Meinungen zu verkürzter Schulzeit

  • Was halten die Sek-Lehrer unter euch von der in einigen BL nun verkürzten Gym-Schulzeit, 8-jähriges Gymnasium?
    Für Niedersachsen heißt dies außerdem: ab Klasse 5: 1.Fremdsprache, Klasse 6: 2.Fremdsprache , ab Klasse 7: 3.Fremdsprache.... - das ganze bei vollen Klassen (33 Schüler im Schnitt...) und soweit ich dies überblicke: keine Lehrplan"entrümpelung" ...
    Derzeit landesweit an Gyms: Mädchenüberhang, bei uns 60:40! Man ist in Sorge... Ich gehe davon aus, dass dies eher noch extremer wird.


    LG Cecilia

  • Du meinst das Abi in 12 Jahren? Was hat das mit den vollen Klassen und der Geschlechterverteilung zu tun?


    Ich habe Abi in 12 Jahren gemacht und kann nur Vorteile erkennen. Ich bin jünger als meine Mitstudenten und kann schneller in den Arbeitsmarkt. Außerdem habe ich Zentralabitur gemacht. Ich denke also nicht, dass ich "dümmer" als die bin, die in 13 Jahren ihr Abi gemacht haben.

    Achja, wieso hat man denn 3 Fremdsprachen? Das hatte ich nicht. Es sind doch nur 2 verpflichtend, oder?


    LG Anja.

  • Hallo,


    die Verkürzung an sich finde ich nicht schlimm und sie hat auch nichts mit den vollen Klassen und dem Mädchenüberhang zu tun (meiner Meinung nach).
    Allerdings bekomme ich mit, dass die Umsetzung nicht so einfach ist. Da die Schüler auch häufig Nachmittagsunterricht haben, müssen die Schulen mit Kantinen o.ä. ausgestattet sein, sind sie aber nicht und es ist auch nicht genug Geld da, um an allen Schulen Kantinen einzurichten. (Ist nur ein Beispiel, aber ich finde es wichtig, dass die Schüler an einem langen Tag zwischendurch etwas vernünftiges essen und nicht nur Knabber-Kleinkram)


    LG

  • Achja, wieso hat man denn 3 Fremdsprachen? Das hatte ich nicht. Es sind doch nur 2 verpflichtend, oder?



    BISHER waren nur zwei verpflichtend - ab diesem 6.Jahrgang sind es DREI !!! Mit der Möglichkeit, eine 4. zu wählen (ab Klasse 9) .
    Die Jungen sind in den frühen Jahren den Mädchen in der Entwicklung um ein bis zwei Jahre hinterher...- so was wie "Pflichtgefühl", "Ehrgeiz", "Fleiß" (immer mit Anführungszeichen) sind relativ spät entwickelt - mag da Ausnahmen geben - aber Eltern und Lehrer berichten da recht ähnlich... Bei den Jungen fällt der Groschen oft später... ZU spät???
    Volle Klassen: Bei 33 Schülern kann man Unterricht nur noch als "Vorlesung" veranstalten... freie Unterrichtsformen, auch Experimente, Diskussionen usw. müssen auf der Strecke bleiben. Z.T. sind Unterrichtsräume in den Naturwissenschaften nur bis 25 Schüler zugelassen (zu kleine Räume, zu wenig Material).
    Kantinen: s. Situation in Hamburg.


    LG Cecilia

  • Zitat

    Derzeit landesweit an Gyms: Mädchenüberhang, bei uns 60:40!


    Wenn ich dich richtig verstanden habe, äußerst du doch deine Kritik an verschiedenen Neuregelungen durch das Ministerium, oder? Wem wirfst du jetzt den Mädchenüberhang vor? Übrigens finde ich 60:40 noch nicht so dramatisch; man muss halt differenzieren, aber das muss man ja immer. Außerdem brächte ein Jungenüberhang sicher auch Probleme mit sich...



    Zitat

    Bei 33 Schülern kann man Unterricht nur noch als "Vorlesung" veranstalten... freie Unterrichtsformen, auch Experimente, Diskussionen usw. müssen auf der Strecke bleiben.


