ich denke niemand kritisiert gewerkschafliche Aktivitäten, sofern sie sich um die Kernaufgaben drehen - d.h. Vertretung der unmittelbaren Arbeiterinteressen in Bezug auf Lohnpolitik und Arbeitszeit gegenüber dem Arbeitgeber. Gerade in Berlin tut sich die GEW hier sehr positiv hervor, indem sie die Streiks der angestellten Lehrer organisiert und sich vehement gegen die Schlechterstellung im Vergleich zu Beamten stellt.
Die Streiks wo dann fast keiner hingeht ... In Hessen ist das auch so.
Und ich bin persönlich nicht der Meinung, dass die Aufgabe einer Gewerkschaft ist, den (vor allem) Nichtmitgliedern die Löhne zu erhöhen und die Arbeitszeit zu senken und ansonsten die Fresse zu halten.
Wem das nicht passt, der kann ja in eine andere, ebenso aktive Gewerkschaft eintreten, die die gegenteiligen Ziele verfogt und sich da engagieren. Zum Beispiel... ähm... wart mal kurz...
Meike, Gewerkschaften setzen sich per Definition primär für Arbeitnehmerinteressen ein (lies notfalls bei Wikipedia nach...)
ZitatDie Gewerkschaften sind zumeist aus der europäischen Arbeiterbewegung hervorgegangen und setzen sich seit ihrem Bestehen für höhere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen, mehr Mitbestimmung, für Arbeitszeitverkürzungen und teilweise auch für weitergehende Gesellschaftsveränderung ein.
Sagt zumindest Wikipedia.
Aber mal davon ab und bevor ich hier den Märtyrertod für die GEW sterbe:
Ich für meinen Teil und ganz persönlich arbeite in der Personalvertretung. Zum Teil qua Auftrag im GPR, zum Teil ehrenamtlich in der Beratung und PRschulung, Im Referat Mitbestimmung usw. Das finde ich wichtig und immer richtig.
Die Ziele der GEW sind nicht zu 100% meine.
Aber zu mehr % als die der anderen Verbände, die sich überwiegebnd durch Nichtstun oder Elitelobbyismus hervortun.
Nichtorgansisiert sein und rumjammern ist für mich inakzeptabel.
Pauchale Schuldzuweisung an die Arbeitnehmervertretung, die man ignoriert, wenn sie etwas Gutes erreichen, aber für schuldig erklärt, wenn einem etwas nicht passt, besonders vehement üblicherweise von den Nichtorganisierten nervt mich. Stillstand halte ich nicht für die Lösung. Bremser halte ich nicht für die, die unserem Berufsstand auf Dauer gut tun. Leuchtende Kinderaugen und Gutmenschentum sind auch nicht mein Fokus und ich halte das auch für ein undifferenziertesm, dämliches Totschlagargument. Die ganze Sache ist etwas diffiziler. Eine menschlichere Schule für alle ist schon mein Interesse.
Und zum Ausgangsthema, ich kenne viele Lehrer an IGSen, die überzeugt und gerne in ihrer Schulform arbeiten und diese auch aufbauen geholfen haben. Viele davon nicht in der GEW, btw., sondern mir aus personalrätlichen Gründen über den Weg gelaufen. Diese haben für sich viele Argumente, warum ihnen das Arbeiten an einder solchen Schule besser gefällt, als an den Schulen wo, sie vorher waren. Mache davon haben mit den Chancen für die Kinder zu tun, manche mit der Art wie die Kollegen arbeiten können. Alle berichteten, dass die Übergangsphasen hart waren, viele davon berichten, dass es beser geworden sei und sie Wege gefunden haben, die Mehrarbeit wieder abzubauen und inzwischen ressourcenschonend arbeiten können, vor allem aber auch mit viel kollegialem backup und guter Vernetzung, was Arbeitszeit einspart.