Idee für Einstieg gesucht (Latein, Lucullus)

  • Ich bräuchte ein kleines Brainstorming ... ich muss kommende Woche eine Stunde im Lateinunterricht zeigen, in der die Übersetzungskompetenz geschult wird, der Text dreht sich aber thematisch um Lucullus (politische und militärische Erfolge, Rückzug ins Private etc.). Ich grüble über den Einstieg. Da es ja nicht um den Wortbereich oder auch inhaltlich um "cena" geht, bringt es ja wenig, ein Bild von einem üppigen Gelage zu bringen. Das einzige, das mir bisher einfällt, ist eine Folie mit Bildern (Metzgerzeitschrift, Lebensmittelfirma, Restaurant etc., die den Namen tragen) - aber prickelnd ist das nicht. Habt ihr eine Idee?

  • Wie ist das Ziel? Was steht genau in dem Text? Welche Dekodierungsmethode ist Dein Schwerpunkt?
    Ohne genauere Angaben kann Dir hier keiner einen sinnvollen Einstieg raten.

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • hinsichtlich des übergeordneten Ziels historischen Kommunikation ist der Fokus auf der Förderung der Textkompetenz (also Fähigkeit, den Text anhand von Leitfragen in seinen zentralen Aussagen zu erfassen etc. und den didaktisierten Text satzübergreifend und satzweise dekodieren zu können). Der Text ist ein veränderter und an die Zielgruppe angepasster Text aus dem Lehrbuch. Der Text ist ein Dialog zwischen Freunden, in dem der eine stolz berichtet, er habe an einem "lukullischen Mahl" teilgenommen, worauf die Freunde fragen, wer Lukullus sei, ob das sein neuer Freund sei oder was, worauf sich dann der Teil über Lukullus anschließt (Stationen der politischen Karriere, später aber Rückzug ins Privatleben)
    Mit dem Einstieg sollen die Schüler eine gewisse Erwartung an den Text entwickeln bzw. auf das Thema eingestimmt werden.

  • Kennen die SuS den cursus honorum und die Rolle des Militärs in der röm. Gesellschaft?
    Dann könnte man über die Beschreibung des "lukullischen Mahls" Überlegungen darüber anstellen, wie der Mann es geschafft hat, so reich zu werden, dass er derart kostspielige Gelage ausgeben konnte.
    Mögl. Schülerbeiträge: Adliger, hohe milit. Posten, Senator usw. Das könnte man sammeln und sortieren und auf Elemente des Textes übertragen, so dass sich daraus schon die inhaltl. Vorerschließung ergibt. Voraussetzung dafür wäre, dass der Text die entsprechenden Begriffe auch hergibt.

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • Kennen die SuS den cursus honorum und die Rolle des Militärs in der röm. Gesellschaft?
    Dann könnte man über die Beschreibung des "lukullischen Mahls" Überlegungen darüber anstellen, wie der Mann es geschafft hat, so reich zu werden, dass er derart kostspielige Gelage ausgeben konnte.
    Mögl. Schülerbeiträge: Adliger, hohe milit. Posten, Senator usw. Das könnte man sammeln und sortieren und auf Elemente des Textes übertragen, so dass sich daraus schon die inhaltl. Vorerschließung ergibt. Voraussetzung dafür wäre, dass der Text die entsprechenden Begriffe auch hergibt.