    Das stimmt einfach nicht! Natürlich ist vieles schwieriger, aber es gibt immer Wege, offene Unterrichtsformen zu ermöglichen!


    LG
    Britta

  • http://www.mk.niedersachsen.de…N2029494_L20_D0_I579.html


    Die Neuregelungen sind oben nachzulesen.


    Ich werfe es niemandem vor, ... es ist festzustellen, dass... !


    Die 60:40 gelten bei der bisherigen Situation - alte Regelungen am Gym.
    Hier im Forum stand auch schon mal was über die Probs der Jungen (und warum das so ist). Mit den nun eingeführten Neuregelungen kann man leider davon ausgehen, dass sich die Verteilung Jungen und Mädchen eher noch zuspitzen wird.


    Der Rektor sagte bei der Einschulung: Ich bin sehr in Sorge um die Jungen! Un nicht nur ich - das ist landesweit so!


    Wie kann man bei 33 Kindern noch differenzieren? Da hatten in den GS-Klassen meiner Kinder die Lehrer schon bei 23 Schülern ein Problem...


    C.

  • Zitat

    Volle Klassen: Bei 33 Schülern kann man Unterricht nur noch als "Vorlesung" veranstalten... freie Unterrichtsformen, auch Experimente, Diskussionen usw. müssen auf der Strecke bleiben.


    Auch mit Klassen mit über 30 Schülern kann man Freiarbeit und andere offene Unterrichtsmethoden durchführen.


    Zitat

    Derzeit landesweit an Gyms: Mädchenüberhang, bei uns 60:40! Man ist in Sorge... Ich gehe davon aus, dass dies eher noch extremer wird.


    Ich verstehe nicht, was die G8 mit der Zahlenrelation Schülerinnen/Schüler am Gymnasium zu tun hat.


    Petra

  • Zitat

    Wie kann man bei 33 Kindern noch differenzieren? Da hatten in den GS-Klassen meiner Kinder die Lehrer schon bei 23 Schülern ein Problem...


    Mir ist nicht klar, warum die Differenzierung bei großen Klassen problematischer sein soll als bei kleinen. Du kannst natürlich nicht auf jeden Schüler so individuell eingehen wie beispielsweise in einer Sonderschulklasse, die zahlenmäßig sehr viel übersichtlicher ist. Aber dennoch kannst du deine Methoden so wählen, dass Differenzierung möglich ist - durch Zusatzaufgaben, durch natürliche Differenzierung, wenn jeder Schüler soviel leistet, wie er kann, etc. etc.


    Zitat

    Mit den nun eingeführten Neuregelungen kann man leider davon ausgehen, dass sich die Verteilung Jungen und Mädchen eher noch zuspitzen wird.


    Der Rektor sagte bei der Einschulung: Ich bin sehr in Sorge um die Jungen! Un nicht nur ich - das ist landesweit so!


    Was ist landesweit so? Das Geschlechterverhältnis oder dass die Rektoren in Sorge sind? Und wenn du eine Zuspitzung durch die Neuregelung fürchtest: Wie würdest du es ändern wollen?


    Britta

  • Zitat

    Was halten die Sek-Lehrer unter euch von der in einigen BL nun verkürzten Gym-Schulzeit, 8-jähriges Gymnasium?


    (Bundesland Bayern) Grundsätzlich bin ich dafür. Meine Schüler in der K13 sind zu alt; ich will keine 21-Jährigen unterrichten, und das tue ich nächstes Jahr. Es gibt außerdem viel im Lehrplan, das gestrichen werden kann, zumindest in meinen Fächern.


