Vertretungsunterricht

  • hm,
    bei den Schülern anrufen müsste man doch nur, wenn Randstunden ausfallen. Und dann ist auch die Frage, wie das praktiziert werden soll, wenn man als neben der Schule wohnender Lehrer sich um 7.45 krank meldet, die Schüler aus den umliegenden Dörfern aber bereits kurz vor sieben im Bus sitzen.
    Bei uns gibt es keinen Ausfall der ersten Stunde und daher eine Präsenz, zwei Kollegen, die sich bereithalten müssen, um Frühaufsichten und die Vertretung für die erste Stunde zu übernehmen.


    mfg
    der unbekannte Lehrer

    "Get thee back into the tempest and the Night´s Plutonian shore!...
    Take thy beak from out my heart, and take thy form from off my door!"
    Quoth the raven: "Nevermore." (E.A.Poe,The Raven)

  • bei uns (GS) übernimmt in der Regel der Lehrer der Deutsch für Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache unterrichtet die Klasse, oder ein anderer Lehrer muss supplieren, nötigenfalls auch der Direktor und im allerschlimmsten Fall unterrichtet man zwei Klassen parallel.

  • In der Regel werden die Schüler bei uns auf andere Klassen aufgeteilt (dazu erstellt jeder L zu Jahresbeginn einen Plan, wohin welcher Schüler geschickt werden soll). Bei absehbarer längerer Krankheit bekommen die Schüler zumeist einen Tag vorher einen Elternbrief mit, auf dass sie den nächsten Tag zuhause verbringen dürfen.


    Gruß,
    Holger

  • Bei uns gehts auch so zuwie bei Holger - es sei denn, eine Lehrkraft wäre zufällig mal "übrig" (z. b. die Schwimmlehrerin, weil das Schwimmbad kaputt ist ...)


    Auch wir entscheiden, wohin welches Kind im Krankheitsfall aufgeteilt werden soll. Ferner gibt es für jedes Kind eine "Vertretungsmappe" mit einem Laufzettel über den allgemeinen Lern- und Leistungsstand (der bei uns in der Förderschule von Kind zu Kind stark abweicht) und Arbeitsblättern, die das Kind selbständig bearbeiten kann; alle paar Wochen muss diese Mappe natürlich aktualisiert werden.


    Bablin

    Wer hohe Türme bauen will,
    muss lange beim Fundament verweilen.
    Anton Bruckner

    Einmal editiert, zuletzt von Bablin ()

  • In Niedersachsen muss jede Schule ein "Vertretungskonzept" erstellen. Unseres schaut so aus:


    Die vormaligen Betreuungskräfte, die durch den Erlass "Arbeit in der Grundschule" zu "Pädagogischen Mitarbeitern" geadelt wurden, werden auch für Vertretungsstunden eingesetzt (das sieht der Erlass vor). Inhaltlich gestaltet bei absehbarem Fehlen die ausfallende Lehrerin die Unterrichtsstunde, die Pädagogische Mitarbeiterin hält sie nur.


    Zweite Möglichkeit, plötzliche Erkrankung: unser Rektor ruft die Pädagogischen Mitarbeiterinnen der Reihe nach an, wer zuerst kann, der wird eingesetzt. Inhalt der Unterrichtsstunde: etwas aus den "Vertretungsordnern", die wir pro Klassenstufe und Fach angelegt haben.


    Mehrere Lehrer fallen aus, sodass der Pool der Pädagogischen Mitarbeiterinnen nicht ausreicht: die Klasse wird mit der Parallelklasse zusammengelegt, es wird in der Turnhalle oder der Aula unterrichtet - meist Spiele oder Sport.


    Bei "höheren Klassen" der Grundschule (3./4.) kann es auch "Stillarbeit" geben; für die Aufsicht ist der Lehrer im benachbarten Klassenraum zuständig.


    Wenn viele Lehrer ausfallen, wird über den Rundfunk Unterrichtsausfall bekanntgegeben. Die Idee haben wir von einem benachbarten Gymnasium übernommen, die neulich einen solchen Fall hatten: von 18 Lehrern waren 16 krank 8o - da hörte man im Radio "der Unterricht für die Klassen 5 bis 13 des Roswitha-Gymnasium B.G. fällt heute aufgrund der Erkrankung mehrerer Lehrer aus" -> natürlich glaubten die Eltern nicht und schickten ihre Kinder trotzdem zur Schule. Die waren aber ganz schnell wieder zu Hause ;)


    Das "Vertretungskonzept" wurde von der Außenstelle der zuständigen Bezirksregierung abgenickt, also scheint es zumindest den rechtlichen Regelungen zu entsprechen.