    Den cursus honorum im Detail kennen sie nicht, die Detail-Recherche dazu wäre die HA.
    Der Text enthält aber die Begriffe "quaestor", "aedil" und "praetor"
    Die Mutmaßung, wie jemand zu so kostspieligen Gelagen kommen kann, kann aber ja m.E. trotzdem angestellt werden


    Bisher ist es so gedacht, dass nach meinem (ja nach nicht so recht feststehenden) Einstieg die Schüler mit 'falschen' Aussagen (auf Deutsch) konfrontiert werden, die sie anhand des Textes auf Deutsch korrigieren sollen und die entsprechende Textstelle für ihre Korrektur angeben sollen, bevor es dann an die Übersetzung geht. Es handelt sich um das 3. Lernjahr, die Klasse ist eigentlich eher schwach, es gibt aber auch gute Schüler, und manchmal habe auch die eher schwachen Schüler richtig gute Tage (wenn sie sich anstrengen ;) und z.B. sich auch mal die Mühe machen, Vokabeln zu kontrollieren und zu analysieren und nicht zu raten; deswegen werde ich - wie immer - Wert darauf legen, dass die grammatischen Bezüge auch analysiert werden)

  • Wobei das Geld für diese Gastmähler, Gärten und Badeanstalten ja eher aus den Feldzügen stammen dürfte. Zum einen im Text die Rede davon, dass Lukullus das Geld aus den Beutezügen einsetzte und zum anderen war es doch so, dass die Ämter nicht mit Geld entlohnt wurden, wenn ich mich nicht ganz täusche ....

  • Nö, im Gegenteil: In den Wahlkampf musste man viel Geld investierten. Aber man spekulierte natürlich darauf, dass man hinterher als Proprätor oder Prokonsul eine üppige Provinz bekam, die man ausbeuten konnte.
    Lucullus war allerdings in der Tat eher ein Kriegsgewinnler.
    Aber woher er das Geld dann tatsächlich hatte, muss nicht schon im Einstieg klar sein, oder?

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

    • Offizieller Beitrag

    geht es denn überhaupt in erster Linie um die Frage, woher Lucullus das Geld hatte?
    Es geht doch, soweit ich es verstanden habe, um eine Stunde zur Übersetzungskompetenz. Ob o.g. Frage da nicht zu weit wegführen würde?
    Die inahltliche Ebene ist doch für die anstehende Stunde vor allem dann interessant, wenn an ihr Übersetzungsproblemtaiken exemplarisch dargestellt werden, so dass für die Schüler eine Notwendigkeit besteht, genau zu übersetzen.


    Was sollen die SuS denn als Ziel der Stunde vor sich haben?
    Eine Textvorerschließung nach bestimmten Kriterien?
    Eine genaue Übersetzung einer oder mehrerer Passagen, am besten unter einer inhaltlichen Fragestellung?
    Und: wie alt sind denn die Schüler? Haben sie in Klasse 5 oder 6 begonnen, oder sind es Spätbeginnende?

  • Ich habe die Sache inzwischen gelöst - ist immer noch nicht eine wirklich zufriedenstellende Lösung, aber ich musste mal zu Potte kommen. Ich durch eine Folie mit Speisen und Lebensmitteln aus anderen Ländern (hoffentlich) und die Frage nach "typisch deutsch?" darauf kommen, dass durch Kontakte mit anderen Ländern (Urlaube, Immigration) neue Nahrungsmittel (und Bräuche) zu uns kommen, dann auf Lukull und seine 'Importe' aus Kleinasien kommen, insgesamt die Person thematisieren und mich dann dem Ziel, der Schulung der Übersetzungskompetenz widmen.
    Danke für eure Gedanken!

  • Es gibt da ein Stück, resp. eine Oper von Bert Brecht und Paul Dessau: Die Verurteilung des Lukullus. Lukullus kommt ins Totenreich und soll gerichtet werden. Es stellt sich heraus, daß man in der Totenwelt Kriegsruhm und Eroberungen nicht im Sinne des Lukullus zu würdigen weiß - stattdessen treten diejenigen als Ankläger auf, denen die Feldzüge des Lukullus Leid und Tod gebracht haben. M.E. eignet sich das sehr gut, v.a., wenn man Themen wie Imperialismus, gerechter Krieg, aber auch Selbstsicht der Römer und auch die Person des Lukullus thematisieren will.
    Sieh es Dir 'mal an - vielleicht kannst Du daraus etwas verwenden.
    l.G. Peter

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