    Tatsache ist, dass leider nicht vieles davon gestrichen worden ist bzw. gestrichen werden wird. Das ist schlecht.
    3. Fremdsprache Pflicht? Ich bin den Links gefolgt, habe sie aber nur überflogen. Da hieß es, dass die 3. Fremdsprache Wahlpflicht ist, es also Alternativen gibt. Wenn eine Schule im Rahmen des Wahlpflichtsprogramms tatsächlich nur die 3. Fremdsprache anbieten sollte, dann (und nur dann) muss ein Schüler eine dritte Fremdsprache lernen. Ich glaube nicht, dass das Schulen so handhaben werden, und wenn, dann ist das eine legitime und sinnvolle Profilbildung.


    Die Rolle des Mädchenüberhangs in diesem Zusammenhang ist mir nicht ganz klar. Bevorteilt das G8 wegen der früheren Fremdsprache die Mädchen? Wenn das so ist, dann braucht es vielleicht Förderunterricht nur für die Jungs, oder nach Geschlechtern getrennten Sprachunterricht; aber die eventuellen Nachteile für die Jungen sind für mich kein Grund, den Mädchen ein Jahr mehr aufzubürden.


    Neuregelung: Zumindest in Bayern sind die Bedingungen, unter denen man ein Jahr wiederholen muss, verschärft worden. Das ist sicher geschehen im Hinblick auf die zu erwartenden Schwierigkeiten bei der zweiten Fremdsprache in der 5. Klasse.
    Über die Wiederholungsregelungen könnte man insgesamt mit mir reden; mir gefällt das englische System ohne Wiederholen, mit zentral gestellten und korrigierten Prüfungen zu Mittlerer Reife und Abitur in einer Gesamtschule


    Wie das konket in den nächsten Jahren ausschauen wird, ist noch sehr unklar. Ich begrüße den Schritt G8. Der Lehrplan wird hoffentlich noch entrümpelt werden. Die Klassengrößen waren vorher nicht gut und sind es jetzt auch nicht, spielen aber für das G8 keine andere Rolle als für das G9.

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • Argumente pro und contra hier:


    http://www.bpv.de/verband/argumente.html


    auf der HP MK Niedersachsen, Herr Busemann,KM:


    "Kernpunkte der neuen Erlasse sind: Erhöhung der Pflichtstunden in Grundschule, Hauptschule und Realschule; Stärkung der Kernfächer Deutsch, Mathematik sowie Sachunterricht; Abitur nach 12 Schuljahren und 8-jähriges Gymnasium; Senkung der Klassenobergrenzen an Hauptschulen, Erhöhung an Gesamtschulen, Realschulen und Gymnasien; neues Fremdsprachenkonzept mit der ersten Fremdsprache ab der 3. Klasse, der 2. Fremdsprache ab der 6. und der 3. Fremdsprache ab der 7. Klasse; nachvollziehbare Planung und Unterrichtsversorgung durch Stundentafel und einen Stundenpool von 2 Stunden pro Klasse zur eigenen Profilierung und individuellen Förderung für die weiterführenden Schulformen; Zusatzbedarf für besondere Anforderungen, Gleichberechtigung für die Gesamtschulen, 100 % Unterrichtsversorgung an den allgemein bildenden Schulen."


    Fakt an unserem Gym: in allen Unterstufenklassen 32-33 Schüler, außer an den Außenklassen, die aufgrund fehlender Raumgrößen nur 26 Schüler zulassen (Sicherheitsbestimmungen) - in Klasse 5 noch ausgeglichen bei 50/50 -in Klasse 10 z.T. Jungen an einer Hand abzählbar!
    Trotz der Zusage des Herrn B. (100% Versorgung) eine rein rechn. Versorgung mit 96,5 % (ohne Krankheitsausfälle u.ä.)


    Englisch ab Klasse 5, Latein/Frz. ab Klasse 6, Frz./Latein ab Klasse 7....


    In der RS nebendran ist die Klassenfrequenz kaum niedriger - auch dort wird ab Klasse 6 im Wahl/pflichtbereich Frz. gelernt (Vorraussetzung, um später ans Gym. wechseln zu können).


    Ich bin übrigens Mama von zwei Jungen, 9 und 11, jetzt Klasse 5 und 6. Beide fitt und fleißig - aber wenn ich feststellen sollte, dass auf Grund dieses Pensums meine Kinder keine Zeit mehr zum Spielen, sich Bewegen, frische Luft genießen, Kindheit erleben mehr haben, werde ich sie dem nicht auf Dauer aussetzen.


