Probleme mit Nachhilfeschüler

  • Hallo liebe Lehrer!


    Ich hab einen Nachhilfeschüler 2. Klasse, großes Problem: Mathe. Bis jetzt durfte er IMMER mit der 100 - Tafel rechnen, zu Hause und in der Schule und auch bei Tests. Jetzt hat er ne Mathearbeit geschrieben und durfte die Tafel nicht benutzen - angeblich aus heiterem Himmel ...


    Was soll das? Ich kann das gar nicht nachvollziehen, dem Schüler seit über einem Jahr mit dem Hilfsmittel rechnen lassen und dann ohne Vorankündigung dieses bei dem Test wegnehmen ???


    Naja, die Arbeit sah dann entsprechend aus, ich bin jetzt der Buhmann. Jetzt rechnen wir ohne Tafel und ich habe gemerkt, dass er gar nicht richtig zählen kann. Mit Tafel konnte der plus und minus ohne Probleme rechnen, aber nun. Vorwärts zählen geht so einigermaßen, beim Zehnerübergang hängt er immer. Aber Rückwärts zählen kann er GAR NICHT.


    Habt ihr eine Idee, wie ich das mit ihm üben kann? Zahlenreihen, Schritte zählen, vorwärts - rückwärts zählen mach ich schon.


    Freue mich über jede Antwort!

  • Hallo Brotkopf,
    der hat vermutlich NOCH NIE gerechnet, sondern hat sich zählend vor- und rückwärts bewegt. Und Zählen ist nicht Rechnen.


    www.grundschultreff.de -> Suchfunktion nutzen: Suchbegriff "Rechenschwäche" oder "Farbige Stäbe"
    Da werden Sie geholfen......
    Neuer Anfang ist nötig- OHNE Hundertertafel, die er -für ihn bewährt- allein als Abzählmittel gebrauchen würde.
    Anderes Material, welches ZERLEGEN und eine sichere Zahlvorstellung lehrt.
    Klett "Farbige Stäbe", Grundkasten und Hunderterfeld mit Deckel... Buchhandel... ZR bis 10 einüben, zerlegend zunächst.
    Anleitung bei www.schulleben.com ->Rainer Dürre "Rechenschwäche-Das Trainingsprogramm für Ihr Kind"


    LG cecilia

  • rechenschwäche hat er nicht, wurde wohl schon diagnostiziert.


    dein satz trifft es gut, wenn ich jetzt so nachdenke hat er wirklich nie gerechnet sondern nur abgezählt. aber es kann doch nicht sein, dass ein schüler in der zweiten klasse nicht von 10 abwärts zählen kann ...


    danke für deine tips ... vielleicht kann ich die mutter dazu bewegen uns entsprechendes material zu stellen (selbst bezahlen kann ich das nicht, möchte ich auch nicht wirklich)


    ich hab mit ihm jetzt eingeübt, dass er die aufgaben mit hilfe seiner finger rechnet, aber ist das überhaubt sinnvoll? im prinzip ist das ja auch nix anderes als abzählen ... aber irgendein hilfsmittel braucht er ja! in der uni haben wir mir so zahlen karten gearbeitet, jede zahl hatte seine farbe und seine bestimmte anordnung von punkten (immer in zweier bündelungen). vielleicht versuch ichs mal damit ...


    danke für deine antwort!!
    LG

  • Du willst sagen: Zum Testzeitpunkt war noch keine "Rechenschwäche" feststellbar, weil der ZR bis 20 so überschaubar, dass das Kind sich noch prima zählend behelfen konnte.....-> es fiel noch nicht auf......- aber aus solchen "Zählkindern" werden ohne entsprechende Unterstützung "rechenschwache Kinder".
    Du meinst, es könnte nicht sein, dass man in Klasse 2 nicht ab 10 rückwärts zählen könnte? Oh doch- und ich kenne viel ältere Kinder, die das nicht konnten...
    Prinzip bei Rechentherapie: Hole das Kind dort ab, wo es steht.
    Konkret in diesem Fall: Fang` ganz von vorn an und setze NICHTS voraus.
    Die Farbigen Stäbe sind wirklich ein ausgezeichnetes (und nicht teures) Erarbeitungsmaterial, mit dem man zudem recht schnell Erfolge erzielen kann. Nützt natürlich nur, wenn auch in der Schule damit gearbeitet werden darf und die Eltern zusätzlich zuhause tgl. im ZR bis 10 zerlegen üben. Bei 2 beginnend un immer erst eine neue Menge dazu, wenn das vorherige "sitzt".
    In der Schule für Entlastung sorgen - es ist Blödsinn, ein solches Kind im ZR bis 100 rechnen zu lassen, wenn es im Prinzip nur Bahnhof versteht. Lieber die Schulzeit für den ZR bis 10 nutzen! Dann schafft er vielleicht schnell den Anschluss.
    Spiel "Rot und Schwarz" anfertigen lassen und tgl. spielen - Anleitung auch im GS-Treff-Forum.


    LG cecilia

Werbung