Hi in dieses Forum,
ich bin selbst Sonderschullehrerin und dieses Thema beschäftigt mich mit dem zunehmenden Interesse meines Sohnes tagtäglich immer mehr.
Aaaalso, mein Sohn ist 4,5 Jahre. Er kennt die Hälfte aller Buchstaben, schreibt seinen Namen und schreibt alles ab, was man ihm vorschreibt und er wissen wollte. Manche Buchstaben kann er schreiben, ohne dass ich sie ihm jemals gezeigt habe, wie z.B. das K. Zahlen kann er auch, sogar die 8.
So, und jetzt frage ich mich folgendes: Wieso muss er jetzt noch 1,5 Jahre warten, bis er mehr lernen darf? Wieso ist unser System so verkrustet, dass im Kiga solchen Kindern nicht "Futter" geboten wird. Wenn kleine Kinder anfangen zu laufen, dürfen sie zum Turnen gehen. Wenn sie sich im Wasser gut bewegen, können sie schwimmen lernen, wenn sie Freude an Musik und Rhytmik haben, dürfen sie musikalische Frühförderung genießen. ABer wenn sie offensichtlich so weit wären, schreiben und lesen zu lernen.... dann heißt es warten. KANN DAS RICHTIG SEIN?
Ich selbst bin an der Sonderschule drauf angewiesen, bei meinen Schülern ständig zu erkennen, zu welchem Lernschritt sie gerade in der Lage sind - um bloß Möglichkeiten nicht zu verpassen - schließlích sollen ein paar ja den HS-Abschluss machen.
Umso mehr bin ich zur Zeit einfach frustriert, wenn ich mir meinen Sohn angucke. Wen ich auch frage - es heißt - ich soll BLOSS nichts von mir aus anbieten. Nur die Fragen beantworten, die er hat. Schon gar nicht ihm mit Material zu Leibe rücken. Klar - ich halte mich dran - aber warum eigentlich?
Es gibt so viele Kinder, die mit 4 so weit wären, MEHR zu lernen. An Volkshochschulen haben Englisch-Kurse zur Zeit echte Konjunktur für so Kleine (wie auch immer man das finden mag...), warum also warten?
Auf Antworten freue ich mich!
Dea