    Einstweilen lebe ich in der stillen, heimlichen Hoffnung, dass diese "Reformen" wenigstens z.T. zurückgenommen werden - angesichts einer möglichen hohen Abbrecherquote, die nicht im Ernst so hingenommen werden könnte.


    8-jähriges wäre vielleicht noch in Ordnung (wenn der Lehrplan um Überflüssiges erleichtert würde). Die 3.Fremdsprache ab Klasse 7 ist es NICHT! Auch die begabtesten Kinder lernen Vokabeln nämlich nicht von selbst oder im Schlaf!


    Ich habe mein Abi gemacht mit Engl. in der 5, Latein von 7-10, Frz. von 11-13 - und noch Lust zum Lernen gehabt. Soviel, dass ich später Spanisch freiwillig und gern lernte.


    LG Cecilia

  • Zitat

    neues Fremdsprachenkonzept mit der ersten Fremdsprache ab der 3. Klasse, der 2. Fremdsprache ab der 6. und der 3. Fremdsprache ab der 7. Klasse


    Zitat

    Die 3.Fremdsprache ab Klasse 7 ist es NICHT! Auch die begabtesten Kinder lernen Vokabeln nämlich nicht von selbst oder im Schlaf!


    Ich kann nicht erkennen, dass die 3. Fremdsprache ab 7 Pflicht ist. Wenn sie nur Wahlpflicht ist, finde ich es gar nicht schlecht; ich kann mir schon sprachbegabte Kinder vorstellen, die dass schaffen, wenn sie es wollen. Und Neigungsfächer, also Wahlpflichtbereiche, sind doch ein gutes Mittel zur Differenzierung, möglicherweise gerade im Hinblick auf den Mädchenüberschuss.


    Zitat

    Ich bin übrigens Mama von zwei Jungen, 9 und 11, jetzt Klasse 5 und 6. Beide fitt und fleißig - aber wenn ich feststellen sollte, dass auf Grund dieses Pensums meine Kinder keine Zeit mehr zum Spielen, sich Bewegen, frische Luft genießen, Kindheit erleben mehr haben, werde ich sie dem nicht auf Dauer aussetzen.


    Wie willst du das machen?

  • Wenn ich es richtig verstanden habe, dann kritisierst du alle Neuregelungen und nicht nur das G8. Ich hatte an 2 Nachmittagen Unterricht und fand das nicht schlimm. Wir sind zum Bäcker gegangen und gut ist.


    Was das spätere Lernen von Jungs angeht, versteh ich den Zusammenhang auch nicht. Im 13 Schuljahr ist das jawohl dann nicht mehr zutreffend.


    Und wie gesagt hatte ich nur 2 Fremdsprachen. Dass Niedersachsen das jetzt anders als Pflicht einführt habe ich noch nicht gehört und ich studiere ja schließlich hier. ?(


    LG Anja.

  • Ich habe nichts gg. vernünftige Neuregelungen -nicht mal was gg. Nachmittagsunterricht, ABER mit vernünftigen
    Rahmenbedingungen - in vielen europ. und auch anderen Ländern (USA) gibt` s Ganztagsunterricht - die Schulen sind jedoch dafür eingerichtet. Kantine, HA-Betreuung, Sport am Nachmittag etc. - das ist O.K. - und so erklärt sich auch die "verkürzte Schulzeit" - schon die Kleinen haben bis 15:00/16:00 Schule.
    Meine würden in Klasse 7 gg. 15:30 aus der Schule kommen, noch ohne Mittagessen, danach noch einen Rattenschwanz von Hausaufgaben.
    Ich kenne Eltern mit Kindern im 7./8.SJ (noch nach alten Spielregeln) mit 34 Wochenstunden zzgl. HA` s ... Familienleben? Hobbiesport? Findet max. am WE statt.


