die wir seit dem Auszug haben.
    Ich finde es sehr viel stressfreier, in eine eigene Wohnung zurückzukommen. Da kann man selbst entscheiden, wie ordentlich man es braucht; wenn man nur n Liter Milch im Kühlschrank hat, ist das eben so; usw usf.
    Ich würde wirklich jedem davon abraten.


    Was das Auto angeht: Ich weiß nicht, wie du versicherungstechnisch so aufgestellt bist usw, aber mein Auto kostet mich (jetzt mal Reparaturen außen vor, ich gehe nicht davon aus, dass du dir eine 20 Jahre alte Kiste anschaffst) etwa 50 Euro im Monat (Versicherung, Steuer). Sprit kommt natürlich dazu, das hängt dann von den Strecken ab, die du so zurücklegst. Aber für ein Monatsticket für die Öffentlichen zahlst du in der Regel auch um die 100 Euro im Monat, kann sich also durchaus rechnen.


    Beides würde ich mir sehr gut überlegen und gründlich durchrechnen und dann auf Grundlage der Zahlen entscheiden.

    "A reader lives a thousand lives before he dies, the man who never reads lives only one."
    (Jojen Reed)

  • Vielleicht wäre ja auch eine WG ne Option? Da braucht es dann aber auch ein glückliches Händchen, denn ab und an hat auch ein Reffi mal Zeit zum Schlafen. ;)
    Bei uns im Seminar gab es ein schwarzes Brett, wo auch die Leute Zettel aufgehängt haben, deren Wohnung/Wg-Platz nach dem Ref frei wird, weil sie jobbedingt umziehen (waren immer recht viele). Oder aber auch Gesuche nach eben solchen Plätzen. Wäre ja auch vielleicht ne Idee?


    ("Damals" lief auch noch viel über StudiVZ Gruppen.....)


    Mein Auto hätte ich im Ref gegen nichts in der Welt eingetauscht, denn überall mit Bus und Bahn hin...da wirste ja irre. War mehr eine ländliche Gegend und vermutlich hätte ich dann auch gleich im Bus wohnen können.....


    Wenn du mit deinen Eltern gut klar kommst, sie dir deinen Freiraum lassen und du dich frei bewegen kannst (also nicht darüber Rechehnschaft ablegen musst, warum du erst nachts nach hause kommst, wenn doch nächste Woche ein Unterrichtsbesuch ansteht....), spricht da meiner Meinung nach auch nichts gegen, wieder dort einzuziehen. Aber das ist wirklich was, da solltest du dich möglichst bald mit ihnen zusammen setzen. Vielleicht könnt ihr ja auch ein paar Aufgaben verteilen, dann ist es eben nicht Hotel Mama und für alle eine Entlastung. :)

    • Offizieller Beitrag

    ich persönlich hätte nach dem Studium nicht wieder bei meinen Eltern wohnen wollen. Niemals.
    Nicht, weil sie es nicht gewollt hätten, wenn es denn in Frage gekommen wäre.
    Aber so virele jahre nach dem Auszug nach dem Abi ist man nicht mehr dieselbe Person, als die man damals das Elternhaus verlassen hatte.
    Meine Mutter neigt sehr zum Hotel Mama, mich hätte das wahnsinnig gemacht. Ich bin nicht mehr ihr little darling, der rundum versorgt werden möchte/muss.
    Zudem war mein Vater damals noch beruflich sehr stark eingespannt, was auch einen sehr starren Alltag nach sich zog. Niemals wäre der kompatibel gewesen mit (m)einem Stundenplan im Ref.


    Bei anderen Familien mag das anders aussehen, aber ich hätte nie auf meine Unabhängigkeit verzichten wollen. Über kurz oder lang wäre es zu Hause zum Crash gekommen. ;)

  • Zitat Friesin :

    Zitat

    Über kurz oder lang wäre es zu Hause zum Crash gekommen.

    Dafür hat man aber die Schüler und Kollegen, um die emotionalen Verspannungen abzureagieren ! 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Ich bin vor zehn Jahren auch wieder in das Mehrfamilienhaus meiner Eltern gezogen, da ich am Ende des Ref eine Stelle in meiner alten Heimatstadt hatte. Vorteilhaft war, dass es ein Mehrfamilienhaus (Mietshaus) ist und ich eine eigene Wohnung habe. Darüber bin ich froh, dass ich das damals trotz aller Reibungen getan habe. Heute ist mein Vater demenzkrank und meine Mutter halbblind. Deswegen kümmere ich gern mich um meine Eltern und da ich ja meine Wohnung im Haus habe, ist es sehr einfach zu organisieren.

  • Ich habe im Ref auch wieder bei meinen Eltern gewohnt, da es sich einfach angeboten hat (meine Schule war nur ein paar km entfernt und das Seminar auch gut erreichbar). Konnte mir durch die gesparte Miete dann auch ein Auto leisten, was wirklich sehr praktisch war. Bei uns hat es gut funktioniert (klar ist es am Anfang erst einmal wieder eine Umstellung nach dem Leben in der Studenten-WG...) und meine Mutter hat mir durchaus vor allem in stressigen Ref-Phasen manches im Alltag abgenommen. Wenn es doch nicht klappt kannst du dich ja immer noch nach einer Wohnung umschauen, musst jetzt aber erst einmal nichts überstürzen.
    Viel Erfolg im Ref! Als schlimmste Zeit meines Lebens würde ich dieses übrigens nicht bezeichnen, wenn ich es auch nicht nochmal machen wollte! ;)

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