    LG, das_kaddl

  • Hallo Bablin,


    Zitat

    und Arbeitsblättern, die das Kind selbständig bearbeiten kann; alle paar Wochen muss diese Mappe natürlich aktualisiert werden.


    So etwas wäre bei uns eigentlich auch wünschenswert, aber wir hatten bisher Bedenken, ob das wirklich leistbar ist. Im Endeffekt bedeutet das ja alle zwei oder drei Wochen einen Stapel ABs zu kopieren, die im Normalfall ja dann wieder verschwinden. Oder gibt's bei euch einen Trick, den wir bisher immer übersehen haben? Falls ja, hätte ich unbedingt Interesse daran ;)


    Gruß,
    Holger

  • Bei meiner Tochter ist erst einmal vorgekommen, dass die KL plötzlich krank wurde.
    Zwei Stunden wurden die Kinder auf andere Klassen verteilt, dann war eine Lehrerin der Mobilen Reserve da und hat die komplette eine Woche unterrichtet, in der die KL krank war.


    Ob das immer so läuft oder ob das einfach Glück war, kann ich noch nicht sagen.


    Petra

  • @ holger.


    Ich arbeite in einer Förderschule, nur wenige Kinder.


    Einige ABs kann man lange vorhalten, z. B. Mandalas oder Knobelaufgaben.


    Andere kann man, bevor sie überholt wären, schwachen Schülern in der Freiarbeitszeit anbieten.


    Und einige kann man als Kopiervorlagen in die Mappe legen (Kopiervorlagen kriegen bei mir oben rechts einen gelben Punkt, der erscheint nicht auf der Kopie, aber jedes Kind weiß, dass dieses Blatt nicht aufgebraucht werden darf).


    Bablin

    Wer hohe Türme bauen will,
    muss lange beim Fundament verweilen.
    Anton Bruckner

  • Hallo Bablin,

    Zitat

    Ich arbeite in einer Förderschule,


    ich zwar auch...


    Zitat

    nur wenige Kinder.


    jedoch wurden mir trotzdem momentan 18 Schüler zur "individuellen" Förderung überlassen :rolleyes:


    Der Tipp mit der Kopiervorlage ist jedoch wirklich klein & vor allem fein. Allzuoft darf ich Blätter zuhause wieder ausdrucken, weil die Vorlage verbraten wurde...


    Danke dir,
    Holger

  • Hallo Bablin,


    bin auch total begeistert von deinem "gelben-Punkt-System". Herzlichen Dank für diesen Tipp!


    Gruß venti :)


    (P.S. wenn schon das System mit dem grünen Punkt offenbar nicht klappt... :D )

  • bei uns werden die klassen auch aufgeteilt. da gibt es dann zwei methoden: entweder die klasse dritteln (oder halbieren) und in die parallelklassen geben, oder je zwei, drei schüler in je eine klasse (gesamte schule).


    mir gefällt die zweite methode besser, weil man dann weniger "gäste" an dem tag hat. das ist für die eigene klasse weniger anstrengend, für den lehrer weniger aufreibend und die "gäste" erhalten eine neue art von aufmerksamkeit ;)


    ist der kollege länger krank, bekommen wir oft eine poolkraft (nrw) - bin beeindruckt, wie fix die hier sind.
    ansonsten kenne ich es auch, dass "freie" kollegen die klasse übernehmen, die klasse mit einer anderen zum sport mitgeht, der oder die anwärter/in ran muss.


    sabi

  • Bei meinem Patenkind ist es nämlich so, dass es vorkommt, dass man 7.30 Uhr morgens einen Anruf erhält, dass der Lehrer erkrankt ist und dass anstatt von 8.45 bis 10.35 nun von 8.00 Uhr bis 9.30 Unterricht sei.
    Es gab auch die Version, dass der Vater um 8.30 Uhr auf der Arbeit angerufen wurde (Kinderfrau war nicht erreichbar, da sie gerade das andere Kind in den Kindergarten brachte). Es wurde mitgeteilt, dass die Kinder um 9.30 Uhr nach Hause geschickt werden.

  • bei meiner schule (und vielen anderen) handelt es sich um eine verlässliche grundschule, da darf! sowas ja nicht passieren!


    allerdings finde ich das von dir beschriebene verfahren auch sehr bedenklich.


    sabi

  • elefantenflip


    Auch dafür gibt´s bei uns eine Liste:


    Welche Kinder dürfen auf keinen Fall eher nach Hause?


    Welche dürfen nach telefonischer Rückfrage eher nach Hause?


    Für meine eigenen Schüler ist das noch ergänzt durch die Frage:
    Wer darf ohne Rückfrage länger bleiben? (Viele betteln täglich darum ;) .)

    Wer hohe Türme bauen will,
    muss lange beim Fundament verweilen.
    Anton Bruckner

Werbung