    Doch - die 3. Frendsprache ab 7 ist tatsächlich Pflicht, musste von den Eltern angegeben werden und wurde auf den Elternabenden auch thematisiert. Glaub nicht, dass man die ELtern anlügen würde (zur Abschreckung oder so).


    Was ich dann machen würde? Ganz einfach: Ich bin best. keine "Eislaufmutti" -Abitur um jeden Preis... -dann gehen sie zur RS - ganz einfach. Und würden das Abi, wenn sie denn wollten, im Anschluss daran machen. Lieber so, als mit 15 reif für den Psychiater...
    Ein mir gut bekannter 14jähriger schreckte jeden Morgen hoch mit den Worten: Schreiben wir heute eine Klassenarbeit?
    (Der Junge ist sehr begabt!) Und das ist nicht normal! Die Eltern haben schon entschieden, dass sie ihrem 2.Kind (in seiner GS-Klasse Klassenspitze) das Gym. unter den jetzt herrsch. Bedingungen nicht antun wollen.
    Ich hoffe, dass die Verantwortlichen so klug sind, einige Dinge IM SINNE DER KINDER zurückzunehmen.


    LG Cecilia

  • Kann nur für meine Fächer sprechen, aber in einem Fach ist der Lehrplan bereits ausgedünnt worden. In der Praxis wird es aber noch eine Weile dauern, bis das auch umgesetzt worden ist.


    Der Mädchenüberhang ist ein Problem. In der Tat gibt es nicht wenig Klassen, in denen nur noch 4-5 Schüler existieren. Wäre es umgekehrt, so wäre es eine himmelschreiende Benachteiligung!

    Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen - HEnRy vAn dyKe

    Einmal editiert, zuletzt von Remus Lupin ()

  • Hallo Cecilia,


    deine Argumente hören sich für mich sehr populistisch an. Willst du jetzt über Ganztagsschule, oder verkürztes Abi reden? Klar wären GTS überall die perfekte Lösung, aber schau dir doch die Finanzsituation an. Meckern kann jeder.


    Es ist fraglich ob deine Kinder nach 10 Jahren Realschule auf dem Gym mitkommen. Wir haben damals Wechsler gehabt und die kamen nicht klar. Und wenn die 3. Fremdsprache fürs Pflicht ist, wirst du auch auf der Realschule nicht drum rum kommen. Negative Beispiele, wie deinen Bekannten, gibt es immer und wird es immer geben. Und jetzt erzähl mir nicht, dass du das amerikanische Bildungssystem bevorzugst.


    Lg Anja.

  • Nix mit "Populismus" ... ich seh die Praxis, denn ich stecke nun mittendrin!
    Und als Mutter sehe ich die Bedürfnisse von Kindern, garantiert liegen die nicht bei 32 Wochenstunden zzgl. HA` s .
    Nicht in diesem Alter.
    Insofern kann ich nur ein System bevorzugen, welches sich an den Bedürfnissen der Kinder orientiert. Und das hier ist es nicht. Das war auch nicht das Ergebnis von PISA.
    Wer weiß,... mein Mann ist in einer internationalen Firma beschäftigt,... Option, vielleicht mal auf die Philippinen zu wechseln...International school auf Cebu - langsam krieg ich Lust drauf.


    LG Cecilia

  • Naja PISA ist immer ein gutes Schlagwort, was? Was sollen wir Lehrer denn machen? Dann geh in die Poltik und versuche etwas zu verbessern. Was Anderes kann ich dir nicht vorschlagen.

  • Hallo Cecilia!


