Zuviel Mathe? Schlechtes Abitur in Sachsen-Anhalt

  • Über einen Kollegen bin ich auf folgende Meldung gekommen:


    http://www.volksstimme.de/nach…esst-Lehrer-stoehnen.html


    offenbar hat man den Schülern ähnliche Aufgaben gestellt, die man in Sachsen und Bayern lösen muss - was den Punkteschnitt deutlich reduzierte.



    Ich möchte hier auch keine Diskussion über die Senkung von Leistungsanforderungen starten und Berlin ist hier sicher alles andere als ein Vorbild, aber folgendes Zitat und die dahinter liegende Einstellung gibt mir zu denken:


    "Ohne Nennung des Namens werden viele Pädagogen noch deutlicher. "Bei mir
    sind Schüler heulend aus der Prüfung gelaufen", berichtet die Lehrerin
    eines angesehenen Magdeburger Gymnasiums. Mancher habe von den 15
    möglichen Notenpunkten mit Mühe einen erreicht. "Viele Kollegen fragen
    sich, was das soll. Es geht doch um die allgemeine Hochschulreife, nicht
    jeder will Mathematiker werden", schimpft sie."



    hmm... und ich dachte bislang, dass die allgemeine Hochschulreife auch die Befähigung zum Studium mathelastiger Studiengänge bescheinigen soll - entgegen offenbar weit verbreiteter Annahmen in Sachsen-Anhalt zählt dazu nicht nur Mathematik, sondern auch alle Arten von Ingenieurswissenschaften, Physik und Informatik. Also Studiengänge, die nicht nur auf dem Lehrerarbeitsmarkt relativ gute Jobchancen bieten.

  • Sorry - komplett OT -, aber wenn man diese Überschrift im Portal sieht (für mich das Entrée in die Themen), dann denkt man sofort an einen Fake bzw. Troll.
    Insofern bitte in Zukunft wenigstens die Überschriften auf Rechtschreibfehler überprüfen. Die Mods mögen mich zurückpfeifen, sollte ich hier überreagieren... ;)

  • Um das jetzt einschätzen zu können wären ein paar Beispielaufgaben nicht schlecht.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Die Prüfungsaufgaben sollen unter Verschluss bleiben, steht da.


    Aber es ist ja doch immer dasselbe. Einerseits wird darüber geklagt, wie viele Einserabiturienten es inzwischen gibt, das könne doch gar nicht sein. Andererseits sind die Mathearbeiten immer zu schwer. Oder wurde jemals beklagt, dass sie zu leicht gewesen seien?


    Was besagt das schon, dass Schüler weinend aus der Prüfung laufen? Dass sie schlecht vorbereitet sind, schwache Nerven haben oder sich überschätzt haben ... zum Beispiel. Jedenfalls ist das keine Lösung, denn in der Zeit, in der man weint, kann man nicht nachdenken.


    Ich bin inzwischen ziemlich taub für diese Art von Beschwerden. Wohl deshalb, weil ich sie zu oft höre.

  • Einerseits sind die Matheaufgaben zu schwierig - angeblich. Andererseits gibt es Vorkurse in Mathematik an den Universitäten. Vielleicht sollte man an dieser Übergangsstelle mehr mit einander sprechen.

  • Ist hier nicht gerade erst irgend eine Userin wegen zu schlechter Mathematik-Kenntnisse durch das erste Staatsexamen gefallen?


    Nele

  • Habe ich gar nicht mitbekommen. Ist bei meinem Studium aber auch passiert. Da gab es bei den Mathematikkursen Durchfallquoten von 70-80%. Ich bin Gott sei Dank nicht davon betroffen gewesen. Irgendwas läuft da etwas richtig falsch.

    • Offizieller Beitrag

    Ist hier nicht gerade erst irgend eine Userin wegen zu schlechter Mathematik-Kenntnisse durch das erste Staatsexamen gefallen?


    Nele


    ich glaube, du meinst einen Thread beim Referendar-Forum.
    und das war schließlich absolute Unverschämtheit der bösen Bayern-Prüfer, sie will schließlich an die Hauptschule und dafür reiche ja das Abi-Niveau.


    chili

  • Unwahrscheinlich, dass die Prüfungsaufgaben unter Verschluss bleiben. Sachsen-Anhalt hat die Aufgaben immer in den letzten Jahren auf seiner Homepage veröffentlicht. Ausserdem gibt es bald die Aufgaben und die Lösungen beim STARK Verlag.


    http://www.bildung-lsa.de/unte…liche_abiturpruefung.html



    Ich bezog mich auf den Artikel, und da steht:


    Eine Auswertung der Noten will das Kultusministerium erst im September vorlegen. Die Prüfungsaufgaben sollen gar völlig unter Verschluss bleiben, anders als in den Vorjahren.

  • Einerseits sind die Matheaufgaben zu schwierig - angeblich. Andererseits gibt es Vorkurse in Mathematik an den Universitäten. Vielleicht sollte man an dieser Übergangsstelle mehr mit einander sprechen.


    Was sollten die miteinander besprechen? Das ist nun mal ein harter Bruch zwischen Schule und Uni.


    Aber eigentlich sieht man schon in der Oberstufe recht gut, wer in der Lage ist, sich selbstständig um das Verständnis zu bemühen, und wer immerzu an Lehrers Rockzipfel hängt und klagt, dass die Aufgaben ach so schwer sind (also die Ursache für Probleme grundsätzlich außerhalb von sich selbst sucht). Es ist immer ein zähes Ringen um Selbstverständlichkeiten: Nacharbeiten, wenn man krank war. Sein Arbeitsmaterial beisammen halten. Für die Klausur rechtzeitig zu lernen beginnen. Und erst mal nachdenken, bevor man loszetert.


    Bei dieser ach so schwierigen Matheklausur im Studium waren die Klagen eher peinlich. Für die Studierenden.

  • Ich denke, dass die Anforderungen an das Fach zwischen Schule und Uni stark voneinander abweichen. Ich würde meine Schüler gerne auf die Uni vorbereiten, wenn ich es dürfte. Jedoch gibt es Bestimmungen im Lehrplan, die dem seichten Übergang sogar zuwider laufen.


    So wird in der Schule wert auf Anwendungen gelegt, an der Uni wird viel stärker abstrahiert. Ich kann schon verstehen, dass das zu Verwirrungen und daraus resultierenden falschen Studienwahlen führt.


    Daher mein Wunsch, dass sich die Personen mal an einen Tisch setzen. :)


  • ...Für die Klausur rechtzeitig zu lernen beginnen....


    Noch besser: JEDEN Tag ein wenig üben hilft mehr, als wenn man, weil man schon wieder einiges vergessen hat, alles auf einmal nachholen will, sei das auch noch so rechtzeitig.


    Jüngst sagte eine Schülerin zu mir: "Seitdem ich jeden Tag 5 Minuten Mathe übe, macht mir Mathe Spaß."

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    Wenn man in einem Schüler den Wunsch weckt, zu lernen, dann wird er lernen, weil er es will.[Blockierte Grafik: http://www.schueler-fluesterer.de/read.jpg]

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