    Also jetzt muß ich mich dann doch mal zu Wort melden! ICh finde es gut, daß du dich so für deine Kinder einsetzt... vielen Eltern ist das alles egal. Allerdings verstehe ich nicht so ganz, was an den 32 Stunden in der Woche so schlimm sein soll. Als ich selbst noch zur Schule ging hatte ich auch 2x Nachmittagsunterricht und eigentlich jeden Tag 5 oder 6 Stunden. DA komm ich nach Adam Riese auch auf ungefähr 30 Stunden. Und geschadet hat es mir nicht. Ich hatte noch meine Freizeit, obwohl ich damals noch Samstags Unterricht hatte!!! Und auch ich hatte Hausaufgaben. Gut, 34 Stunden sind schon sehr viel,aber da muß man halt jetzt mal abwarten, bis sich alles eingespielt hat. Die Welt wurde auch nicht an einem Tag geschaffen!
    NAch dem Abi war ich ein halbes Jahr in SChweden auf einer internationalen SChule. Dort kam man nur mit SChulabschluss hin. Da waren Amerikaner, Kanadier, SChweden, Holländer,...alle möglichen Länder waren vertreten und alle Leute kamen direkt von der Schule. Und wir Deutschen waren bis zu 2 Jahre älter als alle anderen!!! Ich bin noch in Kontakt mit vielen. Die meisten haben sind nach dem halben Jahr zurück in ihre Länder und haben studiert. Als die 23/24 waren, waren die meisten am Ende oder sogar fertig mit dem Studium!! Mit 23/24 war ich gerade mal mit der Zwischenprüfung in dem einen Fach fertig...
    Was ich damit sagen will ist, daß es geht mit dem "früher fertig" werden. Das Ausbildungssystem in Deutschland ist viel zu lang. Die meisten kommen aus der Uni und sin 28, 29 oder 30. Und das liegt nicht nur an der Uni (gut, da gehört auch sehr sehr viel reformiert). Heutzutage ist es nun einmal so, daß je jünger die Leute sind, desto günstiger ist die Joblage. Ausserdem verlangen die meisten mindesten 2 Fremdsprachen fließend und ein Auslandsaufenthalt sollte auch mit dabei sein. Am einfachsten ist es nun einmal, Sprachen in der Schule zu lernen (ich glaube es selber fast nicht dass ich das jetzt sage, denn ich habe Fremdsprachen in der Schule gehasst!!!). Ich persönlich denke, daß die Reform in der SChule äußerst wichtig ist. Es ist doch allgemein bekannt, daß es immer schwierig ist etwas gleich und dann noch perfekt umzusetzen! Versuch ein wenig Geduld zu haben. Ihr könnt ja im Elternabend darüber mit der Klassenlehrerin reden, wenn es denn wirklich zu viel ist.. da wird sich sicher was machen lassen. Und noch was von wegen Kantine und so... Also ich hab gerade in Norwegen ein Praktikum in ner SChule gemacht (alle Mittelstufenklassen) Die Kinder kommen morgens um halb neun in die SChule und gehen um halb 3 nachmittags heim. Da ist keine Klasse, die mal später Unterricht hat, alle müssen da sein! Die meisten haben einen längeren SChulweg (Schulbus und so) und sind dann erst um 3 zuhause. Die SChule hat keine KAntine. Man kann beim Hausmeister was zu trinken und Joghurts kaufen. Viele Schüler helfen sich selber und bringen Tütensuppen oder "Noodles" mit, die sie mit Hilfe eines Wasserkochers zubereiten. Wenn die SChüler heimkommen, dann müssen sie auch noch Hausaufgaben machen! Und das geht problemlos! Und in Norwegen haben die Kinder auch nur einen 24 Stunden Tag. Warte doch einfach mal ab, wie sich das ganze einspielen wird! Ich kann mir gut vorstellen, daß sich da noch Einiges tun wird, gerade vorallem mit dem Ausdünnen des Unterrichtsstoffes! So lang muß man halt versuchen die Kinder zu unterstützen wo es nur geht.
    Übrigens, wen das mit dem Mädchenüberschuss interessiert... da war ein langer Artikel im Spiegel-ich fand ihn sehr interessant!! [URL=http://www.spiegel.de/archiv/dossiers/0,1518,246839,00.html]http://www.spiegel.de/archiv/dossiers/0,1518,246839,00.html[/URL]


    Viele Grüße
    Kiki

    The only time my education was interrupted was, when I was at school. - Mark Twain


    The only time my education was interrupted was, when I was a teacher trainee in Germany!!! - Kiki

  • Hallo,


    Kiki74, natürlich hast du völlig recht. Es geht darum früher mit der Schule fertig zu werden und da bin ich mit dir einer Meinung.
    Mein Beispiel mit der Kantine kam daher, dass in HH im Rahmen der G8 Einführung alle Gyms Ganztagsschulen werden sollen und die Umsetzung überhaupt nicht organisiert ist.
    Aber das mit der Ernährungsweise (Tütensuppe/Noodles) kann ich als Bio-Lehrerin nun gar nicht unterstützen ;) . Meine Schüler kommen teilweise schon hungrig in die Schule und schaffen kaum den Vormittag, daher meine Bedenken.


    LG

  • Ja, ich kenne die Artikel zum Thema: Mädchen-Jungen.
    Im ehemals 5. SJ O-Stufe meines Großen bekamen 6 Mädchen die Gym-Empf., aber nur 1 Junge - im 4.SJ des Kleinen : 4 Mädchen und 1 Junge.


    Wurde ja auch ausführlichst darüber berichtet. Entspricht auch meinen eigenen Erfahrungen und auch denen der Lehrkräfte, die ich bisher kennenlernte.
    In anderen Ländern (Australien z.B.) gibt es Modellversuche, Jungen und Mädchen in sprachlichen und mathemat. Fächern zu trennen -und offenbar ist das erfolgreich und beide Gruppen profitieren.
    Um es auf den Punkt zu bringen: Verkürzte Schulzeit wäre absolut O.K., wenn zuvor die Rahmenbedingungen dafür geschaffen würden, Schule auch von seiner räumlichen Struktur her ein 2.Zuhause für die Kinder werden könnte - mit Aufenthalts-, Ess-, und Freizeitmöglichkeiten, Hausaufgabenraum usw.


    34 Wo-Stunden sind zu schaffen, klar - aber nur, wenn es nicht Mengen von Hausaufgaben gibt für Kinder, die dann 13-14 Jahre alt, mitten in der Pubertät und im Wachstum stecken, die vielleicht neben der Schule noch ein Instrumént erlernen oder Fußball spielen oder zur Feuerwehr gehen oder auch zum Konfirmandenunterricht. Sie sind immer noch Heranwachsende - und die derzeitige Wo-arbeitszeit für einen erwachsenen Arbeitnehmer liegt zwischen 38,5 -40 Stunden (ohne Hausaufgaben).


    Gleichzeitig müssten die Lehrpläne von überflüssigen Inhalten entrümpelt werden - denn, was wir derzeit haben: Im Schnelldurchgang die Themen anreissen (um überhaupt durchzukommen), Lernen für eine KA, - KA schreiben, -> lernen-> vergessen, DAS kann es nicht sein.
    Das ist auch nicht der Sinn einer gymn. Ausbildung (aber das, was in der Realität derzeit stattfindet).


    Ich weiß nicht, inwieweit da Lehrkräfte an den Schulen frei ihre Meinung äußern können. An unserem Gym. in den Unterstufenklassen sind es viele neue junge LehrerInnen, die gerade anfangen. Einerseits hoffentlich frischer Wind und Lust unnd Liebe vor allem zu den jungen Menschen, die sie ausbilden sollen - andererseits vielleicht noch nicht den Mut, ehrlich und fest eine andere Meinung zu vertreten ( ???) vor einem älteren und eingefahrenen Kollegium?


    Meine stille Hoffnung liegt darin, dass die Lehrer, die in der Praxis stecken, an ihre Schulleitungen (und diese an die MK`s) rückmelden, dass die Kinder diese Vorgaben nicht schaffen können. Und man dann diesen Unsinn zurücknimmt. Im 9.SJ die 3.Fremsprache ist früh genug (oder im 11. , so wie ich es damals hatte)


    Übrigens habe ich einen jungen hb-Sohn im 5.SJ - der` s eigentlich mit links packen sollte. Aber auch er lernt Vokabeln NUR über das ständige Wiederholen.



    LG Cecilia

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